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Sonnabenä äen 25. Mai ^91 1. keUäge Ur. 60 or Der Turm des Kölner darauf Riesen damit erreicht Der ötapellauf äes „Imperator". /L Hamburg, 23. Mai. Der .Imperator", der größte aller Ozeandampfer der Welt, lief heute hier in Gegenwart des Kaisers vom Stapel. Die ganze Hafengegend zeigte schon von frühester Stunde an lebhaftes Treiben. Die Straßen, welche der Kaiser passierte, waren festlich geschmückt. Me Schulen waren geschlossen. Reicher Flaggenschmuck verkündete in der ganzen Stadt die Teilnahme der Bevölkerung. Empfang »es Kaisers. Auf dem Dammtorbahnhofe lief früh 8 Uhr 21 Minuten der Hofzug ein. Der Kaiser wurde von den beiden Bürger meistern der Stadt, Dr. Burchhard und Dr. Schröder, empfangen, worauf man in den Hamburger Staats automobilen die Fahrt zu den Landungsbrücken antrat. Bon hier begab man sich mittels Staatsdampfers zur Bulkanwerst. Dichte Menschenmafsen bildeten am Bahnhof sowie in den zu passierenden Straßen Spalier und brachten dem Kaiser begeisterte Huldigungen dar. Für Lie Scharen der von der Bulkanwerst Geladenen waren zu beiden Seiten des zum Ablauf bereiten „Imperator" grobe Marokko im Aufstanä. Es ist nicht allzu schwer, mohammedanische Völker zu unterjochen. Nach der Lehre des Propheten ist die Unter werfung unter Gottes Ratschluß geboten, und in der Tat haben Russen und Engländer in ihren Moslim Lie besten Untertanen. Man muß es nur verstehen, ihre religiösen Gefühle zu schonen und sie gerecht zu behandeln. Diese Kunst scheint den Franzosen versagt zu sein. Daher hat die Eroberung Algiers ihnen Milliarden gekostet, daher ist auch Marokko jetzt erneut im Aufstano. Dringende Telegramme vom General Moinier und dem Gesandten Regnault melden, daß Fes bedroht sei. Überall bilden sich „Harkas", Jnsurgentenbanden, die die französischen Posten überfallen und die die „loyale" marokkanische Bevölkerung brandschatzen. Es handelt sich dabei durchaus nicht um religiösen Fanatismus, denn der „heilige Krieg" ist ein Märchen für Kinderlesebücher ge blieben. Es sind einfach gepeinigte Leute, die zu den Waffen greifen, um sich ihrer skrupellosen Bedrücker zu erwehren. Unter deutscher Herrschaft gäbe es sicherlich Ruhe. Aber auch die Franzosen werden natürlich allgemach der Aufstandsbewegungen Herr werden, nur daß es ziemlich lange dauern mag. Freilich lassen sich die Franzosen deshalb keine grauen Haare wachsen. Ihre ständigen Kolonialkriege sind eine treffliche Übung für die Armee, eine Art Manöver mit scharfen Patronen, und bringen den Vorteil mit sich, daß es in Frankreich nicht, wie bereits bei uns, eine Unzahl von Generalen gibt, die nie in ihrem Leben Pulver auf einem wirklichen Schlacht feld gerochen haben. Weil die Herren wissen, daß die Kammer stets an standslos alle Kriegskredite bewilligt, geben sie sich auch gar keine Mühe, Aufstände durch vorsichtige Behandlung der Eingeborenen zu vermeiden. Eroberte Länder sind nach Ansicht der Franzosen dazu da, um ausgesaugt zu werden. Mitunter steckt man einen leichtfertigen Offizier nur deshalb in die Kolonialinfanterie, damit er sich wieder „rangieren" und zu Vermögen kommen kann. Kürzlich sind deutsche Schutzbefohlene (auf den Farmen Rensch hausens und Zimmermanns) von Eingeborenen miliz unter Führung französischer Offiziere überfallen worden, und man schleppte ihnen auch die Geldkisten mit mehreren 1000 Duros weg: in den Raub teilten sich Mannschaften und — Offiziere. Noch weniger machen sich die Franzosen ein Gewissen aus der Verletzung der Frauenehre, und gerade dies macht die Marokkaner so rabiat. Die Ermordung deS Arztes Mauchamps in Casablanca, wodurch die ganze Marokko frage aufgerollt wurde, war nur eine Folge solchen Auf tretens. Dazu kommt, daß überall, wo die Franzosen hinkommen, die Marokkaner verarmen: zu Spottpreisen wird ihnen ihr Land, zum Teil unter Anwendung von Gewalt, genommen und an Pariser Spekulanten gegeben. Nun handelt es sich aber in Marokko nicht um „Wilde" im üblichen Sinne, sondern um Leute mit alter, wenn auch nicht europäischer Kultur. Im Atlasgebirge gibt es einzelne Paläste, die es mit unserer Wartburg ruhig auf nehmen könnten. In den Küstenorten finden wir Häuser mit einer wundervollen Ausrüstung von altem Delfter Porzellan. Die marokkanischen Lederarbeiten sind be rühmt. Arabische Gelehrsamkeit ist verhältnismäßig weit verbreitet. Und wenigstens die Großen der Krone besitzen auch noch genügend historische Erinnerung und wissen, daß einst alle Mittelmeerstaaten Europas vor der Seegeltung der Marokkaner zitterten und dem „Barbareskenstaate" Tribut entrichteten: auch Frankreich. Nur die letzten abgebrochen durch die Einrichtung der Unterwasserglocken, die die Orientierung der Dampfer ermöglichen. Selbst verständlich ist auch die Zahl der Korkwesten eine hin reichende, ebenso wie die Rettungsbojen, die sich bei Nacht selbsttätig im Wasser erleuchten, ein überbordfallen ge fahrlos erscheinen lassen. Der größte deutsche Dampfer vermochte bisher 3277 Personen aufzunehmen. Der „Imperator" ist für 4100 Passagiere und 1180 Mann Besatzung eingerichtet — zu sammen eine Bevölkerung von 5300 Seelen; das ist die einer kleinen Mittelstadt! Dementsprechend die einzelnen Räume des Schiffes und die für die Bedürfnisse der Passagiere und ihre Behaglichkeit getroffenen Vorkehrungen. Die bisher auf keinem Ozeandampser dagewesene Ge räumigkeit des „Imperator" bietet der Bewegungsfreiheit der Passagiere den weitesten Spielraum. Die Mehrzahl derselben hat ihre eigene Kammer. Nicht nur in der ersten Kajüte, sondern auch in den übrigen sind die Kammern für nur eine oder zwei Personen weitaus am häufigsten anzutreffen. Die Mobiliarausstattung ist eine hoch elegante und komfortable. Nichts von der Behaglichkeit seines Heims braucht der Schiffsreisende zu entbehren. Passagierfahrstühle vermitteln den Verkehr von Deck zu Deck, Salons jeder Art, Festsäle bis zu 30 Meter Breite, Wandelhallen und Deckpromenaden von Straßenbreite geben der Schiffsbevölkerung Gelegenheit zu jeder ge wünschten Bewegung. Der Speisesaal gestattet 700 Personen auf einmal, an kleinen Tischen zu speisen. Im Schwimm bad mit Massageräumen wie in der Turnhalle läßt sich's nach den hygienischen Vorschriften leben; Wintergarten, Korsos, Musikräume, Restaurants dienen weiter dem Unterhaltungsbedürfnis. Daß Arzt, Apotheke und Läden aller möglichen Art neben anderen vielfachen gemein nützigen Einrichtungen, wie eine täglich erscheinende Zeitung usw., in der Meeresstadt zu finden sind, bedarf wohl kaum der Erwähnung. Als Galionsfigur schmückt den Bug des Schiffes der Adler mit der Kaiserkrone. Breit umschmiegen seine Schwingen den Schiffsrumpf des „Imperator", der unter den Augen des Kaisers die Werft verläßt, um in das Meer zu tauchen. Möge der Adler das herrliche Schiff, dieses stolze Wahrzeichen der Größe des weltumfassenden Hamburger Handels und der deutschen Schiffbaukunst, allezeit ungefährdet über den Ozean tragen zur Ebre des deutschen Namens. Heickstagsferien. (Von unserem parlamentarischen Mitarbeiter.) Berlin, 22. Mai. Wenn unser Parlament sich auf sechs Monate vertagt, bann haben die Putzfrauen gründlich zu tun: zu einem letzten „Kehraus" leert der Herr Reichsbote sein Pult, in dem neben gleichgültigen Drucksachen ach so viele „un erledigte" Briefe liegen, zerreißt alles und wirft es auf den Boden, der zollhoch damit bedeckt ist. Aber auch in übertragenem Sinn gibt es einen richtigen Kehraus: der Abstimmungsbesen wirbelt durch die Lüfte, und eine Vor lage nach der andern, manchmal noch eine im letzten Moment plötzlich aufgetauchte, wird „erledigt". Man Kassiert so glühend eifrig dahin, wie nur je bei einem Schlußgalopp des heimischen Honoratiorenballes. Noch vor wenigen Wochen hätte niemand geglaubt, daß außer den Wehrvorlagen auch noch ihre Deckung vor dem Herbst zu verabschieden möglich sein werde. Aber eins, zwei, drei, Geschwindigkeit ist keine Hexerei: es ist alles in einem Aufwischen gegangen, und zwar fand sich dazu die alte „Arbeitsmehrheit" zusammen, oder, wie ein Sozialdemokrat sie taufte, der schwarz-blau-gelbe Block, Zentrum, Rechte, Nationalliberale. In dem laufenden Jahre sind die Mehrausgaben ver mutlich durch die Überschüsse schon vollkommen gedeckt, so daß es gar keiner neuen Steuern bedarf und die Auf hebung des Spirituskontingents bloße Vorsichtsmaßregel bleibt; auch der Zucker soll im Notfall noch einiges für die Rüstung abwerfen. Dann aber tritt nach der über einstimmenden Willensäußerung von Reichstag und 'Re gierung bie berühmte Besitzsteuer herfür, die mit Leichtigkeit auf einen Ertrag von 100 Millionen Mark jährlich gebracht werden kann, wenn sie vom Vermögen, und auf etwa 50 Millionen, wenn sie vom Kindes- und Gattenerbe erhoben wird. Der Regierung ist es frei gelassen, wofür sie sich entscheidet, doch hat eine Mehrheit des Hauses, bestehend aus der Linken und der Wirt schaftlichen Vereinigung, keinen Zweifel darüber gelassen, daß sie die Erbschaftssteuer vorzieht. Auf keinen Fall kommen wir in Verlegenheit. Das Ausland muß erbittert zugestehen, daß dieser Reichstag, auf dessen „Anti patriotismus" es so große Hoffnungen setzte, nicht nur Wehrvorlagen zu bewilligen, sondern auch Geldopfer zu bringen versteht, weil wir eben auch finanziell stark genug dazu sind. Die patriotische Haltung der Mehrheit hat freilich auch eine um so schärfere Reaktion bei dem radikalen Flügel der Reichsboten heroortreten lassen. Nicht zu Taten, aber zu Worten ist es noch beim heutigen Kehraus gekommen. Die Kaiserworte in Straßburg mußten noch einmal herhalten. Es hat also noch bis zuletzt im Reichs tag aufregende Szenen gegeben. Nebenher aber lief immer die emsige praktische Arbeit, die trotz des großen Rede bedürfnisses so gefördert wurde, daß alle wichtigen Vor lagen, darunter der umfangreiche Etat, erledigt wurden, obwohl diesem neuen Reichstag nur drei Frühlingsmonate zur Verfügung standen. Dabei waren sie noch durch die Osterferien unterbrochen, und schon zu Beginn der Session hatte es viel Aufhaltens gegeben, denn die Irrungen und Wirrungen bei der Präsidentenwahl kosteten eine ganze Woche. Der Präsident, der jetzt mit dem Feriengruß seine Schutzbefohlenen vom Kehraus entlassen hat, wird vielleicht nicht wiederkehren. Kaempfs Mandat stand hart vor der Ungültigkeitserklärung. Er will es, wie es heißt, jetzt freiwillig niederlegen, und dann ist es möglich, daß in Berlin! in der Ersatzwahl ein Sozialdemokrat den Frei sinnigen ablöst. Sei dem, wie ihm wolle: der Reichstag hat jedenfalls gezeigt, daß er auch unter schwierigen Ver hältnissen tüchtiges zu leisten versteht, und diese Kenn zeichnung wird wohl auch im kommenden Herbst noch zu Recht bestehen. Der „Zwang zum Schaffen", auf den der Kanzler gebaut hat, ist zur Wahrheit geworden. Oeutlcker Kerckstag. (69. Sitzung.) W. Berlin, 22. Mai. Die Fertenstimmung im Hause hinderte es nicht, daß bei der Erwähnung der elsaß-lothringischen Frage die Er regung noch einmal kurz vor Toresschluß hoch auf flammte. Der Sozialdemokrat Ledebour erging sich in den schärfsten Ausdrücken, die sich unverkenn bar gegen den obersten Träger der Reichsgewalt richteten, so daß neben dem Abgeordneten Schultz von Ler Reichspartei der Reichskanzler selbst auf den Plan trat, um auf das entschiedenste Verwahrung gegen die sozialdemokratischen Angriffe einzulegen. Dann wurde es ruhiger, kleinere Ausstellungen zogen die 3. Lesung des Etats noch etwas hin, und schließlich ging man mit einem Aufatmen in die bis zum Herbst dauernden Ferien. Tribünen errichtet. Die ganze Werst war reich geschmückt. Besondere Vorkehrungen waren getroffen, um Unfälle im Hafen zu vermeiden, die die Wasserberöegung des ab laufenden Riesenschiffes hätte Hervorrufen können. Auf der Bulkanwerst wurde der Kaiser vom Generaldirektor und den anderen Direktoren der Hamburg-Amerika-Linie sowie von den Direktoren der Vulkanwerft empfangen. Der Kaiser schritt an dem großen Schiffskörper entlang bis zu der am Steven errichteten Tribüne, wo er die Herren der Ver waltung begrüßte, und stieg dann zur Taufkanzel hinauf. Festrede des Bürgermeisters. Bürgermeister Dr. Burchard hielt hierauf die Fest rede, in welcher er u. a. ausführte: „Das Schiff stellt sich dar als eine Schöpfung hoch kultivierter Friedenszeit und des unter dem Schutze der Kaisermacht blühenden selbstbewußten deutschen Bürgertums. Unter dem Schutze der Kaisermacht, unter den Auspizien Eurer Majestät hat sich die glänzende Entwicklung vollzogen, der wir unsere Kriegsmarine und unsere stolze Handelsflotte verdanken. Eurer Majestät wird vor dem untrüglichen Urteil der Geschichte der Ruhm verbleiben, den bis dahin nur an den Küsten gepflegten.maritimen Gedanken in das Reich hineingetragen, das ganze deutsche Volk dem Meer vermählt zu haben. Dafür ist Euer Majestät besonders Hamburg dankbar. ... So tauche in die Wellen, du ge waltiges Schiff; sonnenbeglänzt und erfolgreich, wie unseres Kaisers gesegnetes Leben, sei deine Meerfahrt, und würdig sollst du dich ^erweisen allewege deiner alten sturm- und wetterbewährten Heimat. Die höchste Ehre soll dir werden, Deutschlands Kaiser will zu dir reden, und stolzen Klanges wird dein Name sein. Mit des Kaisers Majestät hist und bleibst du unlöslich verbunden." Taufe und Stapellauf. Der Kaiser vollzog nun den Taufakt von der Kanzel aus, indem er mit lauter Stimme sprach: „Ich taufe dich Imperator!" Unter den Hochrufen der Menge begab sich der Kaiser nach einer anderen Tribüne, von wo aus dann das Zeichen zum Stapellauf gegeben wurde. Langsam und majestätisch tauchte der riesige Schiffskörper in die Fluten. Die Fest- gesellschast mit dem Kaiser an der Spitze begab sich dann zum Bürgermeister, wo eine Frühstückstafel stattfand. — Nachmittags reiste der Kaiser nach Wildpark. Dort sind auch die Kaiserin, die Prinzessin Vittoria Luise und Prinz Oskar wieder eingetroffen. Sie begaben sich nach dem Neuen Palais. Die alle anderen Seefahrzeuge übertreffende Größe des „Imperator" ist nicht durch die Laune des Schiffs herrn bestimmt, nicht aus Reklame- oder Rekordsucht. Je größer der Überseedampfer, um so mehr erhöht er die Sicherheit und Bequemlichkeit des Reisens, die Sicherheit der Schiffahrt wächst mit der Größe der Schiffe. Nach gewiesenermaßen übertrifft die Stabilität sowie die Reserve schwimmfähigkeit eines modernen Riesendampfers die aller kleineren Fahrzeuge, wie sie zugleich infolge ihrer ruhigen Gangart das von den Passagieren so sehr verabscheute Gespenst der Seekrankheit von ihrem Bord fernhalten, bis allenfalls auf unerhebliche, alsbald verschwindende Anfälle. So ist der „Imperator" erbaut nach den Grundsätzen der Sicherheit, der Hygiene, der Bequemlichkeit und Behaglichkeit. Ein Werk von gigantischen Formen, einer ungeheuren Schwere, hochragend, ein schwimmender Wolkenkratzer, den mächtigen Körper fast unübersehbar hin gestreckt in einer Länge von 276 Meter, also über einen deutschen Kriegsschiffes ausmacht. Der Rumpf er streckt sich auf eine Breite von 30 Meter, die Tiefe beträgt 19 Meter. Das Bootsdeck wird sich 30^ Meter und 75 Meter die Spitzen der beiden Lademasten über den Kiel erheben. Durch die drei Schornsteine (jeder hat eine Länge von 21 Meter, 5V- Meter in der Quer- und 9 Meter in der Längsachse) könnte ganz bequem ein kleiner Flußdampfer fahren. Das Ablaufgewicht, mit welchem das Schiff vom Stapel in die Elbe taucht, beträgt 540000 Zentner. Sein Gewicht wird dann noch anwachsen; ohne Kessel, Maschinen und Ladung auf 676 000 Zentner. Das bedeutet eine Last, welche die eines modernen Linien schiffes mit seiner Panzerung, Armierung und vollständigen Ausrüstung noch um rund 180 000 Zentner übertrifft. Ein Wellenbock für die äußere Schraubenwelle hat ein Gewicht von 560 Zentner, ein Rudersteven hat mit den Wellen böcken 17Vs Meter Höhe und wiegt 2200 Zentner. Die vier Schraubenwellen sind über 300 Meter lang und 80 Zentimeter dick, die Schrauben selbst über 5 Meter hoch. Die Maschinen werden erst nach dem Stapellauf in den Dampfer hineingebaut. Dann werden am Bug und Heck fünf mächtige Anker angebracht werden, deren größter 240 Zentner und deren kleinster noch 45 Zentner wiegt. Die Ankerkette hat eine Länge von 1200 Meter. Ein Blick in das Maschinenbaus des fertigen Schiffes, in das pochende Herz des Giganten, wird erst die volle Größe dieses Wunderwerkes in das richtige Licht rücken. Aber ebenbürtig stellt sich die Ausstattung dieser schwimmenden Meeresstadt, die Einrichtung der elf Stock werke den zum Betrieb und zur Sicherheit des Fahrzeuges getroffenen Vorkehrungen zur Seite. Die Zahl der an Bord befindlichen Rettungsboote genügt, um im Notfall alle Menschen auszunehmen, die das Schiff selbst bei stärkster Belegung trägt. Die Schotteneinrichtungen sind auf Grund der neuesten Erfahrungen derart getroffen, daß Passagiere und Mannschaft sich dem Gefühl unbedingter Sicherheit hingeben dürfen. Die Schotten sind mit 36 wasserdichten Türen versehen, von denen 23 mit hydraulisch zu betätigender Türschließvorrichtung aus gestattet sind, so Laß sie von der Kommandobrücke aus geschlossen werden können. Die Unterwasserschallapparate und die Funkent^egraphie gewähren weiter die größte Sickerbeit. AuÄxder Gefahr der Nebel ist die Spitze reckt sich 156 Meter in die Höhe. Wenn man das Niederwalddenkmal und obendrauf den des ^Hamburger Bismarckdenkmals stellte, würde noch nicht die Länge dieses Schiffsgoliaths sein, die die doppelte Länge des größten Viertelkilometer, liegt er da. Doms