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MMM für Mckuff keilage zu Nr. 41. Donnerstag, äen April 1912. Immer nocd l^rieg? (Don unserem militärischen Mitarbeiter.) Man glaubt es kaum. Mau hört ja von keinen Schlachten mehr. Jetzt ist sogar der Telegraph ein gefroren: ein Privatmann darf von Tripolis aus nicht mehr depeschieren. Hin und wieder,'kommt die lakonische amtliche Meldung, ein Flieger habe Bomben geworfen, die »großen Schrecken"' bei dem Feinde erregt und einige von ihnen getötet hätten. Ist das noch Krieg? Dann hat er jedenfalls im Vergleich zu den Zeiten um 1870 ein Schneckentempo. Von der Friedensvermittlung list es wieder still geworden. Zuerst hat Italien eine stolze Gebärde ge macht, dann die Türkei eine noch stolzere, und die Ver mittler waren in Gnaden entlassen. Das italienische Parlament hatte die großartigste Geste bei der Beratung der Annexionsfrage. Der Sozialdemokrat Ferri, der sich mit unter den patriotisch Jubelnden befand, wurde ver ketzert, legte fein Mandat nieder und ist jetzt — glänzend wiedergewählt worden. Nun ist das türkische Parlament einberufen worden. Dort wird die Geste nicht minder großartig sein. Dann sind wir wieder so weit wie zuvor und haben immer noch Krieg, was man so Krieg nennt: heute ein Toter und sieben Verwundete, morgen gar nichts, übermorgen zwei Vermißte und fünf Verwundete. So viele gehen beinabe auch mitten im Frieden auf den Lauf. Aus Edhem Paschas Munde, der einen kleinen Erholungsurlaub fern vom Kriegsschauplatz in Kairo ver bringt, erfährt man jetzt die erste anscheinend zuverlässige Nachricht über die Stärke des türkischen Heeres. Danach gibt es vor Tripolis nur 10 000 türkische Kombattanten, dafür aber 200 000 Araber, die in Stamme eingeteilt unter ihren heimischen Scheiks fechten, deren jeder einen türkischen Offizier als Berater hat. Das klingt imponierend, denn eine Stärke von mehreren Armeekorps hatte man bisher den Verteidigern Tripolitaniens nicht zugetraut; es mag sein, daß Edhem absichtlich aufschneidet. Vor allem aber darf man nicht vergessen, daß das türkisch-arabische Heer sicherlich durch Krankheiten dezimiert wird. Von der deutschen Expedition des Roten Kreuzes sind schon drei Arzte der Infektion mit Tuphus erlegen. Wenn so etwas den berufsmäßig Vorsichtigen geschieht. — wie mag da die Krankheit erst im Heere wüten? Biel Erfreuliches wäre von dort wohl kaum zu berichten. Doch geht es den Italienern vermutlich ähnlich. Sie melden in ihren Verlustlisten nur die in den Kämpfen Gefallenen, während der Krankenabgang nicht veröffentlicht wird. Es muß ziemlich toll hergehen und fast jeder Brunnen verseucht sein, denn die Italiener schleppen jetzt sogar alles Trinkwasser in groben Tankschiffen von der Heimat heran ähnlich, wie wir 1904 das belebende Naß aus Kapstadt nach Lüderitzbucht schaffen mußten, um es dann weiter an die Truppen im Innern zu verfrachten. Auch das ist Krieg. Aber er hat nichts Romantisches mehr. Also immer noch Krieg? Gewiß, er lebt, weil er nicht sterben kann. „Keiner wankte, keiner wich." Aber wir zweifeln trotz allem nicht daran, daß die Italiener allmählich, wenn auch unter ungeheuren Kosten, vorwärts kommen werden, nachdem sie sich jetzt Kitcheners Sudan feldzug zum Vorbild genommen haben und keinen Schritt vorwärts tun, ohne die Bahnlinie hinterdrein zu ziehen Wenn es uns gelang, über die südwestafrikanischen Wander dünen I hinweg den Schienenweg bis Keetmanshoop zu bauen, so werden auch die italienischen Ingenieure daran nicht scheitern. Wer Geduld hat, wird das Ende des Krieges noch erleben; wenigstens unsere Kinder, sicherlich ^err Kindeskinder. äer „Ala". Ein Überblick über das deutsche Flugwesen. Berlin, im April. Berlin ist zufrieden, denn es hat wieder etwas, das man ^gesehen haben muß", um als gebildeter Mittel- europäer zu gelten — die Allgemeine Luftfahrt-Ausstellung. In Scharen strömen Berliner und Fremde herzu, um die riesigen Kriegsvögek, die Flugzeuge, in scheuer Be wunderung anzustarren. Die beiden kolossalen Räume der -Ausstellungshallen" am Zoo sind von ihnen dicht gefüllt. Von den Galerien herab ist der Blick auf das schneeige Gefieder dieser Flügeltiere, die eigentlich weniger Vögeln gleichen, als Delphinen einer Vorzeitmär mit fabelhaften groben Schwingen, überwältigend. Und geht man nahe heran, so ist man erst recht überrascht. Denn da wird einem das Harte und Kriegerische der neuen Technik zum Bewußtsein gebracht; man würde sich nicht wundern, wenn die Flugzeuge plötzlich in rasender Erbitterung aus den Lüften auf den Feind herabstießen und mit ihrem Schnabel, dem Propeller, wie wild Köpfe absäbelten. Wir können mit Stolz sagen, daß schon mancher Triumph der Technik von unseren Ingenieuren und Industriellen dem deutschen Vaterlande bereitet worden ist, aber noch niemals in so überraschend kurzer Zeit. Zwar nennt der Explosionsmotor, ohne den der Automobilismus und die ganze Luftschiffahrt undenkbar wären, Mannheim in Deutschland seine Geburtsstätte, zwar ist der wirkliche Gleitflieger auch über deutsche Fluren dahingefaust, nämlich Otto Lilienthal in Groß-Lichterfelde, aber wir ließen die edle Kunst nachher liegen, wie alles, was dem praktischen Deutschen — zunächst keine Prozente bringt. Frankreich überflügelte uns, berauschte sich an den Aus sichten seiner „fünften Waffe", kam in immer exaltiertere Stimmung und schien die Weltherrschaft in den Lüften bereits sicher zu haben. Da streiften unsere Mathematiker und Physiker, unsere Ingenieure und Offiziere sozufagen die Ärmel auf und machten sich ans Werk, unverdrossen, unermüdlich trotz aller Schicksalsschläge, aller Uuglücksfälle, allen Mangels an Teilnahme beim großen Publikum. Und überraschend schnell, in nur zwei Jahren, hatten sie es geschafft. Heute zeigt die „Ala" bereits Besseres als der Pariser Aero-Salon in diesem Winter. Sie ist eine geradezu glänzende Parade deutscher Tüchtigkeit und Solidität nicht nur, sondern auch deutschen Genies, dem die Erreichung eines hestimmten Zieles vorgeschrieben ist. Großzügig, aber phantastisch waren die Ziele, die sich die Franzosen gesteckt hatten. Das Flugzeug sollte ein Verkehrsmittel werden, für den Sportsmann ein Ersatz der Eisenbahn wie das Automobil, und gleichzeitig ein furchtbares Zerstörungswerkzeug, das Armeekorps ver nichten und ganze Städte vom Erdboden rasieren könnte. Beides ist Unsinn. Wenn ein Auto eine „Panne" hat, so bleibt es eben auf der Landstraße stehen, und der Schaden wird repariert. Ein Flugzeug aber — dessen Motor ver sagt, dessen Benzinrohr platzt, dessen Zündkerzen verrußen, dessen Spanndrähte reißen, muß herunter, — wenn es gut geht, im Gleitfluge, wenn es schlecht geht, kopfüber. Das ist also nichts für Sonntagsausflügler. Ebensowenig aber werden sich die Hoffnungen auf die Bombenwerferei er füllen. Das Flugzeug kann in seiner rasenden Fahrt nicht anhalten, um in aller Ruhe die Sprengmittel ab zuwerfen, sondern muß weit vor dem Ziele das Geschoß entsenden, das in einer fast unberechenbaren Kurve dahin fliegt, denn sie ist je nach der durch Gegen- oder Rücken wind veränderten Schnelligkeit des Flugzeuges verschieden. Viel nüchterner haben die Deutschen das Problem an gefaßt. Wie die „Ala" zeigt, kommt es ihnen vor allem darauf an, das Flugzeug zu einem sicheren Erkundungs mittel zu machen. Von vornherein hat man sich bei uns nur auf Zweisitzer verlegt, um stets die Mitnahme eines Beobachtungsoffiziers zu ermöglichen, .der auch die Führung übernehmen kann, wenn dem eigentlichen Führer etwas zustöbt. An das Flugzeug als „Verkehrsmittel" denkt kein Mensch, aber auch nicht als Zerstörungswerkzeug im Sinne der Franzosen. Nicht der Krieg aus den Lüften, sondern in den Lüften steht uns bevor, sagte sehr richtig ein Fachmann, also der Kampf von Flugzeugen unter einander, von Flugzeugen gegen Luftschiffe und umgekehrt. Auf der „Ala" sah man bei ihrer Eröffnung ein Euler flugzeug mit eingebautem Maschinengewehr als „Luftschiff zerstörer" — das ist praktisch-militärische Arbeit. Aber auf einen Wink des Kriegsministeriums ist dieser Aus stellungsgegenstand bezeichnenderweise schon am zweiten Tage verschwunden; man will sich nicht in die Karten gucken lassen. Alle ausgestellten Modelle ringen im übrigen nach streng kriegsmäßiger Einfachheit. Nirgends mehr sehen wir das frühere Gewirr von Spanndrähten, sondern alles ist eingelagert und zeugt von wundervoller Geschlossenheit. Nicht weniger als 18 verschiedene Systeme, alle feldbrauch bar, präsentieren sich dem Beschauer und zeigen uns, daß Deutschland nun auch in der Luft voran will. Polirilcke Kunälckau. Veutlcdes k,«ick. 4- Da die Kosten der neuen Wehrvorlage »um größten Teil durch die JahreSüdcrschüsse gedeckt werden sollen, so ist deren Höhe von besonderem Interesse. Für das Jahr 1911 sind bisher elf Zwölftel der Einnahmen tbls 29. Februar I912> ermittelt. Legt man Mr das im März noch hinzukommende letzte Zwölftel die Solleinnahmen der ersten elf Monate zugrunde, so ergibt sich etwa folgendes: Die Zölle bringen etwa 738 Millionen Mark, damit über steigen sie den Voranschlag um iOO Millionen. Die Zigarettensteuer ist auf 30 Millionen zu schätzen, waS ein Mehr von 5 Millionen bedeutet. Die Zuckersteuer dürste mehr bringen: 18 Millionen, der Branntwein 33, die Schaumweinsteuer eine, Zündwaren 12, Brausteuer 2, der Wechselstempel 2, Wertpaprer- und Zinsbogenstempel 12, Frachturkundenstempel und Fahrkartensteuer 5, Autosteuer eine, Erbschaftssteuer 3 Millionen. Diesen Mehrerträgen stehen Mindererträge nur bei der Tabaksteuer und bei den Abgaben Mr Grundstücksübertragungen entgegen, so daß zusammen 188 Millionen Mark mehr sich ergeben. Rechnet man noch 25 Millionen Überschüsse von Post und Eüenbahn zu, so würden 213 Millionen Mehrerträge herauskommen. Es dürfte ledoch zweifelhaft jein, ob die Überschüsse des Jahres 1911 zur Deckung der Wehrvorlage schon ver wendet werden können, denn im EtalSgesetz Mr 1911 ist die Bestimmung enthalten, daß die Matrikularbeiträge und die ordentlichen Einnahmen des Reiches, soweit sie den Bedars übersteigen, zur Deckung der durch das Finanz gesetz von 1909 im Wege des Kredits flüssig gemachten Mittel verwendet werden. Diese Bestimmung müßte auf gesetzlichem Wege abgeändert werden, wenn die Überschüsse für die Wehrvorlage berangezogen werden. 4- In der neuen Maß- und Gewichtsordnung, die am 1. April in Kraft getreten ist, wird gesagt, daß zu den bisherigen Gewichtsmaßen ein Viertelpfund-Gewicht hin zutritt. Vielfach ist nun behauptet worden, daß die Händler verpflichtet seien, beim Verwiegen von einem Viertelpfund Ware fortan dieses neue Gewichtstück aufzu legen und die Benutzung der Gewichtstücke von 100 Gramm, 20 Gramm und 5 Gramm zu unterlassen. Das ist jedoch irrig. Auf eine Anfrage hat die Kaiserliche Normal- Eichungskommission zu dieser Frage folgende Antwort er teilt: „Weder in der Maß- und Gewichtsordnung vom 30. Mai 1908 noch in den hierzu erlassenen Ausführungs- bestimmungen der Kaiserlichen Normal-Eichungskommission findet sich eine Vorschrift, daß zum Abwiegen bestimmter Warenmengen auch bestimmte Gewichtsgrößen verwendet werden müssen. Es steht jedem Händler frei, zum Ab wiegen bestimmter Gewichtsmengen — auch zum Ver wiegen eines Viertelpfundes — nach wie vor mehrere Ge wichtstücke zu verwenden." 4- Ein Hamburger Blatt meldet, daß jetzt endgültig die Entscheidung darüber gefallen sei, daß Herzog Adolf Friedrich in Mecklenburg nicht nach Ostafrika, sondern nach Togo als Gouverneur gehen wird. Wenn sich diese Meldung bestätigen sollte, so würde also Herzog Adolf Friedrich Gelegenheit haben, seine afrikanischen Erfahrungen in diesem Verwaltungsgebiete zu erproben. Togo ist die jenige Kolonie, deren Verwaltung die geringsten Schwierig keiten bietet. Der Herzog wird sein Hauptaugenmerk der Bekämpfung der Schlafkrankheit zuzuwenden haben. 4- Da der gegenseitige Austausch von Marineuach- richten zwischen Deutschland und England sich nur auf Angaben beschränkt, die auch sonst bei einiger Aufmerksam? keit zu erhallen sind, so ist anzunehmen, daß dadurch keinerlei Schwierigkeiten zwischen beiden Staaten aus dem Wege geräumt werden. Die Frage, welche für Deutsch land am bedeutendsten erscheint, wird ganz und gar nicht berührt: das ist der Bau von Kriegsschiffen für andere Länder auf englischen Werften, der sehr bedeutend ist. während die deutschen Werften in den letzten Jahren nur ein paar kleine Kreuzer und Torpedoboote bauten. Bet Ausbruch eines Krieges wird England dreie fremden Kriegsschiffe ohne jedes Bedenken zur Verstärkung der eigenen Flotte heranziehen, was eine enorme Verstärkung der Seemacht bedeuten würde. Auch bauen einige englische Werften Kriegsschiffe im eigenen Auftrage zum Verkauf, die im Kriegsfälle sofort in die englische Flotte eintreten würden. Das sind keine Annahmen, sondern durch analoge Fälle bewiesene Tatsachen. Wie groß die englische See macht im Ernsttalle ist, werden wir also nie erfahren. Der Austausch der Marinenachrichten erscheint daher »weckloS. 4- Die bisher angekündigten Maßnahmen zur .Kulti vierung der Moor- und Ldlaudflächeu beziehen sich in der Hauptsache auf den Privatbesitz, der am bedeutendsten an der Kultivierung dieser Flächen interessiert ist. Im Vergleich hierzu ist der Umfang der dem Staate ge hörigen Odländereien nur gering. Über deren Verwertung soll eine Entscheidung erst getroffen werden, wenn die für die einzelnen Provinzen zu schaffenden Organisationen ins Leben getreten sind. Bisher ist nur eine Moorstelle für die Provinz Hannover geschaffen worden, eine entsprechende Organisation für Schleswig-Holstein dürfte im nächsten Jahre ins Leben treten, während über eine Einrichtung in der Provinz Pommern, die den dortigen Verhältnissen angepaßt ist, Erwägungen schweben. Es wird also noch einige Zeit dauern, ehe die Verwertung der vom Staat selbst zu kultivierenden Flächen in die Hand genommen wird. Um aber den gegen früher bedeutend erweiterten Aufgaben auf diesem Gebiet gerecht werden zu können, werden die Moorversuchsstationen in Bremen und in Neu- Hammerstein eine weitere Ausgestaltung erfahren, und insbesondere sollen auf diesen Stationen Meliorations techniker und Landwirte in der Technik der Moorkultur in gröberer Zahl als bisher ausgebildet werden. 4- Für dieses Frühjahr sind Anmeldungen von Rück» wandererfamilicn aus überseeischen Ländern, besonders aus Nordamerika, in weit stärkerem Maße eingetroffen als bisher, was im Hinblick auf die Lücken m unserer Land- arbeiterschaft als erfreulich bezeichnet werden kann. Die Landwirtschaftskammern für Ostpreußen und Schleswig- Holstein haben zur Förderung der Rückwanderung jetzt be sondere Beamte angestellt. Dies ist um so wichtiger, als der dauernde Erfolg bei der Ansiedlung von Rück wanderern wesentlich davon abhängt, daß die Leute bei ihrer ersten Unterbringung in Deutschland durch gut ein gearbeitete Spezialbeamte unterstützt werden, zumal die Rückwandererfamilien nach ganz anderen Gesichtspunkten zu behandeln sind, wie unsere eingesessene Arbeiterschaft. Bei dieser Gelegenheit sollen die Rückwanderer auch den Ansiedlungsgesellschaften empfohlen werden, da sich unter ihnen zum Teil wohlhabende Leute befinden. Namentlich unter den aus Südrußland kommenden Rückwanderern findet man Familien mit 60 000, 80 000 Mark und noch höherem Vermögen. Es ist zu hoffen, daß die Arbeit geber auf dem Lande, die ihre Diensthäuser noch nicht be setzt haben, die Familien ausnehmen und so von der Sorge um geeignete Arbeiter befreit werden. Italien. x Bei Tobruk haben Türken und Araber in letzter Zeit mehrfach nächtliche Angriffe gegen ein neues italienisches Fort unternommen. Sie wurden jedoch stets zurück geschlagen. Aus Jemen wird gemeldet, daß die Italiener vier hundert Soldaten aus der Erythräa dort ausfchifften, welche im Verein mit Said Jdriß die Festung Medi belagerten. Die italienische Flotte bombardierte gleichzeitig die Festung von der See. Die Italiener eroberten die Festung und nahmen dort siebzig Mann gefangen. Ein italienisches Kriegsschiff hat einen griechischen Dampfer aufgebracht, der KriegSkouierbaude mit sich führte. Der Dampfer wird nach Tobruk gebracht werden. Serbien.' ' X An das serbische Kriegsministerium ist eine Be schwerde seitens zahlreicher Soldaten des 7. Infanterie- Regiments ergangen, in welcher bitter darüber geklagt wird, daß die Bekleidung und die Kost der Mannschaften vollkommen mangelhaft sei und daß auch die Löhnung feit längerer Zeit ausständig wäre. Die Soldaten drohen, falls nicht diesen Zuständen abgeholfen werde, die Waffen niederzulegen, denn sie sähen andernfalls ihren Untergang vor Augen, um so mehr, als gerade die ärmsten Leute zum Waffendienst herangezogen würden, während sich die besser Situierten freikaufen könnten. Oklna. x Yuan-Schikai hat die nördliche Mandschurei aufge- fordcrt, sich der chinesischen Republik anzuschlieffe». Darauf hat der mongolische Hutuchta geantwortet, daß er die Unabhängigkeit des Landes proklamiert habe, um die Unverletzlichkeit der Religion in dessen Gebiet aufrecht zu erhalten. Er ersucht den Präsidenten der Republik, die mongolisch« Regierung bei der Einrichtung der inneren Verwaltung und der Stärkung der freundschaftlichen Be ziehungen »u den angrenzenden Ländern zu unterstützen und die Grenzen der Mongolei zu schützen. Der Hutuchta fügt noch hinzu, er sei persönlich gern bereit, die Unab hängigkeit des Landes aufzugeben, er müsse sich aber den Wünschen des Volkes fügen. Er schlug Yuan-Schikai vor, er möge die mongolische Frage der Entscheidung der Mach'.« unterbreiten, die Interesse an der Mongolei haben. Blus In- unck Auslrnck. Berlin, 8. April. Generallandschaftsdirektor Wirklichei Geheimer Rat, Exzellenz Ludwig o. Staudy, der von 167, bis zu Beginn dieses Jahres den Reichstagswahlkrels Angerburg-Lötzen vertreten bat, ist in Wilmersdorf gestorben. Berlin, 8. April. Der Lord-Mayor von London. Su Thomas Boor Crosby, hat dem Oberbürgermeister Kirlchne> in einem Schreiben mitaeteilt. daß er durck Bermsaeima>o