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n Erfüllung geht Wer aber das Kindlein von Beth lehem kenn! und liebt, der w?ih, daß willen im Kampf und Leid der Erde nun kiue Quelle ewigen Friedens und längere Z it bei den Postanstalten in den Abgangshäfen des FchlandtS lagern müss-s. — Pate«tsch«u. Vom Patentbureau O Krueger L Co., DreSdev'A. Schloßstraße 2. Adschriilen billigst. Auskünfte fcei Eisenwerk G Meurer, Akt.. Ges., Eosse- baude: RegelunpSvorrichtung für die GaS- und Waffer- zuführung bei FlüssigkeitScrhitzern. (Ana Pat.) — Her mann Bähr, Döhlen, Post Deuben: Milcherhitzer, br dem die einströmende kalte Milch durch die auSirelende erhitzte Milch vorgewörwt und damit die heiße Milch rück- gekühlt wird (Angm.) Rich Kippevhahn, Potschappel: Zwei- schneidiges Kreikmesser zum Streiieuschneiden. (Gm). — Gustav Hkyie, Stebenlehu bei Nossen: Schnürsenlelver« schluß für Schuhwerk. (Gm.) Moritz Müller, Tharandt: Pickelhalter usw. (Vnläng.) — — Wichtig für Gastwirte! Der Schieß Auto mat .Lucca' gilt als GlücksipteU Automat — Die linksufrigeElbstraße Gauernitz—Meitze» ist nach Abhaltung des BeratnungStermineö im vorigen MosatS in die Uaterhaltung des BezirksverbandeS Müßen übergegangen. Diese BezirkSstraße beginnt mit Km 3,4 in Gauernitz an dec Grenze mit dem Wegeverband Nieder. Wartha—Gauernitz und endet erstmalig mit Km 10.790 an der Flurgrenze Siebeneichen-Meißen, am Wasserwerke der Stadt Meißen. Sie wird dann durch eine 343 m lange Streckt in der Stadtflur Meißen unterbrochen, be ginnt wieder bü Km 11,133 an der neu festgesetzten Flur- grenze Meißen-Neudörfchen und endet mit Km 11342 an der Flurgrenze Neudörfchen-Meißen am Wettiner Garten Sie führt durch die Flure« Gauernitz, Scharfenberg, Gruben (Ortsteil Reppnitz), Batzdorf, Siebeneichen, Meißen, Neudörfchen. — Steigerung de- Preises unserer pflanz« liche« Nährmittel. Welche Steigerung auch untere pflanzliche» Nährmittel innerhalb eines Jahres erfahren haben, gibt ein landwirtschaftlicher Korrespondent bekannt. Nach ihm betrug rm Reiche im Oktober 19 l0 der niedrigste Durchschnittspreis des Weizens pro Doppelzentner Mk 15 im Oktober 1911 aber Mk 18, der niedrigste Durchschnitts, preis des Roggens im Okiober 1910 Mk. 12.50, im Oktober 1911 hingegen Mk. 13 75, und der niedrigste Durchschnittspreis der Gerste im Oktober 1910 Mk 11,50, im Oktober 1911 aber Mk. 14,50. DaS sind fürwahr recht ansehnliche Steigerungen. Ja, wir leben in einer recht teuren Zeit. — An unsere Inserenten und auswärtigen Leser. Der Intensive Gejchastöbetr-eo zur Welyaacyts- zett stellt an dir Leistungsfähigkeit einer Zeitung zum Teil ganz exorbitante Anforderungen, und es ist nicht immer möglich, eine Verzögerung in der Herstellung unseres Blatteü zu vermeide». Wir bitten deshalb unsere auswärtigen Abonnenten um Nachsicht, falls in diesen Tagen zuweilen eine Verspätung in der Zustellung unseres BlaitcS ein- trttt. Sie haben dafür die Genugtuung, daß sie im Gegensatz zu Gepflogenheiten, die anoere Blätter mit der Versendung von Teilauflagen beobachten, den gesamt,« Text« und Jnseratentnhalt in gleicher Weise wie die städtischen Abonnenten erhalten. Unsere Inserenten bitten wir wiederholt, gerade in der j-tzigen Zeit es sich angelegen sei» zu laste«, die Aufgabe der Inserate — insbesondere der größeren Umfanges — so frühzeitig wie nur irgend möglich zu bewerkstelligen. ES liegt dies auch in ihrem eigenen Jatereste, da bei frühzeitiger Aufgabe eine größere Sorgfalt auf Form und Plazierung der Inserate ver> wendet werden kann. — Ei« Führer bei Weihuachtseinkäusen ist für alle unsere Abonnenten oer Inseratenteil umereS Blattes. Seitens der am Orte ansäistgen Geschäftswelt sind von zahlreichen Vertretern aller Branchen durch In. serate in unserer Zeitung dem kaufenden Publikum An haltspunkte in reicher Auswahl geboten, wo dieser und jener Gegenstand erbältlich ist, und welche Preise dafür angelegt werden müssen. Daß eine derartige Voranzeige zu fixieren, bevor er kauft, liegt auf der Hand. An alle unsere Lrser richten wir deshalb die freundliche Bitte, be Weihnachtsbesorgungen ihr Jntensse in erster Linie den jenigen Firmen zuwenden zu wollen, welch! durch Jaserieren in unserer Zeitung bestrebt waren, dem Pub likum schon vo hir die oben erwähnten Aohaltspunkie zu liefern. Daß E nkäufe möglichst frühzeitig gemacht werden tollten, braucht kaum hervorgehobcn werden, da die G - ! fchäftswelt dadurch in die Lage versetzt ist, nicht vorrätige oder bereits ve-g iffene Waren noch rechtzeitig vor mm Feste besorgen zu können, was in der H tze ter letzten WeihnachtSwoche nicht immer möglich sei» dürste Weiter hin bitten wir jedoch unsere werten L ser, bei Einkäufe» ! in den betreffenden Geschäften stets hervorhebe« zu wollen. daß dieselben durch Lie in unserer Zeitung Vorgefundenen Inserate veranlaßt worden find. Unsere Leser erweisen dadurch kostenlos sowohl uss als de» betreffenden Firmen eine G-fälligkeit, für die speziell unser Verlag stets dank bar sein wird, die aber auch den betreffenden Firmen zu statistischen Zwecken willkommen sein dürfte. — Schweineschlachten. Au irgend einem kühlen, frischen Lkzemvermorgen, wenn über dn Felder« draußen der weiße Nebel braut und an den Bäumen das noch wenige vergilbte Laub feucht vom Nachttau glitzect, an einem solchen Tage pflegt die letzte Stunde des Schweines zu schlagen Tagelang vorher ist dem Metzger bereits der endgültige Auftrag gegeben worden, heule pünktlich zu erscheinen. In der Küche draußen kocht in großen Kesseln daS zum Blühen e:fo:derliche Wass-r. alle Geräte stad blank g putzt und gescheuert, alle Gemüter bis zur Siedehitze erregt. Nur eia einziger, der Hauptieiluchmer, ahnt noch nichts von dem bevorstchmden Ereignis. Dick- fällig und behaglich grunzend wälzt sich das Opfer auf sein m duftenden Lrger. Und seine Augen bl cken eher verwundert als entsetzt, wean sich dann plötzlich zu ungewöhnlich früher Morgenstunde die Türe des Schweine- stallS öffnet. Vo, den wenig ästhetischen Szenen, die sich bei der Tötung absptrlen, und vos denen man die Kinder nach Möglichkeit fernhalten sollte, da solche Eindrücke in einem gcw ssm Ü bessalter gemüts- verrohend wi ken, will ich schweigen. Lustiger wirds erst wieder, wenn das gelötete Schwein seins erste Weihe als angehendes Nahrungsmittel in Form eines heißen Bades empfängt und wena sodasn die Borsten sorgsam durch Schaben ertfernt w rden. Rosig, wie verjüngt, taucht es aus diesem VskschönerungSpiozeffe wieder empor. Und dann beginnt ein Zirstörungsweik. an dem sich, wie in Schillers Glocke, „tausend flstß'ge Hände regen". DaS Zerteilen des Stückes ist in kürzester Frist erfolgt. Alles waS sofortige Verwendung zu Wurst, Wellfleisch und dercleichen Verwendung finden soll, ist im Handumdrehen n den dazu bestimmten Kissel» verschwunden. Und ehe eine weitere Stunde vergangen ist, sitzt Groß und Klein Jurig und Alt an der vollbesetzten langen Fiühstückstafel. Ind selbst der Mitleidigste, dem die ganze Prozedur bis her nur Entrüstung oder Worte des Mitgefühls entlockt«, revidiert diesen seinen Standpunkt angesichts einer aus reichenden Portion frischen, blühenden Wellfleisches und einer einladend blinkenden, wohlgefüllten Flaswe mit — na, sagen wir: flüssigem Get'.eise. So sind wir Menschen! Auch der Nichlvegetarier unter uns weiß zuweilen Worte >er Empörung über die RückstchtSlostgkett zu sieden, mit »er wie das Leben eines jeden Tieres unseren Zwecken dienstbar machen. Aber eine nachfolgende, verstänosnts. volle B handlung unseres Magens bricht solchen Philo- ophischen Betrachtungen in der Mehrzahl der Fälle immer noch rasch das Genick! — „Friede auf Erden" so klingt es nun bald wieder a»s der alten lieben Weihnachtsvotschafl in die Welt hinein. Dem unruhigen Geschlecht unserer Zett er- chrint daS Wort als ein schöner Traum, der niemals dem kaufenden Publikum eine Erleichterung bietet, un° u... ... —„ nötige Wege verhindert und dem Käufer von vornherein uv vergänglicher Freude aufgeschlossen ist. Weil unser« Gelegenheit gibt, seine Einkäufe zu überlegen und genau'Kranken, Kleines und Heimatlosen von Bühel, Sarepta und Nazareth aus diesem Quell schöpfen dürfen, darum können sie fröhlich Weibnachren feiern irotz oll' der Leide»/ Schmerz?» und Dunkeldeiiev, die sie zu trogen bade» Wir bitten unsere Freunde nah und fern, auch in diese!» Javre Gehilf-n unserer Freude zu sein. Für mehr all 8500 Pflegbefohlene haben wir die Tische zu decken. D" brauchen wir viele barmherzigen Hänse, die für um nähen, stricken, sammeln, riskauien oder uns statt deW das Geld zum kaufen schicken. J;de Gabe, ob klein odk g,oß, besondeis auch Kleider, Wäsche, Strümpfe uiü Spielsachen aller Art nehmen wir mit herzlicher Dankbar kett entg'grn, je früher, cesto lieber! Beth l b. Bulefefl Weihrachten 1911 F v Bodklschwingh, Pastor. — Blühendes Heidelbeerkraut wurde u»> dieser Tag? gebracht, das von einem husiuen Bürger b der Struth gefund-n worden war — 14 Tag' vor dtü Weihnachissest. — In Oberspaar bei Meißen verwendete dal Personal eines Bäckermeisters das Wasser, daS zum W brühen bitterer Mandeln benutzt wocsen war, zum Füttert der Schimine, was zur Folge Halle, laß zwei selb Schweine (etwa 5 Zmtncr schwer) und vier kleinen Schweine verendeten. Rätsel-Ecke. Bilderrätsel. Silbenversteckrätsel. Es ist ein Sprichwort zu suchen, dessen einzelne Silben der Reih; nach in folgenden Wörtern (ohne Röck- icht auf deren Silbenteilung) versteckt sind I^ermontviv, Lunone, Räuberkorcke, HoKnunZ, kAiecker, Arbeit, H-sien, 8ckunckromso, Rückert, Label, Ziegel» lack Lösungen in nächster Nummer. Auslösungen der Rätsel aus voriger Nummer. Vexierbild: Im Hintergründe unter den dr«i neben« einandersttzenden Vögeln; Kopf links. Zahlenpyramidk: i Q I I-, I 8 L O I 8 8 O I N L Laboda-Dragees aus Ta«ne»duft und Menthol, sind der Liebling aller Redner, Geistliche«, Sänger u SSugeriume«. Die Stimme wird dadurch Har, die Müdigkeit der Stimme und Trockenheit des Gaumen verschwinde«. Zu lem Vorbeugu«gsmittel gegelt Influenza usv Katarrh. Lavoda-Dragc-e- M uz M. I 5tt in Avoihek-n eryäilttch. Haupr-Depot: Engel-Apotheke, Frankfurt a. M. i°?« Urkraft der Kieke. Noman voll Karl Engelhardt. 47> (Nachdruck verboten.) „Allerdings. Sie haben ja recht. Und ich gebe auch die Hoffnung noch nicht auf. Vielleicht kuriert mich die Reise nach Norwegen und die Trennung von Maja." „Ich wünsche es Ihnen von Herzen. Aber jetzt wollen wir wieder hiuuutergehen." Sie stiegen hinab und fanden Walter allein. „Wo ist Maja?" fragte Karla. „Sie ist schon vor geraumer Zeit in die Küche gegangen. Sie sagte, sie wollte nach dem Abendessen sehen." Erich unterhielt sich mit Karla über das entstehende Bild. Und erklärlicher Weise richtete sich das Gespräch auf Karlas künstlerische Zukunft. Sie erklärte, oben in Schweden ganz ausschließlich der Malerei leben zu wollen. Nach freiem, künstlerischem Ge schmack, ohne Rücksicht auf den Verkauf. Man plauderte und die Zeit verstrich. „Wo nur Maja bleibt?" fragte Erich. „Ich will doch mal sehen." Ganz betroffen kam er zurück. „Sie ist nicht in. der Küche. Sie sei schon längst wieder daraus weggegangen, sagte das Mädchen. Es meint, sie sei in den ersten Stock hinaufgegangen." Eine dunkle Angst durchzuckte Karla. Sie wird doch nicht allenfalls gehört haben? Aber allzu schlimm wäre es ja schließlich auch nicht. Erich eilte in den ersten Stock. Maja war nicht da. Jetzt wurde man besorgt. Man lief durch die Zimmer. Da kam Erich an die Türe seines Arbeitszimmers. Sie wich seinen: Drucke nicht. Er versuchte noch einmal. Kein Zweifel, sie war verschlossen. Nun packte ihn aber eine furchtbare Angst. „Maja —, Maja —!" rief er. Keine Antwort. „Komm, Walter!" hastete er hervor. „Wir müssen die Türe sprengen." Sie stemmten sich dagegen. Das Schloß krachte und die Tür flog auf. Sie stürzten in das Zimmer, Karla hintendrein, und prallten zurück. Maja lag auf der Chaiselongue. Unbeweglich, schnee weiß. „Maja —, Maja —!" schrie Erich und warf sich über sie. Sie war starr wie eine Tote. Auch Karla stürzte zu ihr. Verstört, im Wahnsinne irrten Erichs Blicke umher, während er noch Majas Kopf umschlungen hielt. „Einen Arzt — einen Arzt —! Um Himmelswitten, schnell! " „Einen Arzt —!" Sein Schwager rannte fort. Da sah er plötzlich auf dem Boden ein Fläschchen. Rasch bückte er sich. Gift -! Er taumelte zurück wie vor einem Schlage auf die Stirne. Die Kehle war ihm zugeschnürt. Kein Laut kam von seinen Lippen. XII. Als Erich und Karla sich in das Atelier begeben hatten, war Maja in die Küche gegangen und hatte nach dem Abendessen gesehen. Dann war es ihr plötzlich in den Sinn gekommen, wie wenn eine geheime Macht sie leitete, gleichfalls in den ersten Stock zu steigen und mit den beiden das Bild zu betrachten. Ohne jeden Hintergedanken ging sie nach oben und fand die Tür zum Vorzimmer des Ateliers offen. Sie trat ein. Der dicke Smyrna-Teppich dämpfte ihre Schritte. Sie ging auf die Portiere zu, welche die beiden Räume trennte. Und während dessen hörte sie, wie Erich mit etwas er hobener Stimme drinnen sagte: „Wie alles andere auch sein mag, wie es auch werden mag, in tiefster Seele fühle ich doch —" und plötzlich, deut lich, klar: „Ich liebe Sie —!" Entgeistert starrten Majas Augen. Sie wankte und- ihre suchender: Hände krampften sich in die Plüschlebne eines Fauteuils. Stürmisch hob und senkte sich ibre Brust, Und ohne lauschen zu wollen, unfähig, sich im Augen blicke zu bewegen, hörte sie das Folgende. Bis endlich das Äußerste kam: „Immer und immer wieder steht sie da zwischen. —" Das riß sie aus ihrer steinernen Ruhe. Ihr Kopf brannte, als schlüge man ihn mit glühenden Ruten. Vor ihren Augen tanzte:: gelbe Funken. Der schwere Atem, das zurückgehaltene Keuchen und Schluchzen drohte ihr die Brust zu sprengen. All ihr Denken verwirrte sich. Wie Feuer ströme durchschoß es ihr Gehirn. Nur eures wußte sie, fühlte sie, als erdrückende Last. Zu Ende — zu Ende! Er liebte Karla! Und sie war ihm ein Hindernis. „Ich liebe Sie —!" brauste es ihr in den Ohrem „Immer und immer wieder steht sie dazwischen!" stachelte sie zum Wahnsinne. Mit verzerrtem Gesichte eilte sie aus dem Zimmer. Lautlos, ungehört wie sie gekommen. Wie eine Irre huschte sie die Treppe hinab. Einen Augenblick stand sie still, wie überlegend. Dann lief sie in das Arbeitszimmer ihres Mannes- Mit fiebernden, zuckenden Händen drehte sie den Schlüssel im Schlosse. Dann stürzte sie zu dem Arznei schränkchen in der Ecke an der Wand. In der untersten Reihe stand ein Gläschen mit Totenkopf und der Aufschrift: „Gift". Darunter war mit Tinte geschrieben: LaudanuM. Sie riß es heraus. Und lief dann zum Schreibtisch- In fliegender Hast warf sie ein paar Worte auf ein Blatt, nahm ein Kuvert aus einem offenen Fache, steckte das Papier hinein und schloß es. „An Erich" schrieb sie flüchtig darauf. (Fortsetzung folgt.)