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l)Daß die in gerader Linie über Posen »ach Frank furt führende Königsberg-Berliner Bahn, die Stadt Posen als Cemralpunkt des Großherzogthums berührt, 2) daß hierdurch die Ostseeprovinzen mit Schlesien und Süd-Europa in der kürzesten und direktesten Linie verbunden werden, 3) daß von Posen die geradeste Berbindung mit War schau stattfindet, und dorthin dereinst wohl auch eine Eisenbahn angelegt werden dürfte. Auf alle diese Lortheilc müßte verzichtet werden, wenn die östliche Hauptbahn jenseits der Netze geführt werden, und Posen nur mit einer Zweigbahn sich derselben an schließen sollte. Zu alle» angeführten Gründen tritt endlich noch der: I)daß nur eine Eisenbahn-Verbindung von Danzig und Königsberg über Bromberg, Posen und Frank furt a. O. dem Willen Sr. Majestät in der Allerh. Cabinets-Ordre vom 22. Nov. 18-12 „die Haupt stadt der Monarchie mit den Provinzen, und die Provinzen untereinander mittelst umfassender, in den Hauptrichtungcn das Ausland berührenden Ei senbahnen zu verbinden", entsprechen kann, denn durch die genannte Linie wird Ost- und Westpreu ßen mit dem Großherzogthum Posen und der Resi denz, so wie mit Schlesien und dem Auslande ver bunden. Eine Hauptbahn jenseits der Netze dage gen würde sich nur an der Gränze des Großherzog- thums hinziehen, das Herz desselben gar nicht be rühren, kann also weder als eine unmittelbare Ver bindung mit der Hauptstadt angesehen, noch als eine Verbindung mit Schlesien und Oesterreich be trachtet werden, also auch den Interessen der ge nannten Provinzen nicht entsprechen; 2) daß eine Eisenbahn von Stettin über Stargardt nach der Weichsel mit einer Flügelbahn nach Posen, die Interessen des Großherzogthums nicht tangirt, da demselben lediglich aus der sü 1 gedachten Rich tung commercielle Vortheile erwachsen können, auch von Bromberg aus bereits eine Chaussee und Was- sercommunication bis Küstrin vorhanden ist, wäh rend von Posen nach Bromberg nicht einmal Chaussee cristirt. verkehr. Der Andrang der Güter war über Erwarten groß, und obwohl der noch nicht vollständigen Einrichtun gen wegen, viele Anträge zurückgewiesen werden mußte», si»d doch in jeder der ersten vier Wochen durchschnittlich 2,500 Mark Cour, für Güterfrachl eingenommen wor den, was (der Centner zu 8 Schill, gerechnet) wöchent lich 5000 oder jährlich 260,000 Ctnr. giebt. Bleibt nun auch dieses Ergebniß hinter der Annahme des Programms (jährlich eine Mill. Ctnr.) weit zurück, was nicht be fremden kann, zumal da für die verflossenen vier Wochen die erst später beginnende Ausfuhr von Landesproducten fast ganz weggerechnel werden muß, so erhellt doch aus einer Vergleichung mit der nach officiellen Daten zusam- mengestellten Frachtenverkehrsbercchnung des Altona- Kieler Comite so viel, daß auch bei dem Gütertransport die bestehenden Berkehrsverhältniffe von der Eisenbahn selbst jetzt mindestens erreicht sind, während die vor dem Bauder Eisenbahn bestehende Personenfrequenz wenigstens verdoppelt ist. Nun erfoderl der Betriebsaufwand wö chentlich nahe an 6600 Mk., und die Zinsen des Anlage kapitals zu 4 Proc. nehmen 5000 Mk. in Anspruch, was zusammen l 1,600 Mk. giebt. Die Einnahme für Perso nen und Güter zusammen betrug dagegen bisher durch schnittlich 13,400 Mk., sodaß noch 1800 Mk. übrig blei ben und der bisherige Verkehr eine Dividende von 5»/, Proc. in Aussicht stellt. Eine wesentliche Vermehrung der Einnahme ist aber monatlich von den Zweigbahnen nach Rendsburg und Glückstadt zu erwarten. Der Ver kehr auf jener wird, da die Beziehungen zwischen Rends burg und Kiel unbedeutend sind, größtentheils südwärts ziehen und daher die Hauptbahn auf einer Strecke von 10 Meilen benutzen. Die Zweigbahn nach Glückstadt wird namentlich durch die projectirte Dampfschifffahrts- Verbindung zwischen Harwich und Glückstadt wichtig, de ren Folgen für die Hauptbahn unberechenbar ssind, da jene nicht nur ein Mittelglied zwischen London und Ham burg abgeben, sondern auch zu einer direkten Verbindung zwischen Nord- und Ostsee dienen wird und mir der Zeit den Transit von und nach der Ostsee, der jetzt größten theils durch Lübecker Hände geht, der Bahn zuführen muß. (D. A. A.) Rheinische Eisenbahn-Gesellschaft. Aufforderung. s173j Nachdem die in der General-Versammlung vom 13. Mai 1844 beschlossene» Abänderungen der IS, 20, 21, 22, 23, 27, 31, 46, 56, 75, 76 u. 78 der Sta tuten durch allerhöchste Cabinctsvrdre v. 19. August 1844 die landesherrliche Genehmigung erhalten haben nnd so mit nach §. 19, also lautend: „Die ausgegebenen, am 2. Januar 1845 und später „fällig werdenden Zins-Coupons der Aktien werden „ungültig erklärt und an die Direktion zurückgeliefert. „Dagegen soll nur der sich herausstellende disponible „Reinertrag unter die Aetiouaire als Dividende vcr- „theilt werden, welche in Köln, Aachen, Berlin und „Frankfurt a. DI. zahlbar ist." — „Die Zins-Cou- „pons des Jahres 1843 sollen an: 1. Julins 1845 „aus dem Betriebs-Ueberschuffc des Jahres 1843 von „113,925 Thalern 17 Sgr. 4 Pfennige und aus den „ferner» Betriebs-Ueberschüffen bezahlt werden." die früher auSgegebencn Zins-Coupons der Aktien für die Jahre 1844, 1845, 1846, 1847 und 1848 ungültig und werthlos geworden sind: fordern wir die Inhaber der Ac- tien unserer Gesellschaft hierdurch auf, längstens bis zum SI. Dccember d. I. diese Zins-CouponS unter Beifügung eines Nummern-Ver- zeichniffes portofrei an uns einzuliefern und dagegen die an deren Stelle tretenden Dividcndenschcinc in Empfang zu nehmen. Köln, den 15. Oktober 1844. Die Direktion der Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft. Hirte, Spee. Dir. Subst. s174j Bei Joseph Eypcer in Eracau erschien so eben und ist in allen Buchhandlungen zu haben: Vobrrt Simson Preußens Cifenbahn «n- Poft-Reform eine Abhülfe des Pauperismus. gr. 8. Preis: 15 Ngr. Altona-Kieler Eisenbahn. Altona, 14. Oct. Der Verkehr unserer Eisenbahn nach Kiel scheint den gebegten Erwartungen schon jetzt, mancher noch nicht beseitigten Hindernisse und Mängel ungeachtet, nicht allein zu entsprechen, sondern dieselben in mehrfacher Beziehung zu übertreffen. In zwei Sep tember- und zwei Octoberwochen (15. Sept, bis 12. Oct.), sind zusammen 34,498 Personen gefahren, welche an Fahrgeld 43,645 Mark Cour, gezahlt haben; dies giebt im Durchschnitt wöchentlich 8624 Personen und 10,911 Mk. Da nun der Verkehr in den Monaten September und Oktober als maßgebender Durchschnittsverkehr betrachtet werden kann, so ist es von Interesse gerade diesen beson ders ins Auge zu fassen; für solche Reisende aber, welche die Neugierde herbeigeführt hat, wird nur wenig in Ab zug zu bringen sein, weil die Witterung nicht sehr ein ladend und aus mehrerlei Ursachen eine gewisse Zurück haltung und Mißstimmung des Publikums zu bemerken war. In dem 1841 veröffentlichten Programm war eine Frequenz von 160,000 Personen jährlich mit einer Ein nahme von 720,000 Mark in Aussicht gestellt, was pr. Woche durchschnittlich 3077 Personen und 13,846 Mk. giebt, sodaß die wirkliche Frequenz die ursprünglich cal- culirte bei weitem übertrifft, die Einnahme aber fast vier Fünftel der erwarteten ist. Das Verhältniß zwischen der wirklichen und der berechneten Einnahme erscheint noch günstiger und der Unterschied beider geringer, wenn man bedenkt, daß die Fahrpreise für die drei Wagenclaffen (7'/2, 5 und 2'/, Mk.) nur ein Sechstel niedriger als die im Programm angenommenen (9, 6, 3 Mk.) sind, und da die Bahn bis jetzt noch durch keine andere Zu fluß erhält, indem die Hannoversche, Berliner, Glück städter, Rendsburger und Seeländische Bahn sämmtlich noch nicht hergestellt sind, so ist das erzielte Resultat ge wiß ein sehr günstiges zu nennen. Dasselbe gilt von dem gleichzeitig mit dem Personenverkehr eröffneten Güter- ller Uisenbalm-Motion. U « k 4 « »e Zins fuss. Kries. Oe>6. 6em. 24. Ocl. Venet.-)lail. pisenkskn 4 113 — »«rlin, 26. Oct. kerlin-potsct. pjsonkskn 5 185-/. 184V- Prior. Obl 4 103 V. 102»/« AlsgOeburg-keipriger pisenbskn —. 183V, Prior. OKI 4 — 103V. verlin-^nkslt. pjsenbskn — —— 142V, „ krior. OKI 4 103 V. 102»/. vüsselckork-PIKerf. knsenbakn 5 92 V, — „ „ Prior. OKI 4 97V, — kkeiniscke pisenbsdn — 77-/. — Prior. OKI 4 97'4 — „ v.'8tsste gsrsnt 98V. — Herlin-Prunks. Lisenbskn 5 143 — „ Prior. OKI 4 — 102 V. Oberseklesiscke pisendakn 4 112V, „ „ I-it. 11. v. einger — 106 V, 105'/, kerli»-8tellin Pitt. V L li — 116 V, 1151/2 51»8<ieburg-HsIker8t. pisenbskn 4 113 8re8lau-8ck>vei<initr-preiburger Lisendskn . 4 103 — „ Prior. OKI 4 101V« — Konn-Kolner klisenbskn 130 — », AL., 25 Oct. Isuuuskskn 374 26. Oct. Usmburg-Vergeciork. kwenbskn okne Coupon . 95 94-/„ Usmdurg-verUn-^ctienreickn 4 — 107 V, Altons-Kieler Lisendskn, 8pec.0ours psri, pr. flssss —. 106 Olnckstsclt-Plmskorner Xeicknungen .... — — 28. Oct. keiprig-vresck. Lisendskn 131'/. — „ Prior. OKI 3'/- 107»/. — 8ücdsisck-ksierscke pwcnkskn .... 4 97 — Ulsgllekurg-I-eipr. incl. Dir. 8ek — 188V- — 8sck8i8ck-8ckle8. Kwendskn 4 107 Owmnitr-Kies» 99 23. Oct. Kaiser-perclinancls-^oräbskn 4 154'/. VVien-OIoggnitrer plisonkskn 118'/. Kuckvois-Kinr-Omunclner 4 Venet.-)IsiI. Kisenkskn —— 110 V. kivorno 117 Redaction: vr. Meyer. Druck und Verlag von Gebrüder Meyer.