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Der Diener blickte den Besucher bei diesen Worten groß an. „Wissen Sie denn noch gar nichts davon?" wendete er sich mit leiser Stimme an Luke. „Möge Gott Herrn Miller ein langes Leben schenken," rief Luke aus, während er im stillen gerade das Gegenteil wünschte. „Was soll ich denn wissen?" „Er ist tot — hat sich selbst erschossen," antwortete der Diener mit vor Besorgnis getrübter Stimme. „Heute morgen kam > die Polizei, die den Befehl in Händen ! hatte, ihn wegen Betrug und Unter schlagung zu verhaften. Doch er war schneller als sie. Oben können Sie noch alles vorfinden. Mir sind schreckliche Ge rüchte zu Ohren gekommen." Luke blickte den Mann entsetzt an. „Wo ist Fräulein Hertwig!" fragte er nach einer Weile mit zitternder Stimme. „In der Bibliothek, Herr, allein." Ohne ein Wort weiter zu verlieren, ging , Luke nachdenklich und ohne sich anmelden zu lassen, zu ihr. Ellen Hertwig saß in einem großen Armstuhl zurückgelehnt, ihre j gefalteten Hände bedeckten die Stirn, als wenn sie ihre Augen vor dem Sonnenlicht, welches durch die geöffneten Fenster ein strömte, verbergen wollte. Als er eintrat, richtete sie sich schnell auf und blickte ihn mit j traurigen, träncnersüllten Augen an. Was ihm auffiel, war die Blässe, die ihr ganzes Gesicht überzogen hatte. „Erzählen Sie mir alles, liebes Fräu lein," drang er in einer vornehmen Weise auf sie ein. Sie zitterte und schien völlig zusammen- gebrochen. Ihre Jugend umgab sie mit i einem wunderbaren Hauch, der Luke an- j trieb, sie zu schützen. Eine große Zärtlich- j kcit überkam ihn. Er nahm zu ihren Füßen auf einem kleinen Sitz Platz, gerade als wenn er sie sein ganzes Leben lang ge- könnt hätte und dadurch ein Recht besaß, so zu handeln. Ihr Onkel war ein Schwindler ! gewesen Seine Gesellschaften waren auf einer durch und durch unsoliden Grundlage aufgebaut und platzten schließlich auch wie j die Seifenblasen im Wind auseinander. Die Geldnot, in der er sich bereits seit j längerer Zeit befand, stieg in letzter Zeit so an, daß er beschloß, die Juwelen seiner verstorbenen Frau in Geld umzusetzen. Diese waren mit einer beträchtlichen Summe versichert. Er erdichtete einfach - einen Diebstahl, wodurch ihm der Ver- j sicherungsbeitrag zusallen sollte. Unterdes , hatte sich aber sein Sekretär, ein ebenso sauberer Geselle wie er selbst, mit den Schmucksachen auf den Weg nach dem Fest land gemacht, um sie dort zu veräußern. Der ganze Plan wäre denn auch aelungen, wenn nicht seine bei ihm wohnende Nichte durch einen Zufall zur Vernichtung des selben beigetragen hätte. Fräulein Ellen Hertwig, eine Waise und die Tochter einer Schwester seiner Frau, die vor einigen Jahren in ihrem deut schen Heimatlande gestorben war, hielt sich in dem Hause ihres Onkels auf. Mit dem Auftrag, eine verwandte Familie zu be ¬ suchen,. war sie an dem betreffenden Tag fortgesandt worden. Durch einen Zufall kehrte sie früher zurück, als vorauszusehen war. Unter der Beute, die der Sekretär ihres Onkels hatte mitgehen heißen, befan den sich auch ihre eigenen Schmucksachen und unter diesen ein Stück, das sie wie einen Talisman verehrte, eben jene Diamant- Miniature, deren Bild ihre Mutter dar stellte. In dem Augenblick, in dem sie den Verlust ihrer Sachen entdeckte, war in ihr auch schon ein .Entschluß gereift. Ihr Onkel hatte sich so eingerichtet, daß er den ganzen Tag abwesend war. Da ihr nie- mand anders zur Verfügung stand, fragte sie die Dienerschaft aus. Einige nicht be absichtigte Andeutungen, ein flüchtiges Nachdenken, und ohne ein Wort weiter zu äußern, war sie dem Sekretär nach Deal, einem kleinen Hafenort, nachgefolgt, wo sie gerade in dem Augenblick eintraf, als der baufällige Schoner in See stechen wollte. Der Mann war durch ihr unerwartetes Er scheinen so entsetzt, daß er beschloß, sie. lieber an Bord zu nehmen, als sie laufen zu lassen. Nicht zum wenigsten gab ihm die Angst vor Verfolgung den letzten Ge danken ein. Als die mitleiderregende, kurze Erzäh lung beendet war, strich Luke sanft über ihre Weißen Hände, die sie zusammenge faltet in ihrem Schoße barg. „Das Uebrige kennen Sie," fuhr sie wie im Traume fort. „Hätten Sie mich nur auf dem Schoner ge lassen. Es wäre das Beste für mich ge wesen." Luke van Eggebrook hatte noch niemals vor einer Sache zurückgeschreckt, und so scheute er sich auch jetzt nicht, die Verirrte auf den rechten Weg zurückzuweisen. Mit ruhiger Stimme fragte er sie: „Ellen, der Schoner, auf dem Sie sich befanden, ist zugrunde gegangen, aber glauben Sie nicht, daß es ein Schiff gibt, welches Sie sicher durch die Wogen des Lebens steuern wird? Wollen Sie des- wegen verzweifeln, weil durch diesen einen Schlag Ihre Hoffnungen vielleicht ge täuscht wurden?" Sie wendet sich zu ihm um, als wenn sie die Bedeutung seiner Worte nicht recht verstände. „Ellen, ich habe nur eine Frage an Sie? Wollen Sie mein Weib werden?" fuhr Luke unbeirrt fort. Als wenn ihr jemand einen Schlag ver setzt hätte, fuhr sie zurück; ihre Wangen färbten sich purpurn. Ergebungsvoll wartete er auf ihre Antwort. „Es ist unmöglich!" rief sie aus. „Wie könnte ich es — jetzt!" Doch Luke entgegnete ihr mit fester Stimme: „Zwischen uns beiden ist nichts vorgefallen, was irgendein schlechtes Licht auf jemand werfen könnte." Lange blickte sie ihm mit ihren ruhigen klaren Augen ins Gesicht, und er las ihr das Bekenntnis von ihrem Antlitz ab. „Sie kennen mich erst drei Tage," stammelte sie. „Doch ich liebte Sie von dem Augen blick an, da . . ." „Sie versuchten, mich auf Ihrer Jacht festzuhalten," beendete sie den von ihm an gefangenen Satz, und dabei spielte das erste wirkliche Lächeln um ihre Lippen, das er überhaupt gesehen hatte. „Niemals habe ich gewußt, wie es ist, wenn man sich geliebt und aller Sorgen enthoben weiß," murmelte sie. „Und Sie wollen mich wirklich als Ihre Frau heim- sühren?" „Ellen, mir ist dasselbe Schicksal be- schieden, daß Sie Ihrer Heimat beraubt hat, auch mir hat der unerbittliche Tod die Eltern in der Blüte des Lebens von meiner Seite gerissen. Können Sie sich denken, wie trostlos es in meinem Innern aussieht und wie mächtig in mir der Wunsch nach einer Lebensgefährtin rege ist?" „Aber ich glaube nicht, daß ich Sie liebe," entgegnete sie ihm. „O, das will ich Sie schon lehrew" Er beugte sich nieder und küßte ihre Hände. „Sie sind nicht wie die anderen alle und ge rade das ist's, was mich so zu Ihnen hin zieht." Sie schien darauf keine Antwort zu finden. „Ein Wort nur," bat er innig. „Nur ein kleines aufrichtiges „Ja". Nichts konnte die Ruhe im Zimmer gestört haben, und doch mußten sich ihre Lippen bewegt haben, denn Luke van Egge brook erhielt seine Antwort. Und das wäre eigentlich das Ende der Geschichte. Denn Luke liebte dieses interessante Mäd- chen, und das wußte er bestimmt, und auch Ellen konnte sich nicht verhehlen, daß ihr stürmisches Herz tiefere Gefühle für ihn barg, warum sollte also noch gezögert wer den? Aus dem bedrückten Ausdruck ihres Ge sichtchens schloß Luke jedoch daraus, daß sie noch irgend etwas auf dem Herzen haben mußte. Nicht lange dauerte es denn auch, da brachte sie Plötzlich einen kleinen Um schlag hervor und übergab ihn Luke. „Hier sind die zwei Pfund, die ich mir von der „Ingeborg" gestohlen hatte, um mir die Reise nach London zu ermöglichen," be merkte sie. „Was hast du wohl von mir ge- dacht, als du bemerktest, daß sie verschwun den waren?" Als Antwort erklärte Luke, daß er an ihrer Ehrlichkeit niemals gezweifelt hätte. Jetzt hielt Luke den rechten Augenblick für gekommen, sic von dem Verlust, den er durch die Manipulationen ihres Onkels erlitten hatte, in Kenntnis zu setzen. Doch als sie ihm erwiderte, er werde seine Jacht jeden falls nicht verkaufen brauchen, da blickte er sie mit erstaunten Augen an. „Ich überlege mir eben, daß du die „Ingeborg" nicht zu verkaufen brauchst," sprach sie langsam, die Augen von ihm abge wendet. „Warum?" fragte er. „Nun weil . . ." und dabei sah sie ihm wieder schelmisch ins Gesicht. Doch Luke konnte keine Erklärung finden. „Wie schwerfällig du bist. Weil du mich dazu behälst. Etwas Vermögen habe ich von meiner Mutter geerbt — nur ei' kleine Summe. Es war alles aus meinen Namen geschrieben, so daß mein Onkel das Geld nicht angreifen konnte. Aber jetzt bin ich schrecklich böse mit dir," fügte sie vor« wurfsvoll hinzu. „Ellen!" Sein Arm legte sich um ihre Hüfte. „Du nanntest mich ein häßliches Weib mit einer eckigen Nase, roten Haaren und Sommersprossen. Willst du mir feierlich versprechen, es nie wieder zu tun?" Und er venprnm es.