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Wochenblatt für Wilsdruff und Umgegend : 18.05.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-05-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782024719-191205189
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782024719-19120518
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782024719-19120518
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wochenblatt für Wilsdruff und Umgegend
-
Jahr
1912
-
Monat
1912-05
- Tag 1912-05-18
-
Monat
1912-05
-
Jahr
1912
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Benutzung und Behandlung landwirtschaftlicher Maschinen. Der Unterricht wird von Ingenieuren und Monteuren der genannten Firmen erteilt Dabei werden alle wichtigen Maschmen und Geräte in den Kreis der Betrachtungen ge zogen, alsdann von den Teilnehmern selbst zerlegt und wieder zusanimengesetzt. Die Kosten des Unterrichts, sowie der Fahrt der Kursisten in der 3. Eisenbahnklasse von Dresden nach Stolpen und zurück trägt der Landeskultur rat. Die Anmeldung von landwirtschaftlichen Arbeitern und Gehilfen ist bis spätestens den 20. Mai an das General sekretariat des Landeskulturrates, Dresden-A. Lüttichau straße 31, zu richien. - Hervorragend war zwar das Wetter am Kimmek- fahrtstage gerade nicht, aber „es ging noch eben." Die meisten schon vorher verabredeten Ausflüge und Partieen werden deshalb auch wohl trotzdem stattgefunden haben. Immerhin war es kein rechtes Wetter für einen solchen Tag, und die trübe, windige Witterung nahm dem Feste viel von seiner sonstigen, frohen Stimmung. Pfingsten wird's uns hoffentlich doppelt ersetzen. — Aerztlicher Sonntagsdienst von mittags 1 Uhr ab: Herr Dr. med. Bretschneider. — Wetteransstchten für heute: Südwestwinde, wolkig, keine Temperaturveränderungen, zeitweise Regen. — Luft wärme gestern mittag: -s- 14" L — Misstonsfest in Kestetsdorf. Der Missionzweig verein Wilsdruff beging am vergangenen Sonntag Rogate in Kesselsdorf sein Jahresfest. Nachmittags 3 Uhr fand im schön geschmückten Gotteshause ein erhebender Gottes dienst statt, bei welchem der freiwillige Chorgesangverein unter der bewährten Leitung des Herrn Kantor Fichtner in ganz vorzüglicher Weise eine Kirchenmusik („Ich hebe meine Augen auf") zu Gehör brachte und Herr P. Jakobs kötter, theologischer Lehrer am Missionshause zu Leipzig, die treffliche Festpredigt über Luc. 10,30—37 hielt. — Aus gehend von der im Maienglanze erstrahlenden Natur führte er in mühelos hervorquellender anschaulicher Sprache unter gespannter Aufmerksamkeit der Gemeinde aus: Unser Missionssest wird Gottes Maientag in der Welt fördern, wenn wir aus der Geschichte des barmherzigen Samariters erwägen. 1 Gottes Mission an uns: „Ein Samariter aber reifete", 2. Gottes Befehl an uns: „Gehe hin und tue desgleichen" Die Predigt ruhte auf altem Grunde und entsprach zugleich dem modernen Verlangen nach per sönlicher und subjektiver Färbung. Ihre Wirkung war darum wohl an vieler Herzen zu spüren. Die Kollekte er gab 73 Mk. 10 Pfg. In der anschließenden Nachversamm lung im „Oberen Gasthofe", bei der der Chorgesangverein sich wieder in dankenswerter Weise zur Verfügung stellte, begrüßte zunächst Herr Pfarrer Heber den Zweig verein im Namen des Kirchenvorstandes und der Kirchfahrt. Mit Freuden habe man das Fest ausgenommen als einen befruchtenden Maienregen, von dem gerade jetzt das Wort gelte: Je eher je lieber! In längerer Ansprache begrüßte nun der Vorsitzende des Zweigvereins Herr Pfarrer Bürger- Taubenheim die Versammlung, dankte für alles und gab, ausgehend von den Worten „Kesselsdorf", „Rogate" und „12. Mai" (1707 Taufe der Erstlinge in Tronkaber) einen? Ueberblick über Aufgaben, Ziele und Erfolge der Missions arbeit. Mit großer Spannung und innerer Teilnahme hörte dann die Versammlung dem Bericht des Herrn Missionsinspektor Weishaupt über Deutsch-Ostafrika zu. Er hatte vor nicht langer Zeit eine Visitationsreise dort hin unternommen und die vielen persönlichen, charak teristischen und feinen Einzelbetrachtungen, die er infolge- deffen in seinen Bericht einfügen konnte, machten diesen zu einem seltenen Genuß nicht bloß für Missionsfreunde, sondern auch für solche, die Vorliebe für Völkerstudien haben. Er erzählte von der trostlosen vorchristlichen Zeit unserer Negerstämme am Kilimandscharo, die aber doch doch schon von einem gewissen Ahnen erfüllt waren und von der wunderbaren Umwandlung, wie sie das Christen tum, das unter dem Schutze der deutschen Regierung ge ordnete Verhältnisse vorfand, gebracht hat. Dian erlebte bei diesem Vortrage etwas von dem Wort: „Das Volk, so im Finstern wandelt, stehet ein großes Licht." Eine Sammlung durch junge Damen ergab 44 Mk. 40 Pfg. Darauf gab Herr Pfarrer Weber-Limbach einen kurzen Kassenbericht, bei dem er zugleich den Wunsch aussprach daß doch auch mehr persönliche Kräfte, Jünglinge und Jungfrauen, sich in den Dienst der Mifsion stellen möchten. Die Rechnung werden die Herren hiesigen Kirchenvorsteher Gemeindevorstand Schönberg und Franz prüfen. Der Mis sionsschriftenverkauf, welchen Herr Hilfsgeistlicher Kupfer und Fräulein Schwester übernommen hatten, erbrachte 32 Mk. 60 Pfg. So möge denn unter Gottes Segen die guteiAussaat reiche Frucht bringen. — Dresden, 15. Alai. Der König begab sich heute vormittag von Wachwitz nach Bautzen, um auf dem dortigen Truppenübungsplätze den Eskadronbesichtigungen beim 3. Husarenreginient Nr. 20 beizuwohnen. In seiner Begleitung befanden sich der Kriegsminister Freiherr von Hausen und die königlichen Flügeladjutanten. — Der königlich sächsische Hof hat aus Anlaß des Ablebens des Prinzen Hein rich XXIII. von Reuß j.L. eine dreitägige Trauer angelegt. Die königlich sächsische Regierung hat durch den deutschen Gesandten in Kopenhagen aus Anlaß des Ablebens des Königs Friedrich VIII. der dänischen Regierung ihr wärm stes Beileid aussprechen lassen. — Infolge Liebeskummer erschoß sich heute in seiner in der Schönfelderstraße gelegenen Wohnung der 18 Jahre alte Kaufmann Löscher. — Mit Leuchtgas vergiftete sich in der verflossenen Nacht wegen schlechten Geschäftsganges in seiner Wohnung, Marschall straße 49, der 59 Jahre alte kaufmännische Agent Bern hard Hering. — Eine Aufsehen erregende Szene spielte sich heute vormittag in einer Gastwirtschaft der Wilsdruffer Vorstadt ab. Dort hatte sich seit einigen Wochen ein steck- briestich verfolgter junger Mann, Uhlig, der seinen Eltern 350 Mk. unterschlagen hatte, einquartiert. Als er dort ent deckt und verhaftet werden sollte, zog er einen Revolver her vor und brachte sich eine Schußverletzung an der Schläfe bei. — Wadeöeul. Um die freigewordene Lehrerstelle haben sich nicht weniger als 132 Bewerber gemeldet. — Wiederwartha. Ter Dampfbagger des zweiten Strombezirkes ist noch immer an der hiesigen Elbbrücke stationiert. Die herausgebaggerten Sandmassen werden gegenwärtig in der Nähe der Ziegelei Wildberg wieder im Elbstrom versenkt, um einige der daselbst vorhandenen Un tiefen etwas aufzufüllen. — Weißen. Im hiesigen Bezirk sind für die National flugspende bereits 5953,64 Mk. gesammelt worden. — Kanneverg. Jahresfest des Missionsvereins Neukirchen und Umgegend. „Auf nach Tanneberg!" Das war am vergangenen Sonntag, den 12. Mai, die Pa role jedes Misstonsfreundes. Galt es doch an diesem Tage das Jahresfest des „Neukirchener Missionsvereins für äußere Mission" in zwar einfacher aber würdiger Weise festlich zu begehen. Es konnte nicht wundernehmen, wenn zu diesem herrlichen Maientag von allen Seiten liebe Missionsfreunde herbeiströmten, um zunächst an dem '/--3 Uhr in dem präch tigen, sinnig geschmückten Tanneberger Kirchlein auf freier Bergeshöhe stattfindenden Festgottesdienst teilzunehmen. Nach dem allgemeinen Gesänge und Liturgie betrat Herr Pfarrer Ackermann aus Forchheim die Kanzel. Auf das Schriftwort Math. 9, 35—38 gründete der geschätzte Fest prediger seine Feftpredigt, dabei disponierend: 1. Der Hei land geht durch die Lande, so bekennen wir mit freudigem Glauben. 2. So viele kennen ihn nicht, so klagen wir mit trauerndem Herzen. 3. Herr, sende Arbeiter in deine Ernte, so müssen wir flehen und bitten mit unumstößlicher Hoff nung". Andächtig lauschten die Zuhörer der herrlichen Festpredigt, die einen tiefen Eindruck hinterließ und manchen der hohen Missionssache noch Fernstehenden näher gebracht haben dürfte. Ein Schülerchor unter Leitung des Herrn Kirchschullehrers Kunze sang unter Orgelbegleitung recht wirkungsvoll den Kinderchor „Erhalt uns o Herr dein Wort" von Schneider,- worauf nach allgemeinem Gesang „König Jesu streite, siege, daß alles bald dir unterliege" der Festgottesdienst schloß, an den sich im hiesigen Gasthofe eine gutbesuchte Nachversammlung anschloß, die mit dem Chorlied des Männergesangvereins „Mit dem Herrn fang alles an", eingeleitet wurde. Der Vorsitzende des „Zweig vereins Neukirchen für äußere Mission", Herr Pfarrer Ried rich-Rothschönberg, entbot allen Erschienenenjherzlichen Will kommengruß, dabei zugleich einen Rückblick gebend auf den Werdegang der im Jahre 1887 gegründeten Tanneberger Missionskonferenz, die somit im Zeichen des 25jährigen Jubiläums stünde. Gleichzeitig aber gedachte Redner all der Männer, u. a. eines P. Kranichfeld, P. Paul usw., und deren segensreicher Tätigkeit. Ein interessantes Bild gab Herr Pfarrer Riedrich über die Gesamtheit der deutschen Missionen. Von den 26 Missionsgesellschasten sind nicht weniger als 10 Millionen Mark aufgebracht worden, wovon die im Jahre 1836 gegründete Leipziger Missionsgesell schaft 648000 Mk. sammelte. Das erste Jahresfest des Neukirchener Zweigvereins wurde im Jahre 1887 ebenfalls hier gefeiert. Die heutige Festkollekte ergab den erfreulichen Ertrag von 68 M. 30 Pf., wozu noch der Betrag für Schriften, Büchlein in der Nach versammlung kommt. Der Kassierer des Vereins, Herr Pfarrer Dr. Held-Dittmannsdorf, spricht in markigen, warmen Worten von den hohen Aufgaben, die insbesondere der Leipziger Missionsgesellschaft in Zukunft bevorstehen, und bittet, mit aller Kraft, mit Herz und Hand mitzuhelfen zur Förderung unserer Missionstätigkeit. Die Einnahmen im letzten Geschäftsjahr beliefen sich auf 673 M. 86 Pf., denen eine Ausgabe von 673 Bl. 84 Pf. gegenübersteht. Von den zum Neukirchner Missionsverein gehörigen Zweig verein gingen folgende Beträge ein: Bieberstein 57 M. 70 Pf., Deutschenbora 102 M., Dittmannsdorf 38 M. 25 Pf., Hirschfeld 27 M. 65 Pf., Miltitz 142 M. 39 Pf., Neu kirchen 41 M. 01 Pf., Reinsberg 23 M 15 Pf, Rothschön berg 46 Bl. 21 Pf., Tanneberg 100 M. Die Jahresrech nung wurde geprüft, für richtig befunden und dem Herrn Kassierer Entlastung erteilt. Im Mittelpunkt der Nachver sammlung stand ein Bericht des Herrn Missionar Rüger über seine Missionstätigkeit im fernen Lande Indien. In einfacher, schlichter Weise schildert er zunächst Land, Leute und die Sitten, erzählt von dem Aberglauben und der Furcht jenes Heidenvolkes und spricht dann eingehend über die eigentliche Missionsarbeit. Unter den 315 Millionen Heiden sind ca 4 Millionen Christen. Es würde zu weit führen, all die interessanten Mitteilungen einzeln an dieser Stelle aufzuführen. In lautloser Stille folgten die auf merksamen Zuhörer und spendeten dem an Erfahrungen reichen Missionar Herrn Rüger am Schluffe seines Vortrags langanhaltenden Beifall. Herr Ortspfarrer Möckel nahm Veranlassung, allen Festteilnehmern herzlichsten Dank zu entbieten, dabei der Bitte Ausdruck verleihend, daß in noch erhöhtem Maße Missionssinn und Missionstreue gepflegt werde. Als Vorsitzender des Vereins dankt Herr Pfarrer Riedrich dem Kirchenvorstand, der Patronatsherrschaft, dem Herrn Kirchschullehrer Kunze nebst seinem Schülerchor und dem Gesangverein, insbesondere aber auch dem Festprediger und Herrn Missionar Rüger, sowie allen erschienenen Missionsfreunden. Mit allgemeinen Gesang und Gebet wurde die Nachversammlung geschlossen. Aus der ganzen in allen Teilen wohlgelungenen Veranstaltung klang es heraus, daß es doch viele opferwillige Herzen und Hände gibt für das edle Werl unserer äußeren Mission, eingedenk jenes Wortes: Volk des Henn erhebe dich!" Laß des Kreuzes Fahnen wehen! Sieh dein König rüstet sich Siegreich dir voranzugehen! Volk des Herrn erhebe dich! Sieh dein König rüstet sich!" — Niederbobritzsch, 13. Mai. Heute nachmittag gegen zwei Uhr wurde in dem zum hiesigen Gemeindegute ge hörigen sog. schwarzen Teich der Jnvalidenrentner Tenner von hier tot aufgefunden Der Verstorbene stand im 62. Lebensjahre. Schwerwut hat ihn bewogen, freiwillig den Tod zu suchen. — Auerswatde bei Frankenberg. In einem Garten wurde ein alter eiserner Topf mit 20 sehr guterhaltenen Silbermünzen aus der Zeit des 30jährigen Krieges aufge funden. — Wüchau bei Wurzen, 15. Mai. Über die großen Schäden, die das Unwetter am Sonntag abend auch hier verursachte, wird gemeldet: Der Gewittersturm hat in unserem Orte gar arg gehaust Alle Wege nach den umliegenden Ortschaften waren völlig unpassierbar geworden. Nach Plag witz zn sah es aus, als Hütte der Feind Barrikaden auf- geführt, denn in einer Ausdehnung von etwa 200 Meter war jeder Kirschbaum in der Allee entwurzelt, zersplittert oder abgebrochen. Von zwei Feldscheunen, darnter eine ganz neue, ist nichts mehr zu sehen. Im Wildparke und im Eich walde sieht es kaum besser aus. Da hat das Unwetter gesunde Eichen von 80 Zentimeter Durchmesser glatt ab gebrochen. Maienfrische Birken, prächtige Kastanien, starke Nußbäume und Pappeln, Telegraphen- und elektrische Drähte lagen kunterbunt durcheinander über der Straße und hemmten jeden Fährverkehr. Und erst die Verheerung an den Gebäuden im Oberdorfe! Wohl kein Haus ist schadlos geblieben. Nicht nur, daß die Dächer mit furchtbaren Ge polter ab gedeckt worden waren, nein, das ganze Balken werk ist von vielen Scheunen und Stallgebäuden herunter gerissen und weit fortgeschleudert worden. Viele Wohn häuser sind stark beschädigt und die Fensterscheiben in Mas sen zertrümmert worden. Trostlos sieht es in manchen Gehöften aus. Am meisten haben die Wirtschaftsgebäude des Rittergutes gelitten. Von dem großen Kuhstall des Oekonomierats Bohland wurde das Dach samt dem Balken werk glatt heruntergerissen. Scheunen und Schuppen über den Haufen gestoßen. Groß ist auch der Schaden, den das herrliche Püchauer Schloß erlitten hat. Zentnerschwere Quadersteine, welche die Zinne krönten, wurden vom Sturme erfaßt und, nachdem sie das Dach durchschlagen, in die Tiefe geschleudert, wo sie sich in den Erdboden hineinwühlten. Von der Front nach dem Schloßhofe zu fehlt fast die sämtliche obere Schieferbekleidung, und wenige Fenster find ganz geblieben. Der weite Hof und ein großer Teil des prächtigen Parkes bieten ein Bild schrecklicher Ver wüstung. Es ist wirklich zu bewundern, daß bei diesem elementaren Ereignis kein Mensch gefährdet worden ist. — Kiesa. Der rätselhafte Tod zweier Kinder be schäftigt augenblicklich die hiesige und Dresdner Polizei. In Riesa wurde am Dienstag die Leiche eines vierjährigen Mädchens aus der Elbe gezogen. Bevor noch die Nach forschungen darüber, ob das Kind einem Unglücksfalle oder einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist, eine Aufklärung gebracht haben, ist in Riesa die Leiche eines anderen kleinen Mädchens aus der Elbe gezogen worden. Man vermutet nun, daß beide Kinder Geschwister sind und daß an ihnen ein Verbrechen verübt worden ist. Das am Mittwoch in der Elbe aufgefundene Mädchen ist etwa 4 Jahre alt und war mit Schnürschuhen und fchwarz und weiß karriertem Barchentrock bekleidet. — Zeithain. In einigen Schlafräumen des Baracken lagers, das gegenwärtig vom 104. Infanterie-Regiment be zogen ist und in dem zurzeit eine größere Anzahl alter Mannschaften einer Reserve- oder Landwehrübung genügen, wurden in der Nacht zum 6. Mai nicht weniger als einige dreißig Geldbeutel aus an Kleiderhaken hängenden Bein kleidern geraubt und dabei von dem oder den Spitzbuben gegen 400 Mark bares Geld erbeutet. Der andere Inhalt der Beutel, wie Lotterielose und dergleichen, lag früh in den Schlafsälen auf dem Fußboden verstreut. Zwei sofort an den Ort der Tat geholte Polizeihunde konnten zur Er mittelung nichts beitragen. — Kamenz, 15. Mai. Der zweite Regimentstag ehe maliger 103er, der dieses Jahr am 1., 2. und 3. Juni hier abgehalten werden soll, soll die Angehörigen aller drei Ba taillone des Regiments, ja sogar der früheren 13. und 14. Kompagnie, hier versammeln. — Großröhrsdorf. Die Sammlung für die Flug zeugnationalspende hat im hiesigen Orte bis jetzt den Be trag von 1392 Mark ergeben. Für ein Dorf jedenfalls eine ganz respektable Summe! — Wauyen, 15. Mai. Das letzte Unwetter hat in der Umgegend furchtbaren Schaden angerichtet. In Uebigau dei Neschwitz wurde vom Sturm die Giebelmauer eines Kuhstalles des Rittergutes umgeworfen Dabei wurden drei Arbeiter verschüttet, die nebenan auf einem Neubau beschäftigt waren Einer der Verunglückten erlitt einen Bein bruch. In Oppitz wurde vom Hagel über die Hälfte der Fensterscheiben des Dorfes zerschlagen. In Groß-Sauber nitz wurde ein Scheunenneubau vom Sturme der Erde voll ständig gleichgemacht. Bei Neudorf (Spree) sieht es in den Gärten und auf den Feldern trostlos aus. Auch die Obst bäume haben durch den Sturm und Hagel furchtbar ge litten. Fast alle Fensterscheiben des Dorfes sind zerschlagen; in der Stanzpappensabrik der Firma F. Schlerath und deren Arbeiterwohnhäusern wurden allein über 500 Gla s- scheiben zertrümmert. — Zittau, 15 Mai. Bei einem Wohnhansbrande in Schluckenau an der sächsisch-böhmischen Grenze, der das An wesen des Arbeiters Franz Pechacel zerstörte, hat der 36 Jahre alte Ziegeleiarbeiter Emil Rückmann aus Oberleutens- dorf, der in einen Schuppen schlief, den Tod gefunden. Außer dem verbrannten vier Ziegen und 17 Hühner. Der Haus besitzer Pechacek erlitt bei den Rettungsarbeiten schwere Brandwunden. Durch clie Lupe. Ein Stückchen Zeitgeschichte in Versen. In des preuß'schenLandtags heil'gen Hallen — hörte mast in jüngster Zeit — derbe Schutzmannsstiefel schallen, — denst ein unwillkomm'ner Streit — hat Veranlassung gegeben, — daß die Polizei einschritt, — diese nahm trotz Wider streben — den Genossen Borchard mit. — Unnütz zwar und ungehörig — scheint uns dieses Mannes Tat, — der be ständig unterbrochen — jeden and'ren Redner hat, — del durch Zwischenruf behindert — jeden Redner, welcher sprach, — aber dennoch bleibt die Sache — für den Landtag eins Schmach, — Preußens Anseh'n hochzuhalten, — scheint uns eine größ're Pflicht, — diesen Zweck jedoch erzielt mast — grad' auf solchem Wege nicht. — Tüchtig sich iB Fäustchen lachen — wird- das Ausland unbedingt, — oav man's auch in unserm Lande — jetzt zu solchen Szene» bringt. — Frankreichs Presse äußert Freude — um de» Vorfall unverholen, — hoffen wir, für alle Zeiten — mU nie sich wiederholen — solch ein Auftritt, der uns mögliK — höchsten scheint im Valkanpfuhle, — der jedoch dest preuß'schen Landtag — degratiert zur Warteschule, — wie man sich nicht verhehlt, — höchstens noch die Rm. fehlt. Heim von seiner Korfu-Reise — ist der Kaiser jetzt gekehrt, — großes soll sich vorbereiten, hat man in Berlin gehört, — denn an vielen großen Höfe» — wechselt man die Diplomaten, — neue Wege will ma» schreiten — künftig mit Europas Staaten. — Solch Wechsel im System — wäre manchem recht geneh m, hoffen wir, es wird gelingen, — gute Fühlung uns bringen — jetzt mit England; das allein — kann für von Nutzen sein — Nötig scheint uns ganz piano — Trennt Die Königs überraso daß der Daß di stark an erst beko wurde, Stadt c Kc Er erhol Arzte, zi Er weil! Friedril Als Luise, s Thyra Nizza in Abend n Auf „Hambu abgestieg rascht ui wanken! folgte al Da zunächst man im beunruhi dann vo ein unb, geliefert wird vi „Danebr Wie sich der - des Koni hat sein« Frankfur nach Hol bleiben g Koni kam abei Im Jahr infolge st zu den genannt Schleswi weshalb aller de Friedrich in Potsdc nahm, sch seiner Re machte a Kaiserlich in freund letzter Bel gab weger von Brau aber rein Schwarze Regiment- Marine. 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