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1 Mart. Zuschriften find au den Schatzmeister de > LaodeSverbandeS, Herrn Oberleutnant a. D. von Brause. Dresden, Frauklinstratz; 40, Erdgeschoß zu richten. — Paientschau. Vom Patentbureau O. Krueger L Co , Dresden-A , SLloßstraßr 2. Abschriften billigst, zu unterschätzendem Einfluß find. Wer von allen diesen Dingen nichts erfährt, der soll sich nicht wundern, wenn . _ ihm seine Unkenntnis zu geschäftlichen Schädigungen usw. verzärteltes Muttersöhnchen hier und da über rauhe Be. möchten wir jedoch nachstehende Grundsätze zur Beherzt' gung empfehlen: 1 Sri kurz und klar in Deiner Schreib- werse, schreibe nichts überflüsfigeS, nichts doppelt, und ver« meide endlos lange Sätze, denn durch diese wird der Stil unübersichtlich; 2 WM Du unS etwas mitteilrn, so tue es st-t« sofort, denn noch zwei bis drei Tagen hat die Veröff vtlichung häufig keinen Zweck mehr oder kommt verspätet, wenn die betr Tatsache sich inzwischen von selbst h rumg^'p:ochen hat; 3. Schreibe nie das Papier aut beiden Setten voll Dies ist die Hauptbedinguvg für jede Mitarbeit an der Zeitung. Der längste Bericht läßt sich, wenn er nur einseitig auf Papier niedergeschrtebeu ist, rasch zerschneiden und an verschiedene Setzer verteilen. Wenn er zweiseitig geschrieben ist, aeansprucht er die Ar» beit eines SetzerS für lange Zeit, und seine Ausnahme in die Zeitung ist dadurch an dem betr. Tage vielleicht nicht mehr mögnch. — Die Koufirmotion unserer schulentwachsenen Knaben und Mädchen steht vor der Tür In wenigen Tagen bereits wird eine nere, jüngste Generation am Altäre des Herrn den GlaubenSschwur auf die Dogmen der christliche« Religion für ihr späteres Leben austpcechen. Und das blS dahin als Kind arge prochme Menschlein tritt hierdurch in die Reihe der Erwachsenen ein Eine schlichte, aber würdige Km fi mationSfeier gibt diesem bedeutsamen Augenblicke im menschlichen L ben die richtige Weihe. St- ist in dieser Form auch in Klrtsstädten und auf dem Lande z. Zt noch die allein übliche, während sich in den Großstädten leider im jüngsten Jahrzehnt eine Entartung der Kobfirmationsfeter hrrauSgrdtldet hat, die diese zu einer Art Familienvergnügen stempelt, bei dem von dem sittlichen und religiöse» Grundgedanken der Kon- filmation nur noch verzweifelt wenig zu verspüre» ist Mag man in so mancher Hinsicht die Bewohner der kleineren Städte rückständig nennen, in diesem Falle wolle» wir den betr. Borwarf gern auf u»S ruhen lassen. Für u»S bleibt die Konfirmation auch fitzt »och in erster Linie eine religiöse Feier, die mit Kinderballen, RaucherlaubutS usw. nichts zu tun hat. Von de» Knaben wird in größerer Teil schon mit dem ersten April seine neue Stellung in Handwerk oder Fabrik. Laden oder Kontor «»treten. Manche Mutter, die ihr Nesthäkchen dtS dahin orgsam behütet und bewahrt hat, wird e« seltsam emp» indes müsse», ihr Kind jetzt der Obhut fremder Leute an. vertraut zu sehen, denen in erster Linie die Heranbildung um künftigen Beruf, damit ab-r zugleich auch ein be» timmeoder Einfluß auf die Charakterbildung obliegt. Uebermäßige Ängstlichkeit und Sorge ist hier durchaus nicht am Platze und schafft den Eltern veS betr. Kindes eine völlig unnötige Beunruhigung. Daß jeder ernstlich um das Wohl und Fortkommen seines Kindes besorgte Vater in der Auswahl deS Lehrherr» vorsichtig sein wird, t wohl selbstverständlich. Solchem aus eigenem Vertraue» ewählten Manne kann man bau» jedoch auch sorgenlos ein Kind anvertraue». Unsere heutigen Handwerksmeister nd durchweg tüchtige, strebsame u»d vorwärts wollende Männer, sie sich der besonoere» Verantwortung, die sie «mit der Heranbildung des jungen Nachwuchses für ihre Brauche übernehmen, wohl bewußt sind. Und wen» ein Auskünfte frei. Adolf Schlichenmaier, Wilsdruff: Schwel» lenlose Mittelholm-Schulbank. (Verläng) — Rudol Schövpflug. Potschappel: Sicherheit kette. (Gm) — Biesoi L Locke, Meißner Nähmaschinenfabrik, Meißen: Pavto> graphevanordnung an Nähmaschinen zum Knopflochnähen. (Gm) — Mox Ralle, Breitenbach b- Siebenlehn: Ein richtung zum Seldstfüüren bei Wendepflügen. (Gm.) - — Die ftille Zeit. Gestern Donnerstag, den 28. März, vegan» in diesem Jahre die sogenannte „stille Zeit" vor Ostern, die mit dem 1. Osterfeiertag endet. Tanzveranstaltungen dürfen während dieser Zeit nicht ab- gehalten werden. Das Verbot der Abhaltung von Konzert» wustken und anderen namentlich der mit Musikbegleitung verbundenen geräuschvollen Vergnügungen an öffentlichen Orten beschränkt sich auf die drei letzten Tage in der Karwoche; auch dürfen an diese» Tagen theatralische Vor stellungen nicht veranstaltet werden. — Der „amtliche- Fisch, Kartoffel- usw. Verkauf trägt unt dazu bet, so schreiben sie Organe der Kleinhandelskretse, die Existenzmöglichkeit guter Steuer- kräfte im Staate und der Gemeinde zu untergrabe». Nicht allein diese Teile der Bevölkerung haben darüber zu klagen, sondern auch die GroßhaudelSkreise berichten über Tatsachen Der Ftschverkouf der Nordseefischirei A.-G., die vor 4 Jahren in Groß-Berlin eine Reihe von Filialen errichtete, ist eingestellt worden, weil der Detail» verkauf infolge der Einrichtung städtischer Fischverkäufe usw. sich unrentabel gestaltete und der Gesellschaft, di- mit einem Aktienkapital« von 5 Millionen Mark arbeitet, erhebliche Verluste betbrachte. Die Einstellung dieses Fischverkaufes ist jedenfalls für die ganze Lage sehr kenn» zeichnend. — Der Wert der geernteten Körnerfrüchte in Lachfen stellte sich während der letzten Jahre auf rund 135, der der Kartoffeln auf 45 Millionen Mark Der Reinertrag an Wetzen und Roggen macht etwa 435000 Tonnen auS: der Bedarf der sächsischen Be- Völkern»« aber stellt sich bei einer Berechnung von 178,4 Kilogr. pro Kopf auf rund 780000 Tonnen, sodaß sich ein Fehlbetrag von 345000 Tonnen, d. s. 80 Proz, er gibt. ES sind also nur etwa 100 Kilogr. für den Kopf der einheimischen Bevölkerung vom sächsischen Ernteertrag« verfügbar. Die Kartoffeln dagegen erbrachten 1170000 Tonnen. Der Bedarf stellt sich auf etwa 100 Kilogr. pro Kopf; d. s. 440000 Tonnen im Ganzen. ES ergibt der Kartoffelbau in Sachse» also einen Urberschuß von 730000 Tonne«. — Mit dem 1. April beginnt ein neues Viertel» jahr. Wenn auch im allgemeine» schon die heutigen LebeuSbrdiugungen jede» Erwachsenen zum Halten einer Zeitung zwingen, so hört man gleichwohl hier und da immer noch vereinzelt die Anficht laut werden: „Ach, ich habe jetzt im Frühjahr so viel draußen zu tun und bin abends hundemüde; wozu brauche ich eine Zeitung, zum Lesen komme ich doch nicht" usw. Und eS gibt tatsächlich Leute, die darauf verzichten, sich über des Laus der Dinge draußen im Reiche und Auslände, wie auch im HeimatS» ort« durch die Zeitung zu unterrichten. Nichts ist erklär licher, als daß solch« sorglose Naturen nicht nur den Vorgänge« dtS Lebens dadurch fremd gegenüberstehen, ! sondern auch nicht selten geschäftliche Schädigungen durch > ihr Verhalten erleiden. Denn wie ka»n ma» eine günstige Konjunktur im Warenabsatz ausuutzen, von billigen Ein kaufs quellen oder Gelegenheitskäufen profitieren usw., ohne über diese Punkte sich durch aufmerksames ZeitungS» lese» zu informieren? Es kommt noch hinzu, daß auch die politischen Vorgänge iw Reiche und draußen zurzeit auf Ha»d,l, Gewerbe und Landwirtschaft von oft nicht virhilft. — Niemand versäume deshalb, durch ei» Abonnement aus das „Wochenblatt fü" Wilsdruff" sich in enger Fühlur g mit seiger Zeit und ihren Erforbrrnissrn zu Halter. — Mitarbeit am laikalen Teil unserer Zeitung ist urS rm Jnlrnsse ihrer vielseitiger Ausgestaltung immer erwünscht. Ueder alle am Orte und in der näheren Um gebung vorqefallenen Ereigursie beuchtet die Zeitung gern und erschöpfend, kann jedoch trotz größter Rührigkeit uich alles selbst in Erfahrung bringen, sondern ist in dieser Hinsicht auf Mitarbeit ihres Leserkreises angewiesen, und für dieselbe dankbar und erkenntlich. Ebenso sind uns Anregungen zu Abhandlungen irgendwelcher Art stets er wünscht, sobald das darin obwaltende Jntereffe ein allge» meines ist, oder bet Sondertntereffen zumindest nicht die der übrigen Leser beeinträchtigt Jedem Mitarbeiter Handlung in der Lehre klagt — ja nun, „Lehrjahre styl keine Herrevjahre!" Wer etwas tüchtiges werden will im Leben, dec muß auch Stürme kennen gelernt habe»; wer dereinst selbst zu befehlen gedenkt, soll sich vorher auch rechtzeitig im Gehorchen üben. Eine strenge Er ziehung, sofern sie nur gerecht bleibt, hat noch niemaude» verderben lassen, sondern immer noch tüchtige, in ihrem Fache brauchbare Männer erzielt. - Grotzrei»emache«. Mit dem Osterfeste naht auch das Großreinemachen, jener Tag, an welchem selbst dem im allerverstecklesteu Winkel verborgenen Staube ei» energischer und erfolgreicher Kampf erklärt wird. Flute« von Setfenlauge — leider nicht parfümiert, sondern eher verdächtig nach Salmiak duftend — ergießen sich über alle Dielen. Und an jenen Stellen der Wohnung, wo der umhergejagte Hausherr nicht auf der glatten Schmier seife ausrutscht, zerschlägt er sich mit Bestimmtheit wenigstens die Schienenbeine an irgend einem Wasser- eimer oder stolpert über die Teppichkehrmaschine, die an solchen Tagen überall da steht, wo man sie absolut nicht vermutet. Ist dann das Osterfest da, so strahlt allerdings alles im blendendsten Glanze. Nur die Haus frau selbst liegt iu der Sofaecke, reibt sich die schmerzenden Gelenke und ärgert sich über jeden frischen Fußtapfes, den die Kinder mit hereinbrtngen. DaS ist ihr Osterfest 1 wissen Sie schon? Austern sind nicht vor ihrem dritten Jahr essenSwert, während st« ihre volle Größe erst zwischen dem siebente« bis zehnten Jahr erreichen. Sie lönnen bis zu 20 Jahren alt werden Zur Bewegung des einen ArmeS müsse» allein gegen 100000 Nervenleitungen in Bewegung gesetzt werden. DaS Züngeln der Schlange dient ihr zur Orientierung. Der bet den Schlangen stark entwickelte Tastsinn hat eine» Sitz in der Zunge und empfindet jedes Hindernis, das im Wege ist, durch den äußerst geringen Luftdruck, der von diesem Hindernis auf die lebhaft vocschnelleude Zunge einwtrkt. Dresdner Kchlachtviehpreise. Auftrieb: Ochsen 1, Bulle» 4, Kalben und Kühe 3, Kälber 1012, Schafe 111, Schweine 2970, zusammen 4102 Stück. Preise pro 50 Kilogramm Lebend- resp. Schlacht gewicht: Ochsen, Bullen, Kalben und Kühe Montagspreise; beste Mast- «nd Saugkälber 64—68 resp. 104—10L> mittlere Mast- und gute Saugkälber 58—63 resp. 96 bis 103 und geringe Kälber 50—56 resp 88—94 Mk. gut. — Schafe Montagspreise. Schweine: Loüfleischtge der feinere» Rassen und deren Kreuzungen im Atter bis zu 1Vi Jahr 52—54 resp. 68—70, Fettschweine 54—56 resp. 70—72, fleischige 50—51 resp. 67-68, gertug e»t« wickelte 47—49 resp. 64-66 und Sauen und Eber 47-49 resp. 64-66 Mk .Iansg. — Ueberftänder: — Ochse», — Bulle, — Kühe, — Schafe, — Kalbt» sowie 11 Schweine. NW «Illi Nirs Nasre? Sie sollen nickt im vuä - lief sckviickllcke Lu- sitren, sondern nuf lkrem -i.Xapkn-rv-n.Ourck Kopke. tVenn Sie merken, sllsdenäl. Xoptmsssaes äaSIKnenäieNsLresus- m. Klepperkeins Nopken- geken, zeken Sie »usrux mit Krenn- sofort an ä^nvenäung nesseln (PI. NK. 2.—, von Klepperbeins be- /Mz/ü.—,) «ir-i eine wLkrter Nesrpklese- MM MM des metkoäe. Visse de- MM7 uKM ,»nr. Koptn-rven- stektänrin, äsL äle ////.' Systems errielt u. vrsecke (les lässr- ein sesuncker. nuskelles bekämpft ' M« >tW"rnklxer Sellins ist äie »okltuenäe Wirkung, 6er ttssrnusksll kürt suf, 62s Nssr «irä vieäsr voll unä llpplg un<i bekommt vieler den sckvnen Vlanr eines gesunken Unsres. Sei trockenem u. besonders äünnem binar kette mnn mit Klepoerdeins «optsnsxln-Illlinnnnrikn- neck, der nuck bei »ekvackem 8«rtk»»r sekr ru empteklen ist. (Siickse m. 0.75 unä l.50). Line Vt-Sckentlicke tVssckung mit Klepperbeins toettkinkLltlxer tVnekkoläerteerseike ist ebenfalls sekr empieklensvert unä «okltuenä (Stck. 5ÜPf., Z 8tck IU. 1.40). 0. L. idepperbei.,, llresäen Aleäsrls^s bei »E ILlvtL8«I», OrvAsris V/ilsäruff. Unrecht Gut. Kriminalroman von Reinhold Ortmann. I4s (Nachdruck verboten.) „Und Emil Römhild?" fragte er nur noch, „der Bruder des Defraudanten? Woher hatte er die Kenntnis Ihres Geheimnisses?" „Paul muß ihm etwas davon verraten haben, als er im Gefängnislazarett auf den Tod lag und wohl nicht mehr bei ganz klarem Verstände war. Jedenfalls hat mir's der Emil gleich nach seines Bruders Tode auf den Kopf zu gesagt, daß ich das Geld in Verwahrung hätte, und mit der ewigen Drohung, daß er es anzeigen würde, hat er mir nach und nach beinahe die Halste davon abgepreßt." „Auch davon hat Frau Römhild nichts gewußt?" „Nichts. — Er mußte überhaupt immer heimlich eine Gelegenheit suchen, um mit mir zu reden. Denn sie hatte von jeher einen Abscheu gegen ihren Schwager, und ihr Haus war ihm längst verboten." Ein Geräusch im Nebenzimmer verriet, daß jemand sich der Tür näherte, und hastig sagte Dr. Runge: „Sie dürfen vorläufig zu niemandem von diesen Dingen reden — auch nicht zu Frau Römhild! — Wenigstens nicht früher als bis wir morgen noch einmal darüber gesprochen haben werden." Dr. Helder stand in der Tür, um eine ärztliche Frage an den Kollegen zu richten, und sie kehrten gemeinsam in das Krankenzimmer zurück, wo Frau Margarete Römhild mit einem verklärenden Schimmer nm erwachter Hoffnung auf dem Gesicht am Bettchen ihres jetzt ganz ruhig atmenden Kindes saß. Dr. Runge lächelte ihr zu, und eine Flamme mädchen haften Errötens lohte über die Wangen der jungen Witwe. Der kleine Erwin genas, und Dr. Arnold Runge ver ließ trotz feiner gepackten Koffer die Villa „Waldfrieden" nicht früher, als bis auch jede Gefahr einer tückischen Nach krankheit ausgeschlossen schien. Er hatte hinlänglich triftige Gründe, seine Abreise so lange als möglich hinauszuschieben, denn an dem nämlichen Tage, da die Wiederherstellung des Kindes keinem Zweifel mehr unterliegen konnte, hatte er an seine Mutter die Frage gerichtet, ob sie sich entschließen könne, ihn dem kleinen Erwin zum Stiefvater zu geben. Und Frau Margaretens Antwort war nicht so ausgefallen, daß sie den Fragenden genötigt hätte, sich Hals über Kopf davonzumachen. Wenn ihm seit der Stunde feines Verlöbnisses mit Paul Römhilds Witwe der Aufenthalt in, dem stillen Hause im wahrsten Sinne des Wortes zu einem paradiesischen ge worden war, so hätte er jetzt nicht einmal mehr wie in seinem Briefe an den Freund eine durch die Unausstehlich- keit der alten Babette bedingte Einschränkung machen dürfen. Denn nächst ihrem blondlockigen Liebling gab es für die Alte jetzt nur noch einen Menschen auf der Welt, für den sie unbedenklich durch Feuer und Wasser gegangen wäre. Und dieser eine war Dr. Arnold Runge, der am Morgen nach jener ereignisreichen Schreckensnacht mit einem gütigen Wort alle Aengste und Gewissensnöte von ihrer Seele ge nommen. Denn er hatte sich ihr nicht nur als der recht mäßige und einzige Eigentümer des unterschlagenen Geldes, von dem nach ihrer Angabe noch immer nahezu vierzig tausend Mark vorhanden waren, ausgewiesen, sondern er hatte ihr auch das heilige Versprechen abgenommen, gegen Frau Margarate Römhild ewiges Stillschweigen über die Herkunft des unrechten Gutes zu wahren, mit dessen Hilfe sie bis heute ihr Leben gefristet. Und so einfältig war die alte Babette nicht, daß sie nicht tiefgerührten Herzens die Großmut empfunden hätte, die ihn bestimmte, solches Versprechen von ihr zu fordern. Vielleicht war ihr das Unrecht, dessen sie sich schuldig ge macht, noch immer nicht in seiner ganzen Größe zum Be wußtsein gekommen, und vielleicht glaubte sie sich vor dem eigenen Gewissen noch immer Halbwegs gerechtfertigt durch die Liebe zu dem kleinen Erwin, die nun einmal den ganzen Inhalt ihres zur Rüste gehenden Lebens ausmachte. Aber eine Erleichterung bedeutete es ihr darum doch, daß sie nun auch vor dem Gesetz der Menschen jeder Verantwortlichkeit ledig sein sollte für das, was sie getan. Und sie legte den so lange gehüteten Schatz um so freudiger in die Hände seines rechtmäßigen Besitzers zurück, als sie ja nun wußte, daß er von diesen Händen ebenso getreu wie von dm ihren zum Segen ihres Lieblings verwaltet werden würde. Daß sie ihr Geheimnis mit sich ins Grab nehmen würde, dessen durfte Dr. Runge ebenso gewiß sein wie seiner eigenen Verschwiegenheit. Aber auch von dem sauberen Erpresser Emil Römhild hatte er sicherlich keine Indiskretion zu be sorgen, die Frau Margaretens Unbefangenheit ihm gegen über für immer zerstört hätte. Denn er hatte ihm durch den Rechtsanwalt Helbing eine Warnung zukommen lassen, die eindringlich genug war, um den Bruder des Defraudanten für immer aus seinem Gesichtskreise fernzuhalten. — Ende.— t E Humoristisches. Moderner Backfisch. Backfisch. „Vetter Artur hat mich eine Gans genannt! — Nun, wir werden sehen, ob er das Doktorexamen früher machen wird oder ich!" Vom Tirnst entlasse». Feldwebel: „Also jetzt könnt Ihr wieder ins Zivil zurück, jetzt sind die schönen Tage von Aranjuez vorüber!" Bescheiden. „Dein Bräutigam ist Dichter? Wie heißt er denn, vielleicht ist er mir bekannt?" — Mch nein, er hat noch keinen Namen."