Volltext Seite (XML)
n s L- s s - L § -Z 2. S n LQ °^K Z--0 3 wie denken Sie Ihre Waren umzusetzen, wenn niemand erfährt, was Sie am Lager haben und zu welchem Preise Sie es abgeben? Niemand sollte über eine weitgehende Reklame auch nur eine Minute lang im Zweifel sein. Denn diese allein ist das Sprachrohr, das in die Oeffentlichkeit und in jedes Haus dringt, und die gelesentliche Ausgabe für ein Inserat macht sich immer reichlich bezahlt. Niemand sollte deshalb versäumen, durch häufige Inserate dem kaufenden Publikum rechtzeitig über seine vorhandenen Lagerbestände Mitteilung zu geben. Der Erfolg ist Unausbleiblich! 1901: 2274, 1902 : 95, 1903 : 411, 1904 : 2967, 1905 : 80, 1906: 1110, 1907: keine, 1908: 467, 1909: keine, 1910 aber 3918 und 1911 nicht weniger als 327911 Stück Vieh. Der Schaden, der durch die Seuche angerichtet worden ist, ist ganz enorm, steht aber noch nicht annähernd fest. Bei der Schweineseuche ist ein weiterer Rückgang zu bemerken, während die Milzerkrankungen sich auf der Höhe der letzten Jahre gehalten haben. — Wie der amtliche Bericht des König!. Landesge sundheitsamts über die am 15. Juni 1912 im Königreiche Sachsen herrschenden ansteckenden Fierkrankheiten mit- tcilt, hat sich im Bezirk der Königlichen Amtshauptmann schaft Meißen die Maul- und Klauenseuche schon wieder, vergleicht man den Stand am 1. Juni, um das Doppelte vermehrt. Und zwar sind in den Gemeinden Eulitz, Lommatzsch, Schieritz, Winkwitz, Zaschendorf und Zscheilitz in je einem Gehöfte Ausbrüche dieser Seuche festgestellt worden. Ferner kamen im genannten Bezirk noch folgende Seuchenfälle vor: Hühnerpest in einem Gehöfte der Ge meinde Schieritz und Gehirnrückenmarksentzündung der Pferde, welche im gesamten Landesbezirk noch immer die weitverbreiteste aller Seuchen ist, in einem Gehöft der Ge meinde Ilkendorf. — Die Alntlaus. Ein gefährlicher Obstschädling, die Blutlaus, tritt jetzt in großen Mengen auf, ohne daß ihr leider die erforderliche Aufmerksamkeit geschenkt wird. Sie hat ihren Namen von einer merkwürdigen Eigenschaft, die erst nach dem Tode bemerkt wird. Beim Zerdrücken gibt sie einen blutroten Fleck. Sie erscheint mit weißem Wollhaar überzogen, das aus Wachsfäden besteht und jede Benetzung hindert. Das Insekt saugt an Rinde und Splint des Apfelbaumes, an Aesten und Zweigen und erzeugt da durch krebsartige Entartung und Fäulnis. Die über winterten Muttertiere gebären lebendige Junge, die sich den Sommer unbefruchtet in 8 Bruten fortpflanzen. Man sieht jetzt häufig die Blutläuse, leicht erkennbar an dem weißen Wollhaar, fliegen, die einen Baum verlassen, um an einem anderen eine Kolonie zu gründen. Die Blutlaus ist ein Geschenk Amerikas, das erst seit Ende des 18. Jahr- huuderts bei uns beobachtet und seitdem oft verwüuscht wurde. Das höchst schädliche Insekt ist mit allen Mitteln zu vertilgen. Es machen sich die Besitzer strafbar, die es unterlassen. — Rosen. Die Rose, die Königin der Blumen, er schließt ihre Blüten in diesen Tagen. Wie alle Pflanzen, deren schwer duftende Blüten unsere Sinne gefangen nehmen, war auch sie ursprünglichen in südlicher heißeren Ländern heimisch, hat sich jedoch im Laufe der Jahrhunderte auch dem rauheren Klima Mitteleuropas angepaßt. Keine Blume bietet den Zuchtversuchen des Gärtners größeren Spielraum, als gerade die Rose. Hunderte von Arten, die an Schön heit und Duft miteinander wetteifern, hat unsere Girtner- kunst bereits hervorgebracht und trotzdem tauchen alljährlich Bemerkungen. Die zweite Hälfte der Berichtszeit brachte endlich nach längerer Trockenheit die sehnlichst erwünschten Niederschläge und den ausgetrockneten Fluren die für die Weiterentwickelung der Feldfrüchte so nötige Feuchtigkeit. Die Regenmenge, obwohl sie im Monat Mai nach den An gaben einiger Berichterstatter bis 79 Millimeter betragen hat, reicht noch nicht aus, um die Klagen über ungenügenden Grundwasserstand zum Schweigen zu bringen. Es bedarf eben noch reichlicherer Niederschläge, ehe sich der Boden wieder genügend vollgesogen hat und der durch die vorjährige Dürre yervorgerufene Wassermangel ganz gehoben ist. Für den Saatenstand genügen aber die Niederschlagsmengen, um eine ersichtliche Besserung hervorzubringen. Die vor herrschend küble Witterung hat zwar das Wachstum der Futterpflanzen zurückgehalten und den Aufgang der Rüben und Kartoffeln verzögert, im anderen Fall hat sie aber die zu üppig bestandenen Saaten noch kräftiger und gegen Laaer widerstandsfähiger gemacht. Leider sind auch in diesem Jahre schon in einzelnen Teilen des Landes die Feldfrüchte durch Gewitter mit Hagel und Sturm beschädigt worden; besonders Hal letzterer in Baumbeständen und an Gebäuden beträchtlichen Schaden verursacht. Von tierischen Schädlingen finden Fritfliege, Rapskäfer und Drahtwurm Erwähnung. Die Fritfliege hat ganz vereinzelt im Weizen Schaden hervorge rufen, während der Drahtwurm in den Gersten-, Hafer- und Rübenfeldern sehr häufig aufgetreten ist und^den Stand nicht wesentlich beeinflußt hat. Die Wintersaaten haben sich im Allgemeinen sehr gut entwickelt, sie sind stellenweise Zu üppig bestanden und neigen vielfach zu Lager, da die Dungkraft des Bodens in vorigem Jahre durch die Trocken heit nickt vollständig ausnützt worden ist und erst dieses Jahr mit zur Geltung kommt Vereinzelt ist der Winter roggen durch Nachtfröste geschädigt worden, während der Winterweizen etwas Unkraut erhält und einmal unter Rost zu leiden hat. Auch in den Sommersaaten nimmt das Un kraut hier und da recht überhand. Der Drahtwurm hat, wie schon oben angeführt, die Haferselder sehr gelichtet Der Klee zeigt in der Note eine kleine Besserung; der Be- nand ist aber noch immer sehr mangelhaft und befriedigt nur auf wenigen Feldern. Bei den Wiesen fehlt teilweise das Grundgras, so daß mit einer geringen Heuernte zu rechnen sein wird; überhaupt sind die kalten Nächte dem Graswuchs wenig förderlich gewesen. Die Kartoffeln zeigen einen lückenhaften Aufgang, was der geringen Keimkraft der Knollen, die im vorigen Jahre nicht genügend ausgereift sind, zugeschrieben wird. Von Kartoffeln, die in vielen Bezirken erst im Auf gehen sind, liegen erst zum Teil Noten vor; dasselbe gilt auch von den Rüben. — Kever den Rückgang der Mierprodaktion in Sachse« veröffentlicht die Generalzolldirektion interessantes statistisches Material. Danach sind in den letzten zehn Jahren nicht nur zahlreiche Brauereien aufgelöst worden, auch die Biergewinnung hat ganz bedeutend nachgelassen. Im Jahre 1900 gab es in Sachsen 649 Brauereien, 1905 zählte man noch 581, während die Zahl 1909 bis auf 521 zurückgegangen war. Im Jahre 1910 befanden sich nur noch 502 Brauereien im Betriebe, eine Zahl, die sich bis jetzt noch um einige veringert haben dürfte. Die Bierproduktion hat mit dem Rückgänge der Brauereien Schritt gehalten. Während im Jahre 1900 in Sachsen noch 4764300 Hektoliter Bier erzeugt wurden, betrug die Zahl der im Jahre 1910 in Sachsen gebrauten Hektoliter 3931000. Im Jahre 1910 gelangten 1011000 Hektoliter Bier weniger zum Ausstoß als im Jahre 1905. Die Biergewinnung ist also in Sacksen ganz bedeutend zurückgegangen, doch ist auch eine Mehreinführung von sogenanntem echten Bayrisch und Böhmisch nicht zu verzeichnen. In erster Linie sind es kleine Brauereien gewesen, die geschlossen werden mußten. Auch für den Wirtestand ist dieser Rückgang in der Bier- krzeugung Sachsens nicht ohne Bedeutung, da selbstver ständlich der Ausschank gleichfalls nicht unbeträchtlich zurückgegangen ist. — Aeöer die Ausdehnung der Maul- und Klauen seuche im Königreiche Sachsen in den letzten 10 Jahren liegen jetzt folgende amtliche Feststellungen vor: Alle Tiere eingerechnet, also Rinder, Schafe, Ziegen und Schweine, sind von der Maul- und Klauenseuche befallen worden: i>rm 12. Jahrhundert und hat in den mehr als 700 Jahren seines Bestehens nach Berechnung der sächsischen Regierung rund fünf Millionen Kilogramm Silber im Werte von einer Milliarde Mark geliefert, wozu noch der Ertrag der dort geförderten bedeutenden Mengen an Zink, Arsen, Schwefel, Blei usw. kommt. 1884 zählte man noch fechzig Gruben, die sich im Besitze des Staates, von Gewerk schaften, und Privaten befanden; von den letzteren gingen 1886 die meisten in Staatsbesitz über. Schon 1902 waren nur noch 30 Gruben in Betrieb, von denen die bedeutendsten, „Himmelfahrt" und „Himmelsfürst", mit zusammen 2300 Bergleuten 12000 Kilogramm Silber und 17000 Doppel zentner Blei lieferten; im selben Jahre verhütteten die fiskalischen Muldner und Halsbrücke-Schmelzhütten noch 947 Kilogramm Gold, 91716 Kilogramm Silber im Werte von 92 Millionen Mark und für im ganzen zwei Millionen Mark Wismut, Nickel, Zink, Arsenik u w. Gleich- wohl begann seit 1903 eine allmähliche, jährlich erhöhte Stillegung der Gruben, die 1913 vollständig durchgeführt sein wird. Dann wird auch der erst 1874 bis 1877 mit einem Kostenaufwand von zwölf Millionen Mark herge stellte Rotschönberger Stollen überflüssig, der den groß artigsten der wohl 100 Kilometer langen Revierstollen darstellt, durch die die unterirdischen Wasser ihren Abfluß finden. Die wichtigsten Bergbaufreiheiten verlieh schon um 1175 Markgraf Otto der Reiche von Meißen: seine Nach folger vermehrten sie beträchlich. Die am 13. November 1765 errichtete Bergakademie mit ihren ausgezeichneten Sammlungen wird übrigens bestehen bleiben. Mit dem Eingehen des Freiberger Bergbaues ist der zweite deutsche Silberabbau stlllgelegt, dem der Silberbergbau im Ober- Harz hat schon 1910 sein Ende gefunden. Saate«sta«d im Königreich Sachsen Anfang Juni 1912. - - - - Sy Ä 62 S 2.' Z Z 3 E s 3 kv kv kV — Win- ' ter 8 kV — 00 üo w 0 ov »V kV tV kV kV kV Som mer 3 »V »V kV io öv i» Wtn- s »V kV kV V kV 02 »V 0 Som mer 3 02 kV io 0 i0 »V 0 IV 0 Win ter T IV kV kV 0> iS kV io kV »V s 0 Som mer i rr » kV kV kV kV kV 02 Hascr kV kV »V <0 kV co Flachs IV V kV co IV kV OS Futterrüben »V 02 - »V » kV kV 02 IV «0 Zuckerrüben » kV - kV kV c> » IV ÖS Kartoffeln 4-2 io 4-2 02 02 02 i» 02 OS kV OS 02 Klee, auch mit Bei mischung von Gräsern »V S» »0 io kV kV öv kV V* » » Luzerne kV V* kV c» kV 4-2 kV »V kV IV 02 kV iv kV 02 i Be- j wäss. ! W - 02 kV co 02 »V c» kV kV kV andere ! — Z neue Sorten auf. Während einige Sorten, wie die blaß- gelbe Marechal Niel oder die zartrosafarbige Lafrance einen fast wehmütig zu nennenden herben Duft spenden, hauchen andere Arten, besonders die dunkelroten samtartig schim mernden Sorten einen lebensfrischen, kräftigen Geruch aus, dem der Duft keiner anderen Pflanze gleichkommt. Darin, jedoch gleichen sich alle zur Zeit bekannten Arten, daß schon zwei oder drei Stämme, richtig verteilt, jedem Hausgarten ein Gepräge von besonderer Schönheit verleihen. Der An blick einiger blühender Rosensträucher, deren frischt Blüten sich vom dunklen Laube markant hervorheben, weckt selbst im verhärtetsten Herzen vorübergehend etwas wie Lebens- und Sommerfreude. Einige duftende Zentifolien in langen Glasvase bilden einen Zimmerschmuck, dem nichts gleichkommt, auch jeder andere Blütenstrauß erhalt durch zwei oder drei Rosen erst seine volle Schönheit. Nicht allgemein bekannt ist es, daß jeder Versuch, Rosen in blauen, braunen oder schwarzen Farben zu züchten, bisher noch stets mißlungen ist. Seitens der Rosenzuchtvereine sind für die Erzielung einer solchen Art Preise ausgesetzt, die insgesamt in die Tausende gehen und schon manchen Gärtner zu ausge dehnten und kostspieligen Versuchen veranlaßt haben. Trotz dem ist der Erfolg bisher stets ausgeblieben und es scheint,, daß diese Versuche auch künftig ergebnislos verlaufen werden. — Sängeröundesfest in Großenhain. Nachstehende Berichtigung bez. Ergänzung zur Kritik verschiedener aus wärtiger Zeitungen geht uns noch zu: Die „Dresdner Nachr." bringen in der Montagsnummcr einen recht dan kenswerten Bericht über das Großenhainer Sängerfest. In demselben wird auch der Ortsgruppe Wilsdruff mit den Worten Erwähnung getan: „Die Sänger trugen das ungekünstelte Liedchen mit begeisternder Hingabe vor." So dankbar die Sängerschaft dem Herrn Berichterstatter ist, kann ich doch nicht unterlassen, daran, daß unsers alten KantorsZedtler, der 1862 den Sängerbund mit gründete, Preiskomposition für den Steierschen Sängerbund, bei For berg-Leipzig verlegt, ein ungekünsteltes Liedchen genannt wird,, die Bemerkung zu knüpfen, daß gerade dadurch unsermalten Kantor Zedtler, der noch heute m Wilsdruff hoch geschätzt wird, weil er auch namentlich sich für die Bundesidee auf opferte, nicht eine besondere Ehrung zu teil geworden ist. Die Wilsdruffer Sängerschaft wollte aber gerade durch den Vortrag dieser Preiskomposition das Andenken des 1870 verstorbenen Kantors der beispielsweise durch seinen Sän germarsch „Links, rechts", man möchte sagen populär geworden ist u durch noch viele andere Kompositionen bekannt wurde, ehren. Das war ja auch der Wunsch der Bundesgeneralversamm lung. Nach dem Titelblatte wurde der Komposition Zedtlers beim Steierschen Sängerbünde unter 39 eingegangenen Kompositionen der erste Preis (wohl 30 Taler) zuerkannt. Besonders dankbar aber möchte ich dem Herrn Bericht erstatter sein, daß er den tapferen Musikkapellen des Jnf- Rgt Nr. 177 und Großenhainer Husaren ein Wort des Lobes im Gegenteil zu den „Dresdner Neuesten Nachrichten" zollte. Die Kapellen haben an beiden Tagen geradezu Uebermenschliches geleistet. Sonnabend haben sie fast ununterbrochen von früh '/,10 bis abends 6 Uhr geprobt. 8 Uhr begann der Kommers. Am Nachmittage wurden die Vereine von den Bahnhöfen eingeholt. Sonntag früh gabs Reveille. '/,11 Uhr war Kirchenkonzert. Um 2 Uhr begann der Festzug. Um 4 Uhr war das Festkonzert. Ich habe im Gegensatz zu dem Herrn Kritiker genannter Zeitung das Urteil, daß es nach den wahrhaft übermäßigen An strengungen hocherfreulich war, wie sich das Orchester hielt. Außerdem hatte die Großenhainer Liedertafel, die unserm Bunde nicht mehr angehört, keine Berechtigung, beim Fest konzerte mitzuwirken. Darum kommt es wohl der Kritik auch nicht zu, ihr und insbesondere ihrem Liedermeister (über das gesprochene Urteil läßt sich überhaupt sehr streiten) besonderes Lob zu zollen. Es war ja ein Sängerfest der Gesangvereine des Bundes der Meißner Lande. Auch der Kritik der verschiedensten Zeitungen über das Kirchenkonzert vermögen wir uns nicht anzuschlreßen Viel mehr möchte ich behaupten, daß 99 Prozent der Konzert besucher tief ergriffen das Großenhainer Gotteshaus ver ließen. Alles in allem, die Aufführung machte allen Auf führenden, seien es die Solisten, der Chor, die begleitende Musik und dem umsichtigen Leiter, Kantor Gläser, alle Ehre! Ich wenigstens bin innerlich ergriffen aus der herrlichen Großenhainer Kirche herausgegangen. Man muß nur gerechter Weise bedenken, welche Aufgaben an beiden Tagen den Mitwirkenden erstanden waren. — In der vorgestrigen Sitzung des hiesigen König lichen Schöffengerichts, das zusammengesetzt war aus den Herren" Amtsrichter Dr. Schaller als Vorsitzendem, Ma schinenarbeiter Scheibe, hier und Privatus Preisker-Grumbach als Schöffen, Sekretär Weiß als Vertreter der Staats anwaltschaft und Referendar Burkard als Gerichtsschreiber, standen folgende Verhandlungen an: 1. Gegen den Bau arbeiter Fr. in Limbach wegen Diebstahls. Der Angeklagte hat sich, während er beim Ziegeleibesitzer Wätzig in Grum bach in Arbeit war, bei drei Gelegenheiten unrechtmäßiger Weise ein geringes Quantum, etwa je drei Pfund, Kohlen angeeignet und war dieserhalb zur Anzeige gebracht worden. Er war geständig, glaubte jedoch dazu berechtigt zu sein, da die umherliegenden Kohlen doch nur zertreten wurden. Der Vertreter der Staatsanwaltschaft beantragte hierauf seine Bestrafung wegen Diebstahls resp. Unterschlagung, bat jedoch, in anbetracht des geringen Objekts möglichste Milde walten zu lassen. Das Urteil lautete auf Freisprechung und Ueber- nahme der Kosten auf die Staatskasse. — 2. Verhandlung gegen, den Drechsler M. aus Niederdittersbach in Schlesien wegen Bettelns und Landstreichens. Auf ergangenen Haft befehl ist dieser in Limbach beim Betteln angetroffen und an das hiesige Amtsgerichtsgefängnis abgeliefert worden, wo er sich seit 8. Juni in Untersuchungshast befindet. Er war geständig und der Vertreter der Staatsanwaltschaft beantragte seine Bestrafung, stellte aber die Ueberweisung an die Landcspolizei in das Ermessen des Gerichts. M. wurde wegen Bettelns und Landstreichens zu acht Wochen Haft und zur Tragung der Kosten des Verfahrens verur teilt. — Beginn der Sitzung 9 Uhr, Ende gegen ^10 Uhr. — Am Mittwoch Abend hielt die hiesige priv. Schützen- gesellschast eine außerordentliche Generalversammlung ab, die wiederum außerordentlich stark besucht war. Der alt bewährte langjährige Vorstand, Herr Direktor Gustav Fischer, eröffnete die Versammlung 9 Uhr, hieß alle Kameraden willkommen und gab seiner Freude über den zahlreichen