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WeMt für Wskuff 2. Beilage zu Nr. 42. Sonnabenä, äen 1Z. -jpril 1912. kelracklung für Sonntag tzuaNmoäogeniti. ^20, 19-31 In manchen Gegenden unseres deutschen Vaterlandes Pflegt man die Konfirmation der jungen Christen nicht am Palmsonntag wie bei uns, sondern am Sonntag Quasimo- dogeniti vorzunehmen. Und man muß sagen, dieser Sonntag eignet sich ganz besonders schön Zur Konfirmation. Denn da stehen wir noch unmittelbar im Lichte des Osterfestes, und der Glanz der Sonne, die uns darin anfgegangen ist, umleuchtet uns. Da kommt ferner den Konfirmanden das Wort in Erinnerung, das sie gelernt haben: „Wir sind famt Christo durch die Taufe begraben in den Tod, auf daß, gleichwie Christus ist auferwecket durch die Herrlichkeit des Vaters, also sollen auch wir in einem neuen Leben wandeln." Dazu endlich hat dieser Sonntag ein Evange lium, wie man es zum Konfirmationstag sich nicht besser wünschen kann! So mögen denn die, welche schon vor Ostern Konfirmation gefeiert haben, diese heilsame Handlung noch einmal in das Licht des Evangeliums Joh. 20,19—31 stellen. Denn was ist Konfirmation? Was ist Kon firmationstag? Es ist ein Gruß von ihm, dem auferstandenen Herrn: Friede sei mit euch! Der Herr grüßt uns alle Tage, und jeder Tag unseres Lebens ist ein Leuchten seines Angesichts über uns, ein Beweis seiner väterlichen Güte und Barmherzigkeit. Aber zuweilen ist's doch, als ob er uns ganz besonders nahte, als ob er an unsere Tür pochte, in unsere Mitte träte und riefe wieder: Friede sei mit euch! — gerade so wie damals, als er die bangen Jünger grüßte und alle ihre Furcht in Freude verwandelte. — Jst's nicht ein solcher Tag des Friedens und der Freude für unsere Konfirmanden, wenn sie versammelt sind vor dem Altar des Herrn? Viele getreue Herzen gedenken da ihrer, viele liebe Augen schauen nach ihnen und möchten die jungen Seelen sehen im heiligen Schmuck der Gottesfurcht. Die Liebe der Eltern und der Ihrigen umfängt und be gleitet sie, aber das Beste ist doch, daß Jesus sie segnen, in seinem heiligen Mahl ihnen nahen will, daß er, der Herr, sie grüßt: Friede sei mit euch! Gewiß, das ist das beste Konfirmationsgeschenk: Friede mit Gott, Gemeinschaft mit dem Vater durch unsern Herrn Jesum Christum. Oder was könnten wir unserer Jugend sonst wünschen? Eine frohe Jugendzeit? Ja gewiß, aber wer kann fröhlich sein? Nur wer ein gutes Gewissen hat, und das bringt Jesus mit seinem Frieden. Oder viel Geld und Gut? Was aber hülfe es dem Menschen, so er die ganze Welt gewönne und verlöre darüber den Frieden der Seele? Oder ein langes Leben? Nun, der lebt am längsten, lebt ewiglich, der den Sohn hat und durch ihn den Vater. Zu aller Zeit einen Vater haben, der nicht stirbt, den Vater im Himmel, in allen Anliegen getrost und mit aller Zuversicht ihn bitten, wie die lieben Kinder ihren Vater bitten, in aller Sünde sich seines Heilandes getrösten, in aller Not zu ihm seineZuflucht nehmen, und dann einmal, wenn sich die Türen der Welt verschließen, des Himmels Tür offen finden, — das ist es, was der Heiland uns wünscht, was er allein uns geben kann mit seinem Wort: Friede sei mit euch! — Was ist *Konfirmationstag? Es ist ein Bekenntnis zu ihm, dem lebendigen Heiland: „Mein Herr und mein Gott!" Kann man nicht sagen: das war des Thomas Konfirmationstag, als alle Zweifel schwanden vor der Herrlichkeit Jesu, als er anberend seinen Glauben bekannte? Es waren wenige Worte nur, aber sie kamen aus tiefstem Herzen: „Mein Herr und mein Gott!" Was hilft alles Gedächtniswerk, alles Lippenbekenntnis, wenn das Herz nicht glaubt? Ob dieser Jesus, der wahrhaftige Gott und der wahrhaftige Mensch, der um unserer Sünde willen dahingegeben und um unserer Gerechtigkeit willen auferweckt ist, ob er mein Herr sei, der mich zu seinem ewigen Eigentum erlöst hat, — das ist es, worum es sich allewege handelt, vornähmlich auch bei der Konfirmation, die nichts anderes sein will als dH» Amen zu der christlichen Lehre und zu dem Unterricht, den unsere Kinder empfingen. Ja und Amen, ich bin sein und er ist mein, mein Herr und mein Gott. — Was wir aber von Herzen glauben, das sollen wir dann auch mit dem Munde bekennen. Und wie not tut das in unserer Zeit voll Menschenfurcht. Luther sagt: Betet um den Geist der Tapferkeit! Und der uns diesen Rat gegeben, hat uns das Bekennen auch vorgemacht. Hätten wir doch etwas mehr von Luthers Art! Echte Lutheraner bekennen Jesum ihren Herrn jeden Tag, indem sie zu ihm beten, sie be kennen sich zu ihm durch fleißiges Hören seines Wortes sie bekennen ihn mit jedem Gang zum heiligen Abendmahl, sie dekennen ihn mitten in der Welt vor Freund und Feind. Vie gehören nicht zu denen, von denen es im Liede heißt: „Den rauben offne das Gehör, die Stummen richtig reden lehr', die nicht bekennen wollen frei, was ihres Herzens Glaube sei, sondern das ist ihr Lied: „Jesu, meiner Seele Leben, meines Herzens höchste Freud', dir will ich mich ganz ergeben jetzo und in Ewigkeit. Meinen Gott will ich dich nennen und vor aller Welt bekennen. Du bist mein und ich bin dein, ich will keines andern sein." — Was ist end lich Konfirmationstag? Es ist eine Verheißung durch den Herrn: „Selig sind, die nicht sehen und doch glauben." Ein kleiner Tadel liegt in diesen Worten für Thomas, der erst sehen wollte, ehe er glaubte; eine große Verheißung für alle, die ihn nicht gesehen und doch lieb haben, und nun an ihn glauben, wiewohl sie ihn nicht sehen. O, sie alle werden sich einst freuen mit unaussprechlicher und herrlicher Freude und das Ende ihres Glaubens davonbringen, nämlich der seelen Seligkeit. — Nicht sehen und doch glauben! ist das nicht auch ein tröstlich Wort für christlliche Eltern? Ihre Hoffnung sind ihre Kinder, aber alle Erziehung ist Glaubens werk. Da gilt es, wie der Säemann säet und der Ernte harrt, in Geduld sich fassen, warten, auch wenn keine Frucht sich zeigt, und glauben, daß der Herr Gebete erhört. — Nicht sehen und doch glauben — das ist eine Kunst, die auch der Prediger lernen muß, wie Elias, als er meinte, er sei allein übrig geblieben, und siehe da: Tausende gab es, die noch treu zum Herrn standen. Ich dachte, ich arbeitete vergeblich und brächte meine Kraft umsonst und unnützlich zu, klagt der Prophet. Aber was sagt der Apostel? „Wisset," spricht er, „daß eure Arbeit nicht vergeblich ist in dem Herrn." In dieser Hoffnung wollen wir uns grüßen, lieben Leser, in dieser österlichen Zeit und noch einmal sagen: „Der Herr ist auferstanden. Er ist wahrhaftig auf- erstanden!" ^Lmgst-Veutlcklanä m cier Sckule. Von A. Held. Zum erstenmal öffnen sich in diesen Tagen die Schul- psorten für die Kleinen, die in diesem Jahre schulpflichtig geworden sind. Voller Stolz schnallen sie das Ränzlein auf den kleinen Rücken; freudig treten sie den ersten Gang in Begleitung älterer Geschwister oder der Eltern an. Doch je näher sie dem Schulhause kommen, desto lauter pocht das Herz, desto banger wird die Stimmung. Wie wird es in der Schule aussehen? Wird der gestrenge Herr Lehrer dem Papa gleichen? Das eine Kind macht ein tiefernstes Gesicht, die Tränen sind ihm näher als das Lachen; ein zweites sieht philosophisch ruhig und geiaht der Zukunft entgegen; ein drittes sucht mit scheuem Blick den Stock, von dem ihm — mit großem Unrecht — so viel erzählt worden ist, als wäre er die Hauptsache im Schulleben. Welche Früchte werden sich aus den Samenkörnern, die die Schule in jedes der Kleinen streut, entwickeln? Wie schwer es für den Lehrer ist, ein jedes dieser Kinder vom ersten Augenblick an richtig zu leiten, wird wohl mancher Mutter beim Anblick der im Klassenzimmer ver sammelten Schar mehr oder minder klar werden. Darum ist es außerordentlich wichtig, daß die Eltern, das Haus, mit der Schule Hand in Hand arbeiten, daß dem Lehrer Auskünfte gegeben werden über mit nicht sofort sichtbaren Fehlern oder Eigenarten, sei es des Körpers oder des Ge mütes, behafteten Kindern. Mancher Mißgriff des Erziehers, mancher Arger der Eltern wird dadurch vermieden. Aber leider sehen manche Eltern in dem Lehrer nur einen Feind, und bei der geringsten Meinungsverschiedenheit oder einer ihrem Kinde widerfahrenen Züchtigung stellen sie sich sofort auf die Seite ihres Kindes, das natürlich immer ein Engel ist. Sie bedenken nie, daß der Lehrer wahrhaftig lieber ohne barte Worte oder gar Züchtigung auskommen möchte und daß er nie ohne pädagogische Gründe handelt. Die natürliche Ungezwungenheit und die köstliche Einfalt der neugebackenen ABC-Schützen schaffen dem Lehrer in der ersten Zeit auch manches recht Erheiternde. „Wie heißt denn dein Vater?" fragt der Lehrer. „Ich krieg erst een' — nächste Woche . . ertönt es weinerlich. „Wie heißt aber du, du kleiner Lockenkopf?" — „Müller", schallt es kleinlaut zurück. — „Auf dieser Liste heißt du aber Schmidt!" — „M'r Ham wieder geheirat", entgegnet der Lockenkopf schnell. Wenn das lange und gänzlich ungewohnte Stillsitzen langweilig wiro, tritt die Opposition in ihre Rechte, und ein Beherzter unter der Schar macht sich reisefertig. „Ich will heem" spricht er. — „Ei, so bleib doch", entgegnet der Lehrer, „ich erzähle dir auch eine schöne Geschichte." — „I, das alte dumme Zeug!" entgegnet der Schulfeindliche. Nach einer Weile ertönt es abermals im reinsten Dialekt: „Loß mich heem, 's nimmeh scheen, du host ihrer genug do!" (Kinder nämlich.) Da heißt es denn mit Güte und Klugheit die Revolution im Keime zu ersticken. Der Lehrer nimmt dis Geige und stimmt. Eine Saite platzt und eine neue wnd aufgezogen. Wieder geht das Stimmen los — ein Bogen strich, ein Griff nach dem Wirbel, wieder ein Bogenstrich, und abermals faßt die Hand nach dem Wirbel. Da tönt es plötzlich von der hintersten Bank, getreulich im Tonfall der warnenden Mutter: „Dir wirscht nich eher ruhn, als bis de die ooch noch zerplatzt hast!" Der Lehrer verbeißt das Lachen und spielt eine Weile. Dann scheint der geeignete Augen blick gekommen, in der Erziehung Jüngst-Deutschlands fort zuschreiten. Aber er stößt auf Widerspruch seitens der Hauptbeteiligten: „Spiel lieber noch a wing, wenn mer ooch nischt lernen." Der gelassene Sprecher dieses groben Wortes darf sicher sein, daß er die Mehrheit der dreikäse hohen Versammlung hinter sich hat. Glücklicherweise wird im Schulzimmer nicht parlamentarisch, sondern absolut monarchisch regiert, und so kommt es, daß dieser Antrag von der Tagesordnung abgesetzt wird. Es hilft nichts, die jungen Füllen müssen sich drein finden, daß die Zeit der Freiheit vorbei ist und die Zeit der Dressur beginnt. Daheim angekommen, werden die kleinen Schulrekruten bestürmt, über ihre Erlebnisse und Errungenschaften Rechen schaft zu geben. „Nun, hast du schon etwas gelernt?" fragt freudig stolz die Mutter, als der Sprößling vom ersten Schultage heimkehrt, meist in inniger Verbindung mit einer Tüte. Und mit Wichtigkeit wird auseinandergesetzt, was für einen reichen Schatz von Wissen das kleine Köpfchen schon in sich ausgenommen hat. „Wir können schon „Guten Tag" und „Sie" sagen." — „Wie gefällt dir denn dein Lehrer, Mar?" fragt die Mutter. „Ach", antwortet der Kleine, „er hört sehr schwer. Er spricht immer zu uns: Lauter, lauter!" Die ersten Versuche der Kinder im Schreiben und Zeichnen werden selbstverständlich auch daheim einer Besichtigung seitens der älteren Geschwister und der Eltern unterworfen. Die Kinder haben das Wort „Rad" gehört und gelernt und ein Rad auf die Tafel gezeichnet. „Aber Karl", spricht die Mutter, „warum hast du mitten in dein Rad ein so großes Geschmier gemacht?" — „Mutter", antwortet verschmitzt der Kleine, „ich habe gleich die Wagen schmiere mitgemalt." Wer genau auf die ersten Schreib- und Leseversuche sieht und hört, und ein wenig Menschenkenner ist, unterscheidet deutlich die verschiedenen Häkchen, die sich jetzt zu krümmen beginnen: den kleinen Phlegmatikus, den Naturburschen, den sechsjährigen Streber, das Normalgut, den Welt verbesserer und den Oppositionsmann. Mbunäfern. O Der Wettersturz, der überall im Reich plötzlich eintrat, ist dem groben Publikum wohl überraschend gekommen, den Meteorologen erschien er nicht unerwartet. Herrschte Loch seit mehreren Tagen in Skandinavien tiefer Winter mit ziemlich bedeutenden Kältegraden und ge waltigen Schneestürmen, die sich von Tag zu Tag weiter nach dem Süden ausdehnten und schließlich über die Oitiee zu uns lamen. Uno nach oen eingegangenen NaHrrcylen haben sie überall im Reich und in den angrenzenden Ländern etwas abbekommen. Es erübrigt sich wohl, die bösen Folgen auszumalen, die der Wettersturz für die jungen Knospen und Keime haben dürfte. 0 Eifersuchtstat nach dem Tanzvergnügen. Werfällen und erschlagen wurde nachts der Grenadier Albert Fischer vom Königs-Grenadier-Regiment Nr. 2 aus Stettin. Er hatte in einer Gastwirtschaft in Zarenbow einem Tanz kränzchen beigewohnt, nach dessen Beendigung er seine Auserwählte nach Körtenthin begleitete. Auf dem Rück wege von dort wurde er hinterrücks überfallen und getötet. Die Täter sind noch nicht ermittelt, wahrscheinlich handelt es sich um einen Eifersuchtsakt. s Großes Autobusunglück in Oporto. Ms in Oporto ein Automobilomnibus einen abschüssigen Weg hinabfuhr, versagten die Bremsen, und mit mächtiger Wucht stietz er auf einen ihm entgegensahrenden Kraftomnibus. Dieser wurde völlig zertrümmert. Aus dem ChaoS zog mm» neun Tote hervor. Von den übrigen 16 Insassen dieses Kraftomnibusses haben sieben so schwere Verletzungen erlitten, daß sie bereits auf dem Transport nach dem Krankenhaus starben. , o SchlffSunMe durch Stürme. Noch immer gehen Nachrichten darüber ein, welche Opfer namentlich auf der See und groben Flüssen der Sturm der letzten Tage ge fordert hat. Wir tragen hier noch einige Meldungen nach: Kuxhaven, 11. April. Auf Scharnhoern ist ein Segel schiff aufgerannh die Mannschaft ist verloren. Der Segler „Perle" wurde havariert hier eingeschlepptr sein Kapitän wurde über Bord gespült und ist ertrunken. Kiel, 11. April. Der Hamburger Schoner „Emma", Kapitän Rohlfs, ist bet schwerem Sturm unweit Gabels- flach-Feuerschiff gesunken. Kapitän und Steuermann wurden gerettet, der Schiffsjunge Bräsicke aus Groß-Lichterfelde, Sohn eines Musikers, ist ertrunken. Halle a. S., 11. Avril. Der Sturm schlug auf de» Elbe bei Dommitzsch zwei große Elbkähne in Grund; 14 000 Zentner Zucker sind verloren. o Ein merkwürdiger Diebstahl wurde im Berliner Institut für Krebsforschung verübt. In den Kellereien des Instituts befinden sich eine Anzahl von Ställen, in denen die Tiere untergebracht sind, die zu Versuchszwecken verwendet werden. So waren auch stets größere Mengen weißer Ratten vorhanden, die in kleinen Käfigen gehalten wurden. Von spurlos entkommenen Tätern wurden nun zwei solcher Käfige mit etwa 200 weißen Ratten aus dem Keller entwendet. s Z« dem Dampferunglück aus dem Nil. Taucher sind jetzt damit beschäftigt, den Nil an der Stelle abzu- fuchen, wo der Vergnügungsdampfer gesunken ist. Es sind fünf Leichname von Europäerinnen gefunden worden. Das Schiff wurde von einem Schleppdampfer angerannt und sank fast senkrecht. Der Schleppdampfer rettete 70 Personen, auch viele arabische Barken eilten zu Hilfe. Die Polizei schätzt die Zahl der Passagiere entsprechend der Durchschnittszahl auf mehr als 400. G Die Fra« mit den zehn Männern. Einen Rekord, der sicherlich kaum wird Überboten werden können, soll eine junge amerikanische Frau geschaffen haben. Die erst 27 Jahre alte Frau Jenny Schweyer in Allentown im Staate Pennsylvanien befindet sich in Hast auf die An klage, zehn Männer geheiratet zu haben, ohne von einem geschieden zu sein. Sie kann's noch weit bringen. s Tod des „Gletscherpfarrers" Strasser. In Grindel wald starb der namentlich in Touristenkreisen weitbekannte „Gletscherpfarrer" Strasser. Zahlreiche Hilfsexyeditionen für verunglückte Bergsteiger im Jungfraugebiet wurden vom Verstorbenen ausgerüstet und geführt. Zu seinen Feldgottesdiensten am Rande des Gletschers strömten Fremde und Einheimische. Seine Hauptverdienste liegen aber wohl neben seiner Tätigkeit zur Hebung des Fremden verkehrs auf dem Gebiet des alpinen Rettungswesens. Auch als Mundartdichter ist Strasser hervorgetreten. Eines seiner letzten Gedichte war dem bevorstehenden Besuch des Deutschen Kaisers im Berner Oberland ge- 'widmet. s Wahnsinnsakte. In Kladno in Böhmen schnitt der 26 Jahre alte schwachsinnige Sohn des Hüttenarbeiters Haufmann seinem zehnjährigen Bruder, als dieser schlief, mit emem Messer die Kehle durch. Er wollte auf die gleiche Weise seine l6 Jahre alte Schwester ermorden, illem diese setzte sich zur Wehr und schrie um Hilfe. Solche kam, und der Wahnsinnige wurde überwältigt und >n eine Anstalt gebracht. — In Budapest trug die Arbeiter frau Simon ihre drei Kinder von vier, drei und andert halb Jahren vor die Stadt, zog einen Revolver und schoß »iuf die Kinder. Der dreijährige Stephan wurde getötet, Ker vierjährige Johann lebensgefährlich verletzt. Die anderthalbjährige Marie lief ins Gebüsch und versteckte sich dort. Herbeigeeilte Polizisten entwaffneten die Wahrschein- stck Wahnsinnige und brachten sie in Sicherheit. s Grubenkatastrophen in England. In dem Berg werk zu Jelley stürzte infolge Drahtseilbruchs der Färber- korb in den 300 Dieter tiefen Schacht. Sämtliche Insassen, ungefähr 50 Arbeiter, erlitten schwere Verletzungen; zehn von ihnen haben lebensgefährliche Knochenbrüche und tinere Kontusionen davongetragen. — Durch die ein stürzende Wand einer Lehmgrube in der Nähe von Bury murden vier Kohlenarbeitsr getötet und mehrere verletzt, -b Konzertfaal. Während eines Konzerts,^ nie Liga patriotischer Französinnen in Houdain ver- anstattet hatte, stürzte eine brennende Petroleumlampe von Saales auf das Parkett herab und zer- schellte. Das ausfließende Petroleum fing Feuer. Das Publikum stürzte mit rücksichtslosester Hast dem Saal ausgang zu und staute sich auf der engen Treppe. Frauen und Kinder wurden mit Füßen getreten. Sieben Frauen! und Mädchen fanden den Tod, und 15 erlitten zum Teil! sehr schwere Verletzungen. i