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SSL chender Sporn sein für die Fortsetzung angestrengter Thäligkeit, wie sie die Unternehmung braucht, wenn nicht damit eine Einrichtung in Verbindung gesetzt wird, die ihre Zukunft wenigstens einigermaßen sichert. Au diesem Ende haben wir beschlossen, Ihnen, meine Herren, die Er richtung eines Pensionsfondes für die Beamten und Die ner der Unternehmung dringend anzuempfehlen. Nach einer Ausarbeitung, die wir dem Herrn Profes sor Salomon verdanken, würde zur Gründung, und zum Fortbestände eines solchen Institutes nebst den entfallen den monatlichen Beiträgen der dabei bettzeiligten Beam ten und Diener, von Seite der Unternehmung eine jähr liche Summe von circa fl. 4000 C. M. bis zu der Zeit, wo der Fond zu der angemessenen Höhe angewachsen sein wird, erforderlich fein. Wenn Sie den Zweck berücksichtigen, der dadurch er reicht wird, und die Rückwirkung in Anschlag bringen, welche die gesicherte Zukunft unserer Beamten und Die ner auf deren eifrige und getreue Pflichterfüllung haben muß; so werden Sic wohl finden, daß dieser Beitrag ge wiß nicht unverhältnißmäßig sei, und der dadurch zu er reichende Vorlheil leicht größer ausfallen kann, als das Mittel, wodurch er erzielt wird, abgesehen davon, daß schon das Bewußtsein, eine Pflicht der Humanität erfüllt zu haben, für jeden Edeldenkenden ein Aequivalent für ein materielles Opfer sein müsse. Wir erlauben uns daher die Frage zu stellen: I) Ob Sie die Errichtung eines Pensionsfondes für unsere Anstalt dem Prinzipe nach genehmigen, und den hiezu nöthigen Beitrag jährlich fl. 4000 aus den Erträgnissen der Unternehmung bewilligen wollen? 2) Ob Sie es angemessen finden, die Direction zur weiteren Ausführung dieser Angelegenheit zu er mächtigen? Abstimmung. . Herr Ionas Königswarter stellte vor der Abstimmung die Frage, ob nicht angegeben werden könnte, auf wie lange dieser jährliche Beitrag erforderlich wäre, worauf der Herr Präses erwiederte, daß sich dieses selbst bei ei ner Probabilitäts-Rechnung für ein derartiges noch neues Institut nicht bestimmt voraussagen ließe. Hierauf wurde die Direction einstimmig dazu ermäch tigt, den Pensionsfond auf Grundlage des vom Herrn Professor Salomon gemachten Entwurfes zu creiren, und denselben mit einem jährlichen Beitrage von fl. 4000 aus den Betriebs-Einnabmen zu dotircn. Der Herr Präses fuhr dann fort: In Folge des veröffentlichten und Ihnen zugesandten Programmes schreiten wir nun zur Bestimmung der Su per-Dividende. Wir schlagen Ihnen vor, von den nach Ab ¬ zug der bereits bezahlten 3procentigen Zinsen erübrigten fl.211,926 26kr. fl. 15 pr. Actie mit . „ 211,500 — „ zu verthcilen, und den Rest von . . . fl. 426 26 kr. so wie die Ersparniß an der lO Proc. O-uote für die Erhaltung der Lokomo tive, Wagenburg, Utensilien undAffecu- ranz-Prämie mit fl. 44,510 57kr. in den Reservefond zu hinterlegen. Die fl. 15 pr. Actie dürften, wie Sie dieß auch im verflossenen Jahre zu bestimmen für gut befunden haben, zugleich mit dem Zinsen-Coupon Les I. Semesters 1844 ausbezahlt werden, bis dahin jedoch sollen dieselben im Verkehre der Actien besonders vergütet werden. Wir stellen demnach an Sie die zwei Fragen: 1) Sind Sie damit einverstanden fl. 15 Super-Divi dende zu bezahlen, und fl. 44,937 23 kr. in den Reservefond zu hinterlegen? 2) Sollen Liese fl. 15 pr. Actie zugleich mit dem Cou pon vom 1. Semester berichtiget, mittlerweile aber im Verkehre besonders berechnet werden? Abstimmung. Die Anträge der Direction wurden einstimmig bejahend rmschieden. Sie haben in der zehnten General-Versammlung den Beschluß gefaßt, einen 3percentigen Zinsfuß pro 1843 zu bestimmen, und wir stellen demnach an Sie die zwei Fragen: I) Ob Sie diesen Zinsfuß auch für die Zukunft fest setzen, und , 2) ob Sie die Bezahlung der Super-Dividende» im mer mit der der Auszahlung des zunächst fällig wer denden Coupons beschließen wollen? Abstimmung. Der Zinsfuß wurde einstimmig für die Zukunft mit 4 Proc. festgestellt, und die Bezahlung der Super-Dividende auf immer mit der Auszahlung des zunächst fällig wer denden Coupons beschlossen. Hierauf fuhr der Herr Präses fort: Es wird demnach der nächste Coupon pr. 1. Seme ster 1844 fl. 15 — kr. für Super-Dividende pro 1843, „ 20 — „ für Zins, vom I. Jan. bis I Jul.L4Prce. „ — 30 „ für Zinsen der I.Rate pr. fl. 25 vom I Jan, bis 1. Juli d. I. Zusm. fl. 35 30 kr. pr. Actie betragen, mit Ausnahme je ner Actien, worauf die I. Zuschußrate nicht geleistet wurde, und für welche nur fl. 35 bezahlt werden. Wir bemerken zugleich, daß die Zinsen für bereits be zahlte .später fällige Zuschuß-Raten halbjährig nur ge gen gestempelte O-uitungen behoben werden können. Unser nächstes Geschäft ist die weitere Bestimmung über die Consolidirung der schwebenden Schuld. Sie beschlossen in der zehnten General-Versammlung die Consolidirung derselben bis zur gegenwärtigen Ver sammlung zu belasse», und da nunmehr ein günstiger Zeitpunkt dafür eingetreten ist, so geht unser Antrag da hin, daß heute hierüber ein Beschluß gefaßt werde. Wir schlagen Ihnen dazu den Modus der Emission von Partial-Obligationen vor, und glauben in Betracht, daß es jedem Actionair freigelassen wird, die ihn treffende O.uote selbst beziehen zu können, bei dem Zinsfüße von 5 Proc., welchen auch das Anlehen per fl. 1,400,000 genießt, verbleiben zu sollen. Aus den Rechnungen, die wir Ihnen zuzusenden die Ehre hatten, werden Sie ersehen haben, daß wir uns so ziemlich innerhalb der Grenzen der uns vor zwei Jah ren zur Vervollständigung der Bahn bewilligten Million halten konnten, und wiewohl wir durch die bedeutende Ausdehnung unseres Geschäftes, so wie durch die Verlän gerung unserer Bahn, noch mehr aber wegen des nun mehr bald zu hoffenden Anschlusses der K. K. Staats bahnen, unseren Fundus Jnstructus schon theilweise ver mehrt, und unsere Stationsplätze dem jetzigen Geschäfts verkehr mehr angcpaßt haben, so wird die Aufnahme eines Capitals von circa fl. 1,000,000 C. M. zur Dek- kung der schwebenden Schuld genügen. Wir schlagen Ihnen demnach vor, 5 Proc. Partiale zu emittiren, und die Modalität der Tilgung oder frü heren Rückzahlung, gleichwie bei dem Anleihen von 1841 festzusetzen. Hiebei soll jedem Besitzer von Nordbahn-Actien frei stehen, für jede Actie von fl. 1000 einen Antheil von fl. 75 dieses Anlehens zu beziehen. Da Sie jedoch ge wiß mit uns einverstanden sind keine kleineren Obligationen als per Stück fl. 100 auszugeben, so werden wir für einzelne Antheile nur Interims-Scheine per fl. 75 aus fertigen, und bei Vorkommen mehrerer derselben, welche eine in Hundert ausgehende Summe bilden, eine Par- tial-Obligation verabfolgen. Der Termin zur Einzahlung auf diese Partial-Obli gationen soll vom 1. bis 30. Juni dieses Jahres festge stellt werden. Die bis 30. Juni von einzelnen Actionairen etwa nicht bezogenen Partial-Anthcile hat auf die Anfrage der Direktion Herr S. M. Freiherr von Rothschild zu über nehmen sich bereit erklärt, wie er dieses auch bei dem An leihen im Jahre 1841 gethan hat. Sie belieben demnach abzustimmcn, ob Sie mit unserem Vorschläge einverstanden sind. Abstimmung. Die Versammlung erklärte sich einstimmig für die An träge der Direction. Der Herr Hofrath nahm wieder das Wort: Der statutenmäßige Austritt dreier Directions-Glieder trifft in diesem Jahre den Herrn C. H. Edlen von Coith, „ ,, Professor Fr. Riepl und mich selbst; und wir ersuchen Sic demnach zur dicßfälligen Wahl zu schreiten, zu welchem Behufe Ihnen die Cataloge sämmt- licher Actionaire zur Einsicht vorliegen. Herr vr. Fr. Schmidt ergriff hierauf folgendermaßen das Wort: Ich bin überzeugt, dem Wunsche aller Herren Aktio- naire zu begegnen, indem ich nebst der dankbaren Aner kennung für die so mühevollen und ersprießlichen Lei stungen der genannten verehrten Herren Directionsmit- glieder die Bitte an dieselben auszusprechen mir erlaube, ihre so einsichtsvolle und gedeihliche Mitwirkung dem Unternehmen noch fernerhin gefälligst angedeihen zu las sen, um so mehr, als in dem gegenwärtigen für die Ge sellschaft so wichtigen Zeitpunkte die vorangängige Erfah rung der bisherigen Dircctoren für die Unternehmung nur ganz besonders erwünscht und beruhigend sein muß. Ich glaube demnach, daß ein allgemeiner Aufruf der anwesenden Herren Actionaire die volle Ucbereinstimmung mit meiner Ansicht und der ausgesprochenen Bitte bethä- tigen werde. Abstimmung. Dieser Antrag wurde einstimmig angenommen, und die genannten Herren Direktoren um ferneres Verbleiben in ihrer bisherigen Stellung ersucht, womit sie sich auch ein verstanden erklärten. Somit wurde das Protokoll geschlossen, und die Revi sion der Rechnung auf den 6. April d. I. festgesetzt. 30. Mär» Wien am --—---—1844. 6. April Die Direction der a. pr. Kaiser Ferdinands Nordbahn. Andreas Baumgartner. C. H. Edler v. Coith. Raphael FogeS. Franz Riepl. M. von Rosthorn. S. M. Freiherr v. Rothschild. Zs N. Schwaninger. Joseph Stummer. Leop. Edler v. Wertheimsteiu. »r Andreas Zelinka. D. B. Freiherr von Eskeles. Leop. Ritter v. Liebenberg. Math. Stricker. H. Dichrovsky, General-Sccrctair. (l-- 8.) Gesehen Max R. Freiherr von Werner, K. K. nied. östcrr. RegierungSrath, l. f. Commiffär. Korrespondenzen. München, 5 Juli. Gestern fand in der v. Maf- fei'schen Maschinenfabrik die Prüfung des Dampfkessels der zweiten nach dem neuen Expansionssystem gebauten Lokomotive für unsere Eisenbahnuntcrnehmung durch die dazu ernannte Commission statt. Das Resultat dieser Prüfung siel durchaus günstig aus, und die Commission bewunderte die eben so schöne als solide Arbeit an der neuen Maschine, welche englischen Fabrikaten in keiner Hinsicht nachsteht. Die Maschinenfabrik unsers rastlos thätigen und unternehmenden Maffei steht nun auf einer solchen Höhe, daß sie getrost mit den berühmtesten wett eifern kann. Bestellungen des Auslandes für sonst nur aus England zu erhaltende Maschinen liegen bereits in Anzahl vor, und trotz diese» Bestellungen, die allein schon eine Fabrik von Bedeutung in Anspruch nehmen, wird die dritte Lokomotive binnen 4 bis 5 Wochen der Commission zur Prüfung vorgelegt werden. (Allg- JI Thüringische Eisenbahn. Nachdem die Ratifikationsurkunden über den zwischen Preußen, Sachsen-Weimar und Sachsen-Coburg-Gotha unterm 19. April d. I. in Betreff der Ausführung der Thüringischen Eisenbahn geschloffenen Vertrag am 4. Juli zu Berlin ausgewechselt worden, so sind mit der heute ausgegcbenen Nummer des Großhrrzoglichen Regierungs blattes erschienen: I) der gedachte Vertrag, 2) das dazu gehörige Statut der Thüringischen Eisenbahn-Gesellschaft und 3) das in dem Vertrage citirle und in Ansehung mehrer Vorschriften für die Thüringische Eisenbahn an genommene Preußische Gesetz über die Eisenbahn-Unter nehmungen vom 3. November 1838.