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Jeder der beiden Herren nahm die Priorität in der Tal sperrenfrage für sich in Anspruch, und alle vermittelnden Versuche scheiterten an der Hartnäckigkeit der beiden Gegner, bis der Schluß des Kapitels den bösen Streit endete Im weiteren Verlauf der Sitzung fanden Deputationsanträge auf Unterstützungen der durch Aufhören des Freiberger Bergbaues geschädigten Gemeinden und auf Wiederein führung der Zugabrusung auf sämtlichen Stationen An nahme, und beifällig wurde es vom Hause begrüßt, als Finanzminister von Seydewitz sich im Gegensatz zu früher sehr entgegenkommend über den letzten Antrag äußerte und seine Durchführung in Aussicht stellte. Den Rest der Sitzung bildeten Eisenbahnsachen. — Der Kronprinz von Sachsen setzt die Besichtigung der archäologischen interessanten Stätten in Griechenland fort. Am Freitag kam der Kronpri^ durch Tripolitza und traf am Sonnabend in Sparta ein, wo die byzantinischen Denkmäler von Mistra besucht wurden. — Das Bestreben der Staatsregierung, ihren höheren Beamten nicht nur eine umfassende Vorbildung, sondern auch eine gründliche, ständige und in Stufenfolge geregelte Fortbildung zu sichern, hat bekanntlich zu der Einrichtung jedes Jahr sich wiederholender, dreiwöchiger Lehrgänge technisch-wirtschafttichen tzharakters geführt, die es den dazu abgeordneten Beamten ermöglichen sollen, bei völliger Unterbrechung ihrer eigentlich«: Amtstätigkeit mit wichtigeren Gebieten des öffentlichen Lebens eingehender vertraut zu werden. Der vor wenigen Tagen beendete 3. Technisch - wirtschaftliche Lehrgang behandelte die Land wirtschaft in ihren Grundzügen, und es hat sich schon jetzt gezeigt, daß gerade dieser Lehrgang zu einer Fortbildung seiner Teilnehmer ganz besonders geeignet gewesen ist. Denn nicht nur, daß er ihnen für ihren Beruf nützliche Kenntnisse des bearbeiteten Stoffes selbst verschaffte, ver möge der großartigen, in andere Erwerbszweige mannig fach eingreifenden Entwickelung unsrer heutigen Landwirt schaft, vermittelte er auch tiefere Einblicke in unser Wirt schaftsleben überhaupt und gab dem aufmerksameren Hörer und Betrachter gute Gelegenheit, die für einen Beamten unentbehrlichen Anlagen zu stählen. Fähigkeit des Ver stehens von Leben und Menschen, offnes Auge, schnelle Auffassung und praktischen Sinn. An dem Lehrgänge, den auch zehn preußische Verwaltungsbeamte und ein ungarischer Professor der Landwirtschaft besuchten, hatten sich diesmal in ebenso dankenswerter wie erfolgreicher Weise Professoren der Universität Leipzig, der Technischen Hochschule und der Tierärztlichen Hochschule zu Dresden beteiligt. An die von ihnen gehaltenen Vorlesungen schlossen sich Ausflüge an nach dem Herrn Geheimen Oekonomierat Andrä gehörigen Rittergute Braunsdorf und dem im Besitze der bekannten landwirtschaftlichen Familie Steiger befindlichen Rittergute Leutewitz, nach dem Königlichen Landstallamte Moritzburg nebst der Fohlenaufzuchtstation Cunnertswalde und mit gütiger Genehmigung des Kriegsministeriums den: Remoute- depot Skassa, ferner nach den Granitsteinbrüchen der Firma C. G. Kunath in Demitz-Thumitz, jetzt im Eigentum der Herren Bruno Hietzig und Paul Jahn. In Dresden selbst wurden die Hosmühle und die Räcknitzer Milchwirtfchaft des Herrn Kommerzienrats Bienert, die Tierärztliche Hoch schule und die Milchversorgungsanstalt besucht. Der äußerst freundliche Empfang und die straff gegliederte,' durch lehr reiche Vorträge eiugeleitete oder unterstützte Führung in allen diesen Anlagen verpflichten die Lehrgangsteilnehmer zu wärmstem Dank und lassen das schöne Bewußtsein in ihnen zurück, daß das zwischen Amt und Leben nötige Band gegenseitigen Vertrauens und Mitarbeitens, das zum Wohle des Staatskörpers niemals zerreißen oder auch sich lockern darf, nur noch fester geknüpft worden ist. Auf den Lehrgang folgte, wie üblich, eine dreitägige Studienreise. Sie führte in die landwirtschaftlich bemerkenswerte Oschatz- Mügelner Pflege und nach Leipzig. In Oschatz sah man die Zuckerfabrik und die weltberühmte Elektoral - Stamm- schäserei des Herrn Rittergutsbesitzers Gadegast-Mannschatz. Der Abend vereinigte die Beteiligten im Saale des Gol denen Löwen, wo Herr Oekonomierat Uhlemann-Mügeln einen mehr als einstündigen Vortrag über „Die Landwirt schaft in der Oschatz - Mügelner Pflege" hielt. Die Aus führungen boten ein scharfumrissenes Bild vom heutigen Stand der Landwirtschaft im Bezirke der Amtshauptmann schaft Oschatz. Aufgebaut auf der Grundlage der kultur geschichtlichen Entwickelung und durchzogen von dem mäch tigen Begleiten wahrer Heimatliebe, fesselten sie bis zum Schluß. In so manchem der Hörer möge sie den Wunsch geweckt haben, daß Vorträge solcher Art hier und dort im Vaterland öfters gehalten werden sollten, damit Freude an der Heimat und Liebe zur ererbten Scholle neu belebt würden — Heimatschutz in des Wortes vollster Bedeutung. Die Besichtigung in Mügeln, hervorragend organisiert durch die Herren Landwirte von Mügeln und Umgegend, erstreck ten sich auf die drei genossenschaftlichen Betriebe — die Dampfmolkerei, die Kartoffelflockenfabrik, die zwei Lager häuser der Bezugs- und Absatzgeuossenschaft — und auf das von Herrn Oekononomierat Uhlemann gepachtete Kammergut. Endlich brachten in Leipzig die Besichtigungen der weltbekannten großartigen Firmen von Adolf Bleichert und Rudolf Sack sowie der nach den neuesten Erforder nissen der Technik eingerichteten Brotfabrik von Gebrüder Joachim reichen Gewinn. — „Seht, liebe Kinder, was wäre ich denn, wenn ich nicht immer mit klugen Leuten umgegangen wäre, und von ihnen gelernt hätte? Nicht aus Büchern, sondern durch lebendigen Jdeentausch, durch heitere Geselligkeit müßt Ihr lernen". Dies äußerte einst, und zwar gerade mit Bezug auf sein amtliches Wirken, Goethe, der selbst ein Beamter voll Wirklichkeitssinn und Schaffensfreude war. Daß durch lebendigen Jdeentausch und heitere Geselligkeit unter klugen Leuten vieles auf dieser Reise gelernt werden konnte, das wird jeder empfinden, der daran teilgenommen hat. — Sachsens Klugzeugspenden. Die Flugzeugbe geisterung ist im Fortschreiten begriffen. Sie greift, wie die immer zahlreicher einlaufenden Spenden beweisen, jetzt auch auf Kreise über, die ihr anfänglich noch gleichgültig gegen überstanden. In Leipzig haben bisher die Flngzeugsamm- lungen der „Leipz. N. Nachr" und des „Leipz. Tageblatts" ein Ergebnis von nahezu 90000 Mark gezeitigt, so daß binnen kurzem der Kaufpreis von vier Flugzeugen gedeckt sein wird. Auch Dresden, Meißen, Blasewitz, Glauchau, Pirna, Plauen und zahlreiche andere Städte haben bereits stattliche Summen für Flugzeuge aufgebracht. In der Amts hauptmannschaft Annaberg, Marienberg und Schwarzenberg hat sich ein Ausschuß zwecks Sammlung einer Spende zur Beschaffung eines Luftfahrzeuges „Obererzgebirge" gebildet. Dem Komitee gehören die drei Amtshauptleute und die Bürgermeister sämtlicher Städte der betreffenden Amts hauptmannschaften an. — Das Kaiserl. Gesundheitsamt meldet den Ausbruch der Maul'- und Klauenseuche im Schlachthof in Stutt gart am 17. und das Erlöschen am 18. d. M — Saatenstand im Königreich Sachsen Anfang April 1912. (Zusammengestellt in der Kanzlei des Landes kulturrates.) Note 1 — sehr gut, 2 — gut, 3 — mittel, 4 — gering, 5 — sehr gering. Wir bringen in dieser Zusammenstellung eine Uebersicht über den Saatenstand in den für unsern Leserkreis in Frage kommenden Bezirken: — Vom 17. bis 19. August 1912 findet in Areiöerg der 5. sächsische Grenadiertag statt. Se Majestät König Erhebungsbezirk Stand der anstehenden Früchte Winterweizen 2 - ß Wintergerste Raps Klee, auch mit Gräserbeimischung Luzerne Bewässerungs wiesen Andere Wiesen Wilsdrusf ! 2 3 2 — 3,5 — 2 2 Neukirchen 2 2 2 — 3,5 — — — Limbach 1,5 1,5 1,5 — 3 — 2 2 Röhrsdors ! 1,5 2 2 4 2 2 2 Oberpesterwitz . . . . ! 1,5 1.8 — — 3,5 — 2,5 2,5 Tharandt ! 1-2 2 2 — 3 3 2 2 Rabenau I 2-3 2-3 2-3 — 3-4 3 2 2-3 Niederschöna . . . . ! 2 2 2 3 3-4 — 2 2 Siebenlehn ..... j 1,5 1,5 — — 3,5 — 2 2,5 Nossen 2 2 — — 3-4 — 2 2 Miltitz — — — — — — — Meißen 2 1 2 — 3 2 2 2 Eulitz 1,5 1.8 1,5 — 3,5 — — 2 Lommatzsch 2,2 2,4 — — 3 2,4 1,4 1,8 Naundors s 1,5 2 — 4 2 — 2 Diera...... Z 1,8 2 ,5 2,5 — 4 3 2 2,5 OGGGGGGGGG Hiles, was draußen in der Welt vorgeht, kann eine Provinz zeitung natürlich nicht bringen. Wenn sie aber für die Vorgänge in der engeren Heimat allezeit das weitgehendste Interesse bekundet und bestrebt ist, in allen Fragen sach lich zu urteilen, dann wird sie ihren Platz neben anderen Zeitungen und Zeitschriften stets behaupten. Auch das „AoÄenbSan für MzaiM" bemüht sich, diesen Grundsätzen nachzukommen und hat sich dadurch in den verschiedensten Kreisen Anhänger er worben. Jedem Interessenten werden, sofern er dies der Geschäftsstelle anzeigt, ab heute bis Ende dieses Monats HKoöenummern zugestellt; ferner wird der Anfang des gegenwärtigen Romans „Ein Doppelleben" unentgeltlich nachgeliefert. Der Abonnementspreis für das „Wochenblatt für Wilsdruff" beträgt monatlich 45 Pfg. SV Friedrich August haben allergnädigst geruht, das Protekto rat zu übernehmen. Der Kgl. Sächsische Militärverein „Sächsische Grenadiere" zu Freiberg rüstet sich, den ehe maligen Angehörigen der beiden sächsischen Grenadier-Regi menter einen festlichen Empfang in der alten Bergstadt zu bereiten. Das Band der Zusammengehörigkeit und der Kameradschaft soll die alten Grenadiere wieder einmal zu sammenführen zu frohem Wiedersehen und zu fröhlichem Gedenken an die Dienstzeit bei ihren ruhmgekrönten Regi mentern, aber auch zu erneutem Gelöbnis der Treue zu Kaiser und Reich, König und Vaterland. — Auskünfte werden von dem Kgl. Sächs Militärverein „Sächs. Grena diere" Freiberg und Umg, Vorsteher: Bürgerschullehrer Lohse, Schmiedestraße 7, gern erteilt. - H>atentschau. Vom Patentbureau O. Krueger 6- Co., Dresden-A., Schloßstraße 2. Abschriften billigst. Aus künfte frei. Emil Krahl, Hainsberg: Glasbilderrahmen. (Gm.) — Maschinenfabrik Jmperal, G m. b. H., Meißen: Reinigungseinrichtung für Abgase von Kesselfeuerungen. (Gm.) — Alfred Petrasch, Niederhermsdorf: Vom Wagen aus bedienbare Weichenstellvorrichtung. (Ang Pat) — — -Lehrzeit. Für Hunderte schulentlassener Knaben, und Mädchen hat mit der Lehrzeit ein neuer Lebensab schnitt nunmehr begonnen. Nicht allen ist es vergönnt ge wesen, am Heimatsorte in den neuen Wirkungskreis einzu- lreten; viele haben vielmehr Heimat und Elternhaus ver lassen müssen und sind vom Schicksal weit in alle Welt verschlagen worden. Für das junge, noch halb kindliche Gemüt ist solche ständige Entfernung von allen bisherigen Familienangehörigen anfänglich nicht leicht zu ertragen, und es gehört der ganze erwachende Stolz des jungen Mannes dazu, das „dumme Heimweh" niederzukämpfen. Schließlich dringt jedoch die neue Umgebung siegreich auch in diese jungen Herzen ein. Nebenher nimmt die neue Arbeit mit all' ihren Geheimnissen und Kniffen die ganze Aufmerksamkeit der Lehrlinge gefangen und bald überwiegt das Interesse an der Beschäftigung alle anderen Lebens fragen. Nur die von daheim eintreffenden Briefe werden trotzdem immer noch mit besonderer Liebe durchgelesen und aufbewahrt. Allen Eltern, deren Kind draußen in der Fremde auf seinen Lehrherrn und sich selbst angewiesen ist, möchten wir jedoch den Rat erteilen: abonniert auf ein Exemplar der heimischen Zeitung für Euer auswärts be findliches Kind, sodaß es diese Grüße aus der Heimat stets und ständig zugesandt erhält. Die Zeitung des Heimat ortes ist ein starkes Band zwischen Familienmitgliedern, die das Leben auseinandergeriffen Euer Kind draußen in der Welt wird auf diese Weise nie die enge Fühlung mit der Heimat verlieren, wird über alles am Heimatsorte vor sich gehende so gut unterrichtet sein, als ob es noch selbst daheim wäre, und wird weniger leicht in die Lage kommen,. Elternhaus und Heimat vor der Zeit zu ver gessen. Wenn dann die paar Lehrjahre herum sind, ist die Fühlung zwischen Kind und Eltern immer noch die gleiche,, herzliche geblieben und nicht zum wenigsten hat die hei matliche Zeitung hierzu das ihrige beigetragen. — Warnung für -Landwirte. Die „Sächsische Land wirtschaftliche Zeitschrift" erläßt folgende Warnung: „Neuer dings sind häufig bei Rindern Erkrankungen beobachtet worden, die durch Drahtstücke von Telephon- oder Tele graphenleitungen verursacht worden sind. Vermutlich sind diese Drahtreste durch Unachtsamkeit der bei der Herstellung der betreffenden Leitungen beschäftigten Arbeiter auf die benachbarten Wiesen gelangt und dann mit dem Futter von den Tieren ausgenommen worden. Die Anstalt für staatliche Schlachtviehversicherung beabsichtigt, zur Verhütung weiterer solcher Schadenfälle bei der zuständigen Eisenbahn- oder Postverwaltung vorstellig zu werden. Sie ersucht da her die die Fleischbeschau ausübenden Bezirkstierärzte unv Tierärzte, insofern sie bei der Untersuchung der wegen Fremdkörpererkrankungen geschlachteten Rinder als Ursache Drahtstücke feststellen, die vermutlich von Telegraphen- oder Telephonleitungen herrühren, solche der jeweils in Frage kommenden Gemeindebehörde als Beweismaterial mit der Weisung zu übergeben, sie unverzüglich mit dem Entschädi- gungsprotokolle an die Anstalt für staatliche Schlachtvieh versicherung zu senden. Aber auch bei der Versorgung der Landwirtschaft mit Elektrizität kann eine Gefährdung der Tiere eintreten. Bei Herstellung der Lichtanlagen kommen die Arbeiter direkt in den Kuhstall. Die Drähte werden dort nach Bedarf geschnitten. Die Uwerreste fallen in den Stall, und dadnrch wird den Tieren Gelegenheit zur Aufnahme gegeben. Es muß daher den Landwirten dringend geraten werden, bei der Fütterung ihrer Tiere die größte Vorsicht walten zu lassen." — Eine Unsitte, die in der Jugend eingerissen ist und zu lebhaften Klagen Anlaß gegeben hat, ist das Besudeln von Käufern oder Garten-Amzäumungen durch Kreide oder Buntstifte. Bei einen: Gang durch die Stadt stößd man aus manches Haus, das auf solche Weise verunziert ist. Das kann zu Weiterungen mit der Polizei führen,, und die Eltern sollten ihre Kinder vor der Verübung solchen Unfugs warnen. — Für die Donnerstag, den 25 April 1912 nachm. '/>7 Uhr stattfindende öffentliche Stadtgemeinderatssttzung ist folgende Tagesordnung aufgestellt worden: 1. Geschäft liche Mitteilungen. 2. Wahl der Mitglieder für den Orts- schätzungsausschuß bei der staatlichen Schlachtoiehversicherung. 3. Gewährung eines Beitrags zur Gründung einer deut schen Lustflotte. 4. Einbezirkung des von Herrn Fabrikmit besitzer Alfred Müller hier gekauften Grundstücks Parz.72bs in hiesigen Stadtgemeindebezirk. 5. Baugesuche betr. und zwar: a) Wohnhausbau des Herrn Fabrilmitbesitzers Alfred Müller, b) Wohnhausbau des Herrn Privatmanns und Stadtrats Bruno Bretschneider, a) Ladenveränderung des Herrn Kaufmanns und Stadtrats Louis Wehner, ck) Um bau im Wohnhause des Herrn Holzbildhauer Paul Jahn. — Ernennung zum Göerlehrer. Vorgestern vormittag wurde Herrn Lehrer Gärtner durch eine Deputation, bestehend aus den Herren Bürgermeister Kahlenberger, Stadtrat Bretschneider und Apotheker Tzschaschel, unter beglückwünschen den Worten die Urkunde, welche seine Ernennung zum Oberlehrer ausspricht, überreicht. — Der hiesige Stenographenverein „Gaöelsöerger" hielt vorgestern Abend sein diesjähriges Stiftungsfest,' be stehend in Konzert der Stadtkapelle, Darbietungen desGe- fangvereins Anakreon und Theater, im Hotel goldener Löwe ab. In seiner Begrüßungsansprache betonte der Vorsitzende, Herr Lehrer Schneider, daß der Verein gegen wärtig 44 Mitglieder zählt. Während im Vorjahre zwei Kurse abgehalten wurden, sollen im laufenden Jahre ein Anfängerkursus, an dem Fortbildungsschüler und junge Leute bis zu 17 Jahren leilnehn.en können, ein Kursus für ältere Herren unter Leitung des Vorsitzenden und zwei Kurse für Fortgeschrittene sowie ein Kurfus zur Erlernung der Schreibmaschine, zu deren Beschaffung der heutige Reingewinn aus der Tombola verwendet werden soll, ein gerichtet werden. Nach Dankesworten an den mitwirken den Gesangverein Anakreon unter Leitung des Herrn Lehrer Gerhardt schloß er seine Ansprache mit dem Wunsche, daß die zahlreich erschienenen Damen und Herren einige ange nehme Stunden verleben möchten, und entbot dem Jubel verein ein Glückauf zu neuem frohem Schaffen. Den Schluß des Programms bildete der Schwank „Freigesprochen", der von Mitgliedern des Vereins, den Damen Fräulein Erna Rost und Ida Hennig und den Herren Richter, Börner. Rose und Beeger recht wirkungsvoll zur Darstellung ge bracht wurde. Ein flotter Ball folgte, der Alt und Jung noch längere Zeit zusammenhielt. — Nnglucksfalk. Am Sonntag nachmittag gegen 3 Uhr kam der frühere Kutscher Lamenda des hiesigen Kohlenhändlers Adam durch das Automobil des Bezirks tierarztes Haubold-Meißen auf der Chaussee nach Grumbach insofern zu Schaden, als er durch den Kotflügel gestreift, wurde und hierbei zu Fall kam. Er trug Hautabschürfungen an Händen und Gesicht und einen Bluterguß im Fuß da von. Durch das Automobil wurde er nach seiner Behausung gebracht, wo der hinzugezogene Arzt obige Verletzungen feststellle. — Unsere heutige Nummer enthält eine Sonderbei lage, betreffend Wrcnnabor-Aahrräder und -Motorwagen. Vertreter dieser Firma ist Arthur Fuchs, Wilsdruff, am Markt 8, Telefon 77. Ausführliche Kataloge mit Abbil dung und Preiskurant sind daselbst gratis zu entnehmen. — tzanneverg, 22. April. Im hiesigen Gasthof hielt gestern nachmittag aus Veranlassung des Bundes der Land wirte Herr Landgerichtsrat Dr. Mangler aus Freiberg einen aufklärenden Bortrag über Grunddienstbarkeiten. Der Redner behandelte das Thema vom juristischen Stand-