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M. SR» itz o Pfg- elk Bukett. °en an- baldige . Be- ^er me. z. «I8V düngen !G- tz. st «iB lS. el preisen chwitz. Preisen me, r. 5vv» W i liefert e, 8- achen 'itung, durch «ann, tr. 24. lr. 5»ee ebezirk I.Okt. Utes« u«g! S17S re, ürzen tr 68. I» UNg und mein l- Ich adern dank schon igen. Stich, diskr. uchts noch Sie lange n. esse: »77. z-mspr-ch-r Wilsdruff Nr.« Wochenblatt für Wilsdruff und Amgeaend psstsch-rlldul« r-ipzi, 2^«14 Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Meißen, des Amtsgerichts Wilsdruff, des Gtadtrats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt Verleger und Drucker: Arthur Zschunke in Wilsdruff. Verantwortlicher Schriftleiter: Hermann Lässig, für den Inseratenteil: Arthur Zschunke, beide in Wilsdruff. Dienstag den 28. September 1920. Nr. 224. 79. Jahrgang. Amtlicher Teil Maul- und Klauenseuche. Unter dem Viehbestände des Rittergutsbesitzers Neuling in Steinbach bei Mohorn ist die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen. Gemäß §8 161 flg. der Bundesratsvorschriften zum Viehseuchengesetz wird als Sperr bezirk die Gemeinde Steinbach b. M. mit Gutsbezirk bestimmt. Das Beobachtungs gebiet bilden neben den bereits bekanntgegebenen umliegenden Gemeinden Neukirchen mit Gutsbezirk und Ortsieil Oberdittmannsdorf Infolge Ausbruchs der Maul- und Klauenseuche in Oberwartha (Amtshauprmann- schaft Dresden-Altstadt) werden die Gemeinden Niederwartha und Unkersdorf als Be obachtungsgebiet erklärt. Für den Sperrbezirk gelten die Vorschriften in D 162, 163, 164 und 168, für das Beobachtungsgebiet die Vorschriften in W 166 und 168 der Bundesratsvarschriften zum Viehseuchengesetz — Gesetz- und Verordnungsblatt 1912 Seite 83 folgende —, überdies für den ganzen Bezirk die sonstigen von der Bmtshauptwannschaft zu treffenden An ordnungen. Weilergehende Beschränkungen bleiben ausdrücklich varbehalten. Zuwiderhandlungen gegen diese Bestimmungen werden, insoweit nicht nach den Strafvorschriften des Viehseuchengesetzes vom 26. Jun« 1909 oder sofern nicht nach anderen geschlichen Bestimmungen höhere Strafen verwirkt sind, gemäß ß 57 der säch sischen Ausführungsverordnung zum Viehseuchengesetz vom 7. April 1912 mit Geldstrafe bis zu 150 Mark oder mit Hast bis zu 6 Wochen bestraft. Meißen, am 24. September 1920. 1268a/1290a V- sie» Die Amtshauptmanuschast. 2. Rate Reichseinkommensteuer Wz. Wilsdruff, am 27, September 1920. «,W Der Staötrat. . Wmtä-sllÄlSm^ Wilsdruff, am 27. September 1920. «>»» Der Stadtrat. »» »»»-WWWWWEM Kleine Zeitung für eilige Leser. * Im oberschlesischen Grubenrevier sind erneut schwere Streikunruhen ausgebrochen. * Wie Berliner Bresse-Meldungen besagen, soll unverzüg lich ein Gesetzentwurf zur Sozialisierung des Kohlenbergbaues eingebracht werden. * Der neue Präsident Frankreichs, Millerand, hat zum Ministerpräsidenten den linksrepublikanischen Abgeordneten Leagues berufen. * Nach einer Meldung des „Secolo" aus Paris hat der Botichafterrat bei den alliierten Kabinetten dre Festsetzung der Volksabstimmung in Oberschlesien für die zweite November- Woche beantragt- * Die Konferenz der englischen Bergarbeiterdelegierten hat beschlossen dem Ersuchen Llond Georges stattzugeben und die Streikankündigung um eine Woche auszuschieben. * Nach den Londoner Blättern ist in England von einem Abbruch der politischen Beziehungen zwischen England und Ruhland nichts bekannt. * Polen hat den Waffenstillstand mit Litauen gekündigt. Polen macht Litauen für den Abbruch der Verhandlungen verantwortlich und behält sich die gleichzeitigen militärischen Maßnahmen vor. * Ein Erlaß der chinesischen Regierung kündigt an, daß die amtlichen Beziehungen zu dem russischen Gesandten nicht mehr fortgesetzt werden. Z« Brüssel. Von einem gelegentlichen Mitarbeiter wird uns über die Brüsseler Finanzkonferenz geschrieben: Die Vorbereitungen zu dieser Konferenz haben ungleich besser geklappt als zu derjenigen von Spa. Ob es daran gelegen hat, daß man vorher ungleich weniger von ihr ge redet hat als von dem großen Aufgebot, zu dem man im Juli die sogenannten ersten Kanonen aus aller Herren Länder nach dem belgischen Badeorts zusammengetrommelt hatte? Jedenfalls die Sensation der erstmaligen Zusammen kunft mittelmächtlicher Staatsmänner mit Vertretern der ehe mals feindlichen Regierungen steht hier nicht mehr in Frage und so herrscht von vornherein ein ruhigerer Ton, eine selbstverständlichere Geschäftsmähigkeit bei den notwendigen Berührungen, zu denen es bis jetzt zwischen Ententc- leuten, deutschen Politikern und Pressevertretern und neuiralen Interessenten gekommen ist. Die lokalen Behörden be mühen sich offensichtlich, die Gebote internationaler Korrekt- heit gewissenhaft innezuhalten, die vielerlei Bureaus, mit denen man zu tun hat, arbeiten tadellos und der belgische Ministerpräsident hat zu dem ersten internationalen Empfang, den er am Abend nach der formellen Eröffnung der Konferenz veranstaltete, die deutsche Delegation und die in Brüssel vertretene deutsche Presse ebenso eingeladen wie seine Freunde aus England und Frankreich. Äußerlich also wird diese Konferenz, das darf man schon hoffen, einen leidlich erträg lichen Verlauf nehmen. Ob in dieser Atmosphäre aber auch die sachlichen Ver handlungen, vor denen wir stehen, besser gedeihen werden, man es in Spa erlebte, ist noch ganz und gar unent schieden. Ms die deutschen Delegierten am Freitag nach- mmag 3 Uhr zur ersten Sitzung im belgischen Parlaments- gevauüe erschienen, fanden sie ihre Plätze zwischen den-- ffMAM Südafrikaner und Portugiesen angewiesen. - ls A ein Zufall, dann aber jedenfalls kein sinniger Zu- fall. Etwa 200 bis 250 Personen sehen sich in dem pracht- oollen Sitzungssaal vereinigt, und wie Herr Ador, der frühere Präsident der schweizerischen Bundesrepublik, die Verhandlungen eröffnet, wenden sich ihm alle Augen und Ohren mit gespannter Aufmerksamkeit zu. Er weiß, bei aller Vorsicht jpr Ausdruck, deutlich genug zu unterstreichen, daß man an dieser Stelle mit dem Vertrag von Versailles nichts zu Lun habe, nur Fragen finanztechnischer Natur würden diese Versammlung beschäftigen und es würde ihre Aufgabe fein, nach Mitteln zu suchen, um den durch den Krieg erschöpften Ländern die Erfüllung ihrer Verpflichtungen zu ermöglichen. Doch ließ er daran keinen Zweifel, daß die vollständige Ausführung der Vervfliänungeu oes Friedensvertrages eine für diese Konferenz fest stehende Voraussetzung sei. Um so unparteiischer konnte nach dieser Ansprache des neutralen Vor sitzenden die Erwiderung des belgischen Ministerpräsi denten gehalten sein, der in der Hauptsache den guten Willen betonte, der erforderlich sei, um die wirkliche Wieder aufrichtung der gestörten Finanzverhältnisse der Welt zu er reichen. Dapn hörte man nur noch eine Entscheidung des Völkerbundsrates, wonach, um Mißverständnisse zu vermeiden, noch einmal ausdrücklich darauf hinzuweisen sei, daß der einzige Punkt der Aussprachen in der Konjerenz eine Prüfung der finanziellen Fragen sei, wie es von jeher vor gesehen war. Also keine Politik, vor allem keine grotze Politik und keine Bemühungen der Geister um die Revision des Friedensoertrages. Das ist, für die Entente, das Blümlein Rührmichnichtan oder man kann auch sagen, der leibhaftige Gottseibeiuns. Also wären dann die Sachverständigen, die Fachmänner erst einmal sozusagen aufs Trockene gesetzt, um erst einmal außer jedem Zusammenhang mit den Fragen über Leben und Sterben der Völker die stark verschobene Lage der Staats- und Wirtschaftsfinanzen der alten oder neuen Welt zu studieren. Vielleicht führt dieser Weg wirklich zu Möglichkeiten unbefangenerer Erkenntnis der Tatsachen. Damit wäre immerhin schon etwas gewonnen. Selbstverständlich war das nächste, was man nach der Eröffnung zu tun hatte, die Wahl eines Bureaus. Die Niedersetzung von Kommissionen soll erst am 2. Verhand lungstag erfolgen, nachdem man sich vorher über die Ge schäftsordnung geeinigt hat. Dann will man mit der Prüfung der Finanzverhältnisse der kleineren Länder be ginnen, um von ihnen langsam zu den schwereren und schwersten Finanzkalamitäten aufzusteigen. Die Delegierten sind bereits bei ihrer Ankunft von einer Fülle von Makulatur, Verzeihung von Denkschriften aus aller Herren Länder in Empfang genommen worden und sie können sicher sein, daß sich dieser Papiervorrat während der Tagung der Konferenz noch zu Riesenbergen steigern wird. Wird es möglich sein, aus Ler Unmasse dieses Materials, die gewiß nicht allzu zahlreichen fruchtbaren Gedanken auszusondern, die Spreu vom Weizen zu trennen? Es wird langwieriger und wohl auch langweiliger Arbeit bedürfen, um auf dem ungeheuren Trümmerfeld der Weltwirtschaft ein neues, ein tragfähiges Fundament für den Wiederaufbau des Völker lebens zu errichten. Die berühmtesten Ärzte, meinte der belgische Ministerpräsident, umstünden das Bett des schwerkranken Europas und so werde man wohl das Vertrauen auf die Genefung dieses Patienten nicht zu verlieren brauchen. So mußte wohl sprechen, wer die Pflicht der Gastfreundschaft gegenüber den Ver tretern von nicht weniger als dreißig europäischen und außer europäischen Staaten zu üben hatte. Doch wenn man sich in den Kreisen der Delegierten etwas umhort, findet man kaum irgendwo auch nur leise Anflüge von Optimismus. Hier und da vielleicht ein weißer Rabe, der nicht von vorn herein an der Lösung der gegebenen Aufgaben völlig ver zweifelt. Doch find alle Beteiligten bereit, sich ihnen mit dem gebotenen Eifer zu unterziehen, denn jeder weiß nur zu gut, was vom Gelingen oder Mißlingen des Werkes ab hängt, das Ler VölkerbundsraL Ler Zusammenkunft in Brüssel gestellt hat. So ist der Auftakt in dieser Konferenz nichts weniger als vielversprechend, doch werden wir wohl diesmal von einer Erhitzung der politischen Leidenschaften verschont bleiben. Das ist immerhin ein ausreichender Grund, um einige, wenn auch nur sehr bescheidene, Ergebnisse der be vorstehenden Beratungen sür möglich zu hauen. MWsch - pslmsche Friedensaussichie^. Kein Sieger, kein Besiegter. Zu Beginn der ersten Sitzung der Konferenz in Riga erklärte der Sowjetvertreter, Joffe, Rußland habe den Krieg nicht gewollt und sei auf Antrieb der Entente-Imperialisten angegriffen worden. Die Fortsetzung des Krieges über den Winter würde für beide Völker schrecklich sein. Rußland sei bereit, Lie in Minsk von den Polen als unannehmbar be zeichneten Bedingungen fallen zu lassen und zwecks sofortigen Waffenstillstandes und Frieüensjchlusses Vorschläge zu machen. Rußlands Vorschläge. Beide kriegführenden Parteien sollen die Unabhängig keit und das Selbstbestimmungsrecht Ler Ukraine, Litauens, Weißrußlands und Ostgaliziens anerkennen, ebenfalls alle staatlichen Organisationen, Landtage, Parlamente oder Sowjets, die in diesen Gebieten bestehen, wie das bereits 1918 und 1920 geschehen sei. Für den Volksentscheid über die Zugehörigkeit Ostgaliziens werde das demokratische Stimmrecht von Rußland zugestanden. Rußland fordert weiter zahlenmäßige Beschränkung der polnischen Armee und die Anerkennung des russischen Rechts auf die Verkehrslinie Biaimiok-Grajewo. Es wünsche den Waffenstillstand in zehn Tagen. Polnische Bedingungen. Der Vorsitzende der polnischen Delegation, Domskt, erklärte die Bereitwilligkeit, zum Frieden zu kommen, und formulierte folgende Bedingungen: Beide Parteien verbürgen sich gegenseitig der Nichteinmischung in die inneren An gelegenheiten des Nachbarstaates. Für die territorialen Be stimmungen sollen nicht historische, sondern die Lebens interessen beider Staaten maßgebend sein. Bas Optionsrecht und das Bürgerrecht sowie die Freiheit kultureller und wirt schaftlicher Entwicklung soll allen Angehörigen beider Staaten verbürgt werden. Die Lösung der Wirtschaftsfragen müsse unter der Vorbedingung erfolgen, daß Polen keine Ver- pflichtungen für die Staatsschulden des alten Rußland ob liegen. Polen sei bereit, den Waffenstillstand alsbald zu unterzeichnen. Inzwischen geben die Feindseligkeiten an der Front weiter und beide Parteien melden Erfolge ihrer Truppen. Wie gestattet sich unsere Ernährung? Aussichten für den kommenden Winter. Im Wirtschaftsausschuß des Reichskabinetts gab der Ernährungsminister Darlegungen über dieLage und die Gestaltung unserer Ernährung, besonders im nahenden Winter. Er erwähnte die Aufhebung der Zwangsbewirt schaftung auf manchen Gebieten und sagte dazu u. a.: Auf den Gebieten jedoch, auf denen die öffentliche Be wirtschaftung noch unbedingt notwendig und durchführbar ist, wird und muß die Regierung die staatlichen Machtmittel mit um so größerer Schärfe zur Anwendung bringen. Dies gilt besonders für Getreide, Milch und Zucker. Wenn auf anderen Gebieten, insbesondere beiKartoffeln und Fleisch, infolge der zunehmenden und heute unüberwindbaren Schwierigkeiten, die sich der Durchführung der Zwangswirt schaft entgegenstcllen, der freie Verkehr wieder hergestellt wird, so muß die Regierung die Preis- und Marktverhältnisse mit schärfster Aufmerksamkeit beobachten und tatkräftig emgreifm, sobald sich Stockungen und Mißstände in der Versorgung mt Lebensmitteln ergeben. Hierbei müssen Handel, Erzeuger und Verbraucher die Regierung unterstützen. Landwirtschaft und Handel müssen sich bewußt sein, daß es ihre Pflicht ist, mr eine ausreichende Ernährung der Bevälkemng zu angemessene Preisen zu sorgen. Alle schöpferismen Kräfte der Selbstver waltung müssen zu gemeinsamer Abwehr wucherischer Aus beutung wie auch gewerbsmäßiger oderprwatcr Zurückhaltung von Lebensmitteln vereinigt werden. Ein wesentliches Mit!el in der Bekämpfung der bevorstehenden Schwierigkeiten sicht die Regierung in der Schaffung ausreichender Reserven von Lebensmitteln. Am 1. Oktober 1920, dem Tage des Außerkrafttretens der Fleischzwangswirtschaft, wird die Reichsfleischstelle über weh. als 70000 Tonnen Auslandsfletsch, Auslandsspsck und sonstiger Fleischwaren verfügen. Die Auslandsfleischreserve wirn ständig auf 30000 Tonnen erhalten werden, die für drei Mo nate die bisherige wöchentliche Ausgabe von 125 Gramm Fleisch auf den Kopf der Bevölkerung in den großen Bedarfs gebieten für den Notfall sicherstellen. Von der Reichsfettstelle wird vorläufig eine ständige Schmalzreserve von 20000 Tonnen gehalten. Aus ihr werden neben dem, was der Bevölkerung infolge Zulassung einer kontingentierten Einfuhr durch den freien Handel zur Verfügung stehen wird, die bisherigen Rattonen auf dem üblichen Wege weiter ausgegeben werden. An Kartoffeln steht aus den zwischen Erzeugern und Kom- munalverbänden abgeschlossenen Lieferungsverträgen eine Reserve von 32 Millionen Zentnern zur Verfüauna. Hierzu