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Von dieser Zeitschrift erscheint wöchentlich eine Nummer in Jm- Penal-Quart, welcher zu österm erläuternde Zeichnungen, Karten, Pläne und Ansichten beigcgebcn werden. Der Abonncmentspreis beträgt hier Orts drei Thaler für das Halbjahr, und nehmen alle Bnchhandlnngcn, Postämter und ZeitungS - Erveditionen de« Zn- und Auslandes Bestellungen entgegen. Planmäßige Beiträge werden anständig honorirt und unter Adresse der Redaction oder, wem Leipzig näher gelegen, durch Vermittelung des Herrn Buch händler Wilh. Engelmann da selbst erbeten. Eisenbahn-Ieitung. SV. Draunschwrig, 29. September. 1844 Stephenson s Bericht über die atmosphärische Eisenbahn. (Schluß.) Sollte, was hier hinsichtlich der doppelten Reihe stationärer Maschinen zu beweisen gesucht wurde, als nicht entscheidend betrachtet werden, so muß man doch die Alternative, jeden Zug an dem Punkte an zuhalten, wo sie sich begegnen, als unvermeidlich zugeben, weil zwei Röhrenlängen oder-Abschnitte zu gleicher Zeit mittelst derselben Maschine auSzu- pumpen sind; wir haben daher zu untersuchen, ob cs möglich ist, 7 Meilen der Röhre mittelst, einer Maschine auSzupumpen, welchenurzumwirksamen AuSpumpen von 3'/> Meilen langen Röhren er richtet und berechnet wurde. Tie im Vorhergehen den hinsichtlich des Leckwerdcns mitgctheilten Be rechnungen beweisen, daß beim Betrieb einer Linie in dieser Weise jede Begegnung von Zügen eine solche Verminderung der Geschwindigkeit veran lassen würde, daß unfehlbar der Einfluß derselben sich weiter erstrecken und im ganzen Eisenbahnspstem eine große Unregelmäßigkeit hervorbringen müßte, wenn sich diese Einrichtung auch aufeinc abgeschlos sene Linie der Eisenbahn beschränkte; dies würde j an Punkten und unter Umständen, welche zur Zeit noch nicht vorgesehen werden können, in erhöhtem Maße Einfluß haben auf die zahlreichen tribut pflichtigen Ströme des Verkehrs, welche alle früher oder später in die Hauptstraßen der Eisenbahnver bindungen sich ergießen müssen. Ein anderer, sehr triftiger Grund für diese doppelte Maschincnreihe ist, daß, wenn an einer dieser Maschinen etwas feh len sollte, der sämmtliche Verkehr eines ganzen Di stricts gehemmt würde, während eine zweite Ma schine an jeder Station für diesen Zufall vorschen würde, wenn sie nicht aus den schon vorgebrachten Gründen unentbehrlich wäre. Diese Thatsachen hinsichtlich der Herstellungs kosten (denn sie müssen als Thatsachen betrachtet werden, weil sie die unmittelbaren Folgen dieses Systems sind) veranlaßten mich die ursprünglichen Kosten viel höher anzuschlagen, als sie bisher von il. irgend einem Ingenieur, der sich bisher öffentlich darüber vernehmen ließ, angeschlagen wurden. Herr Samuda übergab Sir Friedrich Smith und Professor Barlow eine Kostenberechnung für durchschnittliche Lasten von 30 Tonnen bei einer Geschwindigkeit von 30 Meilen per Stunde auf der einfachen atmosphärischen Eisenbahnlinie. Seit dem wurden in Folge der Erfahrungen zu Kings town einige Abänderungen in den Verhältnissen der Maschinen und der Vacuumröhre cingeführt. Folgendes ist nun sein Kostenanschlag für den Ap parat, wie er auf der London-Birminghamer Linie anwendbar wäre. Kosten per Meile Länge. Vacuumröhre v. 15 Zoll Durchm. 1,632 Pfd. St. Lederklappc rc 770 „ „ Kitt f. d. Klappe, welche die Röhre d. Länge nach verschließt rc. und die Klappenvcrtiefung . . . 250 „ „ Planirung des Terrains rc. . . 295 „ „ Legen, Zusammcnsügen rc. . . 295 „ „ Stationsklappe u. Kolbenapparat 100 „ „ 3,342 Pfd. St. Dampfmaschine v. 100 Pferdckräften mit Luftpumpe . . . 4,250 Pfd. St. MaschincnhauS, Schorn ¬ stein rc 450 „ „ Für 3'/r Mess, zusamm. 4,700 Pfd. St. Kosten per Meile Länge . . . 1,343 „ „ Gesammtkosten f. d. Meile . 4,683 Pfd. St. Man sieht, daßHr. Samuda nur eine einfache Vacuumröhre und eine einzige Reihe Maschinen be rechnete, in derUeberzeugung,daß hiemit jedem Be- dürfniß genügt sei. Doch glaube ich im Vorherge henden bis zur Evidenz dargethan zu haben, daß wenn man sich bei einerwichtigenEommunications- linie aufdicse Einrichtung beschränken wollte, man, um mich gelinde auszudrückcn, nicht zweckmäßig verfahren würde. Ich habe folglich diese Rech nung revidin und Folgendes scheint mir das Mini mum der Kosten zu sein, womit der atmosphärische Apparat auf irgend einer größernEisenbahnlinie in Anwendung gebracht werden könnte. Kosten per Meile Länge. Vacuumröhre von 15 Zoll Durchmesser mit Zugehör . . 7000 Psd. St. 2 Dampfmaschinen v. 250 Pserdekräften, jede zu 33,000 Pfd. St. mitLuftpumpenrc. vollständig, zu 25 Pfd. St. per Pferdekraft . 12,500 Pfd. St. Maschinenhaus, Schornstein, Rejervoir oder Brunnen. . . 1,500 „ „ Für 3 Meil. zusam. 14,000 Pfd. St. Kosten per Meile Länge . . . 4,000 „ „ Gefammtkosten für die Meile 11,000 Pfd. St. Diese Kosten überschreiten Herrn Samuda's Vor anschlag sehr bedeutend, wovon ich aber den Grund schon hinlänglich auSeinandergesetzt habe; ich habe nur noch bcizufügen, daß ich auf diesen Theil der Untersuchung nur mit dem innigen Wunsch einging und ihn verfolgte, die Kosten eher zu gering als zu hoch anzuschlagcn, und überzeugt bin, daß die hier festgesetzten Beträge gegen die wirklichen zurückblei ben werden. Dcßhalb habe ich auch die Größe der Vacuumröhre angenommen, wie sie Herr Samuda angiebt, welcher jedoch nicht berücksichtigt zu haben scheint, wie nothwendig es ist, sich für starke Fre quenz vorzusehen, weil auf den Hauptbahnen sich oft so vieles concentrirt; so ist eS auf der London- Birminghamer Eisenbahn nicht selten der Fall, daß bei der Ankunft der Irländischen Post der Zug sich auf 20 — 30 Wägen vergrößert, welche 90 — 130 Tonnen wiegen, und aus Rücksicht für daS Publi kum nicht gethcilt und in solchen Abtheilungen wie der fortgcschafft werden dürfen, wie dies bei einer Vacuumröhre von der angegebenen Größe nöthig wäre. Auch darf man nicht vergessen, daß der ge genwärtige Verkehr aus schnellen Paffagiertrains und langsamen Gütertrains combinirt ist; bei dem