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würde. Das sind jetzt schon mehr als 20 Jahre her. Damals sagte ich zu einigen meiner noch lebenden Freunde, daß man früh oder spät die großen Geschwindigkeiten erwirken werde, zu welchen man jetzt wirklich gelangt ist; aber damals wollte niemand mir glaube». Zur Zeit der Erfindung dieser Maschinen konnten sie nicht zu große Geschwindigkeiten erreichen; aber jetzt ist ihre Bauart so sehr vorgeschritten, daß man zu unermeßlichen Geschwin digkeiten gelangt. Die großen Vervollkommnungen, wel che unter meiner Leitung gewonnen wurden, hat man nicht mir allein zu verdanken. Mein Sohn hat mir beigestanden. Robert war noch ein Kind, als ich bei mir die Erfahrung machte, wieviel mir an Kenntnissen und Bildung fehlte, und, wenn auch arm, faßte ich den festen Entschluß, meinen Sohn in den besten Schulen er ziehen zu lassen. Ich wollte, daß er eine ausgedehnte Erziehung erhielt; und wißt Ihr, wie ich dies möglich machte? Nachdem ich den Tag hindurch meinem Amte als Bergwerks-Ingenieur vorgcstanden, beschäftigte ich mich in meinen Mußestunden mit Reparaturen von Wand- und Taschenuhren. Auf diese Weise gewann ich das be- nöthigte Geld. Während ich mir so die Hülfe meines Sohnes vorbereitete, ward er schon als Knabe Arbeiter, und wenn ich des Abends nach Hause kam, ließ ich ihn unter meiner praktischen Leitung Uebungen anstellen. So vollendete er seine Erziehung in Killingworth. Darauf erhielt ich von meinen Vorgesetzten die Erlaubniß, nach Hclton zu gehen, um dort eine Eisenbahn zu bauen. Diese j sowohl als die von Darlington wurden von mir vollen- dct. Später wurde ich nach Liverpool berufen, und der große Schienenweg nach Manchester wurde von mir ge baut. Die Directoren dieser Bahn hielten lO (cngl., Meilen in einer Stunde für das Marimum der Ge schwindigkeit. Obgleich ich vom Gegentheile überzeugt war, glaubte ich doch, daß man mit einer mäßigen Ge schwindigkeit anfangen müsse; denn einige der Direktoren glaubten, daß es unvortheilhaft für das Unternehmen wäre, schneller zu fahren. Nachdem ich den Plan zu die ser Linie entworfen, war ich genöthigt nach London zu gehen, um von einer Commission der Kammer der Ge meinen zum Bebufe der Concessionsacte gehört zu wer den. Bald fand ich, daß die Rolle eines Zeugen vor dem Parlament eine der unangenehmsten Lagen ist, in der man sich befinden kann. Es siel mir schwer, Worte zu finden um den Mitgliedern der Commission das verständ lich zu machen, was ich sagen wollte. Da sagten denn einige: „das ist ein Ausländer!" — „Nein," erwieder- ten andere, „es ist ein Narr!" — Dessen ungeachtet war ich entschlossen, mich nicht Niederschlagen zu lassen. Allein habe ich mehrere Jahre für die Locomotiven ge kämpft, und jetzt, da sie vervollkommnet sind, haben sie mir dazu gedient, von ferne zu kommen in meine Hci- math, um alte Bekannte, unter denen ich mich wieder glücklich fühle, wieder zu sehen!" Die Lust eisen bahn und ihre praktische Unzulänglichkeit. Ein unparteiisches Urtheil, worin eine gründliche Analyse der von den Herren Samuda und Pim angestellten Versuche enthalten ist, als kritische Beleuchtung des von Herrn Mallet im Auftrage der Französischen Regierung erstatteten Berichtes von Z. Herapath Esa. Mit einer lithographirten Tafel und Erklärung der Figuren. Vorwort des Uebersetzers. Nebst deni große» geistigen Fortschritte unseres Jahr hunderts giebt unstreitig die mächtige Triebkraft der ma teriellen Interessen einen gewaltigen Anstoß zu den täglich austauchendcn und einander sich verdrängenden Erfindungen. S80 Der Eigennutz spielt nun natürlich seine Rolle mit, und so kommt es, daß manches Verwerfliche von der Tages preise als vortrefflich ausposaunt, während manches Be- achtilngswerthc im Keime erstickt wird. Die als solche äußerst sinnreiche, und die Würdigung der Mitwelt verdienende Erfindung des Hrn. Samuel Clegg, das Wohlfelle Element der atmosphärischen Lust als bewe gende Kraft auf Eisenbahnen zu benutzen, nimmt jetzt mit Recht die allgemeine Aufmerksamkeit in Anspruch. Die damit angestellten Versuche aus einer wirklich befahrenen — freilich nach immer äußerst kurzen') — Eiscnbahnstrcckc in Irland auf der Kingstown-Dalkey Bahn, haben die Thcllnahmc der Männer von Fach angeregt, und sic be stimmt, über die Resultate genaue Beobachtungen und Ver gleiche mit Locomotivbahnen anzustellcn. Wir Horen Stim men dafür und dagegen; beides von competentcn Richtern. Muß man da nicht wieder auf de» Gedanken kommen, daß bei der einen oder andern Partei, Wissen und Urtheil durch den Eigennutz befangen sind? und müssen wir uns nicht nach solche» Organen umschen, welche außer der Compe- ten; auch Unparteilichkeit bieten? Der berühmte Robert Stephenson hat in seinem letzten Berichte, so zu sagen, den Stab über das Luftciscn- bahn-System gebrochen. In der Einleitung bemerkt er, daß er ganz vorurtheilsstci bei seinen Versuchen zu Werke gegangen ist, weil er die Ueberzcugung hatte, daß wenn die Erfindung wirklich eine gelungene wäre, weder seine noch Anderer Protestationcn sic abhalten könnten, bei ein sichtsvollen Bahnuntcrnchmungen allgemeine Aufnahme zu finden. Dieses freimüthigc Bckenntmß, von der Autorität eines Stephenson abgelegt, möge hinreichend sein, um uns nicht weiter von den Interessen beirren zu lassen, die ihn sonst an die Erhaltung des Locomotiv-Systemes fesseln dürsten. Allein wenn wir den Berichten der Herren Sa muda und Pim keinen Glauben zu Gunsten der Erfin dung beimeffen, weil die Finna Samuda das Patent recht an sich gebracht hat, und mit der mechanischen Aus stattung der atmosphärischen Eisenbahnen ihre Werkstätte vortheilhaft zu beschäftigen sucht, so wollen wir auf der andern Seite das Urtheil des Herrn Stephenson auch nicht als unbedingt vorurtheilsstci »»führen, obgleich dieser in der technischen Welt gefeierte Name unser volles Zu trauen verdienen sollte. Wir wählen daher die kritische Beleuchtung, welche Herr Herapath in einem Eisenbahn-Journale veröffentlicht hat, dessen entschiedene Tendenz Unparteilichkeit ist, und in ') Die Luftbahn zu Dalkcy ist blos 1-/2 englische Mei len (ungefähr -/z österreichische Mellen) lang. den: vorliegenden Falle um so glaubwürdiger erscheint, als alle Folgerungen und Vergleiche auf die von den Freun de» des Shstcmcs selbst angestelltc» Versuche basirt sind. Daß ich eine gute Wahl getroffen habe, das Deutsche Publikum mit den Ansichten des Herrn Herapath be kannt zu machen, beweiset der Umstand, daß in ganz letz ter Zeit, als ich meine Bearbeitung bereits beendigt hatte, außer Stephenson noch andere Celebritäte», wie Pro fessor Barlow, Sir Frederik Smith, Sir James M'Neil u. a. m., entschieden gegen daS Luftcisenbahn- System ausgetreten sind. Es ist nunmehr klar an den Tag gekommen, daß alle früher» Versuche durch falsche Zahlen, namentlich in Beziehung auf die Kraft der Dampf maschine zur Betreibung des Apparates, entstellt worden sind, und daß außer de» großen mechanischen Mängeln, denen vielleicht abgeholsen werden dürfte, physische Gesetze sich gegen die Wirksamkeit stemmen, was Herr Herapath niit den kräftigen Worten bezeichnet, daß der von ihm nach- gewiescne enorme Verlust durch Reibung der Luft im Rohre „ein Hinderniß" sei, „das kein menschliches Ta lent besiegen kann: dcn» es ist ein Fehler, auf welchen die Natur das Siegel ihrerGcsetze aus gedrückt hat.» Ucber die von den Liebhabern verbreitete Anekdote, Herr Brunel habe zu Gunsten der Erfindung seinen Name» verpfändet, wird uns wahrscheinlich die nächste Zukunft aufklären. Am Schluffe glaube ich uoch Eines bemerken zu müs sen. Herr Herapath berührt in seiner Schrift die seit her mehrfach besprochene Vorrichtung nicht, welche dem Individuum auf dem Leitwagcn zu Gebote stehen soll, um entweder durch Ocffiiung des Rohres vor dein Kolbe» oder eines in dem Kolben selbst anzubringenden Ventiles die Luftpumpe unwirksam zu machen, und so eine Kon trolle üher die bewegende Kraft auszuüben. Diese Vor richtungen gehören einer später projectirten Verbesserung an, deren Praktabilität die Dalkey-Bahn noch nicht aufzuweise» hatte. Im Monat Juli 18-t-l. Der Uebersetzer. llor LUnltakit-Aktien. -eü tr<- Vries. Keill. Kem. 28. Auu. »erlin, 31. Aug. L rnoliL. ». AL., 28 ^ug UnnivnrA. 30 30. ^ug. Vien, 28. ^ug. Venet.-IUnil. Lisenkskn kerlln-polsck. Kisenkskn „ Prior. Ob! Ükaglleburg-Teipriger Li8enkskn „ „ Prior. OKI verlln-.4nkall. Lisenbskn Prior. Ob! Viisseklors-Iribers. Lisenksbn Prior. OKI Rkeioiseke Lisenkskn Prior. OKI .. v. 8lnale gsrsnt kerlin-kronks. Kisenkskn Prior. 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