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S75 iS ld :r- zu lit in ss- ci- en >r- :r- )l- cr n- ch- ist n- n- .s- lch ch te, n- ne in oi- in, äft lt, eS, 1a- en es, nt, es- :n. eh- er- em ich rin hl, -ee zu ker be- len er, eo- vi- de, die >en fte- nd llle die :rn :rt, desto leichter es diesem Volke werden muß, sich dem Zwischenhandel zu ergeben; vorausgesetzt, daß je denfalls Natur oder Kunst dasselbe mit guten Trans- poctmitteln versehen hat, welche ihm erlauben, das durch das großartige Mittel der Schifffahrt begon nene Werk fortzusetzen. Auf diese Weise haben Pe tersburg, Riga, Danzig, von der Natur eine Lage erhalten, welche ihnen den Handel des nördlichen Europa zusichert, ohne daß ihnen irgend ein Hafen am Ocean denselben streitig machen könnte, weil sie nicht wie jene im Innern des Continents liegen, wohin man durch die große, das Baltische Meer ge nannte, Bucht gelangt. Aus entgegengesetzten Gründen ist Frankreich, dieses schöne, vom Ocean bespülte und mit so herr lichen Häfen ausgestattcte Land, kein Land — und wird es wahrscheinlich nie werden — für den Zwi schenhandel, welchen Deutschland sich zu Nutze ma chen wird, um seine Erzeugnisse auf dem Meere zu beziehen, oder um die, welche der eigene Schooß ihm liefert, darauf zu versenden, weil sich ihm über Ant werpen, Amsterdam, Hamburg, Stettin, welche demselben näher liegen, weniger kostbare Wege darbieten. Die Richtigkeit dieses Schlusses erhält jetzt ihre statistische Bestätigung durch die von der Französi schen Deputirtenkammer, in Folge der Discussion über daS Eisenbahngesetz, angestellten Untersuchun gen. Letztere haben dargethan, daß der von Frank reich betriebene Zwischenhandel, im Vergleich mit seinem ungeheuren Binnenhandel, von geringer Bedeutung ist. Diese Untersuchungen haben eben falls gezeigt, daß der einzige Zwischenhandel, wel cher berücksichtigt zu werden verdient, der von der Schweiz ausgehende ist; was übrigens wohlvor- auszusehcn war; denn das Französische Gebiet bil det in der That einen der kürzesten Wege, die von der Schweiz nach dem Meere führen. Um sich dem Zwischenhandel ergeben zu können, reicht es nicht hin, daß ein Land eine passende Lage habe, es muß auch weniger kostbare Transportmit tel besitzen, Nicht indem man den Weg auf der Karte abmißt, bestimmt man die Straße, auf wel cher die Waaren verführt werden sollen: ein gebir giges Land, ohne Canäle oder Eisenbahnen, wird der Zwischenhandel sich nicht auöcrsehen, wenn es auch die kürzeste Strecke wäre; die Waaren, welche von Amsterdam nach Köln gehen, folgen dem Laufe des Rheins, obwohl die Krümmungen dieses Flus ses die Entfernung mehr als doppeltsogroß machen, als auf dem Landwege. Es ist eine ausgemachte Bemerkung, daß ein Handel treibender Hafen nur in dem Maße gedei het, als er leichte Verbindungen mit dem Inneren der Länder hat; auf diese Weise haben die Häfen von Marseille,Bordeaux,Havre, Amsterdam, Ham burg, ihren Handel sehr gut entwickelt, weil sie am Ausflusse großer schiffbarer Ströme liegen, der Rhone, Garonne, Seine, des Rheines und der Elbe; während dieHäfen vonOstende, Dünkirchen, Calais, Boulogne, Saint-Malo rc., weil sie nur kostspielige Communicationen zu Lande haben, sich in einem leidenden Zustande befinden. Auch die prächtigen KriegShäfen von Brest, Toulon, Roche fort, würden nur schlechte Häfen für den Handel abgeben, und zwar immer wegen deS Mangels an Verbindungen mit dem Innern. Waö man im Handel eine gute Commumcation nennt, das ist der wohlfeile Transport; die zweite Stelle nimmt dann die Schnelligkeit ein. Wenn nun der Hafen von Antwerpen zu gleicherZeit, und in höherem Grade, als die andern, die Sicherheit, Wohlfeilheit und Raschheit des Transports verei nigte, so würde ohne Zweifel ihm der Handel vor den andern Seehäfen, welche dieselben Vortheile darzubieten nicht länger im Stande wären, den Vorzug geben. Antwerpen würde also einen der bedeutendsten Punkte für den Zwischenhandel mit Deutschland bilden, und seine Entwickelung würde ungeheuer sein;denn in dem Handelsverkehr eines Hafens besteht sein Reichlhum. Die wenigen kostbaren Transportmittel sind von zweierlei Art: sie sind entweder natürliche, oder künstliche. Je größere Fortschritte die allgemeine Eultur! macht, desto mehr verlieren die ersteren an Werth, und lassen allmälig die letzteren an ihreStelle treten. So ist es gekommen, daß für schwer zu befahrende Flüsse Canäle an die Stelle getreten sind, und so werden, in einer mehr oder weniger nahen Zukunft die Eisenbahnen den Dienst der Canäle versehen. Indessen muß man nicht glauben, daß irgend eins von diesen Transportmitteln ausschließlich an die Stelle aller anderen treten wird; die weniger nützlichen allein werden nach und nach abgeschafft werden, und die großen Ströme ihren wohlfeilen Dienst noch forlsetzen. Aber wahrscheinlich ist es, daß die Canäle mit Theilungspunkten, und kleine ren Nebenarmen, welche mit Schleusen bedeckt sind, und deren Unterhaltung kostspielig und deren Schiff fahrt unsicher ist, den Eisenbahnen weichen werden, welche in jeder Hinsicht vor ihnen den Vorrang habend Nachdem wir nun im Allgemeinen dieBcdingun- gen aufgestellt haben, welche ein Land, das nach den mit dem Zwischenhandel verbundenen Wohl- thaten strebt, zu erfüllen hat, so wollen wir auch sehen, welche Hoffnung auf Erfolg Belgien, seit der Errichtung seines neuen Eisenbahn-SvstemeS, ha ben kann, und wie eS sich desselben bedienen muß, um zu diesem Zwecke zu gelangen. Von Frankreich, Preußen und Holland umge ben, würde Belgien der natürliche Weg für den Zwischenhandel dieser Völker gewesen sein, wenn cs ! ihnen wohlfeile Transportmittel hätte bieten kön- ! nen; aber, vor dem Bau seiner Eisenbahnen, hatten die großartigen Flandrischen Canäle die Concurrenz des wohlfeileren Weges derKüstcnfahrt zu bestehen, und blieben daher von dem Zwischenhandel unbe nutzt und ihre Wirkung beschränkte sich darauf, daß sie die Häfen des Landes auf künstlichem Wege mit dem Innern in Verbindung setzten. Die Schelde hört schon lange, bevor sie durch das Königreich geflossen ist, auf, für große Schiffe fahr bar zu sein, und richtet sich außerdem nach Frank reich hin, welches Volk sehr eifrig auf das Gedeihen seiner eigenen Seehäfen bedacht ist; und daher ist auch auf diesem Flusse der Zwischenhandel nur gering. Die Natur hat Belgien einen der schönsten und sichersten Häfen deS Oceans gegeben. Antwerpen, da eS eine vordereStellung auf dem Wcltthcile ein nimmt, hätte schon seit langer Zeit ein Hauptpunkt für einen unendlichen Zwischenhandel mit Deutsch land sein können; aber der Mangel an Verbin dungsmitteln war vor der herrlichen Erfindung der Eisenbahnen ein unüberwindliches Hinderniß, um so mehr, als die Holländer, deren Häfen der Rhein große Dienste leistet, in Folge der Ersparungen, welche dieser dem Handel darbietet, nothwendiger weise den Vorzug haben mußten. Ungeachtet seiner vortheilhaften Lage war also Belgien nicht im Stande, die Wohlthaten eines weit ausgedehnten Zwischenhandels zu erlangen. Dies lehrt uns in derThat die Geschichte; Belgiens früherer Handelsglanz ist auf seine Nachbarn in den Niederlanden übergegangen, welche besser mit natürlichen Transportmitteln in das Innere der Länder versehen sind. Waö die Natur Belgien verweigert hatte, das hat ihm jetzt der menschliche Erfindungsgeist ge geben; seine Häfen, vorher ohne Abflüsse, sind mit dem Deutschen Rheine durch eine Straße, welche länger ist als dessen eigner Laus nach Holland hin, in Verbindung gesetzt; seineEisenbahnen verbinden außerdem den Rhein, die Maaß und die Schelde, und führen ihre Arme nach Frankreich hin. Nichts hindert also noch dicMöglichkcit eines beträchtlichen Zwischenhandels, zu seiner Ausführung ist jedoch erforderlich, daß diese schönen und raschen Verbin dungsmittel auch wohlfeil seien: ohne dies werden sie nur dem innern Verkehr dienen; sie werden von dem Zwischenhandel unbenutzt bleiben, und die Ge- winnste, welche Folge des letztem sind, fortfahren, einen andern Weg zu nehmen. Diese Betrachtungen zeigen, wie wichtig es ist, eine genaue Darlegung von den Preisen des Waa- rentransportes auf den Eisenbahnen zu geben, in dem man dabei berücksichtigt, wie viel von derMasse der transportirten Gegenstände abhängt. Weil diese Darlegung mit einer ganz besondern Sorgfalt geschehen mußte, so haben wir derselben ein eigenes Capitel dieses Memoire, mit der Ucber- schrift „Finanz-Partie" gewidmet, und Habendarin bewiesen, daß die eignen Kosten deS Waarcnkrans- ports auf den Eisenbahnen sich nicht immer gleich sind, daß sie vielmehr veränderlich und sogar, je nach der Menge der Waaren, die darauf transportirt werden, sehr veränderlich sind. Wir babcn ein Verzeichnis dieses wechselnden Kostenbetrages aufgestellt; wenn man es nachsieht, wird man erstaunt sein über die Schnelligkeit, wo mit die eignen Kostensichverringern, in dem Maße, als die Menge der transportirten Gegenstände zu nimmt. Wenn man aber bedenkt, daß niedrige Trans- , portpreisc die einzige Bedingung auSmachcn, welche noch fehlt, um uns einen enormen Zwischenhandel über Belgien nach dem Deutschen Rheine, dem gan zen südlichen Deutschland,und selbst nach dcmNord- westcn von Frankreich, zu sichern, so wird man sich von der ganzen Wichtigkeit dieserBcmcrkung über zeugt halten. Je tiefer der Tarif hcruntcrgcsctzt wird, in um so größerem Maße werden die Waaren herbei kommen, und — wenn man den Satz umdrchct — in je grö ßerem Maße dicWaaren herbei kommen, um so mehr werden diePreise abnehmen, und dies so lange, bis die Eisenbahn so vollkommen beschäftigt ist, wie sic cs scin kann; aber in diesem letztem Falle würden die eigenen Kosten so gering scin, daß mandieCon- currcnz deS Rheins nicht mehr zu fürchtcn hätte. Damit diese gegenseitige Wirkung der Frequenz aus die Preise, und der Preise auf die Frequenz vor