Suche löschen...
Wochenblatt für Wilsdruff und Umgegend : 23.03.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-03-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782024719-191203235
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782024719-19120323
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782024719-19120323
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wochenblatt für Wilsdruff und Umgegend
-
Jahr
1912
-
Monat
1912-03
- Tag 1912-03-23
-
Monat
1912-03
-
Jahr
1912
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Bekanntlich bestihen im Königreich Sechsen Im Gegen« satz zu cvdere» VersaffupgSstcatcn zweijährige Etats- Perioden, dementsprechend tritt auch der Landtag rur in jedem zweiten Jahre zu einer Session zusammen. In einer der letzten Sitzungen der Rlchenschaflsdeputatiov der Zweiten Kammer stand nun ein freisinniger Antrag zur Debatte, der die alljährliche Einberufung des Land« tags befürwortete. Er wurte aber abgelehnt, da Konser vative wie. Natiovoliiberale der Ansicht waren, daß zu alljährlichen Sessionen kein Bedürfnis vorltege. Die Osterferitu sollen am Freitag, den 29. März, beginnen uvd bis Montag, den 15 April dauern. Dann soll versucht werde», bis Pfingsten die Tagung zu Ende zu bringen, woran jedoch mit Recht gezweifelt wird. Ler Reichstag setzte vorgestern die zweite Lesung deS Etats des Reichs« awts des Irmern sott. Bisher hat man der zweiten Lesung dieses Etats vierzehn Sitzungen gewidmet. Gestern wurde die Beratung des Etats deS Reichs- omtS des Innern bei den Kcpitel» Patentamt und Reichsverstcherungkamt fortgesetzt. Im bayrischen Landtage kam es bei drr Auseinandersetzung der Parteien mit der Regierung zu schweren Zusammenstößen zwischen der Linken und dem Zentrum und zu Kor fliktcn zwischen dem Präsidium und den Liberalen. Stadt «nd Land. Mtttciluugeu auS dem Leserkreise für diese Rubrik nehmen wir jederzeit dankbar entgegen. WilSdrusf, den 22 März. Volkstümliches Ghristenlum. Bald wird sür viele tausend junge Menschenkinder der Konfirmationstag sein. Damit ist ein kirch licher Brauch genannt, der sich einer großen Volkstümlichkeit ersreut. Es ist ein Tag, an dem Kirche, Schule und Haus harmonisch ineinander greisen, wie sonst nirgends im Leben. Man mag gegen die übliche Gestaltung der Koufirmationsjeier allerlei theoretische Bedenken ins Feld sühren können, die praktische, kirchliche Volkstümlichkeit dieser Handlung ist und bleibt doch die Hauptsache. Mau muß so etwas mehr betonen, als es im übrigen mit einem sitienmaßigen, volkstüm lichen Christentum längst nicht mehr das ist wie zu der Väter Zeiten. Die Kommunikantenziffer ist in einem stetigen Abnehmen begriffen. Der Kirchenbesuch nimmt ohne Zweifel durchaus nicht mehr eine be sonders wichtige Stellung ini Volksleben ein. Daß gelegentlich einmal, z. B. wenn beliebte und hervorragende Prediger reden, die Kirche bis aus den letzten Platz gestillt ist, beweist natürlich gar nichts. Man muß den durchschnittlichen Kirchenbesuch im Auge behalten, und der ist In der Regel recht dürftig. Dabei überlege man sich, daß sich um manch ein Gotteshaus eine Gemeinde von mehr als 20000 Seelen schart. Taufen, Trauungen und kirchliche Begräbnisse ^werden verhältnismäßig selten abgelehnt. Hier hält man an der christlichen Sitte im allgemeinen noch fest. Allein, auch in diesem Punkte darf man sich leine Illusionen machen. Denn viele Leute machen das einfach nur deshalb mit, weil es ihnen nun einmal zum herkömmlichen Schmuck des Ganzen gehört, oder weil man durch Unterlassen dieser Dinge unangenehm ausfallen könnte. Sicherlich nur aus Bequemlichkeit und;Opportunitätsgründen treten viele nicht aus der Kirche aus, ob gleich sie doch mit ihr schon lange innerlich zerfallen sind. Auch die vielgerühmte Kirchlichkeit der Landvölkerung läßt merklich nach; davon -könnte sv ziemlich jeder Landpsarrer ein recht ausgiebiges Lied singen. Der christliche Volksfreund könnte wohl manchmal sehr trüber Stimmung sein. Aber mit Klagen und Anklagen ist schließlich wenig getan. Wer an die Macht und Krast des Christentums glaubt, wird lieber aus Mittel und Wege sinnen, das noch Vorhandene zu hegen und zu pfiezcn und auszugestalten, nicht in weltferner Abgeschlossenheit, sondern in bewußter Fühlungnahme niit dem wirklichen, lebendigen Kulturleben und den besonderen Nöten und Bedürfnissen der Gegenwart. Es darf nicht übersehen werden, daß sich die Menschen unserer Tage, und gerade auch unkirchliche, ost sehr eingehend'sür religose Fragen inter essieren; man steht dem Wesen der Religion uud auch dem des Christentums kritisch, aber doch herzlich suchend gegenüber, jedenfalls mit einer gewissen Unruhe. „Diese Beunruhigung", sagt ein berühmter Gegenwartstheologe, „wird von vielen Frommen bitter beklagt; aber es wäre doch wohl möglich, daß die Religion dadurch reicher würde, wenn sie nun sicherer lernte, das ihr Fremde von sich abzuschneiden und sich aus ihre eigenen Gründe zu besinnen". Mit anderen Worten, cs gilt den christlichen Glauben als einen persönlichen Ersahrungs- glauben zu zeigen und nun dem Mißverständnis zu loehren, als ob die „Kioche" nur ein starres, totes Vergangenheitsgebilde wolle und lehre. Moderne, positive, lebendig-kirchliche Apologetik — sie ist in Mein schönen Ausblühen begriffen und sie kann und wird ganz gewiß dazu beitragen, daß die christliche Religion im edelsten Sinne des Wortes wieder mehr volkstümlich werde . . . — Di« Sächsischen Politischen Nachrichten, konservative Korrspondenz für das Königreich Sachsen schreibe«: Um über die Wünsche und Anschauungen in den verschiedenen Beamtevkreisen sich zu oriertieren, hat der Konservative LandeSverein seit dem Jahre 1910 BertrauenSmänner aus den einzelnen Beamtenrefforts zu einem Deamtenausschuffe vereinigt, der seine Sitzungen in der Regel unter der Leitung des Vorsitzenden des Landes« Verein« abgehalten hat. Die Teilnehmer an den Sitzungen, die sämtlich Mitglieder des Landesveretns sind, haben die Urberzeugung gewonnen, daß durch diese Besprechungen die Jnteresscn der Beamtenschaft eine wesentliche Förderung teilweise bereits gefunden haben und noch mehr finden werden. Insonderheit ist es dankbar begrüßt worden, daß stets eine Anzahl von Landtagsabgeordneten bei den Sitzungen zugegen war, die sich über die Verhältnisse der einzelnen Beamtenkreise eingehend informiert haben. Die Anregungen, die im Landtage von konservativer Seite zu gunsten der Beamten ausgegangeu find, find nicht zum mindestes gerade auf diese Sitzungen deS Bcamtenaus- schuss-S zurückzusühren. Die Verhandlungen der Aus» schösse sind durchaus vertraulich gewesen. Aus diesem Grunde find auch irgendwelche Berichte in die TazcS- presse, wie dies von anderer Seite geschehen ist, nicht ge« kommen. Gerade durch volle Wahrung des vertraulichen Charakters glaubt man den Interessen der einzelnen Beamtekkleisr om betten zu dienen. Die Einrichtung hat bet den verschiedenen Kreisen der Beamten dankbarste An erkennung und freudige Unterstützung gesunde». Dies ist namentlich auch dadurch zum Ausdruck gekommen, daß eine große Anzahl von Beamten verschiedener R.ssoris insonderheit im Laufe der letzten Monate dem Konser vativen LandeSverein als Mitglieder beigetreten sind. - Fällt die geistliche Schulaufsicht ganz? AuS Ltyrirtrkiseu wird ur-s hierzu gkiwukben: Zu dcu wenigen Fortschritten, die das „neue" Votksschll- gchtz dcr sächsischen Volksschule zunächst bringen soll, ge« hört die Aufhebung der innerlich seit largkw uvhaObaren geistlichen OrtSschulaufsicht. Damit wird wie in ar deren Staaten, so auch t» Sachsen endlich eine Form der Schulauf sicht entfernt, die von den Lthrern immer und mit Recht a!8 eine Zurücksetzung ihrer Berufsarbeit empfunden und von ihnen darum von jeher mit der größten Entschieden heit bekämpft worden ist. Ob. aber mit der Beseitigung der geistlichen OrtSschulaufstcdt auch die Schulausicht durch Geistliche übriHaupt und in jedem Falle verschwindet, das ist freilich eine andere Frage. Nach 8 49, 1 des Ent wurfs für das „veve" VoikSschulgesetz soll auch in Zukunft „der Pfarrer der Kirchgemeinde, zu welcher der Schulart gehört, oder ein von der kirchlichen Oderbehörde zu be stimmender Geistlicher" als solcher und ohne jede Wahl dem Schulvorstande angehörev; und ß 48, 3 gibt dem Vorsitzenden des Schulvorstandes oder einem anderen vom Schulvorstande beauftragten Mitglied« das Recht, zur „Beaufsichtigung des Verhaltens und der Amtsführung der Lchrer" dem Unterricht veizuwohnen. Wie nu», wenn mit der Ausübung dieses Rechtes — der Geistliche beauf tragt werden sollte? Die geistliche OrtSschulauisicht im bisherigen Sinke wäre das zwar nicht, die Aufsicht des Geistlichen über die Schule wäre eS aber doch! Die Stellung, die dem seitherigen Träger der geistlichen Orts- schulaulstcht künftig im Schulvorstande durch Beschluß di 8 Schulvorstandes zugewiesen werden kann, berechtigt aller dings zu der Befürchtung, daß hier eine Durchlöcherung deS Grundsatzes: „Aushebung der geistlichen Ortsshul- ausficht und Durchführung der Fachallificht" vorltegt, daß hier die anscheinend aufgehobene Aussicht des Gastlichen, wenn auch in anderer Form, zur Hintertür wieder in die Schule hercinkommt. Soll die fachmännische Schulauf sicht — wie der Entwurf Vorsicht tatsächlich voll ständig und an allen Stellen durchgeführt werden, so müssen diese Bestimmungen auS den Paragraphen 48 und 49 fallen. Gavze Arbeit, das muß auch hier die Losung sein. — Lernschule — Arbeitsschule. Der Gedanke der Arbeitsschule hat im Landtag saft bet allen Parteien eine freundliche Aufnahme gefunden. I» Fachkreisen herrscht, wie man uns von dieser Seite schreibt, auch keinerlei Zweifel, daß eine Reform des inneren Schulbe triebes notwendig ist und daß diese Reform in der Rich, tuug der Arbeitsschule liegen muß. Es ist leicht erklär lich, daß von den begeisterten Vertietern der Reform die Frage der Handbetätigung im Unterricht zu sehr in der: Vordergrund der Erörterung gestellt wird, so daß sie manchem als der eigentliche Kern der Bewegung, als das Hauptmerkmal der neuen Schule erscheint Die Hantbc- tätigung kann aber nur tnjoweit in Betracht kommen, als sie wirklichen Bildungswert hat und drr geMgen Förde rung dient. Der Schwerpunkt der Reform liegt einmal in einer möglichst weitgehenden Vereinheitlichung der ein« zeigen Unterrichtsfächer uud Unterrichtsstoffe auf dem Boden des heimatlichen L-bens, zum andern aber in der Erziehung des Kindes zur Selbständigkeit. ES wird nicht nur zugehört, erklärt, gezeichnet und geformt, es werden Sprechübungen angeschloffen, selbständige schriftliche Auf zeichnungen vorgenommen und Berechnungen ausgeführt, die einschlägigen Lrsestück« werden angefügt, und die ge schichtlichen und geographische» Beziehungen des zur Be handlung stehende« Unterrichtsstoffes werden immer gleich im engsten Anschluß dargrlegt. So entsteht eine Art von Gesamtunterricht, sürdeudrw Lehrer hinsichtlich des Stunden planes und deS Einz-llehrplanes die erforderliche Be- wegungsfreiheit gewährt werden muß. Der Grundsatz des schaffenden LerueuS, de: damit zur Grundlage der Unterrichtsarbeit gemacht wird, ist auch in Schulen unserer G-gend bereits erprobt (;. B. Oberlößnitz und Loschwitz) und hat sich als durchführbar und vorteilhaft erwiese«. Der größte Vorteil lie-t auf dem Gebiete drr Willens« erziehung, in der Erziehung deS KindeS zur Selbständig, kett; als „Talschule" wird darum die erstrebt« neue Schule auch bezeichnet — Beachte deines Kindes Talent. Das Sprichwort sagt: „Früh übt sich, wer ein Meister werden will." Daher beobachte auch das in jedem Kinde auf« keimende Talent, das sich beim Spielen, beim Wandern oder beim Erzählen kundgibt Merk« auf deines Kindes Denkvrrmöze« und hilf c8 förderu. Somit werden seine geistige» Gaben geweckt und das Kind kann sich leichter heranbilden durch die fürsorgliche Unterstützung seiner Eltern. Hierdurch wird es sich auch von selbst zeigen, welche Talente in dem Heranwachsenden Kinde schlummern. Diese Talente sollten von den Eltern hrrangebildet werden, wodurch eine Vorbereitung für den künftigen Lebenslauf der Kinder gegeben wird. Dan» wird auch die Zukunft deS späteren Jünglings schon in seinen Kinderjahren begründet, eine wichtige Bedingung für die Erwerbung einer sicheren Exi« stenz im späteren Lebenskämpfe. In jedem Ktkdr schlummert ein Talent. Es bedarf bloß der Erweckung. Dürfte eS eine schönere Aufgabe für die Eltern geben? — Die Landwirtschaft in Sachfen hat ebenso wie in fast allen industriellen Ländern ihre eirstige vor herrschende Stellung eingebützt Im Jahre 1882 hatte Sachsen noch 192921 landwirtschaftliche Betriebe mit einer Gesamtfläche von 1184548 Hektar uud 994714 Hektar landwirtschaftlicher Fläche. Seitdem aber ist die Zahl der landwirtschaftlichen Betrieb« auf 175428 zurückgegangen, die zwar eine größere Gesamtfläche, nämlich 1286594 Hektar, haben, aber eine um rund 20000 Hektar geringere landwirschaitliche Fläche als 1882 nämlich 974577 Hektar. — Häusliche Krankenpflege. „Es kann nimmermehr genügen, daß nur der Arzt zweckentsprechend handelt. Nein, gleichermaßen muß das auch der Krank« uud seine Umgebung. Und selbst dann kann Erspriißliches nur zustande kommen, wenn die äußeren Verhältnisse uud Umstände des Kranken paffend gestattet werden." Treffender kann man de» Wert der Krankevpfl ge kaum charakterisieren, als eS Hlppokrates mit diese» Worten getan. Die Maß- »ohmkn tkS Arztes rutz?» wenig, wenn eS einem Schwer ! krönten an sachgemäßer Pflege fehlt. Der Pfleger und jdie Pflegerin sind nicht nur deS Arztes beste Helfer, sondern eine gute Pflege ist zugleich auch die beste Behandlung. — Wie man sich gesund erhält, Uhrt in ge schickter und origineller We-ie ein amertkolilicher Aczt, der „GeiuvdheitskomrMarvon Chicago" Dr. William A.EöauS, seine Mitbürger. Er hat ganz allein durch Einwirkung auf die Einsicht dcr Bevölkerung in Wort und Schrift es- fertig gebracht, die Sterblichkeit in der Hauptstadt des Staates Illinois wesentlich herabzusetzen. Vor kurzem hat er zihn G-suodhritSregeln veröffentlicht, von denen einige dcr beachlcnswektkstcn lauten: Geschlissene Fenster sind Wege, die dcr Tuberkulose gcöffnct sind. — Starke Getränke machen Lie Menschen schwach. — Eure Lungen können nicht gebadet werden, führt ihnen wenigstens Luft zu — Macht nicht die Nacht zum Tage. Genügendes Schlafen zu rechter Z.it ift keine verlorene Zeit. — Frühjahrsmüdigkeit. Sobald sich die Na tur zum Erwacven anschickl, kommt auch der Mensch schein bar zu neuem Lebe», froher Mut zieht in ihm ein. Neben her geht aber — hauptsächlich bei Fraucn und hier bei blutarmen in erster Linie — ein Zustand mehr oder minder großer Schwäche, die de» levzrrohen Körper zeit weilig wie abgelebt erscheinen läßt. Abgcspanvtheit, Schwere in den Glieder«, unsicherer Gang uud Schwiudelgefühl, bisweilen auch leicdte Ohnmächten, find die Symptome der FrühjahrSschwäche". Es handelt sich hierbei um einen seit jeher bekannten Zustand während einer besonders lebhaften Stoffwechselperiode, der »ur in ganz seltenen Fällen als Krankheit der ärztlichen Behandlung zu urter- ltegen hat Personen, die an dieser „Frühjahrsmüdigkeit" zu leiden haben, tun gut, sich einer gewissen Diät zu be fleißige«. Reizlose, kräftige Kost, öftere, dafür ober jedes mal nur geringere Nahrungsaufnahme, reichlich Milch und kein Uevermstz in drr Spannung des Körpers lasten das kleine Uebel der Regeneration des Körpers im Früh ling leicht überwinden. — Taubenpaare in neue Behausungen einzugt- wöhneu, ist oit schwer, zuweilen sogar unmöglich. Letz teres ist gewöhnlich dan» der Fall, wenn die asgekausten Paare einer größeren, ruhiger gelegenen und besser ein- gelichteten, überbaupt ihrer Lebensweise zusagenden Taubenhaltllüg entstammen als es dir ist, in welche st« etligebracht wurden. Mauch« zeigen sich dabei so eigen sinnig, daß sie selbst durch wochenlaugeS Einsprrren bei bester Pfl<ge zum Bleiben nicht zu bestimmen stad, sogar dl« erbrütete» Junges verlosten, fortfliegkn, sich wildernd umhertrrtorn und schließlich an geeigneten Stellen im Freien uiederlastem Tauben solcher Art sind diijenigen, welche man in Großstädten zuwrilen sehr zahlreich a« Bahnhofsgebäuden, Kirche» uad Türmen, w!« anderem Hochbauten au trifft. Eta gutes Hilfsmittel, Tauben zum Verbleiben in einer für sie neu hrrgertchteten Be hausung- zu bestimmen, ist das Bestreuen Les Bodens derselben mit AniSkörnern, die sie auspicken können, und das Bestreichen der Wände mit Anisöl, dessen Geruch sie ebenso entzückt, wie derjenige des Katzrvkrautrs (wsrurrr verum) de« Katzen ein« Wonne ist — Mittelelbeturngau. Vos jeher haben die Turnvereine ihr besonderes Augemmrk auf ihre Zöglings- abteilungen gerichtet. Möglichst viel junge Leute in ihre Reihen aufzunehmen, ihnen eine rechte Körperpflege zuteil weroen zu lasten, haben sie immer als et«e ihrer wichtigstem Aufgaben betrachtet. Für di« sich schnell entwickelnde Jugend ist nichiS geeigneter als regelmäßige Leibesübungen. Luft und Liebe werde» uu» bekanntlich lebhaft gefördert, wenn die junge« Leute t» ihren körperlichen Leistungen sich mit andere» im Wettkampf Wessen können. Es ist daher in allen größeren Vereine« üblich, für die Zöglinge besondere Wettkämpfe und Wettspiele adzuhaiten, und auch die Gaue Haden seit vielen Jahren schon besondere Jugendturm» augeletzt, mit denen Wettkämpfe in de« volkstümlichen Hebungen und Wettspiele verbunden find. Der Mtttelelbeturngau, dessen Verein« gegen 2400 junge Leute im Alter von 14 bis 17 Jahren in ihren Abteilungen besitze« und dcr alljährlich eln Jugendturnen bezirksweise abhält, vrranstattrte am 10. d. M. zum ersten Male für sie Jungmauvschaften ein Gerätewrtturnen, bei dem teils vorgeschrtebkne, teils selbst gewählte Uebungen geturnt werde» mußten. Daß dies Wetturnen den Wünsche» der Jugend entsprach, zeigt« die große Beteiligung. In der 1 Gruppe (Älter von 14 bis zu 17 Jahren) beteiligte« sich 107, in der 2 Gruppr (17. bis 18. Lrbrnsjahr> 70 Wrtturner. Ein frischer, fröhlicher Geist und straffe Zucht und Ordnung herrschten während deS dreistündige« WetturnenS, das ohne jeden Uofall verlief. Unter den ältere« Turnern wurde Trommer, Tv. Döhlen mit 8^ Punkten, in der Gruppe der jüngeren Turner Hartmann, Allg. Tv. Großmhatn mit 74*/» Punkten erster Sieger. Das Weitungen fand in der Königlichen Turnlehrer- bildungSanstalt statt. Die Zeit nach dem Turnen bis zur Stegerverkündtgung wurde durch eise treffliche Sonder vorstellung des Turnvereins Meißen und heitere Gesänge auSgefüllt. Die Steger erhielten »ach einer kurzen An sprache deS GauvertreterS Dirckior Mühle als schlichte Auszeichnungen Eicheslaubsträußchen. — Nach dem amtlichen Bericht der Kgl. Kommission für daS Vetertnärwrsen über die am 15 März 1912 iw Königreiche Sachsen herrschenden ansteckende« Tier« krankheiten wurden ftstgeftelll: a) Milzbrand in 6 Gr« metnden und 6 Gehöften (am 29 Februar 1912 i« 9 Gem. u 6 Geh ): d) Tollwut in 1 Geh in MittelweigS» dorf (AmtSH. Zittau); c) Maul- uud Klauenseuche ix 39 Gem. u. 50 Geh (73 G-m. u. 99 Geh); ä) Räude del Pferde in 1 Geh der Stadt Chemnitz; e) Schweineseuche einschl. Schweinepest in 2 Gem. u. 2 Geh. (6 Gem. u. 6 G-h.); l) Bruftseuche der Pferde in 9 Gem. u. 11 Geh- (7 Gon. u. 9 Geh); s) GehIrnrückenmarkSentzündunS der Pferde in 27 Grm u 28 Geh. (20 Gem. u. 20 Geh.)- — Stntenmnsterungen und Fohlenschauen werden im lausenoen Jahre abgehalten: am 30. März i« Großenhain, am 1. April in MohliS, am 2 April is KesselSdorf, am 3. April in Moritzburg, am 17. Apri»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)