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221 vorhanden, um ein einziges öffentliches Fuhrwerk Birminghamer Compagnie zu 2,500 Pfd. jährlich angewandt worden sind, um den Passagieren die gründet worden; als sie eröffnet ward, war nicht und die Gesammtzahlungen belaufen sich auf dritte Wagenclasse zu verleiden. I einmal eine hinlängliche Anzahl von Passagieren 61,000 Pfund. Diese Bahn ist an die London- Waö die Wagen zweiter Classe anbetrifft, so ist die Art und Weise, wie sie construirt sind, vielleicht die Ursache von mehr Todesfällen gewesen, als je durch das Umwerfen der Postwagen veranlaßt worden sind. Können wir, dem sei, wie ihm wolle, die Direc toren deswegen anklagen? Sie sind ohne Zweifel so humane Leute, wie irgend sonst Jemand in der Societäl, aber die pflichtmäßige Rücksicht, welche sie aus ihre Konstituenten zu nehmen haben, nö- thigt sie, das System gehörig auszubeuten. 6. Eisenbahnen von Großbritannien und Irland. Um dieses Werk so vollkommen als möglich zu machen, habe ich es für wünschenswerth gehalten, eine umständliche Beschreibung des Eisenbahncigen- thums in unsrcmLandehinzuzufügen; eine sehr noth- Wendige Zugabe, um sich eine richtige Vorstellung, nicht allein von der Ausdehnung und Wichtigkeit desselben, sondern von den furchtbaren Hindernis sen, die bei der Anlage des Ganzen überwunden werden mußten, machen zu können. Es ist etwas auffallend, daß noch nie eine po puläre Darstellung von den Eisenbahnen Groß britanniens erschienen ist. Ein sehr tüchtiges, wis senschaftliches Werk über den Gegenstand wurde vor einigen Jahren von Hrn. Franz Whishaw, bür gerlichem Ingenieur, herausgegeben; aber sein ho her Preis — der auch wegen der vielen Kupfer nicht geringer ausfallen konnte — stellt es außer den Bereich des gewöhnlichen Lesers, für den eS auch in der That nicht geeignet ist; an einem wohl feilen Buche für Leser jeder Art fehlt es gar fehr. Nur wenige Personen sind auch nur mit der Lo kalität von einer Hälfte unsrer Eisenbahnen be kannt; für die vornehmsten Eisenbahnen hat man eine große Menge von Wegweisern, und diesebrau- chen daher nicht weitläufig beschrieben zu werden, und was die übrigen anbetrifft, — die überwiegende Mehrzahl — so müssen die folgenden Notizen den Mangel, bis etwas Besseres erscheint, ersetzen; und binnen Kurzem wird diesem Bedürfnisse hoffentlich abgeholfen werden. Man wird sehen, daß in gegenwärtiger Ausgabe mehrere Verbesserungen und Zusätze gemacht wor den sind. Ich habe es nicht für nöthig gehalten, die verschiedenen Verkehrsabrechnungen für das letzte laufende Halbjahr zu verändern, da ich die Abrech nungen nur in der Absicht geliefert habe, damit sich der Leser im Allgemeinen einige Vorstellung von dem unermeßlichen Verkehr auf unseren Eisenbah nen machen könnte. Die Anzahl der Vonden Eisenbahn-Journalen in ihren wöchentlichen Rechnungsberichten bemerk ten Bahnen beträgt nur achtunddreißig. In die sen Bemerkungen aber habe ich eine Beschreibung von zweiundsiebenzig Eisenbahnen gegeben. Nach dem die zweite Ausgabe dieser Schrift erschienen war, sind die Veränderungen, welche in der Ver waltung der Eisenbahnen stattgefunden haben, bis auf den gegenwärtigen Augenblick (den 1. Januar) gehörig angemerkt worden. Arbroath und Forfar, 15'/« Meilen. Der Verkehr zwischen diesen beiden Orten ist großen- theils durch die Anlage dieser Eisenbahn erst be- ! im Gange zu erhalten, und jetzt hat man vier Züge, die täglich 300 bis 400 Passagiere befördern; die auf dieser Linie angesetzten-Preise sind sehr gering, und man darf man wohl hinzusetzen, daß sie gleich falls auf allen andern Schottischen Linien durch schnittlich nur ungefähr die Hälfte der in England eingeführten betragen. Lauf der Eisenbahn. Die Linie fängt bei Ar- broalhHarbour an,nimmtdann einenördliche Rich tung nach St. Vigean's Kirk, biegt von dort nach Westen um, und geht über Guthrie Castle und das Dorf Lunnan Head weiter bis zu ihrem Ende zu Forfar; esbefindensich aufderselben23Brücken, größtentheilS von Stein, und Lie übrigen von Guß eisen, von welchen manche sehr groß sind. Der Parlamentsbeschluß, wodurch die Com pagnie ihr CvrporationSrecht erhielt, wurde im Mai 1836 abgesaßt, welches Jahr an Gesetzesvorschlä gen, welche die Eisenbahnen betrafen, so fruchtbar war, und die Linie wurde 1839 eröffnet; das ur sprünglich concessionirte Capital belief sich auf 70,000 Pfd., welches nachher bis auf 160,000Pfd. erhöht wurde; der Betrag der Ausgaben macht 136,000 Pfd. Diese Linie ist eine von denen im Königreiche, deren Anlage am Wenigsten geko stet hat. Der Verkehr brachte das erste Jahr 7,580 Pfd. ein, und die Ausgaben beliefen sich auf5,330Pfd.; der Passagiere waren 93,660, an Kaufmannswaa- ren, Bergwerks- und Ackerbauerzeugnissen u. s. w. wurden 46,435 Tonnen transpvrtirt. Seit der Eröffnung ist cs mitdcmVerkehr immer besser geworden; für das Jahr, das mit dem 15. April 1843 schloß, war die Einnahme 8,540 Pfd., eine Dividende von 2'/- Proc. aufdas alte Capital, wurde bei der letzten Jahreszusammenkunft (den 19. Juni) declarirt, und ein Ausschuß damit be auftragt, über die Angelegenheiten der Compagnie Untersuchungen anzustellen, und Bericht zu erstat ten. Diese Eisenbahn ist die nördlichste im König reiche. Ardrossan und Johnston, 6 Meilen.— Der Parlamentsbeschluß zur Constiiuirung dieser Compagnie wurde 1827 gefaßt, und die Bahn 1831 eröffnet. Lauf der Bahn. — Sie sängt auf der westlichen Seite von Ardrossan Harbour an, und geht bis dicht an den Firth von Clyde, und weiter mit einer Krümmung durch Saltcoats, von wo sie in west licher Richtung abspringt, und in eine Verbindung mit der Ayrshire Eisenbahn, westlich von Kilwin- ning, ausläuft. Der Zweig von Doura verläßt die Hauptbahn bei Dubbs, geht unterhalb der Ayr shire Bahn vorbei, und endigt sich bei dem Kohlen bergwerke von Doura. Die Anzahl der auf dieser Eisenbahn beförderten Passagiere war während des Jahres bis zum 1. Juli 1842, 64,843, und die Menge der Steinkoh len 50,400 Tonnen; Totaleinnahme 4,970 Pfd. Aylesbury, 7 Meilen. — Die Parlaments acte zur Constiiuirung dieser Compagnie datirt von 1836, und die Bahn wurde im Juni 1839 er öffnet; sie vereinigt sich mit der London-Birming hamer Bahn bciTring, 35'/. Meilen von London; das concessionirte Capital betrug 66,000 Pfv., verpachtet, und die Directoren sollen, wie es heißt, mit den Directoren der London-Birminghamer Com pagnie wegen Verkaufs in Unterhandlung begrif fen sein; indessen bis auf den gegenwärtigen Au genblick ist die Sache noch nicht zum Abschlusse ge kommen. (Fortsetzung folgt.) Kaiser Ferdinands Nordbahn. (Protokoll der am 30. März 1844 abgehaltenen zwölften General-Versammlung.) (Schluß.) Hierauf fuhr der Herr Präses in seinem Vorträge fort: Für den Bau von Leipnik nach Ostrau und rcsp. Oder berg haben wir schon vor zwei Jahren den betreffenden hohen Behörden die Projekte vorgelegt, und diese sind von selben auch genehmiget worden. Nun haben wir aber einiger Aenderungen wegen, die Ihnen bereits in der elften General-Versammlung mitgetheilt worden sind, für nöthig erachtet, das Elaborat im Detail neu ausfüh ren zu lasten, und die weiteren nöthigsten Einleitungen, bezüglich dieses Gegenstandes zu treffen. Wir haben, da unser Bau-Personale schon vor zwei Jahren aufgelös't worden und der Herr General-Jnspec- tor Regrelli im Staatsdienst beurlaubt ist, eine neue technische Bauabtheilung unter der Leitung eines cinge- übten Ober-Ingenieurs unserer Unternehmung, Herrn Carl Hummel, gebildet. Diesem ist sohin die Ausführung dieser neuen Bahnstrecke übertragen worden. Wir haben bereits, wie Ihnen bekannt sein wird, den Unterbau zur Verpachtung ausgeschrieben, und die Grund einlösungen zum Theil begonnen. Für die Anlegung der Stationsplätze sind uns von den betreffenden Grundei genthümern sehr erfreuliche Zugeständnisse gemacht wor den. Die Materialien für den Oberbau, als: Rails, Keile, Nagel, Sleepers sind größlentheils zu bissigen und meistens niedrigere» Preisen, als wir bisher bezahlen mußten, conlrahirt. Ein Theil der Betriebsmittel ist ac- cordirt, zur Anfertigung des anderen Theils sind in un seren Werkstätten die nöthigen Vorcinlcitungcn getroffen. Wir baden nämlich 8 Lastmasch, i. d. berühmte» Wcrkstätte vo» Cockerisss Erb., 2 „ in der Wiener Neustädter Fabrik bestellt. — Für die Wagen sind die einzelne» Bcstand- theile größtcnrhcils bestellt. Die Zusammensetzung dersel ben soll aber in unseren Werkstätten vorgcnommen wer den. Wir können daher mit Sicherheit dem guten Fort gang der Arbeiten entgegensetzen und uns der Hoffnung hingeben, daß dieser Bahntheil zur beantragten Eröff- nungszcit wird dem Betriebe übergeben werden können. Aus unserer bisherigen Darstellung haben Sic ersehen können, welche bedeutende Erweiterungen unserem Unter nehmen bevorstehen, und welche gegründete Hoffnung wir über das fernere Gedeihen desselben nähren können. Doch werden Sie nicht verkennen, daß bei Allem diesen die Er höhung des Ertrages durch zweckmäßige Leitung und getreue Ausführunng der getroffenen Anordnungen be dingt sei. Schon die gegenwärtigen Resultate haben nur durch eifriges Zusammenwirken aller Organe der Gesellschaft erzielt werden können, und bei der bevorstehenden größern Ausdehnung der Geschäfte wird ein solches nicht weniger nothwendig sein. Wir halten uns für verflichtet, der bei weitem größeren Mehrzahl der Beamten unserer Unter nehmung das ehrenvolle Zcugniß zu geben, daß sic red lich ihre Pflicht gethan, ja daß mehrere derselben sich mit wahrer Hingebung ihrem Dienste gewidmet haben; allein dieses öffentliche Zcugniß, so ehrenvoll cs für die betref fenden Beamten ist, kann nicht genügen und nicht hinrei-