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beiden neu zu errichtenden Bataillone des 20. und 21. Armeekorps — Deutscher Kkotteuverein. Der Hauptausschuß für Berlin und die Mark Brandenburg des Deutschen Flotten- Vereins unternimmt bekanntlich eine Sonderfahrt zur Jubiläumswoche nach Kiel, die den Teilnehmern etwas ganz Besonderes bieten wird. Die gesamte deutsche Kriegs flotte wird im Kieler Hafen vereinigt sein. Zu dem Wettkampfe haben sich so viele Jachten aus aller Herren Länder gemeldet wie nie zuvor. Außer dem Kaiserpaar wird auch König Alfons von Spanien mit einem Ge schwader erwartet. Die Teilnehmer an der Sonderfahrt besuchen außerdem noch die Hansastädte Lübeck und Bremen, die Marineanlagen in Flensburg und Wilhelmshaven, ferner die Nordseebäder Westerland und Helgoland. Aus gedehnte Fahrten auf der Nord- und Ostsee sind im Programm vorgesehen. Ausführliche Programme sind kostenlos beim Hauptausschuß, Berlin VC, Schöneberger Ufer 30 l erhältlich. Letzter Anmeldungstermin 8. Juni. Die Fahrt dauert vom 20. bis 27. Juni. — Krinnermrgsfeier anKolsteins Besetzung 1863 64. Fünfzig Jahre vollenden sich im nächsten Jahre, seit Sachsens Truppen nach Schleswig-Holstein gezogen sind, um dieses zu besetzen, nachdem schon vorher, im Jahre 1849, die Sachsen ruhmvoll dort gekämpft hatten. Es ist nun geplant, im Juli 1914 in Dresden eine 50jährige Erinnerungsfeier zu veranstalten. Es werden daher die Veteranen von 1849 und die Veteranen aller Truppenteile, vornehmlich die Herren Offiziere, Aerzte und Militärbeamten, welche 1863 64 dem Königlich Sächsischen Besetzungskorps in Holstein angehörten, gebeten, zwecks Zusammenschlusses zu einer öOMrigen Erinnerungsfeier im Juli 1914 in Dresden schriftliche Zusage mit genauer Adresse bis spätestens zum 10. Juni d. I. an Kamerad Ernst Oehme, Dresden-Johann- stad t, Lortzingstraße 17. 1 Etage, gelangen zu lassen. Zur Bildung eines Gesamtausschusses und der auf die Truppen teile sich beziehenden Ausschüsse wird Sonntag den 23. Juni d. I. vormittags 11 Uhr eine Versammlung anbe raumt, die im Kaiser-Wilhelm-Saale des Hauptbahnhofes zu Dresden abgehalten werden soll. — Gendarmerie-Wachtmeister. Die in letzter Nummer unseres Blattes hierüber gebrachte Notiz ist dahin zu be richtigen, daß nur die Brigadeführer vom 1. ds. Monats ab den Titel „Gendarmerie-Wachtmeister" führen. Die jenigen Distriktsgendarmen hingegen, denen nur der Titel „Brigadier" verliehen wurde, behalten diesen auch fernerhin bei. — Wie der amtliche Bericht der König!. Kommission für das Veterinärwesen über die am 31. Mai 1912 im Königreiche Sachsen herrschenden ansteckenden Kierkrank- heiten meldet, wurde die Maul- und Klauenseuche nach kurzer Pause auch wieder im Bezirke der Königlichen Amts hauptmannschaft Meißen festgestellt, und zwar in den Gemeinden Lommatzsch, Zaschendorf und Zscheilitz in je einem Gehöfte. Ferner weist der Bezirk auch noch das Vorkommen der Hühnerpest in einem Gehöft der Gemeinde Schieritz aus. — Die Maul- und Klauenseuche ist im Königreiche Sachsen am 1. Juni in 24 Gemeinden und 38 Gehöften amtlich festgestellt worden. Der Stand am 15. Mai war 15 Gemeinden und 17 Gehöfte. — Die Landwirte unter den Lesern unseres Blattes seien auch hierdurch darauf aufmerksam gemacht, daß die diesjährige (27.) Wauderversammlnug der Deutschen Landwirtschaftsgesessschast von Sonntag, den 9. Juni ab in Bad Harzburg stattfindet. Die an die Versammlung sich anschließenden Ausflüge beginnen Donnerstag, den 13. Juni und führen die Teilnehmer in Wirtschaften mit Spezialbetrieben in Braunschweig, Anhalt und in der Provinz Sachsen. Die interessantesten Ausflüge sind nach Schladen (Samenzucht- und Saatgutwirtschaft), Domäne Heimburg und Klostergut Michaelstein (Zuckerrübensamen- Züchterei, Fischerei, Kartoffelbrennerei, Molkerei, Kalisalz werke usw ), nach Söderhof-Ringelheim (Zuckerrübenbau, Trockenanlagen), nach Oelber (Gestüt), nach Klein-Wanglebra (Zuckerfabrik) und nach Quedlinburg (Saatzucht- und Samenbauwirtschaft von Gebrüder Dippe). Außerdem ist ein dreitägiger Ausflug in den schönsten Teil des Harzes (Wernigerode-Steinerne Renne-Brocken-Schierke) geplant. — Kin Lehrgang zur Erlernung der deutschen Steno graphie Gabetsberger, Einheitssystem vieler Staaten, er- fchien im Verlag des deutschen Stenographenbundes Gabels- berger, Darmstadt Die Verkehrsschrift wird in 5 Abschnitten auf 16 Seiten gelehrt, wobei jeder Abschnitt in eine Seite Lehrstoff und eine Seite Nebungsstoff zerfällt. Zahlreiche mit Uebertragungen versehene Beispiele zu den Regeln er leichtern das Verständnis. Da das Büchlein vornehmlich dem Selbstunterricht dienen soll, ist die Uebertragung der Schreibaufgaben beigefügt, so daß der Lehrgang gleichzeitig den Schlüssel enthält. Mit Hilfe dieses vorzüglich durchge arbeiteten Lehrganges wird es jedermann möglich sein, die Gabelsbergersche Stenographie in kürzester Zeit auch ohne jede Anleitung sicher zu erlernen. Eiu Exemplar wird gegen Einsendung von 25 Pfg. verschickt; 50 Stück tosten 2 Mk., 100 Stück 3 Mk. — Kronleichnam. Am ersten Donnerstag nach Trini- tatis feiert die katholische Kirche eines ihrer höchsten Feste, das Fronleichnamfest. Dieses Fest, welches auf eine Ver gangenheit von fast achthundert Jahren zurückblickt — es wurde im dreizehnten Jahrhundert durch Papst Urban IV. eingesetzt — ist zur Erinnerung an den Leichnam Jesu berufen und soll in seiner Symbolik die Verwandlung der Hostie in den Leib des Herrn dartun. Die katholische Kirche, deren Ritus bei ihren Festlichkeiten einen weit größeren Aufwand an ästhetisch wirkender Farbenpracht und sonstigem belebenden religiösen Prunk gestattet, hat im Laufe der Zeit das Fronleichnamsfest — nicht ohne inner liche religiöse Berechtigung — zu einem Freudenfeste umge staltet, als das es auch heute noch alljährlich gefeiert wird. In überwiegend katholischen Ländern bewegen sich an diesem Tage farbenprächtige Prozessionen durch alle Straßen, schim mernde Seide, Brokat und goldene Geräte geben dem Zuge ein prächtiges Gepräge und Teilnehmer wie Zuschauer zeigen sich in freudigster Stimmung. Kirchen und Kreuze werden zudem mit jungem Maiengrün umwunden und reichlich gestreute Blumen kennzeichnen häufig den Weg, den die Prozession zu schreiten hat. — Für den Landwirt, der nach altem Gebrauche ziemlich alle besonderen Tage des Kalenders mit Gedeihen und Blühen draußen aus dem Felde in engeren Zusammenhang bringt, ist Fron leichnam ein Tag von hoher Bedeutung für die Entwickelung der Feldfrüchte. — Für die Donnerstag, den 6. Juni 1912, nachmittags V,7 Uhr stattfindende öffentliche Stadtgemeinderatssttzung ist folgende Tagesordnung aufgestellt worden: 1. Eingänge; 2. Abhaltung eines Blumentags hierorts von dem Verein „Sächsische Fechtschule"; 3. Beschaffungen von Freiquartieren für Jugendwanderungen; 4. Wasseranschluß des Herrn Fabrikant Alfred Müller; 5. Gemeindeverbandsstatut für die Freibank; 6. Eingang der Sparkassenrechnung für 1911 betr. — Bei der hiesigen städtischen Sparkasse erfolgten im Monat Mai d. I. 795 Einzahlungen im Betrage von 112141.33 M. und 633 Rückzahlungen im Betrage von 157339.53 M. — Einen kinematographischen Theaterabend mit vorangehender Nachmittags-Familien- und Kindervorstellung wird von dem bekannten Leiter der Imperial-Lichtspiele, Herrn Karl Mucke, am kommenden Sonntag im Schützen haus veranstaltet werden. Das uns vorliegende Programm, äußerst gewählt zusammengestellt, verspricht einen recht an genehmen Genuß, sind doch unter den zahlreichen Piecen die prächtigsten Bilder der Kinemakunst vertreten. Malerische Landschastsaufnahmen wechseln ab mit fesselnden dramatischen Sujets. Daß der Humor zu seinem vollsten Rechte gelangt, ist aus der großen Zahl heiterer Bilder zu entnehmen. Es wird also diese Veranstaltung eine angenehme, abwechslungs reiche Unterhaltung werden. — Wetterausstchten für Henle: Südwestwinde, wechselnde Bewölkung, warm, zeitweise Regen und Gewitter. Luftwärme gestern mittag -j- 22' Q. — Iuöiläums-Sängerfefl vom Sängerbund des Meißner Landes am 15. und 16. Juni in Großenhain. Nachdem durch Bewilligung von 1000 Mark seitens der Stadt die finanzielle Grundlage für das Fest gesichert ist, hat auf den Wiesen hinter dem Schützenhause der Bau -1841 - ist das „Wochenblatt für Wilsdruff und Umgegend" unter dem Titel „Wochenblatt für Wilsdruf, Tharand und das Elbthal" gegründet worden. Es vertritt also seit ca. 70 Jahren die Interessen des Amts gerichtsbezirks Wilsdruff. Bei einem Abonnements preis von nur 45 Pfg. monatlich bietet das dreimal wöchentlich mindestens 8 Seiten stark erscheinende „Wochenblatt für Wilsdruff u. Umg." seinen Lesern neben den Sonderbeilagen: Tägl. Unterhaltungs beilage, Jllustr. Sonntagsblatt und monatliche Heimatbeilage einen anregenden, reichen Lesestoff. An Verbreitung wird es im Amtsgerichtsbezirk Wilsdruff von keiner anderen Zeitung erreicht, des halb ist das „Wochenblatt für Wilsdruff u. Umg." für alle Geschäftsinserate als auch für kleine An zeigen das Blatt, welches einen guten, sicheren Erfolg verbürgt. — Als Aamilienölatt erfreut sich das „Wochenblatt für Wilsdruff u. Umg." bekanntlich großer Beliebtheit. Anzeigenpreis 15 Pfg. die Spaltzeile. Wochenblatt für Wilsdruff nnd Umgegend. der Festhalle begonnen, die in ihrer Ausdehnung von 55 zu 22 Meter bequem über 2000 Zuhörer zu fassen ver mag. Das Podium für die zum Jubiläumsfest zu er wartenden 800—900 aktiven Sänger wird amphitheatra- lisch errichtet, um eine gute Gesamtwirkung der Gesänge zu sichern. In den musikalischen Darbietungen wird das Jubiläums-Sängerfest, wie es ja auch seiner Bedeutung entspricht, alle vorausgegangenen Bundes-Sängerfeste un streitig übertreffen, werden doch allein für die mitwirkenden Militärkapellen nahezu 1000 Mark aufgewendet. Bis heute sind bereits 606 Sänger von 25 Vereinen angemeldet; da der Bund aber 39 Vereine umfaßt und viele Anmeldungen bis zum letzten Termin anfgeschoben werden, ist ein weiteres Ansteigen dieser Beteiligungsziffer mit Sicherheit zu erwarten. Die Ortsgruppe Riesa wird zu dem Bundes fest des Sängerbundes Meißner Land in einer Stärke von über 200 Sängern in Großenhain eintreffen l Das Fest plakat ist zum Versand gelangt. Es dürfte in seiner modernen, überaus auffälligen Zeichnung die Blicke auf sich ziehen und dadurch die erwünschte Reklamewirkung erreichen. Für das Jubiläums-Fest wird auch eine offizielle Fest- Postkarte hergestellt, deren Entwurf von dem Großenhainer Künstler W. Jähne herrührt, während die Anfertigung der Karten selbst in Leipzig in einer der hervorragendsten Kunstanstalten dieser Branche erfolgt, um etwas Vorzüg liches zu erhalten. In einer Festbroschüre wird den Fest teilnehmern aus kundiger Feder ein gedrängter Ueberblick über die Geschichte des Bundes in dem Jahreshalbhundert seines Bestehens, sowie u. a. ein kurzer Führer durch die Stadt geboten werden. Die Einzelausschüsse sind eifrig mit den Vorarbeiten beschäftigt, um den nach der schönen Röderstadt kommenden Sängern und sonstigen Festgästen auf neue den Beweis zu erbringen, daß Großenhain es versteht, Feste zu feiern! — Weistropp. Eine schlichte erhebende Feier vollzog sich am Sonnabend, den 1. Juni hierorts. Es galt den Tag auszuzeichnen, an welchem sich ein Zeitraum von 25 Jahren erfüllt, seitdem Herr Schloßgärtner Pieper mit immer gleicher Treue und Hingebung an die Arbeit seines Berufs im Dienste seiner gegenwärtigen Herrschaft gestanden hat. Zu dem Zwecke versammelten sich der Vorsitzende des landwirtschaftlichen Kreisvereins Herr Dr. Ritter mit den Vertretern der hochgeehrten Schloßherrschaft zu Weistropp, den Vorständen des landwirtschaftlichen Vereines Weistropp und dem Ortspfarrer, um dem Jubilar in feierlicher Weise die vergoldete Denkmünze als höchste Auszeichnung des Kreis vereins in seiner Wohnung zu überreichen. Der Vorsitzende des Kreisvereins legte in längeren wohldurchdachten Aus führungen dar, wie gerade in unserer Zeit der Hast und der Veränderungssucht die Stabilität und das Verharren auf seinem Posten hoch anzuerkennen und auszuzeichnen sei. Und so legte denn der Tag ein schönes Zeugnis ab sowohl für den edlen Sinn der Herrschaft als auch für die Treue des von ihr Angestellten. Möge der Jubilar mit gleicher Rüstigkeit noch lange Jahre seinem edlen und schönen Gärt nerberufe in Weistropp obliegen! — Hberwartha. Besucher des herrlichen Tännicht- grundes bei Niederwartha leien darauf aufmerksam ge macht, daß sie jetzt in der Mitte dieses schönen Natur waldparkes einen von der Verwaltung des Klostergutes Oberwartha in sanft anlaufenden Serpentinen neu ange legten Waldweg finden, der sie in zwei Minuten direkt und bequem auf das Plateau der Villenkolonie und den Osterberg bringt. — Dresden. Ein tragischer Vorgang spielte sich auf der König Friedrich August-Brücke ab. Ein anscheinend ganz ruhiger Mann, der einen kleinen, mit zwei Säcken und einer Handtasche beladenen Wagen hinter sich zog, hielt plötzlich an, lief auf die linke Gehseite der Brücke, seuerte dort drei Schüsse aus einem Revolver auf sich ab und stürzte sich, ehe noch jemand zuspringen konnte, über die Steinbrüstung in die Elbe. Aus den auf der Brücke zurückgelassenen Sachen konnte festgestellt werden, daß der Selbstmörder der 1890 geborene, in der Kesselsdorfer Straße wohnhaft gewesene Arbeiter F. ist, der steckbrieflich verfolgt wurde. — Schwere Brandwunden am ganzen Körper zog sich infolge Explosion eines Spirituskochers die 45 Jahre alte Kaufmannsehefrau Weinert, in der Molktestraße wohnhaft, zu Sie starb unter großen Qualen im Krankenhaus. — Meißen. 4. Juni. Da die 13. Jäger am ersten Oktober 1913 wieder nach Meißen kommen und die Kaserne auf dem neu einverleibten Gebiet Zaschendorf erbaut werden soll, hatten eine Anzahl Einwohner das Kriegsmiuisterium gebeten, die Kaserne an einer anderen Stelle zu errichten, da sie an dem jetzigen Plan keinen Vorteil für Meißen erblickten. Jetzt ist die amtliche Nachricht an diese Gesuch steller eingegangen, daß die Kaserne im Ortsteil Zaschen dorf vor den Spaarbergen erbaut wird. — Ireiöerg, 31. Mai. Die mittlere Postbeamtenschaft Freibergs beabsichtigt, aus Anlaß der in diesem Sommer hier stattfindenden Erzgebirgsausstellung am Sonntag, den 25. August, eine gesellige Zusammenkunft sächsischer und benachbarter Postbeamten und deren Angehörigen abzuhalten. Der für diesen Zweck gebildete Ausschuß hat unter dem Vorsitz des Herrn Postsekretär Rossig bereits die erforder lichen Schritte eingeleitet. Die Veranstaltung wird der mittleren Postbeamtenschaft einen genußreichen Tag in der alten Bergstadt Freiberg bieten, so daß schon im Interesse des gemeinnützigen Unternehmens der Ausstellung eine recht zahlreiche Beteiligung zu wünschen ist. Namentlich wird auch die österreichische Postbeamtenschaft diese Gelegenheit benützen, um die mit den Kollegen von der deutschen Reichs post oft geknüpften Freundschaftsbande aufs neue zu festigen. Nähere Auskunft erteilt der Vorsitzende des Ausschusses. — ßhemnitz, 4. Juni. Im Struthwalde bei Flöha wurde die 20jährige Malz aus Chemnitz von einem Manne überfallen und durch drei Stiche in den Rücken und die Brust schwer verletzt. Sie fand Aufnahme in einem Bahn wärterhaus und wurde dann nach Chemnitz gebracht. Im Verdacht der Täterschaft steht der Reisende Schreiter aus Chemnitz, der noch nicht aufgegriffen werden konnte. — In den Nachmittags- und Abendstunden des Sonntags entlud sich über unserer Stadt ein schweres Unwetter. Das Ge witter, das von einen wolkenbruchähnlichen Regen begleitet wurde, hat in fast sämtlichen Stadtteilen großen Schaden angerichtet. In vielen Fällen mußte die Feuerwehr zn Hilfe gerufen werden, da die Bewohner des Wassers nicht Herr werden konnten. Der Bernsbachplatz, die Dresdner und Palmstraße, sowie der Wilhelmsplatz wurden vollständig; überschwemmt, wodurch die Straßenbahnlinien erhebliche Verspätungen erlitten Auf der Zschopauer Straße wurden Mietsgärten überschwemmt und auf der Planitz- und Sonnen straße wurden von der Gewalt des Wassers Schleusendeckel ausgehoben, sodaß das Wasser an diesen Stellen mächtige Springbrunnen bildete. — Ulanen i. U. (Napoleon in Plauen — Vor hundert Jahren.) Wo jetzt das Geschäftshaus von R.John steht, Hofer straße 7, befand sich früher dasGasthaus „Zum grünenBaum". Dort war eine Ehrenpforte errichtet und die Spitzen derBehörden waren versammelt, um den Kaiser ehrfurchtsvoll zu begrüßen. Wegen des schlechten Wetters verzögerte sich die Ankunft Napo leons erheblich. Als endlich der Wagen, in dem der Kaiser selbst saß, unter der Ehrenpforte angekommen war, fiel der vergoldete Adler herab, der auf der Spitze der Ehrenpforte angebracht gewesen war, und mit lautem Krache gerade auf das Dach des Wagens. Napoleon selbst, der schnell über die Ursache des Getöses aufgeklärt worden war, legte scheinbar dem Vorfälle keine große Wichtigkeit bei, während Leute aus seinem Gefolge ernste Mienen zeigten. Von den zahlreichen Zuschauern aber wurde der Fall des Adlers als böses Vorzeichen aufgefaßt. — Einen qualvollen Tod muß die Ehefrau des hiesigen Barbiers Berhard Michel, Rähnisstraße 138 wohnhaft, Sonntag vormittag erlitten haben. Die an Krämpfen leidende, in den fünfziger Jahren stehende Frau wurde beim Waschen von ihrem Leiden überrascht, stürzte zu Boden und gerade aufs Gesicht. Da niemand weiter in der Wohnung war, fand die Frau den Erstickungstod. — Der Stadtrat zu Plauen hatte beschlossen, zur Linderung der in hiesiger Stadt herrschenden Wohnungs not dem Gemeinnützigen Bauvereine, e. G. m. b. H , 15000 Quadratmeter städtischen Bauareals zu dem außerordentlich billigen Preise von 1 Mark für das Quadratmeter zu überlassen. Gegen diesen Beschluß haben jetzt die Haus besitzer- und Baugewerksverbände zu Plauen eine heftige Agitation durch lange Erklärungen in der Plauenschen Tagespresse eingeleitet. Sie werfen dem Rate vor, das städtische Areal im wahren Wert von 225000 Mark für 15000 Mark verschleudert und das Plauener Baugewerbe und die Hausbesitzerinteressen schwer geschädigt zu haben. Die Entscheidung in dem Konflikt, bei dem übrigens ein großer Teil der Bürgerschaft auf feiten des Rates steht, liegt bei den Stadtverordneten. Bian wartet mit Spannung, wie der Rat zu dem Vorgehen der Bauinteressenten Stellung nehmen wird. — Hladeöerg. Die vom 8. bis 17. Juni hier statt findende Ausstellung für das Gastwirtsgewerbe, heimische