Volltext Seite (XML)
Gersten trocken in die Erd', ist ein großer Segen dir be schert. — Was für Wetter werden wir die Jeiertage haben? Herr Prof. Guido Lamprecht in Bautzen schreibt den „Leipz. N. Nachr." darüber: Meine Rechnung hat fol gendes: Das jetzige unfreundliche Wetter hält höchstens bis zum 4. April an, danach folgen drei volle Wochen fast niederschlagfrei, bis zum 25. April. Mit diesem Tage be ginnen drei niederschtagreiche Wochen, und zwar werden die schlimmsten Wetter auf den 1 und 15. Mai fallen. Warten wirs ab! — Wostdienfi am Karfreitag und an den Hfler- feiertagen. Am Ostersonntage findet im Ortsbestell bezirke (Wilsdruff) vormittags eine außergewöhnliche Geld- und Paketbestellung statt. Im Landbestellbezirk ruht am Karfreitag und am ersten Osterfeiertag die Bestellung — wie gewöhnlich — gänzlich. — Personalien. Herr Eisenbahnassistent Schulze folgte am 1. April einem Rufe nach Bahnhof Dresden- Friedrichstadt. An seine Stelle kommt Herr Eifenbahn- assistent Uhlig aus Reick. Weiter wurde Herr Heizhaus vorstand Lokomotivführer Geißler nach Pirna versetzt. An dessen Stelle tritt Herr Reserveführer Fichtner. — Im „Glückauf" lesen wir folgendes: „76 Konfir manden wurden aus der Schule iu Wilsdruff entlassen. Die Schule wird gegenwärtig von 660 Kindern besucht."— Auch diese Notiz ist ein weiterer Beweis dafür, wie prompt die hiesige Presse über örtliche Schulangelegenheiten Mit teilung erhält. Lieber schickt man diese an auswärtige Blätter, wie vorliegende Notiz beweist. Jedenfalls hat sie für die Leser unseres Blattes am Orte mehr Interesse, als für diejenigen auswärtiger Zeitungen. — Kefietsdorf. Palmsonntag nachm. 4 Uhr fand im hiesigen Gasthof z. Krone die durch Beschluß des Kirchen vorstandes in unserer Parochie eingeführte Konfirmations nachfeier statt. Schon diese erste Feier zeigte, einen wie lange vorhandenen Bedürfnis man hier entgegengekommen war, denn der geräumige Saal war gefüllt von Jung und Alt. Es war Herrn Pfarrer Heber gelungen, Herrn Missionar Rüger, der 25 Jahre in Indien, zuletzt iu Trit- schinopoli, gearbeitet hat, zu gewinnen, und in überaus fesselnder und unterhaltender Weise entwarf dieser ein Bild vom indischen Volksleben und der Arbeit der Mission in diesem gesegneten Lande, das aber doch unter der Finsternis des Heidentums leidet. Keine freie, das Streben fördernde Berufswahl gibt es in diesem Volke, sondern nur Berufs- zwang, infolge des unseligen Kastenwesens. Der Sohn ist schon hineingeboren in seinen Beruf, es ist der des Vaters. Die Zuhörer wurden hineingeführt in das indische Hans, hörten von der indischen Schule, dem Ackerbau, der Volks musik und gewannen ein anschauliches Bild von der Predigt tätigkeit der Missionare. Reicher Beifall und die Freude der Kinder lohnten den Missionar für seinen mit herzlichem Humor gewürzten Vortrag. Umrahnit waren diese Schil derungen durch musikalische Darbietungen des hiesigen Chor gesangvereins, der, trefflich vom Herrn Kirchschullehrer Fichtner geleitet, in überaus dankenswerter Weise jederzeit bereit ist. seine Kräfte in den Dienst der guten Sache zu stellen, "sodann durch Gesänge der Kesselsdorfer Konfirmanden und Schulkinder, durch zweiViolinsoli unseres heimischenMusikers, Herrn Pappritz, und durch Deklamationen. Kurz, es war ein rechter traulicher Familiennachmittag, an dem ein jeder das Seine bot und der den Tag der Einsegnung unserer lieben, jungen Konfirmanden würdig abschloß. — Am 2. April fand in Kesselsdorf die diesjährige Pferdemusterung statt, die bei günstigem Wetter außerordentlich gut besucht war. Um Zuchtpreise bewarben sich 15 Familien mit drei, vier und fünf Nachkommen, außerdem noch zehn drei- und vierjährige selbstgezogene Stuten um den Angcldpreis Die Musterung führten aus: Königl. Landstallmeister Graf z. Münster, Veterinärrat Röler, Moritzburg, Bezirkstierarzt Veterinärrat Haubold, Meißen, Dr. Ritter vom Landwirt wirtschaftlichen Kreisverein Dresden und Rittergutspächter Roßberg, Weistropp. Prämiiert wurden mit Zuchtpreisen: 2. Preis Hugo Büttner, Blankenstein, 3. Preis Theodor Jentzsch, Hintergersdorf und 8 mit kleinen Trostpreisen. Von den Angeldstuten wurden 2 mit 2. Preis, 4 mit 3. Preis prämiiert, außerdem erhielten 3 kleine Trostpreise. — Ankersdorf. Am 1. April beging Herr Pfarrer Knauth, umgeben und beglückwünscht von vielen seiner Amtsbrüder, geliebt und hochgeschätzt von seiner Gemeinde und ausgezeichnet durch einen schönen sichtbaren Beweis ihrer Verehrung, begrüßt auch von einer Abordnung des akademischen Gesangvereins „Arion"-Leipzig sein 25jähriges Amtsjubiläum. Im Jahre 1887 trat er als Hilfsgeistlichcr für Schönbach bei Colditz in das geistliche Amt ein, 1889 ging er als Pfarrer nach Rathewalde, wo er bis 1896 am tierte, um nun seine Wirksamkeit in der Gemeinde Unkers dorf zu entfalten. Ueberall hat er sich durch sein offenes, herzliches und ehrliches Wesen und durch die Ueberein stimmung seines Predigtwortes mit seinem Leben und Wan del die Liebe nnd Hochachtung seiner Gemeinde in hohem Maße erworben Der Herr schenke ihm noch eine lange gesegnete Tätigkeit in seinem Amte, in Frische und Rüstig keit des Körpers und des Geistes. — Mohorn. Herr Stationöverwalter Krause wurde am 1. April nach Hainsberg versetzt. An seine Stelle tritt Herr StationsverwalterfHenker von Pirna. — Erweiterung der Gerichtstage. Bisher haben hier jährlich 4 Gerichts tage, je einer im Vierteljahr, stattgefunden. Versuchsweise sollen nun zwei Gerichtstage, Mitte November und Mitte Februar, eingeschaltet werden, sodaß sich die Zahl derselben auf 6 Jahre erhöhen wird. — Peinsberg. Am Sonntag abend in der 9. Stunde brannte hier im Ortsteile Drehfeld die Winterlichsche Wirt schaft bis auf die Umfassungsmauern ab. — Murgk. Mit dem 1. April 1912 wurden die Landgemeinden Großburgk und Kleinburgk zu einer politi schen Landgemeinde Burgk vereinigt. — Htadebeuk. Der Schriftsteller Karl May ist ain Sonnabend abend im 71. Lebensjahre am Herzschlag ge storben. — Dresden. Der Dresdner Ballon „Graf Zeppelin", der am Sonntag nachmittag mit drei dänischen Offizieren von der Reicker Rennbahn aufstieg, ist bei Stralsund glatt gelandet. — Die hiesigen Schneider beschlossen in einer vor gestern vormittag abgehaltenen Versammlung, die Arbeit bis auf weiteres nicht aufzunehmen. — Der Rat hat be schlossen, von Ostern 1912 ab an 12 bis 15 städtischen Volksschulen je eine Elementarklasse als Versuchsklafse ein zurichten, in der der Unterricht nach den Grundsätzen der allgemeinen Arbeitsschule zu erteilen ist. Jede der Versuchs klassen soll die Normalstärke der übrigen Klassen erhalten. Die Durchführung des Versuches wird auf einen Zeitraum von 3 Jahren gestattet. Die Einrichtung der Versuchs klaffen wird an die Voraussetzung geknüpft, daß die Be teiligung eine freiwillige ist und die Eltern der Kinder zustimmen — Alafewih. Unser Ort beabsichtigt, seine vaterlän dische Gesinnung durch Stiftung eines Militärflugzeuges zu bekunden. Die Gründung eines Ausschusses wird vor bereitet. — Ireikerg. Ein Remontenmarkt wird hier Dienstag, den 16. April, v'orm. 8,30 Uhr auf dem Roßplatz abgehalten werden. — Mrand-Kröisdorf. Mit Genehmigung des Mini steriums des Innern wurde zum 1. April 1912 die Land gemeinde Erbisdorf mit der Stadtgemeinde Brand unter dem Namen Bergstadt Brand-Erbisdorf vereinigt. — Dippoldiswalde. Die Bürgermeisterstelle hat 51 Bewerber auf sich vereinigt. Darunter befinden sich 2 Bürgermeister, 4 Rechtsanwälte, 1 Amtsanwalt und 44 Rats-, Polizei-, Gerichts-, Regierungs- und Finanz- affessoren. — Die ausgeschriebene Sparkassenkassiererstelle hat 85 Bewerbungsgesuche gezeitigt. — Khemnitz. Das neue Rathaus erweist sich bereits als unzulänglich. Es soll ein Erweiterungsbau am Becker platz mit 335000 Mark Aufwand ausgeführt werden. — Grünhainichen, 2. April. Das alte Wohnhaus des Spielwarenfabrikanten Emil Wagner wurde ebenso wie ein an dieses angebautes Haus von einer auf noch unauf geklärte Weise ausgebrochenen Feuersbrunst gänzlich ein geäschert. Im Oberboden schliefen die drei Söhne der Familie des verstorbenen Bahnarbeiters Triewe. Von diesen kam der jüngste, ein kräftiger Bursche von 15 Jahren, bei dem Brande ums Leben, die beiden älteren erlitten schwere Brandwunden, konnten aber trotzdem noch durch einen Sprung vom Fenster des Oberbodens aus ihr Leben retten. — Die Familie Triewe hatte gar nichts, der Haus besitzer nur einen Teil seines Eigentums versichert. Konzert-, Ball- und dergleichen Vergnügungsanzeigen, Ver lobungen, Einladungen von Hotels, Restaurants und Aus flugsorten, sowie Warenempfehlungen aller Art erbitten Wir uns für die am Sonnabend früh erscheinende Fest nummer bis spätestens Ireitag abend 6 Mhe. um eine zweckentsprechende Satzausführung und Platzierung derselben ermöglichen zu können. — Sebnitz. Bei den jetzt fertiggestellten Erweiterungs bauten der Papierfabrik wurde ein Fabrikschornstein aufge führt, der mit 91,35 Meter Höhe der zweithöchste Fabrik schornstein Sachsens ist. — Lumersdorf bei Glashütte. Nach der Schulent lassungsfeier, bei welcher der Lehrer in seinen Abschieds worten auch das Thema „Selbstmord" mit berührt hatte, ging hier ein aus Mügeln bei Pirna stammender Konfir mand auf den Boden und erhängte sich. Der Beweggrund zu dem bedauerlichen Schritt ^des Knaben ist vollständig unerklärlich. — Grimma, 1. April. Dem 41 Jahre alten Geschirr führer Paul Schober aus Trebsen, der Möbel von Alten hain nach Trebsen fuhr, gingen die Pferde durch. Schober fiel so unglücklich vom Wagen, daß er einen Schädelbruch erlitt. Er war auf der Stelle tot. — Leipzig. Die städtische Seefischhalle wird nach genau einjähriger Dauer am 30. Juni ihren Betrieb ein stellen. Sie hat fortwährend mit Verlusten gearbeitet. — Die Firma Theodor Thorer, hier beging vorgestern ihr Jubiläum. Sie überwies aus diesem Anlaß zahlreiche Geldgeschenke au ihre Angestellten und überwies der hiesigen Handelshochschule eine Stiftung in Höhe von 100000 Mk. — Die Landschaftsgärtner und Gartenarbeiter find am Montag iu den Streik eingetreten. Ihre Hauptforderungen, Festsetzung' eines Mindestlohnes von 50 Pfg. pro Stunde für Gärtner von Beruf und 45 Pfg. für Gärtnereiarbeiter, Bezahlung der Ueberftunden mit 5 Pfg.Aufschlag pro Stunde, Sonnabends eine Stunde früher, und zwar 5 Uhr nach mittags Arbeitsschluß, waren nach längeren Verhandlungen von den Arbeitgebern abgelehnt worden. unä fern. v Kirchengeschent oer Deutschen Kaiserin. Kaiserin Auguste Viktoria hat anläßlich der Einweihung der ooll- stäildig umgebauten evangelischen Kirche in Labischin dieser eine mit Goldbeschlägen versehene Altarbibel zum Geschenk gemacht. Für den Umbau der Kirche hatte der Deutsche Kaiser seinerzeit aus seiner Prwatschatulle eine Beihilfe von 24 OM Mark gestiftet. O Bam Polizeidiener zum Bürgermeister. Einen un erwarteten Abschluß nahmen die Bürgermeisterwahlen in der Gemeinde Waldsee. Es standen dort fünf Kandidaten zur Wahl, aus der der Polizeidiener Uhl als Sieger hervorging. Von den 120 Wahlberechtigten stimmten 50 für den Polizeidiener, während die anderen Stimmen auf die vier übrigen Kandidaten verteilt waren. Uhl war somit gewählt. (Ob hier nicht noch der i. April nach wirkt o Vermißte Schüler hcimgekchrt. Von den drei Schülern aus Groß-Berlin, die aus dem Elternhause ver schwunden waren, sind zwei mittlerweile heimgekehrt. Es sind dies der Berliner Schüler Wilhelm Dahle und der 16jährige Erich Fuchs aus Wilmersdorf. Der Sohn des MajorS Arnhold in Friedenau wird noch immer vermißt. o Prinz Heinrich von Preußen und der Flugsport. Prinz Heinrich von Preußen unternahm von Daruutadt aus mittels Automobils einen Abstecher nach Göttingen, wo er längere Zeit mit dem Oberpräsidenten und dem Landeshauptmann der Provinz Hannover konferierte. In der Hauptsache wurde die Förderung des Flugsportes in der Provinz erörtert, wobei der Prinz dem Bestreben einer Anzahl Städte Anerkennung zollte, durch freiwillige Sammlungen die Mittel für die Beschaffung von Militär- Flugzeugen aufzubringen. Prinz Heinrich stellte der Göttinger Universität einen Besuch in Aussicht, an der bekanntlich ein Lehrstuhl für Luftschiffahrt und eine aeronautische Versuchsstation eingerichtet sind. o Altrömische Münzen in der Eifel. Bei dem Eifel dorf Betteldorf stieß man beim Tiefpflügen eines Ackers auf einen irdenen römischen Topf, der lauter Münzen enthielt. Es gelang, im ganzen 620 Stück zu sammeln. Mnige der Münzen stammen noch aus der Zeit der römischen Republik, die meisten aus der Kaiserzeit. Aufs Grund der bis jetzt vorgenommenen Prüfungen ist der Schatz in der Zeit von 320 bis 324 nach Christi Geburt vergraben worden. Der gesamte Fund ist vom Museum in Trier erworben worden. o Ein eigenartiges Vorrecht. Ähnlich wie die Halloren, hat auch die Magdeburger Fischer-Innung ein eigenartiges Privilegium. Nach altem Brauch wird näm lich in jedem Frühjahr nach Wiedereröffnung der Fischerei der erste in der Elbe gefangene Lachs der kaiserlichen Hofküche in Berlin zugesandt. Diesmal war es ein Pracht exemplar von 16 Pfund Schwere. Gelegentlich der letzten Sonntag-Mittagstafel der Kaiserin wurde dieser Magde burger Lachs serviert. s Vou eiuem Kater zerfleischt. In Malzleinsdorf bei Wien ließ die Ehefrau des Privatbeamten Nagler, während sie Einkäufe besorgte, ihren vierjährigen Sohn Franz allein zu Hause. Als sie heimkehrte, fand sie dem Knaben bewußtlos in einer großen Blutlache liegend. Sein Gesicht war völlig zerfleischt. Es stellte sich heraus, daß ein Kater der Familie über das Kind hergefallen war und es in so furchtbarer Weise zuaerichtet batte. An dem Auf kommen des Knaben wirb gezweifelt. - c> Todbringende Arznei. In Panewnik in Ober schlesien tranken die Kinder einer Bergmannsfrau morphium haltige Medizin aus, die der kranken Mutter verschrieben war. Drei der Kinder sind bereits verstorben, das vierte liegt hoffnungslos krank. o Eine Frage an das Schicksal. Einem 88jährigen Greise in Hamburg ging kürzlich von der Vereinsbank in Wismar i. M. eine kleine Holztafel mit folgender In schrift zu: „Gottlieb Steinhagen, Tischlerlehrling aus Poel. Wohin wird mich Gott noch leiten? 1844." Diese Frage cm das Schicksal hatte vor 68 Jahren der jetzt Hoch betagte auf jene Holztafel geschrieben und sie gelegentlich einer Reparatur unter den Fußboden eines Hauses am Markt in Wismar gelegt. Beim Abbruch des Hauses fand man völlig unversehrt das eigenartige Schriftstück und sandte es dem noch rüstigen Greise zu. Die Antwort auf seine Frage hat ihm wohl inzwischen das Leben erteilt. O Schülertragödien, die fast alle ihre Ursache in den bösen Zensuren haben, werden in erschreckender Anzahl ge meldet. Bei zwei Meldungen handelt es sich um dre be reits vollzogene traurige Tatsache der Selbstentleibung von Schulern, die andern Nachrichten wissen nur vom Ver schwinden nichtoersetzter Gymnasiasten zu künden. Die einzelnen Berichte sagen: Berlin, 1. April. Der Obersekundaner Walter Arnhold aus Friedenau, der hiesige Tertianer Wilhelm Dahie und der Obersekundaner Erich Fuchs aus Wilmers dorf sind fett dem Tage der Zensurenverteilung ver schwunden. Alle drei waren nicht versetzt worden. Jena, 1. April. Hier hat sich aus gekränktem Ehr gefühl der in den Ferien hier weilende 16jährige Schüler Paul Dreßler vom Landerziehungsheim Haubinda er hängt. Griesheim a. M., 1. April. Der Untersekundaner Fritz Weigand ließ sich, weil er nicht versetzt worden war, von der Bäderbahn überfahren. Er war sofort tot. o Jugendliche Unheilstifter. Aus der Baustelle der Niedertalsperre in Hemferth leiteten zwei jugendliche Schlosser aus Übermut den elektrischen Strom der Elektrizitätszentrale in die Türklinke der Baubude. Als ein Schmied auf die Klinke faßte, wurde er vom Strom hoch emporgeschleudert, und eine Hand wurde ihm ab gerissen. Der Stellmacher Cyka, der helfend eingreifen wollte und der Klinke zunahe kam, wurde vom Schlag derart getroffen, daß er tot zusammenbrach. Die Urheber des Unglücks wurden verhaftet. o Familiendrama in Württemberg. In Aich hat der Monrer Dasch seiner schlafenden Frau den Hals durch schnitten. Darauf schloß ei seine drei Kinder in einem Zimmer ein, legte in seinem Hause Feuer an und erhängte sich alsdann. Die Feuerwehr rettete die drei Kinder. Der Grund zur Tat wird darin gesucht, daß sich die Familie in großer Not befand. Der Mann hatte schon feit längerer Zeit keine Arbeit und ergab sich dem Trünke. s Schnellbahn Moskau —Wien. Ein Konsortium russischer Kapitalisten in Moskau erhielt die Bewilligung zur Herstellung einer 800 Werst langen Eisenbahnverbindung zwischen Moskau und der Station Sarny unweit der österreichischen Grenze. Durch diese Linie, deren Bau 48 Millionen Rubel kosten soll, wird die Strecke von Moskau zur österreichischen Grenze um 300 Werst ab gekürzt. E> Schlägerei auf dem Schnellzug-Gleise. In der Station Porican der österreichischen Staatseisenbahn kam es zwischen den Wächtern Flasik und Doubrava zu einer Messerstecherei. Sie überhörten das Kommen des Wien- Berliner Schnellzuges. Doubrava wurde vom Zuge er faßt und schwer verletzt. Seine Gattin wurde beim Rettungsversuch zermalmt, Flasiks Frau, die gleichfalls zu Hilfe eilte, wurde schwer verletzt. Flasik wurde ver haftet. 0 Guter Fang der Polizei. In Bergwitz wurde der Maurer Georg Rabenalt verhaftet, der m Stedten die Wttwe Schumann und ihr Enkelkind ermordete. Mit seiner Verhaftung Hal die Polizei einen guten Fang getan, denn, wie sich derausstellte. wird Rabenalt auch von der Pottzei- bebartu m Ebikago gemcht, wo er ebenfalls eme Frau er mordet and beraubt bat. O Turnen aus dem Dachgarten in Groß-Berlin. Der erste Turnkursus aut einem Dachgarten ist in Schöneberg-Berlin eingerichtet worden. Ein orthopädisch- gvmnastisches Institut hat die Erlaubnis erhalten, Turn kurie im Freien, verbunden mit Lust- und Sonnenbädern uns Abhärtungskuren für Nervöse und Schwächliche, auf dem Dachgarten zu veranstalten. Die Anmeldungen zeigen, daß die Einrichtung großem Interesse begegnet. o Die Hundertjahrfeier der Firma Krupp ist nun mehr auf die erste Augustwoche mit Rücksicht auf die Reise« disvositionen des Deutschen Kaisers festgesetzt worden.