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iber vor 8'«; «- SLS^Ls:» L-S« 8 Z ^-c^-2 -r-^o ?r «» » LZ33333 I^ünstlicke Rubinen. Vor einigen Jahren ist es einem Pariser Professor gelungen, künstliche Rubinen herzustellen. — Der Erfinder lieh bei Rotglühhitze im geschlossenen Tiegel fluorsaure Salze, namentlich fluorsauren Schwerspat, auf Aluminium- oxyd einwirken, das Spuren von doppel- chromsaurem Kali enthält. Nach einigen Stunden hatten sich die schönsten Rubin kristalle gebildet, die in einem schwam migen, mürben Gang enthalten sind. Es genügt, die Masse in ein Gefäß mit Wasser zu tun und kräftig zu schütteln; der Gang löst sich auf, und die Rubine fallen ganz rein auf den Boden des Gefäßes. Da die Versuche damals nur mit kleinen Apparaten und mit 60 Gramm Stoff ausgeführt wurden, so waren die Rubine klein, die größten 2 bis 3 Milli meter stark, also etwa so groß wie der Kopf einer starken Stecknadel. Professor Frsmy, der Erfinder, zweifelt aber nicht, daß mit größeren Vorrichtungen und einer stärkeren Beschickung derselben auch erheblich größere Rubine erzeugt werden können. Ihre Kristallformen sind genau dieselben wie die der natürlichen Rubine, ihre Härte ist so grob, daß sie Topas ritzen, ihre Farbe ist eine wunderschön rote, ihr Feuer demantartig, ihre Durch sichtigkeit vollkommen; ihre chemische Untersuchung ergibt, daß sie aus reinem Aluminiumoxud und Spuren von Chrom bestehen, ganz wie die natürlichen Rubine. Gute Steine von gehöriger Farbe, nahe zu tadellos und im Gewicht von 3 bis 5 Karat sind viel wertvoller, als die besten Diamanten von gleichem Gewicht. Große Rubinen von vollkommener Farbe und tadellos wie die historischen Diaman ten gehören in das Reich der Sage. Mre Manien entstellen. Die Reineclaude (französisch gleich Königin Claudia) hat ihren Namen von Claudia, der Tochter Ludwigs XII. und Annas von Bretagne. Später war Claudia die Gemahlin Franz' I. von Frankreich. Während der französischen Revolution wurde die Frucht in 6ito- ysniw 61-mäe gleich Bürgerin Claudia umgewandelt. — Der Name Gambrinus, für den Gott des Bieres, geht zurück auf Johann I. (gleich Janprimus) von Bra bant, geboren 1251, gestorben 1294. Dieser verlieh den Brabanter Bierbrauern be deutende Vorrechte und wurde dafür zum Ehrenmitglied der Brüsseler Brauerzunft ernannt. Später machte man ihn zum Erfinder und Gott des Bieres. Lui» p»i-kvmk»brik»tion. In Frankreich hat man eigens zur Parfümbereitung große Gewächshäuser angelegt, in denen starkduftende Blumen in Massen gezogen werden. Direkt über denselben sind Glasplatten angebracht, die man mit klarem Fett begießt. Dieses Fett saugt all den ausströmenden Blumen duft auf und wird damit förmlich durch zogen. Später schabt man es ab. Namentlich im Süden Frankreichs und an der Riviera findet man sehr viele solcher Gewächshäuser. Uv allen Lüsten, wo Garneelen, Krevetten oder Granaten gegessen werden, kommen zeitweise kleine Epidemien von choleraartigem Charakter nach dem Genuß dieser kleinen Krebschen vor, über deren Ursache man sich früher nicht Üae war. Durch häustgeS veov- achten Ler Krankheit hat man sich aber überzeugt, daß weder die Nahrung der lebenden Garneelen noch deren Aufent haltsorte die Erkrankung verursachen, sondern oaß dieselbe einfach entsteht, wenn die genoffenen Garneelen nicht mehr ganz frisch waren und schon einen gewissen Zersetzungsgrad erreicht hatten. Damit hängt es zusammen, daß die Garneelencholera besonders häufig in den Binnenstädten Hollands zur Beob achtung kommt, welche die Krebse erst nach längerem Landtransport erhalten. Bei einer aufmerksamen Marktpolizei wird es leicht möglich sein, die un angenehme, wenn auch selten tödlich endende Krankheit zu vermindern oder ganz zu verbannen. Etwas Weihrauch erfrischt und erquickt. Zu viel Weihrauch benebelt, erstickt. * wasserfeinüttchen Verhaltens nicht nilt gut, sondern es hat die Eigenschaft, sich schnell auf der Wasserfläche zu verbreite und infolge der ihm eigentümlichen Kohäsion selbst noch bei unmeßbar dünner Lage eine zusammenhängende Jsolationsschicht zu bilden, die nunmehr die Wasserverdampfung im Umfange der isolierten Oberfläche aufhebt." Ore Sonne als OeUnrittel. Reines Sonnenlicht ist an und für sich ein sehr probates Heilmittel. Im heißen Sommer aber wirkt es oft zu stimulierend und dadurch erschlaffend. Deshalb ist es gut. Sonnenlicht in solchen Zeiten durch farbig gedämpfte Scheiben zu leiten. Mangel an Scnnen- licht erzeugt eine große Anzahl von Krankheiten. Es entstehen durch ein fortgesetztes Leben im Schatten: Ver änderungen des Herzens, überhaupt eine Herabsetzung der Lebenstätigkeit. kannter Forscher folgende Erklärung:! M-v Das verwandtschaftliche Verhältnis er- umgekehrt eine abschwächende Wirkung Gerechtigkeit widerfahren wird/ Ja, miteinander — und meine eigene bindung will mir nie gelingen!" Das Gute, das andern du gegeben, Wirst du selber mit genießen; Die Tränen, die du gestillt im Leben, Werden bei deinem Tode fließen. Ein heitrer Geist, ein froher Sinn — Sie sind der Menschheit beste Gabe, — Und wird die Weisheit früh die Guts' Verwalterin, So reicht der Vorrat bis zum Grabe. Ob angeseh'n, ob nicht — was liegt daran: Sich selbst gibt seinen Wert der Mann. Willst du dich selber erkennen, so sieh, wie-die andern es treiben; Willst du die andern verstehn, blick in dein eigenes Herz. Im Lebenssturm der Seele stilles Glück, Der reichste Traum, der dieser Welt be- schieden; Sie gibt der Brust den längst vergessnen Frieden Und das verlorne Paradies zurück! Der Telephonistin Klage. „Uber fünfhundert Personen verbinde ich täglich Vir Seruklgung cler ffleeresoderNLcke. Auf die Frage, wie sich die Be ruhigung der aufgeregten Meeresober-, fläche durch Öl erklärt, gibt ein be-! Unverständlich. Karlchen hat von seinem Vater Schläge erhalten. Weinend kommt er zu seiner Mutter und sagt vorwurfsvoll: „Aber Mama, wie konntest du dir nur einen solchen Grobian zum Manne nehmen!" Der Sonntagsreiter. «Diesen Morgen istmir etwas rechtUnangenehmes passiert; treffe ich da unterwegs meinen Todfeind Meier, der volle zwei Stunden neben mir herreitet." — „Konntest du denn nicht zurückbleiben?" — „Bewahre, die Pferde kannten sich!" Berechtigte Angst. Einem Ir länder, über den bei Gericht eine Unter suchung verhängt war, sprach sein Dorf geistlicher Mut und Vertrauen zu. „Haltet nur den Kopf oben, Dennis", sagte er. „Mein Wort darauf, daß Euch hervorbringen muß, da die starke Ver- das glaub' ich schon, Hochehrwürden", dunstung des Wassers eine Ursache jener antwortete Dennis, „doch das ist's eben, Wirkung ist. Ol isoliert infolge seines wovor ich die meiste Angst habe." zwischen der Lust und dem Wasser ist zwar im Zustande der Ruhe ziemlich gering, da bei vollkommener Trockenheit die Luft 760mal leichter ist als Wasser, das letztere wird aber durch verschiedene Einflüsse verdampft und teilt sich in Dampsform der Luft mit. Starke Luft bewegung und die daraus entstehende Vergröberung der Wasseroberfläche (Wellen) bilden die Hauptsaktoren zur Wasserverdampfung. Mit der Bewegung beider Elemente steigert sich der Wasser gehalt der Luft, diese wirkt mit ungleich gröberem Gewicht nunmehr auf das Wasser und verringert demnach die Schwerkraft desselben gegenüber der Luft, was eine Vermengung beider Elemente bis zu einem hohen Grade zur Folge hat, so dab bei stürmischem Wetter die Luftschicht bis zu einigen Metern über der Meeresoberfläche wie durch Luft unterbrochene Wassermasse erscheint. Es leuchtet ein, dab eine Isolation der Luft vom Wasser oder likrirkmetiscke Aufgabe. Der Geburtstag eines europäischen Fürsten ist durch folgende Merkmale gekennzeichnet: Die Monatszahl des selben ist um 10 kleiner als das Datum (die Tagesziffer). Wenn man das Datum mit 66 multipliziert und das 82fache der Monatszahl hinzurechnet, so fehlen noch 4 an der Jahreszahl. Bei welchem im 19. Jahrhundert geborenen Fürsten trifft alles dies zu? bin Keckenerernpel. In einer Gesellschaft sollte einem Herrn, der als tüchtiger Rechner bekannt war, eine Aufgabe gestellt werden. Man fragte ihn, ob er eine von den Anwesenden gewählte. 10 000 nicht übersteigende Zahl auf dem Wege erraten könne, daß er dieselbe durch zwei von ihm selbst zu bestimmende Zahlen dividieren und sich die dabei entstehenden Reste angeben lasse. Er bejahte dies und ersuchte, die fragliche Zahl zunächst durch 137 divi dieren zu wollen. Das geschah ins geheim, und man verkündete 73 als Restziffer. Nun ließ der Herr dieselbe Zahl durch 73 dividieren und erhielt jetzt 9 als gebliebenen Rest gemeldet. Als bald nannte er, zum Erstaunen der Gesell schaft, die in Rede stehende Zahl. Welche Zahl war es? (Auflösungen folgen in nächster Nummer.) iner llon MWlM fn MskH uncl vmgegencl. Iairrtionsvrel» Psq vn> stlnfaespattene KvrdaSMr. Außerhalb de» Antt»gerichtt> bezirk» Dil»drufi 20 Psg. bt» mittag» ll Uhr angenommen. BezugLprei» i« der Stadt vierteljährlich 1,40 Ms frei in» Hau», obgeholi von der Expedition l.30 Mk . durch dir Post und Amtsblatt Zeitraubender und tobellarilcher Satz mit 50 Prozent Ausschlag. Zeder Anspruch ans Rabatt erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingezoqen werden must oh. der «ustraggeber in Konkur» gerät. Fernsprecher Rr 6. - Teleyeomm-Adrefie: Amtsblatt Wilsdruff. für die Königl. Amtshauvtmannschast Weißen, für das königl. Amtsgericht und den Stadtrat zu Wilsdruff sowie für das königl. Forstrentamt zu Tharandt. 52 Verantwortlich für Redaktion, Druck und Verlag: Arthur Zschunke in Wilsdruff 1912 Ein Doppelleben Rriminal-Lrzählung aus der Gegenwart von Hans Hy"". (Nachdruck verboten.) Amerikaner, „so werde ich mich schon anderweitig revanchieren." Dann trennten sich die Herren mit einem Händedruck. Der Detektiv war der einzige, der außer dem Fürsten Poniatowski ein Zimmer in der ersten Etage bewohnte. (Schluß.) „Das mützte schon ein Mitglied der Pinkerton- Association sein!" erwiderte der Amerikaner. „Ganz recht", nickte der Hoteldirektor, „das ist der Mann. Er hat gerade jetzt, wie er mir neulich erzählte, einen enormen Erfolg zu verzeichnen gehabt, indem er den bekannten internationalen Schwindler, der unter dem Namen eines Fürsten Vallabosti auch in Indien Gastrollen gegeben hat, vor einigen Wochen in Aden dingfest machte. Der Mann hält sich hier auf, um zuerst einmal die Be lohnungen lose zu machen, welche die halbe Welt auf den Kopf dieses Hochstaplers gesetzt hat. Sodann will er ins Innere. Mir däucht, daß er da von irgend einem dieser Nadjas einen Auftrag hat." „uno Sie meinen, daß er trotzdem diese Sache über nehmen würde?" „Es würde sich ganz einfach darum handeln, ihn danach zu fragen, Mr. Brown, was ich in Ihrem Interesse sehr gern tun werde, wenn Sie mich dazu autorisieren." „Well, Sie würden mich verbinden. . . . Vielleicht morgen früh, ich werde bis um 10 Uhr auf meinem Zimmer sein." Noch vor 10 Uhr am nächsten Tage erschien ein Herr im Empfangszimmer des Mr. Brown, der einen etwas schulmeisterlichen Eindruck machte. Er trug den bis auf die Knie herabreichenden schwarzen und von oben bis unten geschlossenen Rock, den die Angehörigen einer gewissen Sekte in Amerika tragen, und hielt den unförmigen Tuch zylinder linkisch in der Rechten. Sein Auge wurde durch eine blaue Brille verdeckt, dabei hatte das bartlose Gesicht den Ausdruck der Zähigkeit und der Intelligenz. Sein Haar war blond, schien aber schon einen leichten Silber schimmer zu haben, und er trug es glatt hinten über- gekämmt. „Der Herr Direktor hat Ihnen wohl schon gesagt, weshalb ich Sie bemühen möchte, Mister . . .?" — „Snofles, bitte." „iVoll, Mr. Snofles. Soll ich Ihnen den Sach verhalt noch einmal auseinandersetzen?" „O, no", erwiderte der Detektiv in etwas nachlässigem Englisch, „das ist gar nicht nötig. Ich denke, dab ich Ihren Dieb in drei Tagen fangen werde." „Das nenne ich zuversichtlich", fragte Mr. Brown, „und was kostet das, wenn Sie den Dieb in drei Tagen fangen?" „O, das ist nicht der Rede wert", erwiderte der andere, „ich mache mir ein Vergnügen daraus." „Aber das können Sie doch nicht. . . wenigstens nahm ich bis jetzt an, daß die Tätigkeit eines Geheim polizisten Ihren Lebenserwerb darstellt." Der Detektiv nickte lächelnd, „^.ll rl^bt. Aber ich mache mir einen Spaß daraus. Was Sie mir hier sagen, ist ja gar keine Aufgabe. Das ist einfach ein Amüsement, eine Spielerei!" „Nun, wenn Sie nicht anders wollen," erwiderte der Der Geheimpolizist hatte sich dieses Logis bereits vor seiner Ankunft und vor der des Fürsten telegraphisch bestellt, und die Verhandlungen, die der polnische Edelmann hatte anknüpfen lassen, weil er in der Etage niemand neben sich wohnen haben wollte, waren bei dem Eigensinn des Pinkertonianers resultatlos verlaufen. Der Fürst hatte sich übrigens nicht zu beklagen. Man sah den Detektiv nie. Manchmal in der Frühe bemerkte das Hotelpersonal, wie er fortging, und einer oder der andere von den Kellnern wollte ihn auch abends heim kehren sehen. Die längste Zeit hielt er sich offenbar in seinem Zimmer auf, wo er sich regelmäßig einschloß und vorher Weisung gegeben hatte, daß er für niemanden zu sprechen sei. Dieser Mr. Snofles ging jetzt aus der zweiten Etage, wo der Amerikaner wohnte, hinabsteigend, in sein Zimmer und kurze Zeit später verlieb der Fürst Poniatowski, der einen förmlichen Widerwillen gegen den Detektiv zu haben schien und daraus auch gar kein Hehl machte, seine Gemächer. Er hatte seine Gattin am Arm, die ein wenig leidend und schwermütig aussah, und sagte dem Zimmerkellner, der sich devot verbeugend, zur Seite trat, ob denn dieser Mann — er deutete nach dem Gemach des Detektivs hin — noch immer nicht das Feld räumen wolle. Der Kellner zuckte ebenfalls nach diesem Gemach hin verächtlich mit den Achseln und strahlte vor Dankbarkeit, als ihm der Fürst nachlässig ein Francsstück hinreichte. Als sich das Ehepaar drauben auf der Promenade befand, sagte die blonde Frau keise zu ihrem Manne: „Ich bitte dich, Yeston . . ." „Stanislaus, mein Liebling! . . ." Sie seufzte tief auf. Dann sagte sie: „Wie kannst du nur ein Vergnügen daran finden, dich in so halsbrechende Unternehmungen einzulassen." „Das ist die Lust, die ich zum Leben brauche", sagte er. „Sieh mal, ich weiß im Augenblicke selbst noch nicht, warum ich diese Doppelrolle spiele. Aber du wirst sehen, daß mein Instinkt, meine Ahnung, nenne es wie du willst, mir auch wieder den richtigen Weg gewiesen hat." Indem er das sagte, sah er auf die andere Straßen seite, auf der ein Mann schnell nach der entgegengesetzten Richtung ging. „Was ist dir?" fragte Marie, da sie ein leichtes Zucken seines Armes bemerk hatte. Indem sah auch sie herüber, und während ihr Gesicht jäh erblaßte, rief sie leise: „Das ist Snofles." „Allerdings", erwiderte er ebenso leise, „er ist früher freigekommen, als ich vermutet habe. . . Nun, er wird einfach das Gefängnis in Aden mit dem Kerker in Bombay vertauschen." -