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L»8 eine herabgeht, während die andere emporgeho- den wird. Eine andere, hievon abweichende Einrichtung, ebenso einfach wie sinnreich, befindet sich an der Taff-Vale Eisenbahn in Cardiff (South Wales), wo der Abstand zwischen dem untern und obern Bahngeleise 12 Fuß beträgt. Das Emporheben der Wagen geschieht dort mittelst deS Drucks ei ner 45 Fuß hohen Wassersäule, die an die untere Fläche eines Kolbens wirkt, an welchem diePlat- form unmittelbar befestigt ist. (Siehe die folgende Skizze.) Der Kolben le von 3 Fuß Durchmesser, bewegt sich, wie bei einer hydraulischen Presse, in einem Cylinder c, welcher mit dem 45Fuß höher gelegenen Reservoir durch eiserne Röhren in Verbindung steht. Wird mittelst deS Hebels a eine zunächst dem Cylinder befindliche Schütze ge öffnet, so tritt das Wasser unter den Kolben und dieser wird mit der Platform und dem darauf be findlichen Wagen emporgehoben. Wird dagegen dem Wasser durch die Oeffnung eines Hahnen ein Abfluß verschafft, so senkt sich die mit Gewich ten 8,8 balancirte Platform wieder bis zum Ni veau der untern Bahn herab. Vermischte Nachrichten. Deutschland. Desterreichische Monarchie. Kanal von der Donau nach dem schwarzen Meer. Die Untersuchungen des österreichischen Obersten v. Birago, welcher neuerlich in einer besonder» Sen dung die Donaumündungen in Augenschein nahm, haben außer Zweifel gesetzt, daß ein Kanal von der Donau nach dem schwarzen Meere, die Orte Tscherna- woda und Kostendsche verbindend, ganz auf türki schem Gebtele geführt und mit den auf türkischem Ge biete vorhandenen Quellen und Gewässern gespeist werden könne, ein Umstand,durch welchen alleEinwen- dungen, welche Rußland gegen ein im Interesse des Handels so wichtiges Unternehmen erheben könnte, be seitigt werden. Die Kosten des ganzen Werkes sollen sich nicht höher als auf 3,500,000 st. belaufen. Bei der Pforte scheint indessen das Unternehmen geringe ren Anklang zu finden, als zu erwarten wäre, und man vermuthet, daß die Schwierigkeiten, auf welche der dorthin abgesandte österreichische Kommissär stößt, von Einflüsterungen herrühren, denen ihr Ohr zu verschließen die Pforte nicht für klug erachtet. Wien, 2. Dez. Die Herstellung des Kanals von Tschernawoda nach Kostendsche scheint entschieden zu seyn. So viel ist sicher, daß sich eine Auswahl von Offizieren und Mannschaft unseres vortrefflichen Pionnierkorps auf einen Marsch in die Türkei vorbe reitet. Die Sache ist auch ins große Publikum ge drungen, und es ist äußerst merkwürdig, mit welchem politischen Instinkt sich selbst Leute, welche die Ver hältnisse nicht näher kennen, über dieses wichtige Pro jekt sreuen. Ist die Grabung des Kanals schon ent schieden, so kommen Betrachtungen über die Aus führbarkeit zu spät und sollten daher lieber unter drückt werden. Bekanntlich schlug man als leichteres und wohlfeileres Unternehmen vor, den Georgsarm fahrbar zu machen, der breiter und tiefer ist als der Sulinaarm und erst ganz nahe am Meere durch eine Sandbank unfahrbar wird; allein daS Wichtigste in der Sache ist wohl, so weit als möglich von der rus sischen Grenze wegzukommen, und dieß wird durch den Kanal erreicht, der auch in jeder andern Bezie hung zweckmäßiger ist als eine ebenfalls in Vorschlag gebrachte Eisenbahn von Rasowa an die Küste. D. A. Z. Donaudampffchiffahrt. Wien, 3. Dez. Die Donaudampfschiffahrts-Ge sellschaft wird nach einem von ihr gefaßten Beschluß künftighin sich auf die Beschiffung der Donau be schränken, folglich auch dieFahrten zwischen Konstan tinopel und Smyrna aufgeben. A. Z. Oesterreichs sch e Staats-Eisenbahnen. Von der böhmischen'Grenze, 2.Dez. Eine für unser Land bedeutungsreiche Feierlichkeit, die Grundsteinlegung unserer nördlichen Staats-Eisen bahn, hat vorgestern stattgefunden , und ist von Sr. kaiserl. Hoh. dem Erzherzog Stephan in Person voll zogen worden. Derdurch großartige Bauten, nament lich einen herrlichen Viadukt ausgezeichnete Stazions- platz Auwall vor Prag nahm die Dcnkzeichen in seine Grundvesten auf, welche die am Ruder stehenden Staatsmänner Oesterreichs für zukünftige Zeiten in jenen Dank einschließen werden, der sich in der Liebe der Völkerschaften zu ihrem Monarchen, dessen Re gierung so große Werke bezeichnen, lebendig aus spricht. A. Z. Vesterreichisch-Vayerische Staatsbahnen. Salzburg, 29. Nov. Man vernimmt hier zur großen Freude der Stadt als zuverlässig, daß eS nun mit dem Bau der Staatsbahn auch an die bayerische Grenze bald wcrkihätiger Ernst werden wird. Das Fortschreilen der jenseitigen Eisenbahnen muß eine Fortsetzung in östlicher Richtung nach der österreichi schen Kaiserstadt natürlich nun erwünscht machen, und es sollen hierüber von Seiten der bayerischen Regierung die bezüglichen Eröffnungen bereits ge schehen seyn. Im Frühjahr 1845, heißt es, wird Lie vollständige Auslegung der Tracen, und zwar an beiden Donauufern, fortgesetzt werben. lieber Lie Richtung der Bahn nach unserer Stadt, die nicht blos kommerziell und finanziell, sondern auch in stra tegischer Bedeutung in Betracht gezogen werden muß, können natürlich bloße Muthmaßungen zirkuliren. Vielleicht wird man das rechte wie das linke Donau gebiet zugleich berücksichtigen mittelst Ueberschreitung des Stromes bei Krems, um das Tullnerfeld zu ge winnen, wo der Bau erleichtert wird, und die Fort setzung der Bahn nach Linz auch die Verbindung mir den dortigen Befestigungen zweckdienlich herstellt. A. Z. Bayern. Münchcn-jAugsburger Eisenbahn. München, 30.Nov. DerVollzugdesAbtretungs- Vertrages der München-AugSburger Eisenbahn ist ge schehen, und die Schlußrechnung von dem Verwal- tungsralhe geprüft worden. Esergab sich nach derselben ein baarer Kassarest von 75,774fl. 42kr., wozu noch weitere Guthaben der Gesellschaft im beiläufigen Be trage von2000fl. kommen, über deren theilweiseLigui- ditäl aber bis jetzt noch nichts Bestimmtes gesagt, so wie auch auf deren Eindringlichkeit noch nicht mit Gewißheit gerechnet werden kann. Aus diesem Akliv- restc beschloß nun der Verwaltungsrath umerm Heu tigen kraft der ihm gegebenen Ermächtigung eineDi- vidende von 2'/- Proz. zu vertheilen, was für 6000 Stück Akzicn a 12 fl. 30 kr. einer Summe von 75,000 fl. entspricht, den Rest per 774 fl. 42 kr. zur