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WchkM M MskH Donnerstag, äen 25. ^pril ^912. Beilage zu Dr. 47. )4uf 2ur I^uflwekr! Man kann nicht leugnen, daß in der heutigen Zeit jählings Gedanken auftauchen und eine Macht werden, die kurze Zeit zuvor noch jeder für fast unmöglich gehalten hätte. In der Mitte des vorigen Jahrhunderts sammelte man wohl für eine deutsche Flotte — der Kreuzer „Frauenlob* wurde damals aus freiwilligen Spenden deutscher Frauen erbaut —, und das kleine und finanz schwache Schweden hat sich noch in diesen Tagen auf die gleiche Weise das Geld für ein Schlachtschiff verschafft. Aber daß große, mächtige, finanzstarke Reiche die Sorge für ihre Landesverteidigung zum Teil auf freiwillige Spenden legen würden, war bis vor kurzem ein undenk barer Gedanke. Heute ist er jedermanns Eigentum: Frankreich hat eine nationale Flugapparat-Sammlung. Und jetzt haben auch wir eine, die durch den Prinzen Heinrich schon auf der Berliner Luftschiffahrt-Ausstellung angekündigt war. Ein Unterschied fällt auf — und zu unseren Gunsten: während Frankreichs Sammlung aus rein chauvinistisch- militärischen Gründen angeregt wurde, spricht der deutsche Ausruf von militärischen Gesichtspunkten kaum. Der Akzent wird auf das Kulturelle gelegt, wenn es heißt, daß den Männern, die als Pioniere einer neuen großen Kulturaufgabe in dem patriotischen Streben, Deutsch land auch auf diesem Gebiete einen ebenbürtigen Platz im Wettstreit der Nationen zu sichern, ihr Leben einsetzen, die werktätige Unterstützung der ganzen Nation gebühre. Ähnlichen Geist atmet der nächste Absatz des Aufrufes. Vor allem aber, heißt es da, soll die Nationalspende die Mittel bieten, unaufhaltsam weiterzuarbeiten an der Ver vollkommnung der Flugapparate, an der Ausbildung der Flieger, auf daß die Gefahren vermindert, die Leistungen erhöht werden. Mit Hilfe der Nationalspende soll auch die Entwicklung einer Technik gefördert werden, die immer neue Arbeits- und Erwerbsfelder erschließen wird. Häufige und ausgedehnte Wettkämpfe sollen Erfindungs geist, Mut und Tatkraft anfpornen und immer stolzere Leistungen von Mann und Maschine Hervorrufen. All dies klingt durchaus nicht nach Säbelrasseln — wie selbstverständlich bei einer Sammlung, deren Ehren protektorat ein Bruder unseres Kaisers übernommen hat: der Prinz Heinrich. Und wenn der Aufruf gleich in seiner Einleitung und später noch einmal der jedem aus steigenden Erinnerung an die Sammlung für den Grafen Zeppelin Worte leiht, so geschieht dies in dem gleichen Sinne: zu mahnen, daß hier eine Kulturaufgabe gelöst werden soll. Und doch, wer sich jener Tage nach der Echterdinger Katastrophe erinnert, der wird nicht leugnen können, daß auch damals die Mehrzahl der Spenden nicht dem Ingenieur galt, der eine verblüffende neue Erfindung gemacht, sondern dem alten General, der eine noch un bestimmte, aber große Zukunftshoffnungen gewährende neue Waffe dem Vaterlande bereitet hatte. So auch jetzt: es ist sicherlich gut, daß der Aufruf jedem Hinweis auf die kriegstechnische Wichtigkeit einer Fliegerflotte ausweicht. Trotzdem wird daheim und draußen, bei den Spendern und bei den Zuschauem, der Eindruck einhellig sein, daß es sich hier nicht um eine neue Verkehrsmethode, sondern um die deutsche Luftwehr bandelt. Plan kann gegenüber solchen nationalen Sammlungen in allerlei Punkten recht verschiedene Ansichten vertreten. Pessimisten werden an ihnen allerlei Nebenwirkungen Hervorheben, die, unbeabsichtigt wie sie sind, sich doch nicht vermeiden lassen und die in das glänzendreine Bild eine weniger erfreuliche Note Hineinbringen. Eins kann man jedenfalls nicht leugnen: daß der Eindruck einer solchen nationalen Kundgebung ein gewaltiger ist. Mit Recht hebt der Aufruf hervor, daß die Zeppelinspende nach der Echterdinger Katastrophe mehr erwirkt hat, als die Möglichkeit für den Erfinder, weitere Luftschiffe zu bauen: daß sie der Welt die elementare Wucht des deutschen Volkswillens gezeigt hat. Es ist zu wünschen, daß die jetzige Sammlung einen gleichen Eindruck Hervorrufen möge. Und die Aussichten dafür sind nicht ungüustig. Sind doch bisher schon er staunliche Summen zusammengeflossen. Wir nennen einige: In Heidelberg sind bereits 10 000 Mark, in Mannheim 15000 Mark, in Leipzig über 100 000 Mark und in Dresden mehr als 60 000 Mark gesammelt worden, der Magistrat Kottbus bat 5000 Mark gezeichnet. Die Sammlungen in Frankfurt a. O. und anderen märkischen Städten haben 25 000 Mark ergeben. In Magdeburg sind über 50 000 Mark und in Köln mehr als 80000 Mark zusammengekommen. Auch in Frankfurt a. M„ Hannover, Breslau, Kiel. Hamburg und Bremen, München, Kassel, Stettin, Posen, Königsberg und Bonn sind ansehnliche Summen gezeichnet worden, Fürst Henckel v. Donnersmarck stiftete 60 000 Mark. Nun ist zu bedenken, daß diese Summen gesammelt wurden, ehe die große, das Reich überspannende Orga nisation geschaffen, ja zum größten Teile, ehe an sie auch nur gedacht wurde. So scheint denn sicher, daß der Ertrag der deutschen Sammlung den der französischen weit hinter sich lassen wird. Dus muß er aber auch. Nachdem wir uns einmal auf diese Rivalität eingelassen haben, gibt es nur die eine Möglichkeit für uns: dis ersten zu sein. Deutscher Reichstag. <48. Sitzung^ 6L Berlin, 22 April. Vie Mefirvorlagen unck ikre Deckung. Ein .großer Tag* natürlich, so groß, daß nicht einmal alle Exzellenzen in der ersten Reihe der Bundesratsestrade Platz finden: die Herren v. Kiderlen, Solf, o. Schorlemer verschwinden hinten in dem Chorus der Geheimräte. Die Tribünen gestopft voll. In der Diplomatenloge europäische und exotische Gesichter, vom Weiß des englischen Marine- attachös über das Zitronengelb des japanischen Botschafts rates hinweg bis zum Braun des haitianischen Ge sandten. , Mit gutem Bedacht hat der Direktor des Reichstages heute scharfe Kartenkontrolle angeordnet. Man weiß es ta noch von anno Bismarck ber. was das bedeutet: eine neue Wehrvorlag?! Diesmal sind es sogar zwei, für das Heer, für die Flotte. Also große Aufregung und starker Zustrom in Sicht. Nur — sind die Zugeströmten nachher von Herzen enttäuscht . . . Die Zeiten sind nämlich friedlicher geworden, keine Seele in der Regierung glaubt mehr an erbitterten Wider stand des Parlamentes gegen Wehrvorlagen oder gar an die Notwendigkeit einer Reichstagsauflösung: und die Ab geordneten, selbst die oppositionellen, wissen auch noch nicht reckt, wo sie die starken Töne hernehmen sollen, denn die Regierung ist sichtlich bescheiden gewesen und hat keine „geradezu exorbitanten*, keine „uferlosen* Forderungen ge stellt. So fehlt denn auf beiden Seiten die große elektrische Spannung, die Geistesblitze zur Entladung dringt. Man will möglichst friedlich die Sache ab mucken. Der Reichskanzler betont gleich zu Beginn seiner Rede, eine akute Gefahr liege wirklich nicht vor, und er wird später auch noch recht deutlich gegen den „lärmenden" Zarriotismus der Zeitungen, der unnütz alarmierende Artikel bringe. Er motiviert die Neuforderungen damit, dak nicht nur unser Kriegsglück, sondern auch unsere Großmachtstellung im Frieden von der Stärke der Wehr macht abhänge, gibt aber auch hier keine „aktuellen* Bet- wwle. Und dann zum Schluß das Abwtnken an du Freunde der Erbschaftssteuer. Auch Minister v. Heeringen und Staatssekretär o. Tirpitz, die nach dem Kanzler sprechen, bemühen sich, möglichst sachlich zu bleiben. Nur der Kriegsminister, de, die ungenügenden Forderungen des erst vor zwei Jahren ausgearbeiteten Quinquennats entschuldigen muß, haut einmal tüchtig in die Kerbe: ja, sagt er, damals hätten wir eben noch nicht gewußt, wie akut die auswärtige Politik, wie schlimm der Spätsommer 1911 werden würde! Admiral v. Tirpitz gibt eine rein technische Begründung )er Flottennooelle. Der neue Staatssekretär der Retchs- änanzen Kühn hält seine Jungfernrede und begründet die Deckungsoorlagen — nun kommen die Parteien zu Wort. Die Italiener im Archipel. Wenn auch die Italiener keine Kriegsaktion in den Dardanellen beabsichtigen, so dürften sie doch auf Operationen im Archipel nicht verzichten. Das deutete schon das Durchschneiden der Kabel von Lesbos, Lemnos und Jmbros an. Die Friedensvermittlung der Mächte ist jedenfalls glatt ins Wasser gefallen. Auch der heimliche Wunsch der Türkei, daß die Schließung der Dardanellen zu einem energischen Schritt anderer Staaten führen möchte, hat nichts weiter gezeitigt, als daß sich Rußland und Frank reich an die Türkei wandten, damit die Dardanellen- Schiffahrt nicht weiter gehindert werde. Deutschland bat keine Vorstellungen erhoben, trotzdem dies beim Reichs kanzler angeregt worden war. Deutschlands Stellung. Der Hansabund hat nämlich ein ihm von der Mann heimer Börse zugesandtes Telegramm über die wirtschaft lichen Folgen der Dardanellensperre an den Reichskanzler weiter gegeben. Darauf ist dem Bunde folgendes Schreiben des Auswärtigen Amtes zugegangen: „Auf Ihr Telegramm, betreffend die Dardanellensperre, erwidere ich Ihnen, daß Deutschland als nentrale Macht sich nicht in den Krieg zwischen zwei Großmächten ein mischen kann. Die Kaiserliche Regierung wird sich indessen angelegen sein lassen, zum Schutze der deutschen Interessen die nach Lage der Verhältnisse geeigneten Schritte zu tun. gez. Kiderlen." In Konstantinopel ist man. der Ansicht, daß eine Be setzung türkischer Inseln im Archipel bevorstehe. Die italienische Flotte, die in den letzten Tagen häufige Er- kuudungsfahrten in den Archipelgewässern unternommen Hal, dürfte, so glaubt man in Konstantinopel, demnächst die Jnieln Chios, Lemnos, Jmbros und Tenedos besetzen. Als Operationsbasis dürfte Chios gewählt werden. Da alle diese Inseln hauptsächlich von Griechen bewohnt sind, sieht man der bevorstehenden Aktion mit dem üblichen türkischen Gleichmut entgegen. Beschießung von Tschesme. Die Ansicht, daß eine italienische Besetzung ver schiedener Inseln beabsichtigt ist, wird noch bestätigt durch die Nachricht, daß zwei italienische Kriegsschiffe den Ort Alatsata bei Tschesme bombardierten. Sie richteten nur unbedeutenden Schaden an, verwundet wurde niemand. Tschesme liegt an der kleinasiatischen Westküste gegenüber iTüos und ist ein bedeutender Hafenplatz für den Export u m Feigen und Rosinen. (In Tschesme haben 1770 die Russen einen glänzenden Sieg über die Türken errungen.» Auch die Funkspruchstatton von Makri wurde von den Zlattenern bombardiert. Poiinime kunälebau. Deutsches R.elch. -I- Das dritte Petitionsverzeichnis ist im Reichstage ausgegeben worden. Von Bittschriften, die allgemeineres Interesse haben, seien folgende hervorgehoben: Die Er teilung von Wandergewerbescheinen soll nur an Inländer erfolgen, die einen festen Wohnsitz haben, und zwar in der Regel nur an männliche Personen. Ferner wird gewünscht die Errichtung 'einer Anstalt Mr Krebskranke, sowie die Einberufung einer aus Männern und Frauen zusammen gesetzten außerparlamentarischen Kommission zur Beratung der Prostitutionsfrage. * Me Wahkprüfungskommissiou des Reichstags stellte die Prüfung der Wahl des Präsidenten Kaemp! zuruck, erklärte die Wahl des Abg. Bruhn (D. Rfp.), ge wählt in Arnswalde, Mr gültig und vertagte die Weiter- beratung über die Wahl des Abg. Pauli (k.), gewählt di Hagenow. * Der britische Verband zur Überwachung deS Mädchenhandels richtete einen auflehenerregenden Aufruf an die europäischen Mächte, worin er aul die Tanabe btnweist, daß gegenwärtig der Mädchenhandel nw -n Nauvten vereinige. Es ist gelungen, 2253 Mädchen zu be freien, welche nach Ägypten geschleppt worden sind. Die Mädchen stammten zum größten Teil aus Rußland, Otter- reich und Griechenland. 53 Personen, die sich mit Mädchen handel befaßt haben, sind oerhattet worden. * In der württembergischen Zweiten Kammer wurde auck über die Möglichkeit einer Erdbebenverstcherung verhandelt. Der Minister des Innern erklärte, daß einer V-cbmdung der Erdbebenoersicherung mit der Brand- Versickerung der Gebäude unüberwindliche Bedenken ent- gegensiänden; die Regierung sei daher nicht in der Laae, einen entsprechenden Gesetzentwurf einzubringen. blarokko. x Es unterliegt keinem Zweifel mehr, daß der Auf stand der marokkanischen Soldaten einem gut vor bereiteten Plane entsprang. Es werden jetzt auch grauen hafte Einzelheiten über die scheußlichen Mißhandlungen bekannt, welche die Marokkaner an den in ihre Hände ge fallenen Franzosen begingen, ehe sie sie töteten. Di< Häuser der Franzosen waren vorher mit Kennzeichen ver sehen, so daß nur Franzosen niedergemetzelt wurden. Von anderer Seite wird berichtet, daß auch vier Spanier, darunter ein Arzt, vermißt werden, die wahrscheinlich während des Aufruhrs den Tod gefunden haben. Ein Drittel des Stadtviertels Mellah in Fes wurde während der Meuterei in Brand gesteckt. Fünfzig Leichen von Juden wurden geborgen. Alle Tore der Stadt sind jetzt von französischen Soldaten besetzt. In der Stadt Fes herrscht Ruhe. Dagegen wird gemeldet, daß in Marrakesch und angrenzenden Gebieten Unruhen zu befürchten sind. Nach einer Meldung aus Mogador wurde der Deutsche Steinwachs, der Vertreter der Gebrüder Mannesmann, dank den Bemühungen des französischen Konsuls von Mogador von dem Kismarstamme freigelaflen. x Immer deutlicher stellt sich heraus, daß die Bcrlust« der Franzosen bei dem Aufstande in Fes erheblicher sind, als anfänglich angegeben wurde. Allein bei den Kämpfen der französischen Truppen gegen die Aufständischen sind auf französischer Seite 40 getötet und äv verwundet worden. Von den in Fes lebenden fränzösischen Zivil personen sind 13 ermordet worden. Doch werden noch viele andere vermißt. Am furchtbarsten wüteten die Auf ständischen im jüdischen Viertel, der sogenannten Mellah. Dort wurden über 1000 jüdische Geschäftsleute ermordet und ausgeplündert. Die Meuterer verwundeten ferner über 200 jüdische Einwohner mit ihren Frauen. Das Elend ist groß. Der französische Gesandte und der Sultan lassen seit zwei Tagen unter den jüdischen Einwohnern Brot und andere Lebensmittel verteilen, damit die Armen nicht ver hungern. Von den Aufständischen sind 800 getötet worden. Auch erscheint es verkehrt, anzunehmen, daß der Aufstand schon beendet sei. Zwar ist er in Fes unterdrückt, doch ist den Stämmen im Innern und im Süden, besonders dem Stamm der Beni Hassen, wenig zu trauen. — Der französische Oberbefehlshaber, General Monier, ist in FeS eingetroffen. Aus In- unck Huslanck. Berlin, 22. April. Der .Reichsanzeiger* veröffentlicht die Kaiserliche Verordnung, nach welcher dem Königlichen Institut für Infektionskrankheiten in Berlin der Name Robert Koch angehängt werden soll. Washington, 22. April. Zwei amerikanische Kriegsschiffe oaben den Auftrag erhalten, sich nach dem Golf von Mexiko zu begeben, um nötigenfalls die bedrohten amerikanischen Interessen zu schützen. Newyork, 22. April. Da Roosevelt bei den Vorwahlen m Oregon und Nebraska gewann, wird Tafts Präsident- ichastskandidatur nunmehr als ausgeschloffen bettachtet. Berlin, 23. Avril. Der preußische Minister der öffent lichen Arbeiten hat die Eisenbahndirektionen ersucht, den Bewerbern um Arbeiten und Lieferungen Mitteilungen über die Zuschlagserteilung in der Regel an dem Tage der letzteren zugehen zu lassen. Berlin, 23. Avril. Die deutsche Seeberufsgenoffenschaft hat bei den Reichsbehörden die Einberufung einer inter nationalen Konferenz angeregt, die die Frage der Sicherheits vorkehrungen im Schiffahrtsverkehr regeln soll. München, 23. April. Generalleutnant v. Martini ist unter Beförderung zum General der Infanterie zum Kam« mandierenden General des 2. bayerischen Armeekorps ernannt worden. Bamberg, 23. April. Der Erzbischof Prof. Dr. v. Abert ist gestorben. Bern, 23. April. Nach der Absicht des schweizerischen Bundesrats soll die deutsch-französische Konferenz zur Fest- ietzung der genauen Kongogrenzen im Mai d. I. nach Bern einberufen werden und aus vier deutschen und mer franzö sischen Delegierten bestehen. j^ack äer „Hitanic"-Katastrophe. -tt. London, 22. April. Reben der Erörterung der Schuldttage wird überall such viel über die Frage gesprochen, wie die Nachricht durch die Welt gehen konnte, daß die „Titanic" nach Halifax geschleppt werde. Jetzt will der Kapitän Haddock der in Southampton eingetroffenen „Olympic" dies folgender maßen erklären: Eine frühere Passagierin der „Olnmvic" habe ihm von Newyork aus ein Marconigramm geschickt, das lautete: „Sind alle Paffagiere der „Titanic* gerettet?" Dies sei zweifellos irgendwo aufgefangen, und dabei sei das erste Wort „sind" nicht gehört worden. An demselben Tage habe er versucht, von dem Dampfer „Asian" Mit teilungen über die „Titanic* zu erhalten. „Asian* habe ihm sehr wenig sagen können, doch in seiner Antwort hätten sich die Worte gefunden, er schleppe einen Ol dampfer nach Halifax. Dieser Satz habe vermutlich zu der zweiten Falschmeldung Anlaß gegeben, daß die „Titanic* nach Halifax geschleppt werde. Viel mehr Aufsehen erregend ist die Erklärung des langen Stillschweigens, das die „Carpathia* über ihre Kenntnis vnn der Katastrophe beobachtete. Die Marconi- Gesellschaft soll zuerst telegraphiert haben: „Haltet euren Mund! Haltet Bericht zurück! Viel Geld für euch!" Ein