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als die Brückenbauten in der ersten Anlage auf! Doppelspur zu berechnen, um mit einer Verhältnis ! mäßig geringem Mehrausgabe der Zukunft Zeit gewinn und schwere Geldopfer abzukaufen. Freilich ! konnte diese Absicht bei den Constructionen im Fe stungsbezirke nicht erreicht werden. Die desfallö gepflogenen Unterhandlungen kosteten großen Zeit Verlust, ohnczu dem gewünschten Resultatzu führen. Diese Beschlüsse führten zu folgenden vermehr ten Arbeiten: Verlängerung der Bahn um 245 Ruthen. Bewegung einer Erdmasse von 96540 Schachtruthen Behufs der Bahn und 17200 „ Behufs d. Bahnhöfe zus. von 113740 Schachtruthen anstatt veranschlagter 48047 Schachtruthen für d. Bahnkörper und 6000 „ s. Bahnh.-Planirgn.! oder 54047 Schachtruthen im Ganzen; zum Bau von 3 Brücklhoren, 7 Brücken, 6 Durch lässen, 1 Canal am Eulchen, massiv und doppel spurig, anstatt von 3 Brückthoren, 2 Brücken und 7 Durchlässen einspurig. Die Durchführung derBahn durch dieFestungs- werke hat Opfer gekostet, welche nicht vorgesehen waren. Ohne Erfolg gingen wir alle Instanzen durch, um die Gestattung einer Tammanschüttung zu erwirken, nicht nur im Interesse der größeren Solidität, sondern auch aus financiellcn Rücksich ten, weil diese Anschüttung sich einem Einschnitte angeschlossen haben würde, wo eS sich um billige Wegschaffung von circa 6000 Schachtruthen Erde handelte. Wir mußten zuHolzconstructionen über gehen, welche die für Durchschneidung der Festungs werke als ausreichend erachtete Summe zum Bol len in Anspruch nahmen. Für die nachfolgenden uns aufcrlegten Verpflichtungen waren keine Gel der ausgeworfen. Beitrag zu Fcstungsbauten durch die Eisenbahnbedungen .... «P 13100 Vergütung der Räumungskosten des St. PantaleonSthurmcs . . . „ 830 Anfertigung flacherDossirungenbeim Einschnitt rc., welche, abgesehen v. der bedeutenden Ausgabe für den theuren Boden in der Stadtnähe, die Erdarbeiten vertheuerten um » 4400 18330 Die großen Unbequemlichkeiten für den Betrieb bei zu beengtenBahnhofsräumen waren zu einleuch tend, um vor rechtzeitigen Gelbopfern zurückzuwei- chen. Diese Gelbopfer mußten auch, namentlich in Köln, in reichem Maße gebracht werden, sowohl durch unfreiwillige Erwerbung theuren BodenS und theurer zum Abbruch bestimmter Gebäude, als durch die gebotene Verlegung und Anlegung neuer Straßen im Interesse der Stadt und der Gesellschaft. Wir haben aber damit eine Ausdehnung der Bahn höfe gewonnen, welche, wenn sie in Köln auch noch Wünsche übrig läßt, wesentliche Vortheile gegen die ersten Projecte gewährt. Tie mechanischen Vorrich tungen an den Drehscheiben, Weichen, Wasserkrah nen w. sind nach den neuesten und besten Vorbil dern getroffen, auf Ersparung und Erleichterung beim Betrieb berechnet. Eine Mehrausgabe von Thlr. 8500 war zum Vollen gerechtfertigt. Statt 460 Ruthen für Ausweichungen und zu sätzliche Stränge sind deren 982 Ruthen ausge führt oder in Ausführung begriffen, woraus die großartigere Anlage und nolhwendige Kostcnver- mehrung hervorgeht. Im Voranschläge waren nöthige Reserve-Vvr- räthe an Schienen, Schwellen und Befestigungs mitteln nicht bedacht. Wir besitzen abereineReserve von 447 Schienen, 1668 Schwellen, 815 Stühl chen und einer Anzahl Nägel und Keile im Ge- sammt-Kostenbetrage von Thlr. 7550. Durch diese Abweichungen undZusätze blieb vom Voranschläge kaum das Gerippe übrig, und bei der wesentlichen Kostenvermehrung wurde unser Be ¬ streben, durch sparsamen Haushalt in den Gränzen der bestimmten Summe zu bleiben, auf harte Pro ben gesetzt. Die Verlegenheit wurde dadurch gestei gert, daß ein vollständiger Anschlag aus erwähn ten Gründen nicht vorliegen, und die Größe der uns selbst gestellten Aufgabe nur unvollkommen übersehen werden konnte. An der Solidität des Baues überhaupt und insbesondere an den Wer ken, welche dieSicherheit des Publikums berührten, wie z. B. an den Hvlzconstructionen im Festungs bezirke, durfte nichts gespart werden, dagegen er strebten wir bei den Bahnhofsbauten nur Solidität mit Entfernung von jedem LuruS. Wir dürfen nicht übergehen, daß das Geschäft durch die Gunst der Conzunctur beim Ankauf der Schienen ausnehmend unterstützt und eine bedeu tende Ersparung erzielt wurde, ungeachtet wir die beste Qualität (Staffhordshire) wählten und die gleichzeitig höchsten Preise bezahlten. Auch hat uns die Hoffnung aus günstige Bestimmungen von Sei ten der König!. Regierung in Köln, in Betreff der Einfriedigungen, nicht getäuscht. Die Bahn wurde am 3. Februar durch die Re gierung abgenommen und am 15. Februar dem Verkehr übergeben. l Freilich wird von den Unterhaltungskosten im ersten Jahre noch Vieles dem Bauconto zur Last , zu bringen sein, jedoch voraussichtlich in geringerem Maße als bei anderen Bahnen, weil die Haupt- dämmc zuerst angelegt wurden und den bedeutend sten Senkungen schon nachgeholfen ist. Wir erwähnten der noch schwebenden Abrech nungen mit mehren Lieferantenund Unternehmern. Damit zielten wir auf die Schwellenlieseranten, welche die Gerichte zu Hülfe rufen, um unbegrün dete Anforderungen durchzusetzen. Im Vertrauen auf unsere gute Sache haben wir den Saldo nach unsern Büchern als den richtigen in Aufstellung , gebracht. Nach diesen vorgängigen Erläuterungen legen wir Ihnen eine Ueberstcht der Ausführungskosten des »Bahnbaues" vor, in welcher die Ausgaben bis 31. December von denjenigen getrennt sind, welche als Schlußzahlungen dem Jahre 1844 zur Last fallen. Für diejenigen Bauten, welche noch nicht ausgeführt sind und zum Theil sich erst durch den Betrieb als nothwendig herausgestellt haben, sind ausreichende Ueberschlagssummen ausge worfen. B a h n b a u Vorarbeiten durch den provisorischen Ausschuß und durch die Direktion . . . . 1. Unterbau. Erdarbeiten 113,740 S. R Brücken, Durchlässe, Viaduct Vergütung an die Festungs-Baucasse in Köln II. Oberbau. Kiesbcschaffung Querschwellen und scharfkantige Hölzer Schienen 58'/32 Clr. per Uard (breitbasigte Vignole-Form) . . . Bcfestigungsmittel (Nägel, Stühle, Keile) Legen des Oberbaues Wege, Uebergänge, Barrieren, Distanz-Pfähle, Wärterhütten und Meilensteine 5544 76741 32038 13930 24275 49128 150391 15673 11396 7976 Bahnhöfe. Bahnhof in Bonn. Stationshaus und Bühne, Wagcnschuppen mit Scheibebühne, Loco- motivschuppen mit dito, Coaksschuppen; eine 3G und zwei 15^ Drehscheiben, Brunnen und Pumpe, Wasser-Reservoir und Krahnen, Rohrleitung und Canäle, 2 Ausweichungen und Pflasterte 37824 L. Bahnhosin Köln. Stationshaus und Bühne, Wagenschuppen mit Scheibebühne, Loco- motivschuppen und Schmiede, Coaksschuppen; eine 3G und eine 1iV Drehscheibe, Brunnen und Pumpe, Wasser-Reservoir und Krahnen, Rohrleitung und Canäle, Ausweichungen und Pfla ster, Straßen-Anlagen rc 6. Bahnhof in Brühl. StationShaus und Bühne, Drehscheibe, Ausweichungen, Locomotiv- schuppcn, Wagenschuppen, Wafferstalivn (die drei letzteren sind noch auszuführen) . . 0. Drei Halte-Plätzc. In Roisdorf, in Sechtem, in Kalscheuren (vorläufig nur die Aus weichungen) Einfriedigung der Bahnhöfe und der Bahnstrecken in deren Nähe Verzinsung des Bau-Capitals während der Bauzeit bis ultimo December 1843. Vergütung an die Actionaire (Thlr. 4„15„7 per Actie) . . . . ab Zinsen - Vergütung durch die Banquiers, netto Allgemeine Verwaltung, technische Ausführung, Bureau-Kosten, Reisen rc. und Ertraordinaria 35130 15015 600 39590 13841 Summa der Bahnbaukosten Davon sind bis ultimo December 1843 bezahlt 425884 und noch zu zahlen im Jahr 1844 120437 Gleiche Summe 546321 Grund-Erwerbung Summa deS Bahnbau-Kapitals 258839 88569 10083 25749 34828 128253 357491 60577 546321 215000 761321