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107 sicirt, und dadurch, sowie durch mindere Wasserver- dampsung, ein bedeutender Theil des Brennmate rials und dessen Kosten erspart werden können. 3) Derselbe einzelne Dampfwagen, welcher auf der horizontalen Thalbahn eine bestimmte Last mit angemessener Geschwindigkeit fortbewegt, zieht die selbe auch allein, ohne Borspann von Hülfs-Loco- motiven, über hohe und etwa doppelt so steile Bö schungen der Gebirgsbahnen und Rampen, als bis her durch Locomotiven erstiegen worden sind, mit gemäßigter Bewegung, wodurch -1) Die Sicherheit für den Personen- und Waa- rmtranSport um so mehr erhöhet wird. Auö obigenAndeutungen werden erfahreneSach- kundige ersehen, daß die von mir vorgeschlagenen Verbesserungen den vorgesetzten Zweck hinreichend erfüllen, und daß auch dadurch, außer sehr großen Gcldersparungen, noch mehre andere für den allge meinen Verkehr, sowie für die Actionaire der Eisen bahnen undStaatskassen, bedeutend großeVvrtheile erreicht werden können, wovon ich,auS wissenschaft lichen und Erfahrungs-Gründen, mich fest über zeugt halten darf. Hohen Staatsbehörden und Eisenbahn-Directio- nen, welche Gebrauch von meinen Verbesserungen des Eisenbahn-Mechanismus machen wollen, er biete ich mich, hierdurch, unter angemessenen Bedin gungen, weitere Auskunft undAnwcisung zurAus- sührung auf Verlangen zu ertheilen und sehe ge neigten Aufträgen dazu entgegen, indem ich nicht beabsichtige, meine Schrift darüber durch den Druck zu veröffentlichen, oder für mich selbst ein Patent darauf zu nehmen. Leer in Ostfriesland, im März 1844. Carl Reinhold, König!. Hannoverscher Geometer. General-Versammlung der Leipzig- Dresdner Gisenbahncompagnie. Leipzig, 30. März. Die heutige General versammlung schien den seit einiger Zeit im Munde des Publikums umlaufendenGerüchten zufolge eine größere Regsamkeit und Lebhaftigkeit annehmcn zu wollen, als in den vorigenJahren sich gezeigt hatte. Namentlich war ein Aufruf: „Wahrt euer Geld, Wahrt euer Recht," im voraus unentgeltlich vcr- theilt worden, darauf berechnet, die darin in Be ziehung auf die Compagnie zur Sprache gebrachten Punkte, in der Generalversammlung zurDiscussion zu bringen. Auch hatte sich eine ansehnlichere Zahl Actionaire als in den letzten Versammlungen einge funden. Die Sitzung eröffnete der Vorsitzende des Direktoriums, Herr GustavHarkort, mit folgendem einleitenden Berichte: „Hochgeehrte Herren! In Gemäßheit der bisher befolgten Geschäftsordnung befindet sich der am 26. Februar ausgegebene Bericht, sowie der vor ei nigen Tagen durch den Druck veröffentlichte Rech nungsabschluß für das letztvergangenc Jahr *) in ') Der Rechnungs-Abschluß der Leipzig-Dresdner Eisen bahn vom Jahre 1843 weist folgende Resultate nach. Auf Rechnung dcS Betriebs kommt eine Einnahme v. 604,027 Thlr. 14 Ngr. (1842: 534,080 Thlr. 23 Ngr.), welche in folgende Posten zerfällt: Persouenfahrt 338,463 Thlr. 13'/2 Ngr.; Gütertransport netto 201,365 Thlr. 11 Ngr., Einnahme von der Magdeburger Bahnstrecke 35,472 Thlr. 21 Ngr., Pachtcrtrag 4801 Thlr. 2 Ngr., Gewinn auf JhrenHändcn; die von dem geehrtenAusfchusse der Gesellschaft und von dem verpflichteten Revisor ge prüften Bücher und Belege liegen, wie gewohnt, zu Ihrer beliebigen Einsicht vor, und die von Ihnen in Bezug darauf etwa noch zu wünschenden speciel- leren Ausschlüsse werden wir mit Vergnügen erthei len. Mit Rücksicht auf diese Vorlagen und auf den regelmäßigen Gang deS unserer Leitung anvertrau ten Geschäfts gestatten wir uns daher, uns aus ei nige wenige Bemerkungen zu beschränken, um un- nöthigc Wiederholungen zu vermeiden. Das Ergebniß derBctriebsrechnungdcs vergan genen Jahres läßt, nach Abführung der Actienzin- sen, der Anleihezinsen und Amortisation, sowie der bisher an die Postverwaltung zu gewähren gewe senen jährlichen Entschädigung von 10,000 Thlr., einen Ueberschuß von 63,779 Thlr. 29 Ngr. 2 Pf. Da indeß gegenwärtig der in 8- 6 sub s. des aller höchsten Concessionsdccrets vom 6. Mai 1835 vor behaltene Fall der Erhöhung der gedachtenEntichä- digungbis auf dieMarimalsummevvn 15,000Thlr. eintritt, so vermindert sich, in Folge der demgemäß nachträglich zu leistenden Zahlung von 5000 Thlr. an den PostfiscuS, der disponible Ueberschuß auf 58,779 Thlr. 29 Ngr. 2 Pf. Hiervon sind nach §. 63 der Statuten zumReservesonds zurückzulcgen 20 Proc. oder 11 756 Thlr., bleiben 47,023 Thlr. 29 Ngr. 2 Pf. ES würbe mithin nach der Bestim mung deS eben angezogenen Paragraphen der Sta tuten 1 Thlr. pr. Äctie als Dividende zu vertheilen und der Saldo von 2023 Thlr. 29 Ngr 2 Pf. auf die laufende Rechnung zu übertragen sein. Mit dieser Vertheilung hat derGesellschaftsausschuß sich vollkommen einverstanden erklärt, und wenn Ihrer seits keine Bedenken gegen die vorliegende Rcch- nungsauSstellung überhaupt stattfinden, wird dem gemäß dazu zu verschreiten sein. Wir können nicht umhin, dabei zu bemerken, daß uns in mehr als ei ner Beziehung die Bestimmung einer Dividende wünschenswerth geschienen haben würde, welche den Ueberschuß nicht so völlig erschöpfte; wir haben indessen geglaubt, uns streng an ben Inhalt der Statuten und an Ihre früher gefaßten Beschlüsse binven zu müssen, ohne Ihrem eignen, freien Er messen vergreisen zu wollen. Zugleich sprechen wir dabei aber auch unsere Ueberzeugung aus, daß die Rechnung in einer Weise geführt und ab geschlossen worden ist, welche nach unserm besten verschieLcne Conti 23,924 Thlr. 26 Ngr. Die Summe per Ausgaben betrug 290,247 Thlr. 15 Ngr., nämlich: Haupt-Verwaltung 16,128 Thlr. 3 Ngr., Bahn-Unterhal tung 54,322 Thlr. 14V, Ngr., eigentliche Betriebskosten 45,796 Thlr. 8 Ngr., Zugkraft 142,124 Thlr. 11'/- Ngr. (Locomotiven-Heizung 87,866 Thlr. 23 Ngr., Locomoti- ven-Reparatur 27,185 Thlr. 7 Ngr., dazu Abgang vom Jnvcntarium an Rädern re. 4962 Thlr., Gehalte und Lohne, Oel, Putzmatcrial, Eistcrncn-Heizung w. 22,110 Thlr. 11 Ngr.), Wagen-Reparatur und Veränderungen der Wagen, incl. Räder und Achsen 14,680 Thlr. 11 Ngr., Beklcidungskostcn 2660 Thlr. 19 Ngr., Curkostcn 897 Thlr. 5 Ngr., Gewcrbsteucr nach Abzug des Magdeburger Beitrags 458 Thlr. 25 Ngr.: ferner: für neue Tender 2645 Thlr. 3 Ngr., für neue Packwagen 7345 Thlr. 16 Ngr., für das Jnvcntarium auf den Bahnhöfen und der Bahn 2937 Thlr. 26 Ngr.. für die Coaksbrcnncrci 250 Thlr. 24 Ngr. — Als Ueberschuß bleibt demnach 313,779 Thlr. 29 Ngr., wovon jedoch bereits 180,000 Thlr. für Actien-Zinsen, 60,000 Thlr. für Zinsen und Amortisation der Anleihe, 10,000 Thlr. für Post-Entschädigung, zusam men 250,000 Thlr. verwendet sind, und mithin noch 63,779 Thlr. 29 Ngr. disponibel bleiben. — Nach der beigefügtcn Eapital-Rcchnung hat der Bau der Hauptbahn 4,966,801 Thlr. 21 Ngr., der Zweigbahn 427,470 Thlr. 12 Ngr., die Herstellung der Gebäude auf den Bahnhö fen und der Bahn 287,434 Thlr. 9 Ngr., die Transport mittel 576,748 Thlr. 6 Ngr. (und zwar die Wage» 312,464 Thlr. 25 Ngr., die Locomotiven und Ten der 264,283 Thlr. 10 Ngr., ferner die Einrichtung des MaschincnhauseS 23,981 Thlr. 1 Ngr., der Coaksbrcnncrci 18,510 Thlr. 23 Ngr., der Wagenbau-Anstalt 9917 Thlr. 7 Ngr., und das Jnvcntarium auf den Bahnhöfcn und der Bah» 35,747 Thlr. 20 Ngr. gekostet. Die Bcstände der Wagendem-Anstalt, des MaschincnhauseS und der Coaksbrenncrei, so wie der Bau-Materialien und Bcklci- dungsgcgcnständc belaufen sich auf 161.731 Thlr. 21 Ngr.; Casscn-Bcstand beim Jahresschlüsse 79,123 Thlr. 25 Ngr. Wissen und Gewissen eineSelbsttäuschung nach bei den Seiten hin vermeidet, und daß dieselbe daher als eine sichere Unterlage mit völligem Vertrauen betrachtet werden kann. Indem wir auf einige Einzelheiten derRechnung noch zurückkommen, ist es kaum nöthig, Sie auf die Vermehrung derEinnahmen aus dem P ersonen- und Güterverkehr aufmerksam zu machen, welche auch diesmal wiederum stattgesunden hat, und von der wir mit Zuversicht hoffen dürfen, daß sie fortwährend im Wachsen bleiben werde, da auch unserm Unternehmen durch dieAusbreitung, welche dasEisenbahnwesen jetzt überall gewinnt, nur neue Nahrung zugesührt werden kann. Die Pachtverträge haben sich verhältnißmä- ßig ebenfalls erhöht, und es dürfte darin ein Be weis liegen, daß die Auslagen, die auf die größere Nutzbarmachung des Besitzthums der Gesellschaft verwendet worden sind, ihrem Zwecke entsprechen, obwohl die eigentliche Wirkung derselben sich erst in einiger Zeit Herausstellen kann. Als sehr erfreulich in jeder Beziehung können wir aber die Resultate der Wagenbauanstalt hervorheben, welche unsere früher davon geäußerten Erwartungen völligrechtfertigen.ZurrichtigenWür- digung derselb. darf nicht unbemerkt bleiben, daß aus demErtrage dieGehalteundLöhnesämmtlicher dabei Angestellten sowie die crsorderliche Vergrößerung der Lokalitäten, Vermehrung und Unterhaltung der Utensilien rc. bestritten worven sind; daß ferner die Anstalt wiederum einen Pachtzins von 1000 Thlr. für die innebabendcn Lokalitäten, und die Zinsen eines zu 60,000 Thlr. angenommenen Betriebs kapitals erworben unv besonders vergütet hat. Wir haben dabei nur noch zu gedenken, daß außer den ansehnlichen Aufträgen, welche für das laufende Jahr bereits eingegangen sind, sich Aussicht noch zu weiterer, ausreichender Beschäftigung auf län gere Zeit hinaus eröffnet, da die Sorgfalt und So lidität der unter genauer Aufsicht bewährter Werk meister gefertigtenÄrbeitüberallAnerkennung findet. In Bezug auf die Ausgaben haben wir vor auszuschicken, daß dieselben den in dieser Beziehung gemachtenErfahrungen gemäß in einer etwas ab geänderten zweckmäßiger scheinenden Weise geord net worden sind, namentlich durch das neu ange legte, im Geschäftsberichte bereits erwähnte Conto der Zugkraft. Bei der jetzt getroffenen Einrichtung i beabsichtigen wir indessen, in Uebereinstimmung mit den Ansichten des Gesellschaftsausschusses, auch für die Folge stehen zu bleiben, um dieVergleichung der verschiedenen Rechnungsjahre zu erleichtern. Bei denKosten der Hauptverwaltung findet sich nur Eine merklich erhöhcte Ausgabe und zwar für Druckkostcn, welche durch die erforderliche Emit- tirung neuer Acticn-Talonö und -Couvons veran laßt worden ist. Ebenso ist der Gesammtaufwand für Bahn unterhaltung nicht wesentlich verschieden von dem vorjährigen, was trotz der angewendetcn mög- ! lichsten Oeconomic nicht befremden kann, da es die Natur der Dinge mit sich bringt, daß viele Gegen stände im Laufe der Zeit vermehrter Reparaturen ! bedürftig werden; im Gegenthcil darf man es wohl als erfreulich betrachten, baß die biesfallsige Aus- gäbe im Allgemeinen wenigstens nicht vermehrt er- ! scheint. Dir Betriebskosten stellen sich im Ganzen denen dcS Jahres 1842 saft ganz gleich, wenn man die früher hierher gerechneten Positionen, welche jetzt unter das Capitel Zugkraft gebracht sind, wie der hinzuzieht, und die stattgefundcnc kleine Erhö hung wird fast völlig durch die neu hinzugekommene, früher nicht zu bewirken gcwcseneFeucrvcrsicherung der Wagen und Locomotiven bedingt. Es ist übri gens natürlich, daß mit der Ausdehnung deS Be triebes manche Unkosten in gleichem Verhältnisse steigen. In Bezug auf das Capitel Zugkraft ergibt sich, daß die beiden wichtigsten Positionen desselben, Locomotivenreparaturen und Locomotivenhcizung,