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habe ich für andere etwas übrig." Ein Ungenannter ver welkt bei Einsendung seines Beitrags auf dem Postschrin: „Mühsam verdientes Geld, Gott segne esl" Ein anderer sendet unter der Losung „Gal. 6, 10" bereits den dritten Baustein. Und noch marcher andere, der nicht genannt sein wollte, hat in solcher Weise seine Gabe bcigeßemrt. Ihnen allen, die unser Dav! auf anderem Wege nicht er- reichen kann, sei an bieftr Stelle für ihre Liebe und treu evangelisch« Gesinnung herzlichst gedavki! Mit besonderem Dank sei auch der beträchtlichen Summe gedacht, die eine große Anzahl von Kirchenvorstäuden unseres Sachsen- landes und ferner der nicht unbeträchtlichen Summe, die sächs. Lehrerkollegien zum Beweis ihrer kollegialen Hilfs bereitschaft zu unserer Spende beigesteuert Haden! Nicht vergessen werde» sollen aber auch die Sammelbaustetne, die beispielsweise die Gehilfinnen eines sächsischen Fern sprechamtes, die evangelischen Beamten einer auswärtigen Etseubahndirektion und endlich die Kinder einer evangeli schen Diasporaschule, die vom Lutherverein unterstützt wird, zusammenbringen. Sie sind unS ein schönes Zeug nis, daß der Idealismus in unserm Volke roch nicht er storben ist. U»d dieser Idealismus gibt unS auch die Gewähr, daß daS hohe Ziel, das wir uns gesteckt haben, bis zum Jubeljahre der Reformation erreicht werden wird. Der Lutherverein ruft von neuem alle treugesinnten evan geltscheu Männer und Frauen auf, an dem großen Werke witzuarbciten, daß den Bestand der hartbedrängten deutsch, evangelischen Schulen in Oesterreich für alle Zukunft sichern soll. Freundliche Gaben werden erdete» an den Schatz meister der Lutherspende, Herrn Landgerichtsrat Kutka in Dresden-A., Avton-Graff-Str. 24. Sie können auch völlig kostenlos auf uvscr Kovto Nr. 9910 „Lutherspendr zum RcformationSjubiläum 1917, Dresden" beim Postscheck «mt Leipzig gegen eine auf jedem Postamt erhältliche Zahlkarte eingezahlt werden. — Verbotene Geldautomaten. Zu einem weite Kreise interessierenden Prinzipurteil kam die dritte Strafkammer des Dresdner Landgerichts. Weil sie aus dem Glückspiel ein Gewerbe gemacht haben sollen, waren die Automatenaufsteller Künzelmann und Künzel in Dresden sowie acht Gastwirte a«8 Rochwitz, Gönnsdorf, Bühlau und Wachwitz angeklagt. Die Gastwirte hatte» geduldet, daß in ihren Gastwirtschaften Luna-Automatenapparate ausgestellt wurden. ES sind dies flache Kästen, die in Mannshöhe an die Wand gehängt werden. Man steckt am oberen Rand ein Zehnpfenniger hinein, der durch mehrere Reihen Stifte herabfällt. An der untersten Reihe ist eine verstellbare Fangvorrichtung, mittels deren sich der Spieler bemüht, das Geldstück aufzufauge«. Glückt ihm dies, gibt der Apparat eine Marke im Werte von 10 Pfennigen und den hineingeworfenen Zehnpfenniger zurück Aehnliche Apparate waren schon früher unter dem Namen Zeppelin im Gebrauch, sind aber weil Zufälligkeits- ober Glücksspielautomaten, polizeilich verboten worden. Das von den interessierten Kreisen angefochtene Verbot ist vom Gericht in allen Jnstavzen bestätigt worden. Man ver änderte nun den Apparat und brachte ihn unter dem Namen Luna wieder in Verkehr, namentlich in der Um gegend von Dresden. Auf polizeiliche Eingriffe erzielten die Aussteller und die beteiligten Gastwirte am 18 Mai 1911 vor dem Amtsgericht Wilsdruff ein freisprechendes Urteil. Der Apparat Luna wurde als Geschicklichkeits- automat angesehen. Gestützt auf dieses Gerichtserkennft is glaubten nun Aussteller wie Gastwirte berechtigt zu sein, derartige Apparate in Verkehr zu bringen. Am 23. Mai 1911 erschien eine Ministrrtalverordnung, worin das Auf- stellen von GeschickltchkeitSautomaten von polizeilicher Ge nehmigung abhängig ist, außerdem darf nie um Geld ge- spielt werden. Sämtliche Angeklagten sind mehrfach an- gezeigt und verwarnt worden. Der Grndarmeriebrftadftr, der die Gastwirte verwarnte und anzetgte, soll zu mehreren Interessenten gesagt haben: „Ich kann's nicht erlauben, aber auch nicht verbieten." Es herrschte also eine ziem liche Unklarheit. In der Verhandlung war als Sachver ständiger Professor Dr. Kokel vou der Universität Leipzig zugegen, der in einem sehr interessanten Gutachten aus- führte, daß diese Apparate genau wie der frühere Apparat „Zeppelin", Zufallsautomalen sind. Das Urteil lautete uach längerer Beratung auf Freisprechung der Angeklagten, aber auf Einziehung der beschlagnahmten Apparate. In der Urteilsbegründung wurde u. a. gesagt: Eigentlich seien die Augeklagten auf Grund dcS Gutachtens zu verurteilen, aber sie haben sich über die Strafbarkeit ihrer Handlung im Irrtum befunden. Hierin sind sie gestützt worden durch das Urteil deS Amtsgerichts Wilsdruff,g auch glaubten sie, polizeiliche Erlaubnis zu besitzen. Der Vorsitzende wandte sich dann noch au die zahlreich im Zuschauerraume befindlichen Gastwirte und gab ihnen den Rat, sämtlich diese Apparate abzuschaffen, da eine Freisprechung in Zu- kauft nicht wieder zu erwarten sei. Auch solle sich niemand auf eine behördliche Genehmigung stützen, da diese hier gar nicht in Betracht kommt. Das Ausspielen von Geld ist laut Reichsstrafgesetz verboten. — Die Maul- «red Klauenseuche wurde im Königreich Sachsen am 15. März in 39 Gemeinden und 50 Gehöften amtlich festgestellt. Der Stand am 29. Fe bruar war 73 Gemeinden und 99 Gehöfte. — Wie der amtliche Bericht der König!. Kommission für das Veterinärwesen über die im Königreiche Sachsr« herrschenden ansteckende« Tierkrankhetten am 15. Mürz seststellt, kann der Bezirk der Königl. Amts- havptmannschaft Meißen nunmehr als von der Maul- und Klauenseuche vollständig befreit erklärt werden. lieber- Haupt von jeglicher Seuche befreit wäre der amtshaupt- mannschaftliche Bezirk Meißen, wenn nicht noch in den beiden Ortschaften Gauernitz und Wilsdruff in je einem Gehöfte die Bruftseuche der Pferde festgestellt worden wäre. — Hoffentlich hat die Maul- und Klauenseuche, die insbesondere unseren amtshauptmannschaftltchrn Bezirk schwer hetmsuchte, nunmehr bald ihren verderblichen, der Landwirtschaft großen Schaden zugefügten Umgang be- endigt. — Die Briefträger beginnen nun von unseren- verehrten Postabonnenten de« Abounementsbetrag für das 2. Quartal des Wochenblattes für WiMruff eivzukassieren. Im JLtcrcsse einer ferneren regelmäßigen, ununterbrochenen Zustellung des Wochenblattes empfehlen wir die Pnst- qmttuvg gleich bet der ersten Präsentation durch den Briefträger einzulösen. Das zweite Quartal, in dem ja für unsere ländlichen Leser dir Feioa-beite« vermehrte Arbeit bringen, ist demgemäß leider anch dasjenige, das manchen auf dem Lands veranlaßt, sich das Z-Itungs» abonremevt auf das zweite Quartal zu sparen Und doch sollte dies keiner tun, denn wer in der Politik nicht am dem laufenden bleibt, der kann über Politik sich ja auch kein rechtes Urteil erlauben, dem bleiben dir politischen Bestrebungen der Gegenwart ein Buch mit sieben Siegeln. Ans dem Auslands ist manches Wichtige zu erwarten Dort gärt es ja an manchen Ecken und Enden. Wer also der Entwickelung der politischen Verhältnisse im In- und Auslande nicht teilnahmslos gegenübersteht, der darf auch auf keinen Fall mit dem Abonnement ans das Wils- sruffer Wochenblatt pausieren, er muß vielmehr sein Abonnement auf das zweite Quartal rechtzeitig erneuern. — Frühlingsanfang. „Wenn der Frühling über die Berge steigt so beginnt ein altes Frühlingslied, das uns die Freuden und Schönheiten dieser Jahreszeit der ^Dichter und der Verliebten, die heute ihren kalendermäßigen Anfang nimmt, schildert. Und man glaubt sein schrittweises Heranriahen jetzt mit jedem Tage deut licher za spüren. Js den schön gevflegten Vorgärten scheint der Boden mit buntfarbigen Blüte» — besonders Tulpen und CrokuS — wie übersät./Draußen im Freien nimmt das Grüne der Wiesen mit jedem Tage eine frischere, saftigere Farbe an, und hier ur,d da blickt auch ein verfrühtes Gänseblümchen taufrisch in den blauen Morgenhimmel. Merkbar nehme» die Tage au Länge zu; die Sonne steigt täglich höher uvd verweilt mit Mm Tage einige Minuten länge»! Auch ihre Strahlen wirken schon wieder erwärmend und dcübend, wenn auch in den Früh- und Abendstunden die Witterung noch etwas frisch rst. Vor allem aber empfindet das menschliche Gemüt den allwählichen Urbergang aus dem rauhen, unwirtlichen Winter in die lichte Sonnenzcit des Jahres. ^DaS Herz atmet freier auf, wenn uns jetzt ein warmer Sonmnstrstzt zu einem Spaziergang in die erwachende Lenzesnatur Hinauslockt./Mte Hoffnungen, die ma« im Winter längst, und wie es schien auf immer begraben hatte, regen sich wieder und Hanen auf Erfüllung Alljährlich macht eS der Frübling so und nicht anders m-t uns; fast will er unS schiineu, daß die linde Lenzlust, die au allen Sträuchern und Bäumen die jungen grünen Blätter hervor- zaubert, auch der ausschlaggebende Faktor sein muß für die ähnliche« Vorgänge in unserem Herzen und Gemüt. Wie dem jedoch auch sei, der neu belebenden und alles verjüngenden Macht des Frühlings darf und kann sich so leicht kein Mensch entziehen, und keiner wird die schönen Stunden missen wollen, die auch im Mrnschenherzm auf blühen, „wenn der Frühling über die B«rpe steigt l — Die Geschäftsräume des hiestgen König liche« Amtsgerichs bterben wegen Retkigung am Frei tag und Sonnabend geschloffen. Nur dringliche Sachen werden an diesen Tagen erledigt. — Gestern Abend sand im SÄützenbaus die Hauptversammlung der privil. Schützeugesell- schäft zu WilSdruff statt Wi-oeretngettelen rst Herr Kouimonn Hugo Busch, passiv meldeten sich die Herren Oberleutnant Fleischermeister Schöne und Kamerad Satt- lermeister Bernhard Klemm, während sich Herr Shuh- macherumster Richard Busch abgemeldet bat. Auf Wunsch des jetzigen Kommandanten, Herrn Möbelrabrikant Th Schubert, wurden Herr Leutnant Rost alS Hauptmann, sodann Herr Baumeister Emil Bertholdt als Oberleutnant, Herr Zahntechniker Kletzsch als Leutnant und Herr Möbel- fabrikant Adolf Schlichenmuter als Unteroffizier gewählt. Die Küfleuverhältnisss sind als günstige auzuspnchen weshalb auf Vorschlag des Kamerad Schttckenmaier 20 Mark der Wettinstiftung überwiesen und 180 Mark ins Sparkassenbuch eingelegt wurden. Die diesjährige Frühjahrspaitie soll Montag, den 13. Mai, mit Musik nach Sora — Neudeckmühle — Klipphausen stattfindeu. — Am Sonntag Palmarum haben die Mitglieder des hiesigen Obstbauvereins und feine Gäste Gelegenheit einen Vortrag zu hören, der ihnen nicht zu oft geboten werden dürste. Herr LandwulschaftSlehrer Schöppsch- Dresden spricht über Stickstoffdünger bez. schwtfelsaures Ammoniak. Da dies bei Gasbereiturg bez Koksgewinnung als Nebenprodukt gewounen wird, spricht er über Stein kohlen. deren Entstehung, Lagerung, Gewinnung, GaS- und Koksbereitung und deren Nebenprodukte Gerade letztere sind iu »eurer Zeit von besonderer Bedeutung. Das alles wird den Hör.rrn deutlich und klar gemacht durch Vorführung von ca. 60 Lichtbildern. Der Vortrag findet im Saale Les Goldenen Löwen statt, weshalb es sehr zu wünschen ist, baß recht viele Sonntag, deu 31.März, dahin gehen, um eine lehrreiche Vorführung anzusehen und einige angenehme Stunden zu verbringen. Eintritt wird nicht erhoben. — Am vergangene» Montag fand im Saale des Hotel zum Adler die Prüfung der Schüler der hie stge« Stadlkapelle statt, die nm Ostern dieses JohreS ihre Ausbildung in hiesiger Kapelle beenden. Gleichzeitig wurde auch durch Herrn Lehrer Gerhardt die Fachschul- klassenprüfung in Musikgeschichte unter Vorsitz des Herrn Schuldirektor Thomas von V-5-5 Uhr vor genommen. Eine ganz besondere Auszeichnung wurde der Kapelle mit ihrem tüchtigen Letter Herrn Musikdirektor Römisch dadurch zu teil, daß Herr Kgl. Kammerwusikus Teuchert-Dresde» als Vorsitzender des deutschen MustkelverbandeS KreiS Sachsen mit 6 anderen Herren Kammermusikern, die meist Lehrer der Schüler find, und Herr Musikdirektor Krumbholtz- Kötzschenbroda erschienen waren, um sich von den Leistungen der 8 Prüflinge zu überzeugen. Die einzelnen Solisten legten allgemein eine sehr gute Prüfung ab. Einige der jungen Musiker berechtigen zu besonderen Hoffnungen. Auch die Leistungen in der durch Herrn Gerhardt gehaltenen theoretischen Prüfung zeugten von großem Interesse der «jungen Leute. Am Schluffe der Schulprüfuug entließ Herr Schuldirektor Thomas mit anerkennenden Worten für die Leistungen der Schule die Abgehenden. Eine be sondere Auszeichnung wurde dem Schüler Mernev Tharandt zn teil, der für seinen Fleiß eine vom deutschen Mustker- ocrband gestiftete Bücherprämie erhielt. Die Prüfung selbst dauerte voe 3—^6 Uhr. Erfreulicherweise waren auch verschiedene Eltern der Prüflinge und sonstige Freunde des hiesigen Kunstinstituts erschienen. Nach beendeter Prü-- suvg besichtigte man unsere schöbe Kirche, und Hrrr Kantor Hievtzich führte den Herren die schöne Oracl vor. Man war allgemein überrascht von dem schönen Werke. ASeuds vc-einigten sich die Gäste mit der Kapelle zu einem Kom mers im müßen Saale des Adlers. Besonders bemerkens wert war die Ansprache des Herrn Teuchert, der seine volle Zufriedenheit über das Gehörte und Gesehene aus- sprach, und namentlich die junge Schar ermahne, recht fftißig zu sein. Roch manches liebe Wort wurde gesprochen auch erfreulicherweise manches Dankeswort von den Schü lern. Herrn Musikdirektor Römisch und seinem Institute gratulieren wir zu dem Erfolge, welcher ihm von berufener Seite zu teil wurde. Wir Wilsdruffer aber dürfen uns unserertüchtigen Stadtkapelle freuen und ihr dos Jutttesfe entgegenbringen, das sie verdient. — Bei Herrn Gutsbesitzer Horn in Reinsberg wurden durch Herrn Fleischbrschauer Gretschel in Ditr- mannsdorf bei der Untersuchung eines Schweines Trichi nen in großer Zahl festgestellt. Der Befund ist durch den zuständigen Tierarzt bestätigt worden. — Am gestrigen Sonntag nachmittag fand im Saale deS Gasthofes Ta««eberg eine landwirtschaftliche Hauptversammlung des dortigen Landwirtschaftlichen Ver eins statt, die nicht nur von den Mitgliedern desselben, loubera auch vou Damen und Vertretern benachbarter Brudrrvereine besucht war. Nach freundlicher Begrüßung der Erschienenen durch den Herrn Vorsitzender, Herrn Gemeindcvorstand Poppe, insbesondere auch der Herren v. Schönberg und v. Heynitz usw. und des Vortragenden, Herrn Laudwirtschaftslehrer Hofmann aus Freiberg, er teilte er letzterem das Wort zu feinem Vortrag über „Geflügelzucht". Nach allgemeinen Bemerkungen verbreitete sich der Herr Referent eingehend über die Frage: Welches Huhn soll ick haltens und kam zu dem Resultat, daß vor allem bodenständige Tiers zu züchten seien, nicht fremden Geblüt den Vorzng zu geben, sondern ein gutes Land huhn herauszazüchten, und das Augenmerk auf reine Zucht zu richten sei. Er empfiehlt als puie Raffe die Jialttner, Mmorka und Andalusier usw. Fremde Raffen mit deuselben Raffen kreuzen zu wollen, sei ein Fehler: unser Landhuhn aber mit fremden zu kreuzen nur ratsam- Redner bespricht des weiteren die Aufzucht, die Behand lung der jungen Tiere, Fütterung derselben usw. und pibt verschiedene rccht beachtenswerte, praktische Winke. Auch den Nestbau und die künstlerische Brutmaschine unterzieht er einer Besprechung. Alles in allem: Der Vortrag des Herrn Hofmann war ein hochinteressanter, tkichtverständlichrr, sodaß ihm am Ende seiner Aus führungen, die ganz und gar den erfahrenen Fachmann verrieten, anhaltender, wohlverdienter Beifall gezollt wurde. Nämens des Vereins entbot der Herr Vorsitzende dem Redner besonderen Dank, während Herr v. Heynitz auf Militz ganz besonders noch dankte namens der Gäste. Wir können den Landwirtschaftlichen Verein Tanneberg beglückwünschen, als Redner einen auf diesem Gebiete so tüchtigen Fachmann zu genannter Versammlung gefunden zu haben. — Nach dem Genuß von Bismarck-Bratheringen find in Obergorbih die Bauarbeitersehefrau Hofmann und ihre vier Kinder im Alter von 2—7 Jahren erkrankt- Der hinzugezogrnr Arzt stellte Vergiftung leichter Art fest. — Mit der geplanten Verschmelzung der Gemeinden Obergorbitz, Niedergorbltz, Neunimptsch und Roßthal wird sich nächsten Sonnabend eine Einwohnerversammlung beschäftigen. Erklärung. In letzter Zeit sind in der Presse und durch Rund schreiben heftige Angriffe gegen mich Wege« meiner Stellung in der nationalen Arbeiterbewegung erfolgt. Die Angriffe gehen in der Hauptsache aus vom „Förderungsausschuß ver Bestrebungen ^vaterländischer Aibeiterverbäude", au dessen Spitze Generalmajor von Loebell in Berlin steht, und von dem dem Förderungsausschuß nahestehenden „Hauptausschuß nationaler Arbeiterverbände", einer kleinen Gruppe von nationalen Arbeitervereintgungcn, die in der Hauptsache seit 1907 entstanden find und ca. 150000 Mitglieder umfassen, während der Zusammenschluß der mir und dem „Verein zur Förderung der nationale« Arbeiterbewegung Deutschlands" häuptsächlich nahestehen den nationale« Arbeiterbewegung ca. 2 Millionen Mit glieder umfaßt. Der Förderungsausschuß sieht sich ver anlaßt gegen wich vorzugehen, weil ich den „Nationalen Areitrrbuud für das Königreich Sachsen", der bisher dem Loebell'schen „Förderungsausschuß" nahestand und ca. 120(0 Mitglieder umfaßt, versucht hätte, zu mir herüber- zuziehes. Obwohl der größte Verein des sächsischen Bundes, dem zugleich der Bundesvorsttzeude angrhört, offiziell mit der Bitte um Berichtigung dem Förderungs ausschuß mitgetetlt hat, daß nicht ich versucht hätte, den Bund zu mir herübrrzuziehe«, sondern daß der Bund auS freien Stücken an mich mit Anschlußverhandlunges heran- getreten ist, wird nichts getan, die Weiterverbreitung jener unwahren Behauptung zu inhibieren. Wenn vom „Natio nalen Arbeiterbund für Las Königreich Sachsen" der Wunsch ausgeht, mit der großen sächsischen nationalen Arbeiterbewegung zusammenzukommen, die schon 1910 im 1. sächsische« nationalen Arbeitertug über 60000 Mit glieder zählte, und seitens dieses Bundes die trennenden Momente beseitigt sind, um eine geschloffene Front gegen die rote Flut im Königreich Sachsen zu schaffen, so ist dieses Einigungsbestrebeu vom nationalen Gesichtspunkt aus zu begrüßen, und eS steht zu hoffen, daß über de« kleinlichen Partikularismus hinweg, der im Anschluß einer