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fütdia Mußestunde feld und flus Ng^MIeilei Ratschläge vi« Unrucdt «l«s tp»nitcb«n Pfeffers. ) RS ist es besser, einige Anbau von Sellerie starkem Auftreten Jahre mit dem auszusetzen. »-»bS Im geseUlckattticken Verkekr. Es gibt nur sehr wenige Freunde, die uns mit immer gleicher Freude und aufrichtiger Freundlichkeit empfangen, wenn wir häufig und regelmäßig bei ihnen zu Gaste kommen. Auch in Freund schaft und Liebe dürfen wir mit unserer Gegenwart nicht verschwenderisch sein, damit nicht aus einem wirklichen Freundesverkehr eine bloße äußere Ge wohnheit werde. Außerdem wird so manche Einladung schnell und ohne ernstliche Absicht ausgesprochen, daß wir sie nicht immer ernst zu nehmen brauchen. Deshalb tun wir gut, einmal unter scheiden zu lernen, ob diese Einladung höfliche Redensart war oder einem Herzensbedürfnis entsprang. Aber es ist überhaupt gut, sich hier und da ein wenig selten zu machen. Wenn man dann anfängt, uns zu vermissen und auf uns zu warten, so ist die Freude doppelt groß und der Verkehr ein viel innigerer, wenn wir uns wieder sehen lassen. MM keilebeutrl. Für die Reise ist ein besonders sicherer Aufbewahrungsplatz für Geld notwendig. Besonders bei Damen. Taschen in den Kleidern sind nicht mehr zu finden, und die Handtäschchen bleiben oft aus Ver- gessenheit liegen. Man fertigt sich daher kleine Ledertäschchen aus Wildleder, die man mit einer Schnur versieht, und hängt dieses Beutelchen um den Hals. Diese Täschchen kann man auch aus einfachem Fensterleder Herstellen. Es braucht nicht größer zu sein als ein Billettkuvert und hat auch dessen Form. Die Uberklappe ist mit einem Druckknopf zu schließen, und ein schmales Seidenband dient dazu, das Täschchen, das zur Auf bewahrung von Papiergeld und einem Legitimationsschein dienen soll, so lang um den Hals hängen zu lassen, daß das Beutelchen in das Korsett hineinragt, wo es weder aufträgt, noch von außen be merkt werden kann. Nerrnrelfencke Sellerieknollen sterben zuweilen plötzlich ab oder werden unansehnlich, gelb und stocken im Wachs tum. Man bat es in der Regel mit der gefährlichen Selleriefliege zu tun, welche etwa Anfang oder Mitte Mai ihre Eier an den Wurzelhals der jungen Setzlinge gelegt hat. Die Bekämpfung ist schwierig. Man muß vor allen Dingen die b - fallenen Pflanzen oder Knollen herauL- nehmen, das noch gule verbrauchen und die Rückstände sofort verbrennen. Bei k»ttenve»sen in In«li«n. Selbst unter den weniger zivilisierten Völkern im südlichen Indien ist das Kastenwesen sehr streng. Die Pulleahs und Cannekars dürfen weiter nichts tragen als ein bis auf die Knie reichendes Gewand und eine Kopfbinde. Letzteren, als den Niedrigststehenden, ist es niemals erlaubt, sich einer Stadt zu nähern, und wenn sie nach den Dörfern kommen, um Reis zu kaufen, so legen sie das Geld 20 Schritt vor dem Laden nieder und ziehen sich in eine bestimmte Entfernung zurück; darauf tritt der Ländler heraus, setzt den Reis nieder, nimmt das Geld und geht, dann erst darf der arme Sklave von seinem Reis Besitz ergreifen. 20 Schritt beträgt die vorgeschriebene Entfernung, die stets zwischen dem Mit glied einer niedrigen Kaste und dem einer höheren innegehalten werden muß. Eine Kaste, Ollares mit Namen, die in den Dschungeln haust, Honig und Wachs in den Wäldern sammelnd, trägt wenig oder gar keine Kleidung und betrachtet den Tiger als ihren Oheim. Stirbt ein solches Raubtier, sei es eines natürlichen oder gewaltsamen Todes, so scheren sich die Ollares den Kopf zum Zeichen der Trauer und essen drei Tage lang kein gekochtes Fleisch. Indessen klingt die Sache nicht so erstaunlich, wenn man erfährt, daß jene Leute kein anderes Fleisch essen dürfen als dasjenige von Tieren, welche von Tigern getötet worden sind. Andre Dschungelbewohner, die Naiaddns, bauen sich ihre Schlupf winkel in den Zweigen der Bäume, um sich vor wilden Tieren zu schützen. Sie jagen diese und leben von deren Fleisch, außerdem nur noch von Wurzeln des Waldes; Reis ist ihnen ein unbekanntes Nahrungsmittel. AufqueUen trockner tiolrgesLKe. Alan füllt die Gefäße mit Stroh oder Heu oder mit Moos und gießt sie voll Wasser. Das Wasser wird zuerst aus laufen, aber Stroh und Heu tragen ihre Feuchtigkeit auf das Holz über. Ein anderes Verfahren, eingetrocknete Holz gefäße wieder brauchbar zu machen, ist folgendes: Man taucht große Tücher in kochendes Wasser und legt dieselben, ohne sie auszuwringen, auf den Boden und an die Wände des Gefäßes. Die feuchte Wärme erweitert sehr bald die Holzfaser. Ksnrig geveorcken«» SpeilrSl wird durch eine Zugabe von kohlensaurer Magnesia geklärt und im Geschmack verbessert. Man gibt auf 16 Gramm Ol eine Messerspitze Magnesia, schüttelt das Fläsch chen gut um und stellt das Ol an einen kühlen Ort. Die Magnesia sinkt zu Boden, das obenstehende Ot ist von reinem Geschmack. Setdttbereitung von 6«u U« I»veUe. Dieses bei der Wäsche so unentbehrliche Fleckwasser bereitet man sich am besten selbst. Auf 80 Gramm Pottasche und 150 Gramm Chlorkalk gieße man in eine Literflasche so viel warmes Regen- oder Flußwasser, daß man den Inhalt durch- fchütteln kann. Dann stellt man die Flasche einige Tage vor Lem «»brauch in die Nähe deS OfenS. Man gießt von der Flüssigkeit ein wenig auf eine Unter- Lasse, taucht den Stoff mit dem Fleck 1 bis 2 Minuten hinein und wäscht ihn dann in heißem Wasser und Seife nach. Sinckkräen ru verstirben. Man kann die Festigkeit deS Bindfaden- sehr ver- stärken und wetterfest machen, wenn man ihn in einer Auflösung von zwei Teilen Leim und SO Teilen Wasser eine halbe Stunde Kang einweicht und darauf etwas getrocknet 1 bis 2 Stunden in eine starke warme Abkochung von Eichenrinde legt. Dann trocknet man den Bindfaden und glättet ihn mit einem in Ol getränkten Lappen. Der Hukscbwung Kaum ein andres Land hat im Lauf der Weltgeschichte so plötzliche, voll- st-indigeundüberraschendeVeränderungen durchgemacht wie Japan. Die Japaner, die entschlossen waren, sich in die Reihe der zivilisierten Völker zu stellen, haben es verstanden, klug um sich zu blicken und sich immer gerade das Beste, was die Länder des Westen- aufwiesen, zum Vorbild zu nehmen. Die alte Samurai soder Krieger-) Kaste wurde durch ein modernes Heer ersetzt. Deutschland besaß den Ruhm, die größte militärische Macht zu sein; so wurde das Heer des neuen Japans nach dem Muster des deutschen gebildet. Da Japan ein Jnselreich ist, so brauchte es eine starke Flotte; demzufolge wurden englische Schjsfsbauer berufen und englische See offiziere zur Erlernung des neuen See dienstes herangezogen. Heute besitzt Japan eine Verfassung, Minister und geheime Räte. Der alte Feudaladel hat Sitz im Herrenhaus. Da- gemeine Die mit den schön gefärbten Früchten gezierten Pflanzen bilden einen hervor ragenden Schmuck für den Garten, für Zimmer und Wintergärten. Schöne Sorten sind „Elefantenrüssel", mit roten langen Früchten; „Ruby King", mit sehr großen, dickbauchigen, scharlachroten Früchten; „Golden Dawn", mit großen roten und „Celestine" mit kleinen, schön rot gefärbten Früchten. Sehr hübsch ist auch die kirschenförmige Art. Die eigent liche Anzucht dieser einjährigen Gewächse beginnt im März, indem die Samen in Schalen mit sandiger Laub- oder in Er mangelung deren in Mistbeeterde gesät, und am besten in einen warmen Mist beetkasten, den man ja um diese Zeit zur Anzucht der Gemüse zur Verfügung hat, gestellt werden. Sind die Pflänzch n genügend gekräftigt, d. h. haben sie das 3. oder 4. Blättchen entwickelt, so pflanzt man sie einzeln in kleine Töpfe, welche einstweilen noch auf dem Mistbeet be lasten werden, um später, wenn keine Fröste mehr zu befürchten sind, auf ein kräftiges, nahrhaftes Beet im Freien gepflanzt zu werden. Oder aber man kultiviert sie in Töpfen weiter, was aber mehrmaliges Umpflanzen in kräftiger Erde unter Hornspänezusatz nötig macht. Slnm»l llt Nirgends ist^aS Wort so schlecht an gewandt, als nnnn es sich um Vergehen handelt, bei denen man ein Kind zum erstenmal ertappt. Einmal ist in diesem Falle das erste Glied von einer Kette, die in den meisten Fällen ein Hemmnis für das ganze Lebe« wird. Damit soll nicht gesagt sein, daß jedes Vergehen mit unnachsichtlicher Strenge zu bestrafen ist. Jedenfalls verdient jede, auch die kleinste Vergebung die Beachtung der Eltern, und nach dem Wesen des Kindes soll dann seine Zurechtweisung ein gerichtet sein. Niemals kann, was das Strafen anlangt, eine feste Norm aus gestellt werden. Immer ist hier mit verständnisvoller Liebe vorzugehen. In der Erziehung darf nichts übersehen werden. Wohl aber kann eine erste Strafe, in Form einer Verwarnung gegeben, ein zweites Vergehen ver hindern. Volk, da- früher zitternd am wenn seine Herren vorbeigingen, schicki beute Vertreter auS seinen Kreisen ins Parlament und nimmt an der Gesetz, «ebung teil. Erziehung und Unterricht sind heute Zwang; es gibt Hochschulen für Gesetzeskunoe, Medizin, Kunst Literatur, Landwirtschaft und Maschinen, bau. Auch der Polizeidienst ist vor trefflich eingerichtet, und gute Gesetze werden von eigens geleiteten Gerichts- Höfen verwaltet. 47 1912 (Nachdruck verbot?") (9. Fortsetzung.) 2O ^--1 co»-» 4» SrSA bi« mittags l l Uhr angenommen. Bejag-prei- ia der Stadt viert,ljähillch 1,40 Mk frei in- Hau«, adgeholi von der Expedition 1,30 Mk, durch die Post uad unä Omgegenä. Nnsblatt Verantwortlich für Redaktion, Druck undff^Zerlag: Arthur Zschunke in Wilsdr,uff Er machte eine Pause, und nach erneutem Nachdenken sagte er: „Wenn ich die Figur und das Haar vergleiche, denn möcht ich ja beinah sagen, das Schankmädel aus dem Zitherkellner ist es gewesen. Aber was sollte die für 'ne Veranlassung haben, grade den Menschen zu verraten und uns in die Hände zu spielen, uni den sie sich doch damals Gott weih wie sehr gehabt hat. . . Sie wissen doch, Krampe, dieser Lüdecke, das ist der Bruder von dem, den ich seinerzeit niedergeschossen habe ... Hat mir ver dammt viele Unannehmlichkeiten gemacht, denn da oben die Herren am grünen Tisch, die sehen am liebsten, dah wir uns von solchem Kerl übern Haufen rennen liebelt. Fassen soll man die Lumpen, aber wenn mal einer dabei alle wird, dann ist grobes Hallob ... Es war nicht so leicht! . .. Und ich will Ihnen sagen, es hat doch was verflucht Unangenehmes, einen so wegznknallen. Man braucht doch 'ne ganze Zeit, eh man innerlich damit fertig wird . . . Wahrhaftig, wenn nicht gerade MOV Mark mit diesem Gauner zu verdienen wären, dann lieb ich am liebsten die ganze Sache schieben." Der Kriminalschuhmann, ein schon älterer Mann, der sich deshalb wohl eine Bemerkung seinem Vorgesetzten gegenüber erlauben durfte, meinte: „Wenn man schon vorder so viel Wenns und Abers hat, Herr Kommissar, dann soll man lieber gar nicht erst rangehen . . . Das ist verkehrt. Aden . . . wir können doch den Kerl nicht laufen lassen! . . ." „Nee, bei Gott nicht", sagte der Kommissar, „und darum wollen wir jetzt mal ganz schnell unsern Feldzugs- plan entwerfen: Wieviel Leute haben wir da?" — „Mich eingerechnet, zehn Mann." „Schön", erwiderte der Kommissar. „Sie rind Schmitz, und Müller und Eilenbeck, Sie nehmen die Tberesenstraße. Es gibt da nach hintenraus sicher noch 'n Ausgang!" Der Kriminalschutzmann schüttelte den Kopf: „Ich hab beut vormittag alles noch mal genau untersucht, Herr Kommissar, aber es war nichts zu finden." „Na jedenfalls bleiben Sie da, oder nein, Krampe. . . Salten Sie sich lieber vorn in der Marienstraße, so dicht wie möglich an den Hof! . . . Und 50 Schritt weiter postieren Sie die andern Leute . . . Sie müssen sich so unauffällig wie möglich gebärden, aber auf jedes Geräusch aufpassen! ... Es wird nicht leicht sein, mich von dadrin aus verständlich zu machen, aber trotzdem, wenn ich eins von den Kellerfenstern einschlage — im Fall daß Not an Monn ist, meine ich — und auf meiner Signalpfeife 'n Pfiff abgebe, dann werden sie es am Eingang schon hören. Sie pfeifen dann sofort den andern und stürzen mit ge zogener Waffe ins Lokal!" . Der Kriminalschubmann schüttelte lene den Kopf. „Herr Kommissar", sagte er eindringlich, „Sie sollten mich dach lieber mitnehmen, Sie wissen, daß man sich auf mich verlassen kann!" Der Kommissar nickte lächelnd. .Gewiß, Krampe, das weiß '4! Aber das Frauen» für die König!. Nmtstzauptmsnnlchaft Weitzen. tMr das Lönlgl. Amtsgericht und den Stadtrat zu Wilsdruff sowie für das KönigIM Forstrentamt r» Tharandt. Ein Doppellb^en Uriminal-Lrzählung aus der Gegenwart von hpan. Znltriion-vrel- 15 Psq pro künioespaltene SvrpuSzekk. Außerhalb des AmlSgeftcht^beftrks WilSdruff 20 Psg. Zeitraubender und tabellarischer Say mit 50 Prozent Aufschlag. Fernsprecher Nr 6. — Telegromm-Abrrffe: Amtsblatt Wilsdruff. zimmer hat extra geschnelMTl Sehn Sie mal Ler treffe, wenn ick allein rernkoE ehe ich da rmcko'm^ Saal ist oollgepropft mit Tanzendes -giß ^o is der, den wir suchen, schon Gott sie unter L kleiden kann ich mich nicht. Mich wurW^ichkest I Maske wiedererkennen. Die einzige "" also, daß ich's euch allein überließe, den Kerl j , Und das, sehn Sie mal lieber Krampe, das können Sie doch nicht gut von mir verlangen! . . . Aber, ich verspreche Ihnen, daß ich nicht erst warten werde, bis die Sache wirklich brenzlich wird, sondern daß ich das Signal schon geben will, sowie ick den Kerl sehe." Darnit erhob sich der Kommissar und verließ das Lokal. Der Kriminalschutzmann, der seine Krücken und seinen Bettlerkittel da ließ, ging mit ihm zugleich heraus. Auf der Straße aber trennten sie sich, der Unter beamte suchte die nicht weit davon postierten andern Schutz leute und überbrachte ihnen das Kommando ihres Vor gesetzten, während der Kommissar init festem ruhigen Schritt um die Ecke bog, in den schmalen Gang hinein und von dort über den Hof ging, um durch den Garten in den Tanzsaal der Roten Grütt einzutreten. 16. Kapitel. Als Kriminalkommissar Oppermann den Tanzsaal der Roten Grütt betrat, wurde gerade einer jener Tänze ge tanzt, bei denen die Paare sich lösen, unter Hüpfen und Springen die Hände aneinander schlagen, um sich dann, ähnlich wie beim Schuhplattler, umeinander zu drehen und schließlich wieder weiter zu walzen. In der Unruhe dieses Tanzes war der an sich von Zigarrenqualm und dichten Staubwolken erfüllte Raum absolut nicht zu sehen. Aber Oppermann wußte sich zu helfen. Er drängte sich behutsam an den ihn stoßenden Paaren vorüber, bis er an die Musik kam, dort hielt er dem Geiger in der hohlen Hand seine Marke entgegen und sagte leise „Aufhören. " Erschrocken brachen die beiden Musiker nach wenigen Takten die Musik ab. Aber das Publikum war damit durchaus nicht zu frieden. „Wat hebbt denn dä Speelers?! . . . Dä sind woll mall! . . . Anfängen! Mausike! Mausike! Mausike!" Und als auch auf diese immer lebhafter werdenden Willensäußerungen hin Geige und Klavier still blieben, kamen einige von den Gästen herbeigerannt, um ihren Wünschen eventuell tätlichen Nachdruck zu geben. Aber kaum waren sie in der Nähe der beiden Musici, so drückten sie sich auch schon wieder. Der Anblick Oppermanns wirkte wie ein Medusenhaupt auf das Gesindel. Der Kommissar, vor dem sich die Menge, ohne daß er ein Wort sagte, zu einer förmlichen Gasse öffnete, schritt schnell durch den Saal, mit seinen scharfen Augen überall amhersuchend nach dem Bankräuber. Wie er in der Mitte stand, hielt er an, wandte sich um und sagte mit starker Stimme; .Daß niemand sich