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Rätsel-Ecke Hornogramm. An Stelle der Punkte sind die Buchstaben a, bbb, eee, GGgg, nn, oo, RRrr, UU derart zu setzen, daß die drei wagerechten Reihen gleichlautend mit den drei senkrechten sind und Wörter folgender Bedeutung ergeben: 1. männ licher Vorname; 2. Seetier; 3. Heiliger. Teich und ertränkte sich. Das Ehepaar hinterläßt vier schulpflichtige Kinder. — Helsnitz i. W., 15. Juni. Die anfangs der vierziger Jahre stehende Arbeitersehefrau Haderer rst mit ihrer dreijährigen Tochter freiwillig in den Tod gegangen. Die Frau, die sich in gesegneten Umständen befand, sollte zur Verbüßung einer längeren Freiheitsstrafe eingezogen werden. Heute früh wurde sie mit dem Kinde in dem Brauereiteiche ertrunken aufgefunden. — Zwickau, 14. Juni. Die Zwickauer Stadtver ordneten beschlossen in geheimer Sitzung die Uebernahme des Zwickauer Elektrizitätswerkes und der Straßenbahn in städtische Verwaltung vom 1. Januar 1914 ab. Von der Erbauung einer eigenen elektrischen Kraftzentrale wurde abgesehen und dafür ein Stromlieferungsvertrag mit dem Erzgebirg-Steinlohlenaktienverein bis 31. Dezember 1928 abgeschlossen, der den Konsumenten des städtischen Elektrizitäts werkes einen billigeren Strombezug gewährleistet, als dies aus eigner städtischer Kraftzentrale möglich wäre. Vermischtes. * Zer Kauptmamu von Köpenick. Um den falschen Gerüchten von seinem Tode entgegenzutreten, hat der Schuh macher Voigt folgenden Brief an die Redaktion des „Berliner Tageblatts" gesandt: „Geehrte Redaktion! Die Nachricht, daß ich in London in einem Hospital gestorben sei, hat in Deutschland ungeheures Aufsehen hervorgerufen. Meiner Gesundheit wegen ist mir Waldluft verordnet worden und habe deshalb mich nach Thüringen ins Städtchen Lauscha begeben. Montag früh fuhr ich über Aachen nach Burg haus bei Krefeld, um bei dieser Gelegenheit eine befreundete Familie zu besuchen und mich bis Mittwoch früh dort auf zuhalten. Um 6 Uhr früh ging ich zum Bahnhof, uni nach Lauscha zu gelangen. In Duisburg mußte ich umsteigen, wo mir, da ich in der dortigen Gegend sehr bekannt bin, als ick in den Wartesaal trat, verschiedene Herren die Kölnische Zeitung vorhielten Was aber sah ich? Was wohl wenigen Sterblichen passiert war, meine eigene Todes anzeige. Ein paar Worte und dann ging es los. Erst unter den Fahrgästen und dann im übrigen Publikum. Von Station zu Station immer der Refrain: Der Haupt mann von Köpenick soll gestorben sein. Und doch saß er im Bahnzuge. Die Kölnische Zeitung schnitt hierbei sehr schlecht ab. So ging es bis Kassel. Dort waren schon Plakate an den Litfaßsäulen. Ich hatte in Kassel einen guten Freund und hielt mich dort auf, um diesen zu be suchen. Da gab es wieder ein großes Kopfschütteln, die Bekannten glaubten ihren Augen nicht dräuen zu dürfen. Hinter Kassel, ungefähr bei Bebra, gab mir eine Dame das „Berliner Tageblatt" mit meinem Nekrolog. Ich kann Ihnen hierfür nur meinen aufrichtigsten Dank aussprechen und sagen, wenn ich einmal wirklich gestorben sein werde, daß ich dann einen ebenso freundlichen Nachruf erhalten haben möchte. Wenn ich auch in dem Nachruf einige be denkliche Stellen fand, so bitte ich, diese nur zu berichtigen, und tafln Sie versichern, daß mir meine eigene Todesnachricht viel Freude gemacht hat. Hochachtungsvoll Wilhelm Voigt, genannt Hauptmann von Köpenick, zurzeit Lauscha, Sachsen- Meiningen, bei Glaskünstler Louis Müller-Sachs." * Eine sekr moderne Geschichte erzählen die „Meggen- dorfer Blätter^: Am Stammtisch im „Goldenen Löwen" zu Pimpelsdorf sitzt jeden Abend eine lebhafte Gesellschaft. Es sind immer acht Herren, die hier von Erdbeben, vom Türkenkrieg, von der Maul- und Klauenseuche und von der hohen Politik bis in den späten Abend hinein sprechen. Der Herr Kreiskassierer a D., der Herr Oberlehrer, der Herr Rentamtmann, der Herr Apotheker, der Herr Oberin-- spektor von der Versicherung, der Herr Generalsekretär von den vereinigten Unterbeamtenverbänden, der Herr Bezirks kommandeur und der Herr Bürgermeister. „Jawohl, Herr Kreiskassierer!" „Ganz recht Herr Bürgermeister!" „Wie meinen Sie, Herr Rentamtmann!" „Sie übertreiben, Herr Generalsekretär." „Was halten sie davon, Herr Ober lehrer?" So fliegen Rede und Gegenrede mit Titeln ge ziert hinüber und herüber. „Heute ist's gerade vier Wochen her, Herr Apotheker, daß ihr Nebenbesitzer, der Spezerei händler Müller, nicht mehr am Stammtisch erscheint!" „Richtig, Herr Oberinspektor; weiß noch niemand, warum er wegblieb?" „Doch, Herr Apotheker, ich traf ihn unlängst auf dem Rathaus, da hat er mir gebeichtet. Es sei ihm zu dumm, immer dasitzen zu müssen, ohne angeredet zu werden." „Schockschwerenot!" rief da der Herr General sekretär, „wie soll man denn einen Menschen anreden, der keinen Titel hat?" * Zie fresse kann alles! Daß die Presse den schwierigsten Aufgaben gerecht wird, ist schon nichts neues mehr, daß sie aber auch in der Lage ist, über Geburt und Tod nach eigenem Ermessen zu entscheiden, das entnehmen wir aus einem ostdeutschen Wochenblatte, in dem schwarz auf weiß zu lesen steht: „Infolge Raummangels mußte eine Anzahl Geburten und Todesfälle auf die nächste Woche verschoben werden." * 56U Mark Einkommen in der Minute hat der amerikanische Petroleumkönig und Milliardär Rockefeller, dessen Jahreseinkommen auf durchschnittlich 240 Mill. Mark beziffert wird. Den höchsten Einnahmestand erreichte Rocke feller im Jahre 1907, wo er nicht weniger als 550 Millionen Mark verdiente oder über 1260 Mark in der Minute. Rockefellers Vermögen wird gegenwärtig auf 3600 Milli onen Mark geschätzt. Für Bildungsinststute und wohltätige Zwecke hat der Petroleumkönig bisher etwa 700 Millionen Mark gestiftet; doch nahm er diese Summen nur von seinem Einkommen, sein Kapital rührte er nicht an. Vexierbilä. Der Herr Oberlehrer ist grad nicht da! in seinen Büchern herumschmökern! Na warte, du Schlingel! Lösungen in nächster Nummer. Jetzt will ich Auflösungen der Rätsel aus voriger Nummer. Skataufgabe: Kartenverteilung: V. 37; blO, v, 8, 7; clO, O, 8, 7; ci^. 3, b, c, 08, aä; bK; cK; MO, K, 0. Ick. alO, K, Q, 9, 8; 89; c9; Ov, 8, 7. Skat: b^; c^. Spiel: Der Spieler bekommt, wie auch gespielt werden mag, 3 Stiche: 0^, 9, 7 (ck- 11); blO, K, 9; (-j- 14); c10, K, 9 (-s- 14). Mit den 22 Augen des Skates hat der Spieler sonach 61. Eh ar ade: Erfahren. Amtlicker Vericht über die am 5. Juni 1912 nachm. 4 Uhr stattgefundene Sitzung des Schulvorstandes zu Wilsdruff. Vorsitzender der unterzeichnete Bürgermeister. 1. Die Offerte der Min eralölrfsinerie Deuben über Fußbodenöl läßt man auf sich beruhen. 2. Kenntnis nimmt man a. von dem Verzeichnis über die Privatstunden, welche von den Herren des Lehrkollegiums erteilt worden sind. bezw. erteilt werden; b. davon, daß der Stadtgemeinderat mit der vikariatsweisen Verwaltung der früher von Herrn Oberlehrer Gärtner innegehabten Lehrerstelle einverstanden ist; c. von der Einladung zum IV. Internationalen Kongreß für Kunstunterricht usw. 3. Von einer Versicherung der Schulkinder und der Herren Lehrer gegen Unfall wird abgesehen, versichert gegen Unfall sollen nur der Schulhausmann und dessen Ehefrau werden. 4. Kenntnis nimmt man davon, daß der Lehrling des Herrn Friseur Blume eine Fachschule! in Dresden besucht. Man läßt es hierbei bewenden. 5. Vom Eingang der Schulhausrechnung nimmt man Kenntnis. Dieselbe soll zum Zwecke der Prüfuug unter den Herrn des Schulvorstandes zirkulieren. 6. Herrn Lehrer Würzner wird zur Erteilung des steno graphischen Unterrichts an 2 Wochentagen ein Schulzimmer zur Verfügung gestellt. 7. Von dem Eingang der bedingungslosen Genehmi gung zur Errichtung eines Schuppengebäudes im alten Schulgebäude nimmt man Kenntnis. 8. Mit der Rückzahlung der Kaution an die Firma Odoriko und an Emil Grössel erklärt man sich einver standen. 9. Bon der Aussprache der Herren Architekten Gebr. Kießling über Anbringung der Wandtafeln nimmt man Kenntnis und wird hierzu beschlossen, die Reparaturen, so weit solche erforderlich sind, ausführen zu lassen. 10. Das Anstreichen der äußeren Fassade des alten Schulhauses einschließlich der Fenster und Haustüren wird dem Malermeister Oskar Müller auf Grund seines Kosten anschlages übertragen. 11. Man nimmt Kenntnis von den Katalogen über transportable schmiedeeiserne Kochherde und überläßt Aus wahl der Baudeputation mit der Anweisung, den Herd von Herrn Martin Reichelt zu beziehen. 12. Von der Beseitigung des Wandspruchs am Aeußeren der alten Schule nimmt man Kenntnis und bleibt darauf bestehen, daß dieser Spruch in seiner früheren Weise wieder hergestellt werde. 13. Die Klempnerarbeiten im alten Schulgebäude sollen von Herrn Plattner ausgeführt werden. 14. Das Gesuch des Tischlers Wilhelm Jäsch um Ueberlassung einer Wohnung im alten Schulhause wird abgelehnt. 15. Die Kosten für arme Kinder bei Schulreifen werden auf die Schulkasse übernommen. Zer Schulvorstand. Bürgermeister Kahlenberger, Vors. Letzte Nacbricbten. Wien, 16. Juni. Die Wahlvorlage wurde sowohl im ungarischen Magnatenhause als auch im österreichischen Wehrausschuß unverändert angenommen. London, 16. Juni. Die unmittelbar bevorstehende Verstärkung der englischen Flottenmacht aus Gibraltar soll nur zur Erhaltung des bisherigen Zustandes im Mittel meer dienen. Offensive Absichten liegen England und auch Frankreich fern. Wetersöurg, 16. Juni. Außer den soeben von der Duma bewilligten 1'/« Milliarden Rubel für das kleine Flottenprogramm sollen zwei weitere Geschwader sür die baltische Flotte gebaut werden. London, 16. Juni. Der Generalstreik der Transport arbeiter ist mißlungen. Selbst die Führer wünschen, daß die Arbeit wieder ausgenommen wird, wenn den Arbeitern nur einigermaßen annehmbare Bedingungen gestellt werden. Wem Vork, 16. Juni. Der Aufstand im Süden Mexikos ist durch die vernichtende Niederlage Zapatas fast beendet. Im Norden ist Orozco umringt. Seine Lage ist hoffnungslos. ßhicago, 16. Juni. Trotzdem die Mandate-Kommission für die Präsidentenwahl fortführt, alle Fälle zugunsten Tafts zu entscheiden, hofft Roosevelt doch noch auf den Sieg, da 66 Negerdelcgierte für ihn entscheiden werden. Die Aufregung ist ungeheuer. In den Hotels kommt es vielfach zu Schlägereien zwischen den Anhängern Tafts und Roosevelts. Die Neger erklärten, für jede ihrer Stimmen müßten 3000 Dollar gezahlt werden. Runst und Wissenschaft. Mockenspielplan cker Oresciener ^Krater. Opernhaus: Geschlossen. Schauspielhaus: Dienstag Glaube und Heimat, Mittwoch Der Raub der Sabinerinnen, Donnerstag Ju dith, Freitag Der Tor und der Tod, Wetterleuchten, Sonn abend Ein Fallissement, Sonntag Gyges und sein Ning, Montag geschlossen. Ein Mort über ciie Mode. Keine Jahreszeit begünstigt das Tragen der Bluse so sehr, wie der Sommer, weshalb wir einige Blusen hintereinander für unsere Leser bringen, da zu einem Rockjaabwechselndmehrere Helle Blusen getragen werden können; aber bitte nur zu einem weißen, schwarzen oder marine blauen. Unsere Vorlage wurde aus weißem Batist gefertigt und mit Schablonenmalerei in rosen farben und blättergrün ausge- sührt. Die fertig geschnittene Schablone, sowie Anleitung zur Malerei nebst Farben sind er- Nr. 6468. Mmonobluse mit Zchablcncn Malerei. hältlich und können von jeder Dame ausgeführt werden. Sie sind öfter zu verwenden und lassen sich natürlich in den ver schiedensten Farben, auch auf Seide, malen. Die Bluse kann mit Hilfe eines Favoritschnittes von jeder Dame nachgeschneidert werden. Schnitt in 42, 44,46, 48, 50, 52, 54, 56, 58, 60 cm halber Oberweite für 50 Pf. jede Größe. Schablone unter Nr. 8 99 für 1,80 M. von der Modenzcntrale, Dresden-N. H. G. MMner Marktbericht am 15. Jnni 1912. Butter, ein Kilo 2,70-2,80 Mark, Eier 1 Stück 8 Psg., Gänse, italienische, junge, ein Pfund 1,20 Mk, altes Huhn, ein Stück 3,20—3,50 Mk., Tauben, ein Stück 50—60 Pf., junge Ziegen ein Stück —Mk. Getreidepreise geringe Qualität mittlere Qualität gute Qualität niedrigst, höchst, niedrigst, höchst, niedrigst, höchst. Weizen - - - - 22,20 22,50 Roggen — — — — 19,80 20,00 Gerste — - — — — — Hafer — — — — 20,50 21,00» Nossener Produktenbörse am 14. Juni 1912. 1000 kx M Pf. M.Pf. I<8 M.Pf. bis M.Pf. Weizen, neu „ „ 220 — 224 - 85 18 70 „ 19- Roggen, neu „ „ 196 — 200— 80 15 70 „ 16- Hafer, neu „ „ 196 — 200 — 50 9 80 „ 10- Futtermehl I 100 „ 18 75 50 9 50 „ „ II „ „ 17 75 50 9 — 1— Roggenkleie „ „ 14 75 15 75 50 7 50 „ 8- Weizenkleie, grob „ „ 13 50 14— 50 6 75 „ 7- Maiskörner, grob „ „ 50 — „ 10- Maisschrot „ „ 50 — „ 1075 Heu, neu per 50 Kilo M. 5 — „ 525 Schüttstroh „ 50 „ „ 3 — „ 350 Gebundstroh „ 50 „ 2 50 ,, 3 Speisekartoffeln „ 50 „ „ 3 60 „ 4- ^skrrsckvsickrvtung: Artstur l°ueß8, Wilgllrulf i.H8L. Nur zwei Pfennige täglich für seine geistig« Nahrung aurzugeben ist sehr bescheiden Unö -och bietet die Deutsche Naturw. Gesellschaft e.v.für den geringen Beitrag von Mk. 1.50 vierteljährl., der pro Tag noch nicht einmal 2 Pf. ausmacht, ihren Mitgliedern ein« Zritschrift, jährlich 5 Bücher und «in« große Reihe von anderen Ver günstigungen, so daß niemand versäumen sollt«, sich sofort unentgeltlich die ausführl. 64 Seiten starke Werbeschrift der v. N. 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