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Nicktamtlicker deN Venkspruck kür Gemüt unä VerNanä. ropp Goethe. tUff. vsrvin. res jochfei a iM 4« V s>° N n mock. k«n «n«u- ffrvis UUÄ 4449 ng ivsvn 149S ßseli vslisr tL «VS! -Ernte ist ch liegen und »«» Neues aus aller Welt. Am Sonnabend lies aus der SchichauwersI in Danzig das Linien schiff „Ersatz Aegir" glücklich von: Stapel. König Friedrich August hielt die Tanirede. Prinzessin Mathilde taufte das Schiff aus den Namen „König Alberi". Der König sudr Sonnabend von Danzig nach Elbing zur Besich tigung der Schichauwersianlagen und tras vorgestern wieder in Dresden ein. Der Reichstag vertagte sich am Freitag nach kurzer Sitzung, in welcher der Eisenbahnetat zur Beratung stand, wegen Befchlußunsähigkeit auf Montag. Dem Reichstage wird demnächst ein Gesetzentwurf betreffend Er richtung eines Koloniälgerichtshoses zugehen. Auf die nationalliverale Interpellation über den bayerischen Jesuitenerlaß gab v. Bethmann Hollweg im Reichstag die Erklärung ab, daß deni Bundesrat zurzeit ein bayerischer Antrag ans Definition der verbotenen Ordeustätigkeit vorliege. Im preußischen Landtage kam es am Freitag erneut zu großen Lärmszenen. Die Große Berliner Kunstausstellung ist am Sonnabend nach mittag eröffnet worden. In Dresden tagte vorgestern der Landesausschuß des National liberalen Landesvereins. Vorgestern sanden in Dresden und in Leipzig Ausscheidungsrennen für das Gordon-Bennetl-Welisahren der Freiballone statt. Der französische Automobilbandit Bonnot ist in einem Kampfe mit der Polizei getötet worden. Die französische Regierung hat den General Lyautay zum General residenten in Marokko und den bisherigen Konsul in Fez, Gaillard, zu seinem Generalsekretär ernannt. Die Ausreise des „Olympic" mußte wegen Mangels an Heizern ausgegeben werden. Nachdem cs an Bord noch eine Meuterei der Matrosen gegeben hatte und fünfzig Mann verhaftet worden waren — man mußte ein Kriegsschiff zu Hilse rufen — kehrte der Riesendampser in den Hafen von Southampton zurück. Bei Ohania (Nebraska) wurde ein Eisenbahnzug durch einen Wirbelsturm umgeworfen. Dabei würden 29 Personen verwundet und mehrere getötet. Tas Staatsdepartement in Washington hat den deutschen Vor schlag zur gemeinsamen Sicherung der Ozeanpassagiere angenommen und die Erwartung ausgedrückt, daß Deutschland diese internationale Kon ferenz einberufen werde. Wer bescheiden ist, muß dufden, Und wer frech ist, der muß leiden; Also wirst du gleich verschulden, Ob du frech seist, ob bescheiden. ll Das Winterkind. Wie die Knospen an den Sträuchern und die ersten Blüten im Gezweig, so kommen jetzt die Winterkinder zum Vorschein. In den Sturmtagen sind sic geboren. Schnee lag auf den Gesimsen und glitzerte durch die kalten Scheiben ins Zimmer hinein, eine Wiege suchend, die irgendwo in einer Ecke noch am Ofen sstand. Da lagen sie nun ein paar dunkle Monate, die Kleinen. Künstliches Licht lockte die suchenden Blicke, die sich mühten, das Weltall in die Seele zu ziehen. Nacht waren die ersten Eindrücke; das Brausen der Winterstürme die erste Melodie, die von dem Leben sang hinter den vier düsteren Wänden. Nun kommen sie hinaus! Die Kleinen patschen mit den Händchen und sie sind noch so dumm, daß sie nach der Sonne langen in der Begier, sie in den Mund zu stecken. Ach Gott; wir Großen sind schon klüger und haben es gelernt, uns zu be scheiden. Wir wißen, daß die Sonne weit und wett von uns ist. Aber die Winterkinder strampeln mit den Beinchen vor Vergnügen und wieder vor Ärger, wenn ihre zapvelnden Hände nur von einem Strahl beglänzt werden, der so un ruhig bin- und herspringt, daß er sich nicht erhaschen läßt. Da muß denn der allzeit bereite Stellvertreter für alles Un erreichbare, der gütige Tröster Daumen, nutschende Selig keiten bringen. Das Winterkind ist eben nicht so verwöhnt wie die Geschenke des Sommers. Sie sind im Licht gebadet, schon wenn sie zum Leben kommen. Sie kennen nur die Milde, die Wärme und die kosenden Strahlen. Das Winterkind hat schon das Leben von einer schwereren und dunkleren Seite kennen gelernt. Es ist abgehärtet gegen das Leid und dankbarer für die lichten Gaben, die ihm Mutter Natur spendet. So kommt es wohl, daß die Winterkinder besser vorbereitet für die Tücken des Daseins ins Leben treten und sich darum kräftiger durchsetzen. Das haben die Statistiker längst mit ihren Zahlen bewiesen. Aber sie erklären die größere Lebensaussicht der Winterkinder mit der gesünderen Milch des Winters. Sollte es wirklich nur die Milch sein? Und die Abhärtung der kleinen Seele zar nichts? — Der König hatte sich am Freitag vormittag 5 Uhr 43 Min. ab Dresden-Neustadt nach Danzig begeben und ist daselbst um 5 Uhr 15 Min. nachmittags eingetroffen, um am Sonnabend dem Stapellauf des Linienschiffes „Ersatz Aegir" auf der Schichauwerft beizuwohnen. Am Sonnabend abend hat der König von Danzig die Rückreise nach Dresden angetreten, woselbst er Sonntag vormittag wieder eintraf. In der Begleitung des Monarchen befanden sich Generaladjutant Generalleutnant von Müller sowie die drei Flügeladjutanten Oberst Meister, Frhr. von Könneritz und von Schmaltz, ferner der Oberzeremoniemeister Graf Wilding von Königsbrück. — Auch die Prinzessin Mathilde hatte sich nach Danzig zu den dortigen Festlichkeiten begeben. — Aus dem -Landtage. Die Erste Kammer lehnte ohne Debatte eine Petition auf Verleihung des Gemeinde wahlrechts aff Frauen ab und übergab eine andere Petition der Dresdner Fleischerinnung wegen Verunreinigung der Elbe der Regierung nach kurzer Debatte zur Kenntnisnahme. Dann vertagte sich die Kammer bis zum 3. Mai, wahr scheinlich wegen Stoffmangels. — Die Zweite Kammer be- schstftige sich am Freitag hauptsächlich mit dem Nachtragsetat, den Finanzminister von Seydewitz mit einer längeren Rede einleitete. Besonders lebhaft trat er dabei für die Erwerbung der Kohlenfelder ein, während Staatsminister Graf Vitzthum von Eckstädt die Frage der Oberversicherungs ämter einer ausführlichen Betrachtung unterzog. Der erste Debatteredner war der Abgeordnete Dr. Hähnel, der mit den Einstellungen für das Hygienemuseum und den Summen für den Ankauf der Kohlenfelder einverstanden war Dann sprach Herr Fleißner, dem selbstverständlich die staatlichen Aufwendungen für Verhütung von Volkskrankheiten zu ge ring erschienen. Die Debatten schweiften aber bald vom eigentlichen Gegenstand ab, und zeitweise schien es, als stände eine Neuauflage des Jesuitengesetzes zur Beratung, und nicht der Nachtragsetat. Von dem nationalliberalen Redner Nitzschke-Leutzsch wurde dieses Thema angeschnitten, und das Vorgehen der bayrischen Regierung in Sachen des Jesuitengesetzes als „Dreistigkeit" bezeichnet. Staatsminister Graf Vitzthum wandte sich ziemlich erregt gegen die Kritik eines anderen Bundesstaates, worguf der amtierende Preislagen r billigsten Kundschaft en meinen sieten. Merkblatt für den 30. April. Sonnenaufgang 4" !I Monduntergang Sonnenuntergang 7^ Mondaufgang 1777 Mathematiker Karl Gauß in Braunschweig geb. — 179V Begründer des Taubstummenwesens, Samuel Heinicke, in Leipzig gest. — 1803 Feldmarschall Albrecht Graf v. Roon in Pleus- geb. — 1835 Maler Franz v. Defregger in Steinach geb. — 1870 Komponist Franz Lehar in Komorn geb. — 1895 Dichter Gusta» Freytag in Wiesbaden gest. — 1899 Schriftsteller Ludwig sn Darmstadt gest. — 1908 Dichter Emil Prinz F>°"nch-Carolath in Haseldorf gest. — 1911 Fürst Georg von Schaumburg-Lippe in Bückeburg gest. Viezepräsident Fräßdorf erklärte, keinen Grnnd zum Eingreifen zu haben. Weiter kam es zu Auseinanderset zungen zwischen den Herren Güntherund Opitz und endlich noch zu einer längeren Erklärung des Kultusministers Dr. Beck über die Stellung Sachsens zum Jesuitengesetz. Dann ging das Nachtrags-Dekret an die Deputationen. Einen nachfolgenden Antrag Castan, der sich gegen Errichtung von Landkrankenkassen richtete, erhielt nach Begründung durch den Viezepräsideutent Fräßdorf und einer Erklärung des Ministerialdirektors Dr. Schelcher die Rechenschafts deputation. — Der Landtag wird nach der gegenwärtigen Ge schäftslage die noch vorliegenden gesetzgeberischen Arbeiten, insbesondere das Voltsschulgesetz, bis Pfingsten nicht mehr sämtlich erledigen können Es steht daher mit ziemlicher Bestimmtheit fest, daß der Landtag zu einer außerordent lichen Tagung im Herbste dieses Jahres zusammen treten wird, um die noch unerledigt gebliebenen Gesetzent würfe zu verabschieden. Das Volksschulgesetz dürfte bis dahin einer Zwischendeputation zur weiteren Behandlung überwiesen werden. — 75 Aahre sächsische Hisenbasin. Am 24 April sind 75 Jahre seit der Eröffnung des Eisenbahnverkehrs in Sachsen verflossen. Am genannten Tage im Jahre 1837 wurde die erste Strecke der Leipzig—Dresdner Eisenbahn in Betrieb gesetzt. — Das Kaiser!. Gesundheitsamt meldet den Ausbruch der Mauk- uud Klauenseuche vom Schlachtviehhof in Nürn berg am 24. dieses Monats. — Aür die deutsche -Luftflotte! Es haben u. a bis her aufgebracht Großenhain 339 Mark, Plauen 13045 Mark, Riesa 1493 Mark, Buchholz-Aue 2300 Mark, Mittweida 289 Mark, Blasewitz 20800 Mark, Glauchau 7100 Mark. — Museum für Arveiterwohlfahrt. Der Arbeits ausschuß nationaler Arbeiter- und Gehilfenorganisationen zu Leipzig beschäftigte sich in seiner letzten Plenarsitzung mit dem Projekt der Errichtung eines Sächsischen Museums für Arbeiter-Wohlfahrt und beschloß nachfolgende Petition an das Ministerium des Innern abzusenden: Es ist uns bekannt geworden, daß von der Internationalen Hygiene- Ausstellung, die voriges Jahr in Dresden stattfand, einzelne Abteilungen erhalten bleiben sollen, um allen interessierten Kreisen ständig in irgend einer Form zugänglich zu bleiben. Einzelne Stücke der Ausstellung, die sich auf die Gewerbe- Hygiene und die Unfallverhütung beziehen, sollen sicherem Vernehmen nach, der Technischen Hochschule als Anschauungsmaterial bereits überwiesen worden sein. Es würde sich hier eine Gelegenheit bieten, einen Wunsch der Erfüllung näher zu bringen, den die Sächsische Arbeiter schaft und zumal der Teil der Arbeiterschaft, der in be sonders gefahrbringenden oder gesundheitsschädlichen Be trieben beschäftigt ist, schon seit mehreren Jahren hegt, nämlich der Wunsch nach Errichtung eines Museums für Arbeiterwohlfahrt. Der Gedanke ist bekanntlich seit Jahren in Berlin-Charlottenburg verwirklicht, aus Reichsmitteln vor einer Reihe von Jahren -- ebenfalls im Anschluß an eine Hygiene-Ausstellung — die „Ständige Ausstellung für Arbeiterwohlfahrt" errichtet worden, die seit ihrem Bestehen in großem Umfange anregend und aufklärend gewirkt hat. In Modellen, Abbildungen und Beschreibungen werden dort die gesundheitsschädlichen Einwirkungen und die Ge fahren der einzelnen Betriebe für die in ihnen beschäftigten Arbeiter und andererseits die Schutzvorrichtungen dagegen uud die vorbeugenden Maßregeln in einer auch dem Laien verständlichen Weise vorgeführt. Arbeitgeber, Arbeiter und Gewerbeaufsichtsbeamten lernen außerordentlich viel aus dem Besuche der Ausstellung und schließlich finden auch alle Erfinder und Fabrikanten von unfallverhütenden und gesundheitsfördernden Vorrichtungen dort eine sehr will- lommene Gelegenheit, ihren Erzeugnissen den weitesten Ab satz zu sichern. Denselben Nutzen versprechen wir uns auch von einem sächsischen Museum für Arbeiterwohlfahrt. Es Rus Staät unci Lanä. Mitteilungen aus dem Leserkreise Mr diese Rubrik nehmen wir jederzeit dankbar entgegen. Merkblatt für de« L8. ««d SS. April. Mnnenaufgang 4« (4») II Monduntergang S" (g") V. Sonnenuntergang 7" <7") 8 Mondaufgang g« (5>y N. 28. April. 1772 Enthauptung des dänischen Ministers Friedrich Gras v. Struensee in Kopenhagen — 1853 Schriftsteller Ludwig Tieck in Berlin gest. — 1896 Historiker Heinrich o. Treitschke in Berlin gest. , 29. April. 1769 AlglUcher Feldherr Artur Herzog ».Wellington in Dublin geb. — *806 Trichter Ernst Frechere v. Feuchtersleben ln Wien geb. — 1824 Dichter Emil Brachvogel in Breslau geb. — 1842 Komponist Kari Millöcker in Wien geb. — 1879 Prinz Mexander v. Battenberg zum Fürsten von Bulgarien gewählt - M3 Begründer der deutschen Genostenschaften Hermann Schulze- Delitzsch in Potsdam gest. Amtsblatt ,a Mai rspken. Dr. 49. 71- 7-drg vinstag, clen zo. April 1912 Timilicker Oeil Wilsdruff, am 29. April 1912. Wilsdruff, am 26. April 1912. Der Stadtrat Lnt- Zrper Der Würgermeister. Kahlenberger. icke Jnsertionspreis 15 Pfg. pro fünfgespalteue Korpuszeile. Außerhalb des Amlsgerichtsbezirks Wilsdruff 20 Pfg. Zeitraubender und tabellarischer Satz mit 50 Prozent Ausschlag. Jeder Anspruch ausRabatt erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingezogen weiden muß od. der Auftraggeber in Konkurs gerät. Fernsprecher Nr. 6. — Telegramm-Adresse: Amtsblatt Wilsdruff. k unck Amgegenck »m 30. d. W. bez. am 1. n. M. sind Mig: der 1 Termin Staatseinkommen- und Krgänzungssteuer, die Pachtgelder für Kommun- tSndereien, das Watsgeschoß, die Krö- und Laaszinsen, sowie die Stempelsteuer von Miet- und Pachtverträgen. " ' Entrichtung hat bis spätestens den 21. Mai d I. zur Vermeidung des Betreibungs verfahrens an die Stadtsteuereinnahme zu erfolgen. Erscheint wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. Inserate nnrden tags vorher bis mittags 11 Uhr angenommen. Bezugspreis in der Stadt vierteljährlich 1,40 Mk. frei ins Haus, abgeholt von der Expedition 1,30 Mk., durch die Post und unsere Landausträger bezogen 1,54 Mk. für die Künigl. Amtshauptmannfchaft Weihen, für das Römgl. Amtsgericht und den Stadtrat zu Wilsdruff sowie für das Königs. Forstrentamt zu Tharandt. Lokalblatt kür Milsckrukk, Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Burkhardswalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn, Hartha bei Gauernitz, Helbigsdorf, Herzogswalde mit Landberg, Hühndorf, Kaufbach, Kesselsdorf, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Miltitz-Roitzschen, Mohorn, Munzig, Neukirchen, Niederwartha, Oberhermsdorf, Pohrsdorf, Röhrsdorf bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mir Perne, Sachsdorf, Schmiedewalde, Seeligstadt, Sora, Steinbach bei Kesselsdorf, Steinbach bei Mohorn, Spechtshausen, Tanneberg, Taubenheim, Ullendorf, Unkersdorf, Weistropp, Wildberg, Zöllmen. Mit taufender Unterhaltungs-Oman-Beilage, wöchentlicher illustrierter Keilage „Welt im Kild" und monatlicher Beilage „Unsere Heimat". Druck und Verlag von Arthur Zschunke, Wilsdruff. Für die Redaktion verantwortlich: Arthur Zschunke, Wilsdruff. In letzter Zeit sind wiederholt die Leitungsmasten hiesigen Elektrizitätswerks zum Anschlag von Werrufserklärungen rc. benutzt worden. Das hierauf bezügliche diesseitige Verbot vom 10. September 1906, sowie die Ver ordnung der Königlichen Amtshauptmannschaft Meißen vom 29. November 1906 werden mit dem Bemerken in Erinnerung gebracht, daß bei weiteren Zuwiderhandlungen strengste Bestrafung auf Grund von § 360,des Reichsstrafgesetzbuches eintreten wird. ritt ng > freund- »« tmbach. rsin