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MMN U UMM unä ^lmgegenä Amtsblatt I 7'- Iakrg I^r. 6z. Dienstag, cien 4. ^suni 1912 Amtlicher <Ieil Wilsdruff, am 31. Mai 1912. Dicktamtlicker ^eil 3" !! Monduntergang 8" H Mondaufgang S« B. ick. und ät, »t74 3" (3") N Monduntergang 4" l 5") V. 8" (8") ö Mondaufgang 11^ (11^ N. i . SN nü. Sonnenaufgang Sonnenuntergang impeter Ken von chuß. A.-G. Selker. Meißen, am 31. Mai 1912. Nr 719 a. V. WkU IS abrU' mäorf. US» Die Königliche Amtshauptmannschaft. Das von der Oberbehörde genehmigte Ortsgesetz, Erhebung einer Aufsichtsgebühr bei öffentlicher Tanzmusik betr., ist eingegangen und liegt vom 4. Juni d I. ab 14 Tage lang zu jedermanns Einsichtnahme in hiesiger Ratsexpedition aus, was mit dem Be merken andurch bekannt gemacht wird, daß dieses Ortsgesetz sofort in Kraft tritt. Jnsertionspreis 15 Pfg. pro fünsgespaltene Korpuszeile Außerhalb des Amtsgerichtsbezirks Wilsdruff 20 Pfg. Zeitraubender und tabellarischer Satz mit 50 Prozent Aufschlag. Jeder Anspruch aus Rabatt erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingezogen werden muß od. der Auftraggeber in Konkurs gerät Fernsprecher Nr. 6. — Telegramm-Adresse: Amtsblatt Wilsdruff. Merkblatt für den 2. und » Juni. Donnenaufgang «onnenuntergang An den Gehöften, in denen Klauenvieh zur Beobachtung steht, sind während der Beobachtungszeit Tafeln mit der deutlichen und haltbaren Aufschrift: „Beobachtungsvieh. Zutritt polizeilich verboten." leicht sichtbar anzubringen. Während der Beobachtungsdauer dürfen die zu dem Transport gehörigen Tiere die Ställe nicht verlassen, mit anderen Klauentieren nicht in Berührung kommen und weder verkauft noch vertauscht noch sonst abgegeben werden. Fremden Personen, einschließlich etwaiger Besteller, ist der Zutritt zu den Ställen verboten. Der Unternehmer oder sein Stellvertreter, sowie der Besitzer der Stallungen haften dafür, daß außer ihnen nur die Wärter und die etwa zur tierärztlichen Hilfe zugezogenen Tierärzte die Stallungen be treten. Kommt der Besitzer des Beobachtungsviehes mit fremdem Klauenvieh in Be rührung, so ist er wie eine fremde Person zu behandeln. Die Ortspolizeibehörden haben die Befolgung dieser Bestimmungen streng zu überwachen Wird neues Vieh in denselben Stall zu bereits unter Beobachtung stehenden oder aus der Beobachtung schon wieder entlassenen Tieren eingestellt, so verlängert sich die Beobachtungsdauer auch für diese auf weitere zehn Tage. Nach Ablauf der zehn Tage können die Tiere verkauft oder abgegeben werden, sofern die bezirkstierärztliche Unter suchung ihre vollständige Unverdächtigkeit ergeben hat. Die Untersuchung hat der Bezirkstierarzt, der hierüber Buch zu führen hat, dem Besitzer der Tiere zu bescheinigen Die Kosten der Untersuchung treffen die Unternehmer. 1s- in rse -n, sn. eit eiten Or Aus Stack unä Lanä. Mitteilungen aus dem Leserkreise sür diese Rubrik nehmen wir jederzeit dankbar entgegen. Erscheint wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. Inserate werden tags vorher bis mittags 11 Uhr angenommen. Bezugspreis in der Stadt vierteljährlich 1,40 Mk. frei ins Haus, abgeholt von der Expeditton 1,30 Mk., durch die Post und unfere Landausträger bezogen 1,54 Mk. NH Der Stadtrat. Kahlenberger. Maul- «nd Alanens-uche. ,/L'^VwE dieses Amtsblattes abgedruckte Verordnung des Königlichen Ministeriums des Innern vom 29. Mai 1912 — 667 U. V. — werden hiermit die in der Ministerialverordnung aufgeführten Bestimmungen der Ausführungsverordnung vom 7. April 1912 zum Vieh seuchengesetz zur allgemeinen Kenntnis gebracht: 1. Für alles Klauenvieh, das nach Sachsen eingeführt wird, sind Ursprungszeugnisse und Gesundheitszeugnisse beizubringen. Für Rinder sind Einzelzeugnisse erforderlich, bei Kälbern, Schafen, Ziegen und Schweinen, die aus ein und demselben Ort stammen, sind Sammelzeugnisse zulässig. Die Ursprungszeugnisse sind bei der Polizeibehörde des Bestimmungsortes der Tiere oder bei dem Bezirkstierarzt abzugeben. Die Ursprungs- und Gesundheitszeugnisse können in die Kontrollbücher eingetragen werden. 2. Von außerhalb Sachsen erworbene Rinder (einschließlich der Kälber), Schaff und Schweine dürfen erst dann mit anderem Klauenvieh zusammengebracht werden, wenn sie zehn Tage unter polizeilicher Beobachtung gestanden haben und hierauf durch den Bezirkstierarzt für unverdächtig erklärt worden sind. Die bezirkstierärztliche Untersuchung des mit der Eisenbahn eingeführten Klauenviehs bei dessen Entladung fällt hierbei weg. Ausgenommen von der Beobachtung, jedoch nicht von der bezirkstierärztlichen Unter suchung, sind nur das zur Schlachtung bestimmte Klauenvieh und Ferkel im Gewicht bis zu 20 I<A, die in Körben oder ähnlichen Behältnissen eingeführt und vertrieben werden, sowie Klauenvieh aus seuchenfreien Nachbarbezirken Sachsens, das durch Nichthändler weder auf einem Markte noch von einem Händler erworben ist und nicht mit der Eisen bahn nach Sachsen eingeführt wird. Zur Durchführung der Beobachtung sind spätestens innerhalb zwölf Stunden der Ortspolizeibehörde die Stückzahl, die Aufstellung, sowie die Veränderungen der Bestände durch Zugang neuer Tiere unter Vorlegung der Ursprungszeugnisse anzuzeigen Hierbei ist das von Händlern zu führende Kontrollbuch entsprechend ausgefüllt mit vorzulegen Die Anzeige, für die neben dem betreffenden Unternehmer auch der Besitzer des Stalles, in dem das zu beobachtende Vieh eingestellt ist, haftet, ist von der Ortspolizeibehörde zu bescheinigen. Die Ortspolizeibehörde prüft die Richtigkeit der Anzeige und benachrichtigt den Bezirkstierarzt. en efert vor- 33-4 Ztr. 1. oer- nges- ß ich licken dank Nattönalhel^ Museppe Garibalds auf Caprera gest. — 1896 Afrikareisender Gerhard Rohlfs in Godesberg gest. 3. Juni. 1839 Schriftsteller Paul Lindau in Magdeburg geb. — 1842 Maler Eugen Bracht in Morges geb. — 1845 König Friedrich VIII. von Dänemark in Kopenhagen geb.— 1844 Dichter Detlev Freiherr v. Liliencron in Kiel geb. — 1845 Staatsmann Graf v. Posadowsky-Wehner in Groß-Glogau geb. — 1858 Bild hauer Ludwig Manzel in Lagendorf geb. — 1884 Dichter Otto Erich Hartleben in Klausthal geb. — 1865 König Georg V. von England in London geb. —1875 Französischer Komponist Georges Bizet in Bougival gest. — 1899 Komponist Johann Strauß (Sohn) in Wien gest. — 1909 Politiker Theodor Barth in Baden- Baden gest. — 1910 Dichter Julius Wolff in Berlin gest. Merkblatt für den Juni. — Kin Klug des Kronprinzen von Sachsen. Wiener Blättermcldungen zufolge hat der Kronprinz von Sachsen am Donnerstag dem Wiener Flugfelde in Neustadt einen Besuch abgestattet Er unternahm bei dieser Gelegenheit im Flugzeug des Oberleutnants Stohanz, einem Erich-Ein decker, einen Flug von acht Minuten Dauer. Die Landung erfolgte glatt. — Kin zweiter KrgSnzungsetat für die Finanzperiode 1912/13 ist der Zweiten Kammer zugegangen. Er enthält Nachforderungen von insgesamt 2135000 Mark, um die der Voranschlag der Einnahmen aus der Einkommensteuer erhöht ist. Er erhält u. a. die Deckungsmittel sür die Diätenvorlage und als Hauptsumme 2027775 Mark für den Reservefonds. Die Erhöhung soll die Drittel für die erhöhten Wohnungsgeldzuschüsse, Wohnungsentschädigungen und Mietzinsvergütungen, Pensionen und Wartegelder usw. bereitstellen. Für die Vermehrung der Lokomotiven und Tender sind 120000 Mark vorgesehen, für die Vermehrung der Personen- Gepäck- und Güterwagen 595000 Mark. Teilweise ist dieses Mehrerfordernis dadurch entstanden, daß auf den Schmalspurbahnen, bereits in der laufenden Fi nanzperiode beginnend, nach und nach die vierte Wagen klasfe eingeführt werden soll. — Hendarmerie-Wachtmeister. Vom 1 Juni d I. ab haben laut ministerieller Verfügung sämtliche Gendar merie-Brigadiers in Sachsen den Titel „Gendarmerie-Wacht- meister" zu führen. — Die guten Erfahrungen, die mit der am 1. Januar 1911 probeweise eingeführten Landeskriminatpokizei in den eineinhalb Jahren ihres Bestehens gemacht wurden, haben das Ministerium veranlaßt, die Neuerung dauernd beizubehalten. Ab 1. Juni 1912 wird die Königl. Sächs. Landeskriminalpolizei etatmäßig, nachdem der Landtag seine Zustimmung erteilt hat. Die Leitung verbleibt nach wie vor in den Händen des Dresdner Polizeipräsidenten, dem der Vorstand der Dresdner Kriminalpolizei als Stell vertreter beigegeben ist. — Der Landeskulturrat gibt in seinem Amtsblatt be kannt, daß er im September kandwirtschafttiche Kehrtinzs- prüfungen abzuhalten beabsichtigt. Es ist damit einem in landwirtschaftlichen Kreisen gehegten Wunsche entsprochen worden. Durch einen auf diese Weise zu erlangenden prak tischen Befähigungsnachweis wird es denen, die sich der Prüfung unterzogen haben, wesentlich leichter werden, ihr Fortkommen als Beamter zu finden. Den Landwirten rst aber gleichfalls bei der Auswahl eine größere Gewähr für , 2. Juni. 1835 Papst PiuS X. in Riese bei Treviso geb. — 1850 Maler Fritz August v. Kaulbach in München geb. — 1863 «omvonilt Felk Weingartner in Lara Leb. —. 1882 Italienischer 1875 Dichter Eduaro Möricke in Stuttgart gest. — 1880 Maler Karl Lessing in Karlsruhe gest. — 1894 Nationalökonom Wilhelm Roscher in Leipzig gest. o Der Schlaf des «indes. Jede Mutter sollte eS wissen, daß die Zerrüttung des Schlafes Zerrüttung der Gesundheit ist, und daß der Charakter des Schlafes zugleich einen Grad messer deS Befindens darstellt. Leider hat die Unruhe der modernen Zeit auch die Beobachtungsgabe der Mütter getrübt. Und wir sind an dem Punkte, daß Arzte und Pädagogen ihre warnenden und mahnenden Stimmen ertönen lasten müssen. Schon lange find zwei Schlafsysteme unterschieden worden: Die Abendschläfer, die gleich tief etnschlafen und allmählich ihre Schlaftiefe verlieren, bis sie morgens Kisch und gekräftigt erwachen. Die Morgenschläfer, die abends am besten arbeiten können, langsam einschlafen und deren Schlaftiefe bis mm Morgen immer mehr wächst. Möglicherweise sind die letzten schon als nervös zu bezeichnen. DaS gesunde Kind freilich gehört fast immer rum Abend- typuS. Von Bedeutung bleibt aber auch immer die Um gebung deS Schlafenden. Die Hauptforderung ist Fern- Haltung aller äußeren Reize, besonders des Lärms und des Lichtes. Es ist eine bedenkliche Gewöhnung, das Kinder- »immer des Nachts zu beleuchten. Wichtig ist ferner, daß dem Kinde ein warmes Bett zur Verfügung steht. Aber das sind nur die groben Forderungen. Die ganze Kunst deS ArzteS und der Mutter wird erst bei den Schlafstörungen einsetzen müssen. Nächtliches Auffahren, plötzliches Auf schreien, unruhiges Umherwälzen im Bett, ängstliche Träume zwingen uns, die Ursachen zu ergründen. Oft werden wir sie in Verdauungsbeschwerden, Bettnässen, Fieber, Schmerzen und im Hunger finden können. Aber auch die Mängel der Erziehung, aufregende Lektüre, schreckhafte Erlebnissemachen sich im Schlaf der Kinder geltend. Nicht immer werden die Ursachen beseitigt werden können: besonders dort, wo eine innere nervöse Veranlagung vorliegt. Aber der Weisheit und der Liebe der Mutter wird es bet besonderer Sorgfalt meist gelingen, dem Kinde die Wonne und Erquickung eines gesunden Schlafes zu bringen. » venkfpruck für 6emü1 unck Verstauch. Rosen hauchen süße Düste Der Jasmin erfüllt die Lüste, Sonne funkelt Glanz . . . Selbst die fernsten Fernen flimmern Und im wunderbaren Schimmern Strahlt der Juniblüten Kranz! Neues aus aller Mell. Die Umwandlung des bisherigen Landesmedizinalkollegiums in das Ländesgcsundheitsamt ist erfolgt; Geh. Rat Prosesjor Lr. Renk wurde zu dessen Präsidenten beruien Köln, Hannöver und Leipzig bewerben sich um das nächste Deutsche Sängerbundesfest 1917. In den Kreisen Elbing und Mattenburg haben etwa 60 Erkran kungen infolge von Fleischvergiftung drei Todesfälle verursacht. Bei der Abfahrt zum Nord westdeutschen Rund fluge stürzten die Flieger Buchstaettcr und Leutnant Stille ab. Beide sind tot. In französischen polilijchen Kreisen legt man dem geplanten Kieler Besuche des spanischen Königs große Bedeutung bei. In Toulon mußten große Mengen Marinemunitio» als unbrauch bar ausgefchtfft werden. In Lemberg wurde der aus Preußen stammende Baron Rudolf König wegen Spionage für Rußland verhaftet. In Petersburg kam es zwischen Ausständigen und der Polizei zu blutigen Zusammenstößen. Der nationale Exekutivansschuß der englischen Transportarbeiter empfahl die Annahme des Regierungsvorfchlages aus Einsetzung eines Einigungsamte?. Die italienische Regierung dementiert die Nachricht, daß die Mächte «inen Waffenstillstand vorgeschlagen hätten. Auf dem italienischen Militärflugplätze von Bracciano wird ein Äustfchlachffchiff erprobt. Unter dem serbischen Offizierskorps wird eine Aussöhnung in der Verschwörungsangelegenheit angestrebt. Die persischen Regierungstruppen haben die neue Hauptstadt Kermanschah ohne Schwertstreich genommen; Salar ed Dauleh ist ge flohen. orf. iss z Uhr. — Grumbach, »S7« »n. I i>rau istt. »StL für die Königl. Amlshauptmann schaff Weitzen, für das Königl. AmtWericht und den Stadtrat zu Wilsdruff sowie für das Königl. Forstrentamt zu Tharandt. Lokalblatt für Milsclruff, Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Burkhardswalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn, Hartha bei Gauernitz, Helbigsdorf, Herzogswalde mit Landberg, Hühndorf, Kaufbach, Kesielsdorf, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Loyen, Miltitz-Roitzschen, Mohorn, Munzig, Neukirchen, Niederwartha, Oberhermsdorf, Pohrsdorf, Röhrsdorf bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perne, Sachsdorf, Schmiedewalde, Seeligstadt, Sora, Steinbach bei Kesselsdorf, Steinbach bei Mohorn, Spechtshausen, Tanneberg, Taubenheim, Ullendorf, Unkersdorf, Weistropp, Wildberg, Zöllmen. Mit taufender Unterhaltungs-Gomau Mkgt, wöchentlicher illustrierter Keitage „Wett im Kild" und monatlicher Anlage „Unsere Heimat". Druck und Verlag von Arthur Zschunke, Wilsdruff. Für die Redaktion verantwortlich: Arthur Zschunke, Wilsdruff. 4 Uhr an usik Sor«