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Wochenblatt für Wilsdruff und Umgegend : 07.05.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-05-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782024719-191205070
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782024719-19120507
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782024719-19120507
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wochenblatt für Wilsdruff und Umgegend
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Jahr
1912
-
Monat
1912-05
- Tag 1912-05-07
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Monat
1912-05
-
Jahr
1912
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vertreten. Der turnerische Teil begann mit dem Turnen der für das Gauturnfest in Pirna vorgesehenen 6 Freiübungen. Ihnen folgten an 10 Barren Gemeinübungen, die von den den Jungmannschaften zum Gauturnfest vorgeführt werden sollen. Dann kamen Hebungen an Reck und Pferd, schließlich einige Laufspiele. Zum Schluffe erfolgte ein Turnen der für das Gauturnfest ausgewählten Wetturnübungen. Der reichlich bemessenen Turnarbeit schloß sich eine Versammlung an, in der besonders das bevorstehende Gauturnfest und das Kreiswetturnen am 30. Juni besprochen und verschiedene wichtige Mitteilungen vom vergangenen Kreisturntag in Hainichen und von der Gauturnwartversammlung gemacht wurden. Die Vorbereitungen für das Gauturnfest in Pirna find schon trefflich vorgeschritten. Nach der vorläufigen An meldung ist ein ganz außerordentlich starker Besuch seitens der Gauvereine zu erwarten. — Eine Erhöhung der Warenhaussteuer wird gegen wärtig in den Kreisen der Handwerker und Kleinhändler mehr denn je gefordert, damit einem weiteren Anwachsen der Warenhäuser Einhalt getan werde. In Baden ist man zu einer Verdoppelung der Steuersätze für die oberen Stufen gekommen. Dort beträgt künftig die Steuer 3 Mark von je 1000 Mark Umsatz bei den kleineren Warenhäusern; sie bis zu 22 Mark von je 1000 Mark bei einem Jahres umsatz von 10 Millionen Mark. Den preußischen Abgeord neten liegt ein nationalliberaler Antrag vor, die Waren haussteuer von 2 v. H. auf 4 v. H. des Umsatzes zu er höhen. Die Regierung erhebt aber Bedenken gegen eine solche Erhöhung, weil der Nutzen der Warenhäuser an dem , Umsatz nur durchschnittlich 5,7 v. H. betrage. — Wordruck für Agentur-Werträge. Die Handels kammer Berlin hat unter Mithilfe ihrer Fachausschüsse einen Vordruck für einen Agentur-Vertrag entworfen. Sie hat sich dabei auf die von ihr selbst in Rechtsstreitigkeiten erstatteten Gutachten gestützt und auch die schon vorhan denen Vertragsvordrucke von Verbänden und Vereinigungen, wie des Zentralverbandes deutscher Handelsagentenvereine, als Unterlage benutzt. Die Anwendung eines derartig auf gestellten Vertrages dürfte in gewissem Umfange geeignet sein, unnötigen Streitigkeiten vorzubeugen. Der Vertrags vordruck liegt in der Kanzlei der Dresdner Kammer zur Einsicht aus; er kann zum Preise von 10 Pf. von der ' Handelskammer Berlin (>M. 7, Dorotheenstraße 8) be zogen werden. (Aus Nr. 4 der Mitteilungen der Handels kammer zu Dresden, April 1912.) - Im Verlage der Firma M. 8- R. Zocher in Dresden ist der „Mitz"-Iahrplan für das Königreich Sachsen nebst allen Linien Thüringens, des Harzes, Riesengebirges, Nord böhmens, und den wichtigen Anschlüssen Deutschlands und Oesterreichs, Sommerausgabe 1912 erschienen und zum bis herigen Preise von 30 Pfg. in allen Buch-, Papier- und Bahnhofsbuchhandlungen zu haben. Der „Blitz" hat sich beim Publikum viele Freunde erworben, was seine immer steigende Auflage beweist. Der Inhalt ist noch mehr be reichert worden, indem im Fahrplan die Bahnen Mittel deutschland mehr ausgebaut wurden. Der „Blitz" enthält 2 gute Eisenbahnkarten, Angaben über Kilometerpreise, den Gepäcktarif, die Hoteltafel, sowie den Fahrplan der Sachs. Böhm. Dampfschiffahrtsgesellschaft. — Watentschau vom Patentbureau O. Krueger 8- Co., Dresden-A, Schloßstraße 2. Abschriften billigst, Auskünfte frei. Richard Glieu, Coswig: Klammer zum Festhalten von Schläuchen an ihren Anschlüssen. (Gm). — Deutsche Lylolith- (Steinholz-) Fabrik Otto Sening 8- Co., G. m. b. H, Potschappel: Verfahren der Verwertung von Abfällen von Steinholzmassen. (Ert. Pat). — Max Knobe- loch, Taubenheim b. Meißen: Matratze mit zwischen zwei Gurtböden eingesetzten, nachstellbaren Sprungfedern. (Ert. Pat.). — Richard Fritzsche, Cossebaude: Desinfektions-Appa rat zum selbsttätigen Verdunsten flüssiger Desinfektions mittel. (Gm.). — Es fehlt Wegen. In diesem Klageruf gipfelt der jüngste Wochenbericht des deutschen Landwirtschaftsrats. Es heißt darin im einzelnen: das Wetter hat in der letzten Woche seinen trockenen Charakter beibehalten. Neben Mangel an Niederschlägen trugen zur Austrockung des Erd bodens scharfe östliche und nordöstliche Winde bei, auch waren die Nächte ziemlich kühl; in verschiedenen Gegenden, hauptsächlich in Hinterpommern, Posen, Brandenburg und Oberbayern kamen sogar mehrmals Nachtfröste vor. Für eine gedeihliche Weiterentwicklung der Pflanzen waren diese Verhältnisse im allgemeinen wenig förderlich. Trotz der wärmeren Tagestemperaturen haben die Wintersaaten keine Fortschritte gemacht; vielfach wird berichtet, daß die durch vorvergangene Frostperiode hervorgerusene Verschlechterung des Roggenstandes — namentlich auf leichteren Böden — bisher nicht ausgeglichen werden konnte. Weniger stark treten die Nachteile der herrschenden Witterung bei den Weizensaaten in Erscheinung, doch droht auch bei diesen ein weiteres Ausdauern der Trockenheit die immer noch günstigen Ernteaussichten herabzumindern. Allgemein ge klagt wird, daß die Futterpflanzen in der Entwicklung zu- rückbleiben. Das Wachstum auf Wiesen und Weiden stockt Klee steht überall sehr mangelhaft, und auch die Luzerne kommt bei mangelnder Feuchtigkeit nur langsam vorwärts. Günstig war die Witterung nur für den Fortgang der Feldbestellung, die rasch gefördert werden konnte; in vielen Gegenden wird man Ende April auch mit der Bestellung der Hackfrüchte fertig sein. Unangenehm bemerkbar macht sich der Mangel an Bodenfeuchtigkeit auch bei dem Aufgang der Sommersaaten. Durchdringende Niederschläge sind hierzu wie für die Wintersaaten und Futterpflanzen allge mein erwünscht. — Weisepläue. Mit dem Eintritt der Maienzeit be ginnt auch das Schmieden der Reisepläne. Nach der Mühe und Last eines arbeitsreichen Jahres tut eine durchgreifende Erholung des abgespannten Nerven für jeden körperlich oder geistig Beschäftigten dringend not. Die Berechtigung, eine solche beanspruchen zu dürfen, ist erfreulicherweise im Laufe der letzten Jahrzehnte wohl ziemlich allen öffentlich oder privat Angestellten zuerkannt. worden. Schwer ist allerdings die Wahl des geeigneten Aufenthaltsortes. Gebirge und See laufen sich gegenseitig den Rang ab, und wer nicht für eins der beiden eine ausgesprochene besondere Vorliebe besitzt, wird immer unschlüssiger werden, je mehr ihm beider Vorzüge von begeisterten Anhängern gepriesen werden. Immerhin muß man schließlich eine Entscheidung treffen, und ist diese erst gefallen, dann beginnt jener bekannte Zustand, den man „Reisefieber" zu nennen pflegt. Kein Tag vergeht, an dem nicht mehrfach das Kursbuch zu Rate ge zogen wird, Wetterprognosen werden ängstlich verfolgt und Garderobe sowie Ausrüstungsgegenstände für den Urlaub werden in krankhafter Eile beschafft. Gerade zur letzteren Frage empfiehlt sich der Vorschlag, die Bedürfnisse für die Reise in aller Ruhe zu überlegen und erst einmkausen, nach dem man die Zweckmäßigkeit aller Beschaffungen in be sonnener Weise durchdacht hat. Was man erwerben will, findet man auch dann immer noch, schützt sich jedoch durch vorherige Ueberlegung vor den finanziellen Nachteilen einer planlosen, nervösen Einkaufshetze, wie sie das Reisefieber im Gefolge hat — Wie der amtliche Bericht der Königl. Kommission über die am 30. April 1912 im Königreiche Sachsen herr schenden ansteckenden Tierkrank heilen mitteilt, ist nicht nur der Bezirk der Königlichen Amtshauptmannschaft Meißen nunmehr von jeder Seuche befreit, sondern auch der be nachbarte amtshauptmannschaftliche Bezirk Dresden-A. voll ständig seuchenfrei. Während die Maul- und Klauenseuche erfreulicherweise in stetiger Abnahme begriffen ist und im Königreich Sachsen nur noch in 11 Ortschaften und eben soviel Gehöften festgestellt wurde, nimmt schon wieder eine andere Seuche einen immer größeren Umfang an, und zwar ist es die Gehirnrückenmarksentzündung der Pferde, welche noch in 48 Gemeinden und 51 Gehöften des Landes herrschte. — Der Krost in den ersten Nächten des sogenannten Wonnemonats hat, wie man meldet, der Baumblüte auch im Vogtlande großen Schaden zugefügt und sie stellen weise vollständig vernichtet. Von den in Blüte stehenden Kirschbäumen ist infolgedessen ein nennenswerter Ertrag kaum zu erwarten. Auch das Beerenobst ist zum größeren Teil vernichtet. — Spart mit dem Wasser! In einem Artikel, den Professor Dr. W. Hatbfuß in der „Jen. Ztg" über die Negenoerhältnisse zu Beginn des Frühjahrs 1912 veröffent licht, kommt der Gelehrte zu dem Schluß, daß wir in Mittel deutschland in diesem Jahre einer noch weit größeren Trocken heit entgegengehen werden, als im vorigen Jahre. — Am gestrigen Sonntag veranstaltete der hiesige Turnverein (D. T.) ein 9 Kilometer-Wettgehen, bei dem 17 Turner um den Siegerpreis liefen. Aus dieser geringen Beteiligung ersieht nian, daß für derartige Veranstaltungen sehr wenig Interesse vorhanden ist. Man möchte wünschen und jhoffen, das spätere derartige Veranstaltungen eine bessere Beteiligung haben. Der Start war am Vorwerks gut. Punkt '/z7 Uhr wurden die ersten drei Läufer abge lassen, denen die nächsten in einer Minute Abstand folgten. Mit Leichtigkeit wurden die Berge nach Kesselsdorf von den Turnern im scharfen Tempo erstiegen. Auch der Weg von Kesselsdorf über Grumbach nach Wilsdruff wurde in sehr scharfem Tempo zurückgelegt Bereits um 7 Uhr 24 Min. gelangte der beste Läufer am Ziele (Bahnhofsberg) an. In kurzen Abständen folgten nun die übrigen Läufer, bis um 7 Uhr 3b Min. der Letzte ankam. Abends 8 Uhr versammelte man sich zu einem gemütlichen Beisammensein im Vereins lokal „Tonhalle". Nach Gesang einiger fröhlicher Turner lieder und nach einer markigen Ansprache des Vorsitzenden, Herr Kaufmann Seidel, erfolgte die niit Spannung erwartete Siegerverkündigung. Die Sieger erhielten als Auszeichnung einen schlichten Eichenzweig mit Widmung. Wir lassen hier die Namen derselben folgen: 1. Otto Knepper (53 Min.), 2. Arthur Nake (53 Min, 10 Sek), 3. Alfred Tränkner und Paul Schwenke (53 Min., 30 Sek), 4. Albin Forke (53Min., 59 Sek.), 5. Willy Lindner (53 Min., 59,5 Sek.) — In der Hauptversammlung des Gesangvereins Liedertafel am Freitag wurde an Stelle des langjährigen Vorsitzenden, Herrn Stadtrat Wehner, der eine Wieder wahl infolge anderweitiger Inanspruchnahme ablehnte, der bisherige Kassierer, Herr Sekretär Weiß, gewählt, während man Herrn Aktuar Franke den Kassiererposten übertrug. — Einen Bericht über die Wezirksversammlung der Sächsischen Kechtschule bringen wir in nächster Nummer. — Bei der hiesigen städtischen Sparkasse erfolgten im Monat April d. I. 1068 Einzahlungen im Betrage von 143330 Mk. 60 Pfg. und 702 Rückzahlungen im Betrage von 209042 Mk. 88 Pfg. — Bei dem Wadwettfahren am Sonntag, welches durch unsere Stadt führte, verunglückte ein Wettfahrer am Bahnhofsberg insofern, als ihm sein Hintermann ins Hinterrad fuhr, wodurch er auf einen Steinhaufen stürzte und sich erhebliche Verletzungen an Gesicht und Händen zuzog. Trotzdem setzte er seine Fahrt fort. Wetteraussichten für heute: Südwestwind, Be wölkungszunahme, etwas wärmer, Gewitterneigung. - Her Auftrieb auf die Wiehweiden des Ritter gutes Braunsdorf fand am Sonnabend statt, während der jenige der Weidegenossenschaft Birkenhain heute erfolgen wird. — Grumbach. Am 27. April hielt der hiesige Militär verein wieder einen seiner beliebten Familienabende ab Um dieser Veranstaltung ein besonders interessantes Ge präge zu geben, hatte der rührige Gesamtvorstand des Ver eins den Astronomen Herrn Lonke in Kipsdorf zu einem Vortrage gewonnen. In fesselnder Weise verbreitete sich der noch von früher in gutem Andenken stehende Herr über seinen Stoff. Zunächst sprach er über das Werden aller Himmelskörper und ging vom großen Nebelfleck im Stern bilde des Orion aus. Hieran sowohl, wie auch am Spiral nebel im Sternbilde der Jagdhunde und am großen An dromeda-Nebel zeigte er die Rotation aller Himmelskörper, wie sich Teile loslösen, die in der Rotation beharren und um als. selbstständige Himmelskörper den Weltenraum durchsausen. Alles ist in Bewegung, selbst die Sonne steht nicht still, wie neueste Forschungen bewiesen haben. Als Mittelpunkt und Ursprung aller Körper im Weltall stellte Herr Lonke die Sonne hin An prächtigen Lichtbildern suchte er seinen Hörern die Größe und das Wesen der Sonne mit ihren Flecken, Fackeln und Protuberanzen zum Ver ständnis zu bringen. Wie von der Sonne alles Leben und alle Himmelskörper ausgegangen, so wird eine Zeit kommen, in der alles zur Sonne zurückkehrt. An Sonnenflecken zeigte er, wie bereits Himmelskörper in den großen Sonnenball hineingestürzt sind, ein 'Schicksal das auch unserer Erde be- schieden sein wird. So kam der Herr Vortragende weiter auf das Vergehen im Weltenraume zu sprechen. Am Mars, den er einen unglücklichen Bruder der Erde nannte, zeigte er, wie die Erstarrung alles Lebens bereits vor sich gegangen. Auch unser Mond ist ja bekanntlich ein schon erstarrter, also völlig toter Himmelskörper. Die Gebirge auf ihm sind wie beim Mars öde kahle Massen. Hierbei wies Herr Lonke an Photographien der genannten Körper, Mars und Mond, auf höchst interessante Erscheinungen hin — wie Eisbildung, Gesteins- und Kraterbildung. Auch unsere Erde geht all mählich diesem Erkalten entgegen. Erdbeben, Vulkane, Geiser, Wasser, Eisfelder, Höhlenbildungen, Verwitterung lassen einen fortgesetzten Kampf der Erde in sich und auf sich er kennen. Und welche Wandlungen sich im Laufe der Millionen von Jahren seit Bestehen der Erde auf ihr Vollzogen, be weisen Bilder sowohl aus der Tier, wie auch aus der Pflan zenwelt Im weiteren Verlaufe bot einLichtbild dieStellungen der großen Himmelskörper, wie Mars, Jupiter, Erde, Saturn zu einander und zur Sonne. Und durch eine feine Mechanik führte Herr Lonke seinen Hörern auch die Bewegung dieser Himmelskörper um die Sonne vor. Gewiß war dieser Abend dazu angetan, den Schöpfer in seiner Größe zu zeigen. Und mancher Zuhörer wird staunenden Herzens vor diesen gewal tigen Tatsachen göttlicher Macht und Herrlichkeit gestanden und in sich gefühlt haben, wie klein dagegen der Mensch und sein Können ist. Anderen Vereinen kann Herr Lonke nur empfohlen werden. Dem Militärverein sei hier nochmals herzlicher Dank gesagt, daß er solche Abende in die Wege leitet; sie sind gewiß dazu angetan, unsere Zeit auf sieb selbst besinnen zu lassen und die Menschen dem Herrgott wieder zuzuführen — Tharandt. Auf eine Anregung der Kreishaupt mannschaft befaßte sich der Stadtgemeinderat eingehend mit der Schreibweise „Tharandt". Die Stadt hat ihren Namen vom Schlosse, der jetzigen Ruine Thorändt, Lorant, Tarant oder Tharandt. Die letztere Schreibweise ent stand jedenfalls im 17. Jahrhundert, als die Konsonanten- häufung beliebt war. Seit dieser Zeit haben die Behörden, mit Ausnahme der Schule, die nur das „weiche" d am Schluffe fordert, festgehalten. Das Hauptstaatsarchiv Dres den wünscht die Schreibweise Tharant, da diese den Sprach regeln entspreche. Der Ltadtgemeinderat lehnte die Aen- derung des jetzigen „Tharandt" ab, da keine zwingenden Gründe dafür vorlägen. — Eine wilde Jagd gab es hier am Freitag mittag. Zwei vor eine Kutsche gespannte Pferde vom Rittergut Braunsdorf fcheuten in der Nähe des Bahnhofes vor einem Automobil und gingen durch. Die wilde Fahrt endete erst beim Spritzenhaus, wo eines der Pferde zum Stürzen kam und in den Straßengraben fiel. Es trug mehrere Verletzungen davon. — Sonntag und Montag fand der diesjährige Frühjahrsmarkt statt. — Kartha. Donnerstag nachmittag in der dritten Stunde scheute in Hartha das vor dem Kutschwagen ge spannte Pferd des Kurhausbesitzers Herrn Lehmann vor einem Auto. Das Geschirr hielt vor dem Eingang, da Herr Lehmann gerade ausfahren wollte Der zur Beauf sichtigung anwesende dreizehnjährige Knabe konnte das scheu gewordene Tier nicht erhalten und sprang in den nach dem Garten führenden Eingang. Die Kutsche wurde umgeworfen und das Lederzeug des Geschirrs zerriß voll ständig. Im Garten wurde das Pferd aufgehalten; es hat keinen Schaden erlitten. Nach Aussage von Augen zeugen soll dem Chauffeur keine Schuld treffen. — Dresden. Das Stadtverordnetenkollegium kann in diesen Tagen sein 75jähriges Bestehen feiern. Aus diesem Anlasse veranstaltet Stadtverordnetenvorsteher Justiz rat Dr. Stöckel am Donnerstag, den 9 Mai im Anschluß an die Stadtverordnetensitzung in den Festräumen des Ratbauses ein geselliges Beisammensein. — Als Schul ärztin für das Lehrerinnenseminar und die damit verbundene höhere Töchterschule ist die Aerztin Frl. Dr med v. Babo angestellt worden. — In der Feuerbestattungsanstalt der Stadt Dresden sind im Monat April d. I. 61 Einäscherungen erfolgt und zwar 39 männl, und 22 weibl. Geschlechts. Von den Verstorbenen waren 53 evangelisch, 5 katholisch, 2 mosaisch und 1 freirelegiös. In 55 Fällen fand religiöse Feier statt. Vom Tage der Inbetriebnahme (22. Mai 1911) sind dies 522 Einäscherungen. Die Anmeldungen zu den Feuerbestattungen haben beim städtischen Bestattungsamte, Am See 2 (Stadthaus) Fernruf 4385 zu erfolgen. — Wlasewitz. Die Sammlung für ein Militärflua Glasewitz hat bis jetzt die Summe von 21005,90 Alk. er geben. - Mohorn. Die Eröffnung des Weidebetriebes findet am Donnerstag statt. — Das im Grundbuche für Mohorn Blatt 207 auf den Namen des Ziegeleibesitzers Max Gustav Knüpfer in Mohorn eingetragene Dampfziegelei-Grundstück Nr. 538 der Ortsliste und Nr. 682 des Flurbuchs für Mohorn foll Sonnabend, den 29 Juni d. I., vormittags 10 Uhr, an Ort und Stelle zu Mohorn (Ziegelei) im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. Das Grund stück ist nach dem Flurbuche 5 Hektar 53,6 Ar groß und auf 74248 Mk 25 Pfg einschließlich Inventar geschätzt. Es besteht aus Ringofengebäude nebst Anbauten mit Dampf kessel, Dampfmaschine, Transmission, Ziegeleimaschinen und Zubehör, 3 Ziegellufttrockenschuppengebäuden, Zieglermeistev- wohngebäude, Lehmlager und Gleisanschluß an die Staats bahn. Steuereinheiten 423,92. 2andesbrandversicherungs- summe für Gebäude 34180Mk., für Maschinen 19970 Mk. — Meissen, 4. Mai. Bei den Erneuerungsarbeiten am Dome wurde heute früh der 30jährige Maurer Förster aus Hintermauer durch ein einstürzendes Gewölbe erschlagen. — Siebenlehn. In der Stacht zum 3. Mai wurde ein Einbruchsdiebstahl in der hiesigen Haltestelle verübt. Die Täter drangen durch ein eingedrücktes Fenster in das Innere und stahlen aus dort liegenden Paketen 5 Paar Herrenstiefel. Der hinzugezogene Polizeihund Rosel vom Kronberg nahm dank der sorgfältigen Absperrung des Tat ortes die Spur auf und verbellte im Walde etliche abgelegte Stiefeln, die als solche der Landesanstalt Bräunsdorf er kannt wurden. Zu gleicher Zeit traf auch die Nachricht ein, ddß in Tanneberg zwei entwichene Zöglinge der Landes anstalt Bräunsdorf durch Brigadier Bretschneideraufgegriffen seien. Die beiden Entwichenen gaben den Einbruch zu nud und wurden dem Amtsgericht Stossen zugeführt — Wassen. Ein seltenes Vorkommnis trug sich, wie dem „Stoffener Anzeiger" mitgeteilt wird, kürzlich in einem nahen Orte zu, wo ein hochherziger Hausbesitzer, der außer halb wohnt, sein Hausgrundstück seinem Stachbar schenkte, der auch bereits vom Eigentumsrecht Gebraucb gemacht hat. — Gleisberg, 2. Mai. Den Gleisberger Berg hinan fahrend, begegnete gestern vormittag der Gutsbesitzer Helm von hier und sein Pserdejunge Zieger mit entladenem schweren
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