Volltext Seite (XML)
3) Die von den Eisenbahn-Compagnieen in un serem Lande angcsetzlen Preise sind mit wenigen Ausnahmen so hoch, daß eö dem Lande dadurch un möglich gemacht wird, den Nutzen von diesen Anla gen zu ziehen, dessen eS sonst genießen würde. 4) Die schweren Kosten, die man für Personen- und WaarentranSport anrechnct, entstehen nicht aus dem nothwendigen Aufwande, den die Fort sagierzahl 12,133 die nächste Woche nach Herabsetzung der Preise 17,332 die nächstfolgende 19,621 und so nahm es immer zu, bis wir in einer Woche, im Sommer, die Zahl der Beförderten zu 33,887 anwachsen sahen; und bei einer sehr geringen Aus gabevermehrung, sagen die Direktoren, könnten wö- Es würde verkehrt sein, wenn man nur einiger maßen eine Abschätzung des Gewinns und Verlu stes, der auf jeder Eisenbahn aus einer Herunter setzung ihres durchschnittlichen Preistarifs um 83 Proe. erfolgen würde, versuchen wollte. *) Die Blackwall Compagnie gewinnt, wie wir ge sehen haben, ungefähr 100 Pfd. wöchentlich durch eine Heruntersetzung von 30 Proe.; eine weitere schaffung an und für sich erfordert, da zehnmal so viel Menschen und zehnmal so schweres Gut in manchen Fällen mit kaum irgend vermehrten Ausgaben fort geschafft werden könnten, und in anderen Fällen die Vermehrung vergleichungswcise höchst unbedeutend sein würde; auch sind die Preisansätze keineswegs mit Hinsicht auf die Kosten der Eisenbahn, sondern bloß nach dem Principe von den Eignern gemacht, sich so gut als möglich bezahlen zu lassen, oder den höchsten Geldbetrag daraus zu ziehen; und daher finden wir Eisenbahnen, deren Preise mehr als zehn mal so hoch sind, als die mancher andern. 5) Es ist einenurwenigeAusnahmenzulassende Thatsache, daß vergleichungsweise hohe Fahrpreise einträglicher gefunden werden, als niedrige, und in den letztem Jahren sind die bei den vornehmsten Eompagnieen erhöht worden, wobei man selbst die Absicht hat, sie noch höher zu stellen; undmußman daher alle Hoffnung aufgeben, daß die Eisenbahn- Compagnieen in Gesammlheil sie jemals heruntcr- setzen werben. 6) Es würde ein großer Gewinn für das allge meine Beste sein, wenn Passagiere und Waaren zu einem Sechstel der gegenwärtigen durchschnittlichen Preise transportirt werden könnten. 7) Es erscheint als Pflicht dec Regierung, und, wie wir alle Ursache haben, zu vermuthen, als eine ihr selbst willkommene Pflicht, eine solche wünschens- werthe Veränderung hervorzubringcn, wenn sie mit Gerechtigkeit gegen alle Parteien bewirkt werden könnte, und ohne durch anderweitige Abgabenver mehrung die Lasten des Landes zu erhöhen. Die Wahrheit vorstehender Sätze wird, denke ich, zugegeben werden; indessen will ich zur Bestä tigung dessen, was ich bereits in Beziehung auf die Transportkosten gesagt habe, das Zeugniß der Di- rectoren der Eisenbahn-Compagnieen von Glas gow und Greenock anführen, die eS vortheilhafter gefunden haben, zu sehr niedrigen Preisen zu fah ren, nemlich ihre Fahrpreise 66 Proc. herunterzu setzen, oder, was auf eins herauskommt, eine andere Classe zu dem sehr niedrigen Preise von 1 Pfennig auf die Meile zu befördern. In ihrem Berichte von dem mit dem 30. Juni 1842 geschlossenen Halb jahre sagen sie: „Es hat sich gefunden, daß die Zu nahme an Belriebsaufwand für eine vermehrte Passagierzahl fast gar nicht in Anschlag zu bringen ist, und daß bei der gegenwärtigen Anzahl von Zügen 50 Proc. Passagiere mehr mit einer ganz unbedeutenden Erhöhung der Aus lage transportirt werden könnten. Die Auskünfte von den Fahrpreisen dritter Classe haben sich so an sehnlich erwiesen, daß die Directoren dadurch in Stand gesetzt worden sind, den ActionairS zu erklä ren, daß, wenn die Ermäßigung des Ansatzes vor dem Anfänge des laufenden JahreS eingetreten wäre, das Ergebniß des Jahresverkehrö ein ganz anderes gewesen sein würde, als sie ihnen jetzt vor legen könnten." In der Woche bis zum 21. Mai betrug die Pas- chentlich 50,000 transportirt werden. Die Anzahl der auf der ganzen Linie mitgenommenen Passa giere in dem halben Jahre war 123,349, und d a der allgemeine Betriebsaufwand nicht erhöht worden ist, ist der Netto-Ertrag bis zu 10 Proc. durch die Annahme des 6 Pence Preises gestiegen, obgleich beinahe ein Viertel der Passagiere erster und zweiter Classe nachher Wagen der dritten Classe genommen haben. *) Die Dublin und KingStown Eisenbahn ist ein noch auffallenders Beispiel vondem sehr niedrigen Fahrpreissysteme, womit man seit zwei Jahren be gonnen hat; im letzten Jahre beförderte die Com pagnie ohne irgend eine Erhöhung ihrer Ausgaben 478,117 Passagiere mehr, als sie 1840 gethan hatte, und die 100 Pfd. Actien, welche da mals zu 18 Proc. Discont standen, stehen jetzt zu 16 Proc. Prämie. „Das Bestehen eines Preisansatzes von einem halben Pfennig aus die Meile," sagte eine der Eisenbahnzeitungen, indem sie die letzte halbjährige Zusammenkunft der Eigner erwähnt, „für gewisse Classen von Passagieren, wird ohne Zweifel man chen von den Vertheidigern der hohen Preise dies seits das Canals stutzig machen; allein der Erfolg, welcher die Operationen der Compagnie von Kings town begleitet hat, zeigt, daß der Ansatz nicht zu ge ring ist. Wir würden uns freuen, wenn wir Lie Englischen Compagnieen von einem ähnlichen Geiste beseelt sähen; — indessen versteht cs sich von selbst, daß wir damit keineswegs auf irgend einer unserer Bahnlinien gerade die Einführung dieses bestimm ten Ansatzes anrathen wollen." Es muß hierbei bemerkt werden, daßHerapath's Eisenbahnjournal, und andere mit den Eisenbahnen beschäftigte Blätter, eifrige Vertheidiger der Maß regel sind, auf den meisten Linien einen viel niedri gem Fahrpreis anzunehmen, als Mittel die gegen wärtigen Dividenden zu erhöhen; ohne daß derselbe jedoch die Reduction en grog erreichte, die von mir vorgeschlagcn worden ist. Wir haben schon gesehen, daß in einigen Fällen sehr niedrige Fahrpreise besser rentiren, als selbst die gemäßigten. Diese machen sicher eine Ausnahme von der allgemeinen Regel; aber, wenn der Versuch häufiger gemacht würde, so könnte die Zahl der Aus nahmen leicht so groß werden, daß sie ganz nahe an ein völliges Wegfallen der Regel gränzte. DaS Resultat auf der Blackwall-Bahn haben wir bereits gesehen; die Greenwich Compagnie verliert darüber, daß sie die Fahrpreise 30 Proc. erhöht hat, von ihrer wöchentlichen Einnahme ungefähr20 Proc.; nicht, als ob ihre Preise selbst jetzt bei diesem Ansatz hoch genannt werden könnten; sie gehören vielmehr zu der billigen Classe.**) ") Halbjähriger Bericht, Januar 1843. Vor Kurzem sind die Preise nm 100 Proc. erhöht worden, durch welche Abänderung die Compagnie ein halb Procent zu ge winnen denkt. ") Diese Eompagnie hat vor Kurzem ihre verschiedenen Heruntersetzung von 30 Proc. könnte mit Sicher heit eintreten, ohne irgend einen Verlust besorgen zu müssen. Die Dublin und Kingstown Compagnie hat durch Annahme des halben Pscnnig-Princips, welches ungefähr eine Reduction von 80 Procent ausmacht, ihre Dividenden von 4 bis auf 5 Proc. gesteigert. Die von Glasgow und Greenock hat durch Ver minderung ihrer Fahrpreise um 66 Proc. ihre Um- j stände bedeutend verbessert. Auf vielen Eisenbahnen würde das Resultat ohne Zweifel dasselbe sein; die von Liverpool und Man chester z. B. hat nur zwei Classen, die höchste zu 6 Sch. 6 Pce., und die niedrigste zu 4 Sch. 6 Pce. Ich glaube schwerlich, daß der geringste Verlust zu befürchten wäre, wenn die Preise auf 2 Sch. 6 Pce. und 1 Sch. 6 Pce. gesetzt würden, und noch ein Zug dritter Classe, zu 1 Sch. hinzu käme. Eine Reduction von 83 Proc. auf der London- Birminghamer Eisenbahn würde dagegen wahr scheinlich ihre Einnahme um 150,000 Pfd. des Jah res vermindern. Die Einnahmen auf den meisten Hauptbahnen könnten vielleicht in vcrhältnißmäßi- gem Grade leiden. DiegesammteVerminderungderEinnahmc möch te sich zu anderthalb Millionen Pso. anschlagen las sen. Dieses würde, glaube ich, den wirklichen Be laus der Summe bei Weitem übersteigen; allein bei Berechnungen dieser Art, wenn mau es Berechnun gen nennen darf, kam« die Gräuze nicht leicht zu weit gesteckt werden. In den beiden Ausgaben dieser Abhandlung, die ins Publikum gekommen sind, habe ich die Rech nung für die Regierung aufgestellt, ohne auf die siebzehn Eisenbahnen Rücksicht zu nehmen, die in der vierten Classe begriffen sind; diese sind nämlich die von Acdrossan und Johnston, von Ballochey, Bishop Auckland, Bodmin und Wadebridge, Bol ton und Preston, Clarence, Dunfermline und Charleötown, Edinburgh und New Hafen, Llanelly, Mankland und Kirkintilloch, Paisley und Renfrew, St. Helen's und Runcorn Gap, Whitby und Picke ring, und noch ein Paar andere, die im Anhänge bemerkt worden sind. Es ist nicht möglich, den Werth dieser verschiedenen Eisenbahnen genau zu berech nen; indessen reicht cs für alle praktischen Zwecke hin, wenn wir den Werth des sämmtlichen Eisen bahn-EigcnthumS im Königreiche zu 75 Millionen Pfd. anschlagen. Die Generaleinnahmc vom Fährbetriebe für das Jahr, das wir im Begriffe stehen anzufangen, kann nicht geringer als auf 6 Millionen tarirt werden; für gegenwärtiges Jahr wird sie schwerlich so viel Claffenpreise von 30 bis auf 50 Proc. rcducirt; man hat Etwas durch diese Veränderung gewönne», aber nicht viel. ') Die Taren der Compagnieen sind so verschiede», daß eS schwerlich richtig sein würde, sich des Ausdruckes durch schnittlich zu bedienen; er ist nur in Erniangelung eine« bessern gebraucht worden.
