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Well l m üllck. - -. ! ' Im Spciseiaal des Kindcrasyir. seinem Aeußeren bekundet der slatilichc, lang- , flügge werdenden Vögelchen als Tummelplatz , Händen eines auf dem Gebiete der Kinder- ' gestreckte Bau, daß er seine Pforten ausschließ- > dienen, wenn die Witterung den Aufenthalt pflege seit Jahren bewahrten Arztes. Die ! lich kleinen Gästen öffnen soll, das Relief! im Freien verwehrt. Um dem kindlichen Auge , Anstalt ist ursprünglich für vierzig Kinder neben der Haupteinfahrt, das in finniger Anregung und Abwechselung zu bieten, zei-, eingerichtet worden; zur Zeit aber find zirka l Weise die sorgende Mutterliebe verkörpert, j gen die Wände drollige, bunt aufschablonierte j hundert darin gelagert? Lin verliner ILillüerarp! laufen gemalte Friese hin. Schneeweiß Vorderansicht des Kinderasyls. den Friese, die Türen farbige Bekrönungen, die Nischen und Pfeiler allerhand Blumen und Märchenszenen, unter denen besonders das holde, in einer blühenden Dornenhecke schlum mernde Dornröschen das Entzücken aller Asylbesucher bildet. Die Stationen sind freundliche, vor Sauberkeit blitzende Räume, das eigentliche Heim der kleinen Aufnahme ausdrücklich nachsuchen. . „ Stiftung steht in städtischer Regie. Schon in ! der verschiedenen Etagen hin. sind die Beltchen, in denen die winz.gen Menschlein sich dehnen, schneeweiß die Bezüge der Kissen, die Jäckchen und Tücher, die ihre Körperchen umhüllen, und schneeweiß sind auch die großen Schürzen und Häubchen der jungen Wärterinnen, die leise von Bett zu Bett gehen, um ihre Pflegekinder zu ver sorgen. Jede Station ist mit acht Bettchen belegt; in jeder befindet sich eine weiße Fayencebadcwanne, eine Babywage und ein Tisch mit viereckiger Glasschale, in der zwischen Gazeblättern die sorgsam ausgekochten Sauger trocken aufbewahrt werden. Alle Möbel sind hell gestrichen und mit Blumen oder Bildchen bemalt; bald ist's ein Hampelmann, bald ein Püppchen, dann wieder ein stolzer Kikeriki, eine Klapper und dergleichen, die sie freundlich beleben. An jedem Bettchen hängt Babys eigenes Badetuch, sein eigenes Thermometer in besonderer Nickelkapsel und, wenn nötig, sein eigener Saug.r in einem zierlichen Emailbecher. Bei den größeren Kindern gesellt sich noch irgend ein Spielzeug dazu, ein einfacher Ball, ein Woll- oder Filztierchen, die an einem Faden schaukeln und den daß einer fortschreitenden Degeneration einzig und allein zärtlichste und ge wissenhafte Fürsorge unserer Kleinen und Kleuisten entgegengesetzt werden muß, und daß namentlich Schutz und Liebe für jene unglücklichen lleinen Weltbürger zu fordern ist, Lie weder Vater noch Mutter kennen oder deren belebende Sonne treuer Elternliebe durch die un durchdringlichen grauen Welken müh- seligsten Erwerbs oder bitterster Not verdunkelt wird. Aus diesem Menschen- freundlichen und sozialpolitischen Ge sichtspunkte heraus sind die Säuglings heime und Asyle geschaffen wurden, die sich ohne Voreingenommenheit der hckfs- bedürftigenKleineu erbarmen und ebenso gut den „Elendkindern" — wie eine bekannte Schriftstellerin gerade jene be klagenswerten Geschöpfe genannt Hot, die nicht im Gehege der Familie ge boren wurden — Nahrung und schützen des Heim gewähren, wie den Säuglingen mittelloser Eltern, die dem kleinen Wesen nicht Wartung und Sorge angedeihcn lassen können. Eins der bcsteingcrichteleu derartigen Institute ist das neue „Kinder asyl" in der Knrassierstraße zn Berlin, die sogenannte Schmidt-Gallisch. Stiftung. Ein paar kinderfreundliche Bürger hub.u das Grundstück und ein beträchtliches Kapital in bar der Stadt Berlin zum Ban, Einrichtung und Unterhaltung die ser Pflegestation für die jüngste Jugend testamentarisch zugewieseu. Ausgenom men werden Kinder, deren Eltern unbe kannt oder ausgewandert und nicht zu m lteln sind, oder sich im Krankenhauje finden, aber auch solche, deren Müller Mehr denn je hat man sich in neuerer die Kinder-Relieffiguren an den Pfeilern der Zeit zu der Ueberzeugung durchgerungen, Loggien, die Engelsköpfchen, die sich fries- daß man der leidenden Menschheit am besten artig um die Erker und Türmchen hinziehen, durch vorbeugende Maßregeln helfen kann, Alles ist wundervoll praktisch eingerichtet und Obdachlosen. Alles hier ist Weiß in Weiß gehalten. Unter der Zimmerdecke ungeschickten kleinen Palschen zu ver- er- , mu wogendem Verständnis ausgedacht. Licht j gnügtem Spiele dienen. Bei schönem Wetter be- und Luft finden ungehinderten Zutritt zu allen werden sämtliche Bettchen auf die geschützten die, Räumen; breite Helle Korridore ziehen sich und doch luftigen Lo. gien gerollt,'die durch Die! in langer Flucht vor den einzelnen Zimmern Türen mit jeder Station verbunden sind. Die . ,n y.v gin. Sie sollen den ärztliche Leitung des Asyls liegt in den