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Mel, I m kllä. " - - - ,, fj Ve> niikckkes. »' ---------------- ,, Als der berühmte.Humorist Saphir sein in Ende cutgegeilgsug, richtete er an den HeiaaS lieber des „Wiener Fcemdcublnltes", Gustav Heine, folgenden Bries: „Verehrter Freund und Kollege! Hier sitze ich und liege krank, — stehe mit einem Fuße im Grabe, gehe mit dem andern dem Tode entgegen, und so habe ich alle meine Hände voll zu tun, um mein Leben an den „schwarzen Mann" zu bringen. Cie waren so gütig, über meinen beispiellos schmerzvollen Leidzustand in Ihrem Blatt einige teilnehmende Worte zu sagen. Ich danke Ihnen.! Sie wundern sich, daß mein ! ........... r r tzinnsprücke. » Nichts ist dem Auge so schön als ! : die Wahrheit der Seele. ! ! : Wisse durch Energie einem frisch ; : auslauchenden Uebel sofort zu steuern, r : Langes Zaudeni lähmt die Tatkraft, r z 4- * z r Der Schinerz ist der große Lehrer : : der Nlenscheu. Unler seinem Hauche t « entfalten sich die Seelen. * * r! Je mehr du von deinem Selbst r! : aufgibst, desto größer und wahrer ist r ; deine Liebe. r - Wer Stillesland der regen Kraft ge- r! r beirt, r : Gebeut umsonst; sie bricht sich selbst r : die Bahn ' ; Aus eignem Trieb, und wird das r r Gute ihr r r Versagt, so wählt sie sich die böse : ! Tat. j : Wer als Meister ward geboren, t : der hat unter Meisten! den schlimm- ! : sleu Slaud. z § * r Wer Glück ini Hause hat, hat außerm . Hause Lust; ; r Wohl ist dir's iu der Welt, wenn r ivvhl iu deiner Brust. z tst r r r Gib niemand ungebeten Rat, : Er könnte, wenn befolgt, mißglücken, r : Und dir legt man die Schuld der r r Tat r : Als schwere Last dann aus den Rücken, r bißchen Geist bei mir bis zum letzten Augen blick treu aushält; das beweist, daß ec eben ein „Geist" und kein „Mensch" ist: Ich habe am Krankenbett Ihres Bruders Heinrich die Kunst gelernt, den Ge.st als schmerzstillende Tropfen u gebrauchen. Sic sprechen von einer Grabschrift, welche ich mir selbst ge schrieben l abe — da die Zeitungen anfange.!, mich zu loben, muß ich wohl schon tot sein; se,en Sie nur gefälligst unter den „Velstor- benen" nach. Jeh übersende also diese Grab schrift hiermit. Honorar verlange ich nicht. Senden Sie mir im traurigen Falle ein Freiexemplar Ihres Blattes, poste rssts-nts, „Himmel." Uebrigens hoffe ich von der Gnade meines Schöp'ers und Allvaters noch eine kleine Eistrcckung meines Lebeuslerwius, nach seinem Willen nnd seiner Barniherzigkeit! Leben Sie wohl und bewahren Sie ein freundliches Andenken auf iür Ihren allen Freund und Kollegen M. E. Saphir. Baden, den 2l. Juli l858." — Die Grabschrist lautete: „Eine Auster, einsam iu des Ufers Sand, Warf das Zeitmeer mich au den Leben strand, Ein Tropfen Licht fiel vom Himmel Hine n, Wurde Perlchen daruy gering und klein; Wurde Krankheit da, und doch auch Lust, Ich gab sic der Welt aus offner Brust. — Zeitmeer, hier nimm Deine Schale zurück! PeUchen, überleb' mich ein Weilchen mit Glück! Tropfen Licht, der vom Himmel in die Schale sank, Schweb' empor zum Himmel jetzt und sag' ihm Dank. Tas älteste botanische Werk der Well befindet sich eingemeißelt an den Wänden eines Gemaches im Tempel zu Karuack in Theben iu Aegypten. Es stellt fremdartige Pflanzen dar, welche von einem ägypti cheu König, Thotmes >U., aus einem Feldzug in Arabien mitgebracht worden waren. Die Skulpturen zeigen nicht nur die Pflanzen Vexierbttä Karo, gib acht, dort kommt Herrchen l Wo ist er? oder Bäume, sondern, ganz wie wir es in modernen botanischen W rken finden, auch die Blätter, Camenhiilsen und Früchte in Einzeldarstellungen. Ein berühmter eng lischer Archäolog, Mr. W. Flinters Petri, hat Abdrücke dieser interessanten Skulpturen genommen. Warum neunen wir den Tod „Freund Hain" ? Simrock in seiner deutschen Mytho logie erklärt dies so: Echt deutsch ist die Liebe zum Waldlebeu, die sich auch darin ausspricht, daß wir den Tod Freund Hain neunen, weil im Ha ue, in der Nähe des Waldes, die sterbliche Hülle zu ruhen pflegte, worauf eine Stelle der „Edda" deutet: Du gibst dcu Gräbcru zu gute Namen, Wenn du sie Wälderwohnungen nennst. Seltsame Streitfrage. In den Briefen eines Italieners über eine Reise durch Spauien im Jahre 1756 fiudet mau Nachrichten von einer auf der Universität zu Giuonga abge- halleuen Disputation. Die vornehmste St: eit- frage war: „Ob es dem Menschen nützlich oder schädlich sein würde, einen Finger mehr oder weniger zn haben?" Warum Valentin Andreae silberne Schnallen ablehnte. Valemiu Andreae, eine der Lichtgestaltcn aus der Zeit des dre füg" sährigeu Krieges, lehnte, als ihm iu An erkennung seiner Verdienste um die Seel sorge ein Paar silberne Schnallen verehrt wurden, sie ab, weil sie ihm 1OOO GuDen kosten würden. Als mau ihn erstaunt fragte, wieso? erwiderte er: „Die Schnallen fordern neue Schuhe, die neuen Schuhe einen neuen Anzug, der neue Auzng fordert eine ganz neue Ausstattung und Einrichtung des'Hauses." * > ,, Junior. Am User. „Was nimmst Du, m in Junge, wenn du mich hinüberfährst?" — „Ein Boot!" Der vorsichtige Verleger. Verleger: „Ist denn von Ihnen schon etwas niit Ihrem Namen gedruckt erschienen?" — Dichter: „O ja — allerdings nnr — " — Verleger: „Ich meine nicht etwa Ihre Geburts mzeige." Illusion. Junger Arzt (der plötzlich von starkem Unwohlsein befallen wird): — „Hurra, der erste Patient!" Erkannt. Ein Jäger kommt mit zwei Rebhühnern nach Hanse. „Männchen", sagt die Frau, indem sie daran riecht, „Du Haft gut daran getan, sie heut zu schießen; es war die böchste Zeit!" Aerztlicher Trost. Patient: „Mir ist nicht ganz wohl, und ich war daher so frei, Sie zu mir zu bitten." — Doktor: „So, so? (Den Puls fühlend.) Wie ist Ihr Appetit?" — Patient: „Ganz gut." — Doktor: „Durst." — Pakten : „Auch gut." — Doktor: „Können Sie schlafen?" — Patient: „Ganz ruhig." — Doktor: Die Sache ist nicht von Be deutung; ich werde Ihnen jetzt was ver schreiben und in zwei drei Tagen hoffe ich, soll das Alles iveg sein." ,» -------- --- ,» j I U.ätlei-6cke. j j »» ,, Buchstabenrätsel. Blutdürstig roubt's in fernem Land, Sobald es wird mit g genannt. Doch gibst du ihm ein n statt g, Tann bringt es Frost, Eis und Schnee. Zweisilbige Scharade. Mein erstes ist nur selten trag', Es schafft und wukt auf jedem Weg; Was hohes auch der Geist ersann, Zur Tat kommt doch das erste dran. Wenn du das e sie hast begehrt, Wird auch das zweite dir gewährt; Das ist so alter Welten Brauch: Aus's erste folgt das zweite auch. Das Ganze überall bekannt, Schätzt man doch nicht in jedem Land, In einem läßt es schwer sich m ssen, Das andre mag davon nichts wissen. Wortspielrätsel. Schau' es an, es kann dir geben Zeugnis von dem nicht'gen Leben. Scheut es jetzt auch Klein und Groß', Einst wird's eines jeden Los. Wenn der Abend naht, der kühle Nach des Sommertages Schwüle Zieht es leichthin durch die Luft Nach der Blüte Honigduft. 'KuohuroH Mthnipk roq YPF uaq uagny pjnvy aiq ! uotziaq smu hrvu q>W K>q hlnv) :KpjMpickjpaW soy ihnuquvy- :oqmuh)I usLiynipaii asg tavnuvL -aonvvL : MpvausgvWnjx luogunjoijnA Nachdruck aus dem Inhalt d. Bl. verboten. VerantmorMchrr Nesaltcur A. Jlnmq. Druck und Lerlag von Jhring L Fahreuhoty B. m. b. H., Berlin 30 16.