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das ganze Jahr hindurch die erforderliche Triebkraft der See) westlich von Danzig zn bedeutende Sckwie- im reichlichen Maße liefert. Interessant ist es, daß auch die für die Schmiede bcnöthigten Holz- und T orfkohlen bei der An stalt erzeugt werden. Im verflossenen Jahre wur den hier 96,000 Eubikfuß Holzkohlen und 13,000 rigkeitcn finden. Man würde hier die Bahn erst einigermaßen günstig bei der Montaner Spitze ins Weichsclthal führen können. Außerdem würde diese Richtung aber fast durchgehends das unpro duktivste Land zwischen Weichsel und Oder treffen. Eubikfuß Torfkohlen erzeugt; das Holz kommt zu Wasser in Flößen bis zur Anstalt, der Torf wird aus den eigenen Torfstichen des Hrn. v. Maffei er halten. Die Verkohlung deS letzteren geschieht in offenen Meilern, sowie bei Holz. Zum Schmieden verwendet man Holz- und Torfkohlen gemischt und arbeitet damit lieber als mit Holzkohlen allein. Wir schließen diese flüchtige Notiz mit dem auf- > richtigen Wunsche, daß Herr von Maffei in dem Gedeihen seiner Anstalt den verdienten Lohn finden möge für fein Bestreben, ein den industriellen Fort schritten unserer Zeil gemäß vaterländisches Unter nehmen zu begründen und hiermit einem wichtigen Bedürfniß des Landes abzuhelfen. München, im März 18IT 1 Kleber die Richtung der östlichen PreuHiscken Gisenbakn. Nach den Erfahrungen, welche bis jetzt über die Benutzung und Einwirkung der Eisenbahnen vor liegen, berhätigen dieselben allerdings in commer-i cieller Beziehung ihren vollen Nutzen nur bann,! wenn sie mit vielseitigen Adein von Chausseen und Canälen in Verbindung stehen, aus denen sie massenweise ihre Nahrung für den concemrirten Verkehr entnehmen. Andererseits haben die Eisen bahnen aber auch die Tendenz, die Verbesserung oder Entstehung der Communicationsmittcl zu be schleunigen, wenn durch Feststellung der Eisenbahn- richrunqen vorzugsweise solche Orte und Gegenden berührt werden, die einen hohen Grad von eigen- thümlichem Leben oder von Probuctivität entweder schon besitzen oder doch zu erlangen fähig sind. Rechts von der Weichsel liegen die bedeutenderen Städte im Norden, in der Nähe die See, und was man auch thun mag, wie viele Eommunicationcn das Land von Westen nach Osten auch durchschnei- dcn mögen, dieses Verhältniß wird weder geändert werden dürfen noch können. Dem natürlichen Bc- dürfnisse wie der Rente des Unternehmens wird es ! daher am meisten entsprechen, die Bahn in derNähe i dieser Städte zu halten. Zwischen Weichsel und Oder findet ein ähnliches Verhältniß statt. Die Sceküste zwischen Stettin und Danzig hat beinahe keine Stadt von Belang, keine einzige, dcrenBereich sich über 10 Meilen weit in das Land erstreckte. Die Städte an der Weichsel, an der Oder, an der War the und an der Netze sind es, welche die Productc anziehcn, auStauschen und weiterschaffen. Was nun insbesondere die Richtung der Haupt bahn anbelangt, so müssen wir uns zunächst gegen die von Berlin über Stettin und Danzig nach Kö nigsberg erklären. Selbst wenn inan dieselbe auf dem günstigeren Wege über Conitz, statt mehr nörd lich, führen wollte, so würbe dieselbe, wenn sie das Weichseltbal erst bei Danzig erreichen soll, indem hohen T e> rain (zwischen 700 und 800 Fuß über Wenngleich große Städte, wie Danzig undStettin, am kräftigsten die Bahn alimentiren werben, so be darf cs dazu, wenn sie soweit von einander entfernt sind, doch noch derZwischenpunkte, mit denen es be sonders vortbeilhaft ist, in Verbindung zu treten, mögen diese nun in anderenStäbten ober in produc tiven Landstrichen bestehen. Ohne solche Zwischcn- punktc wird weder die Eisenbahn für den Verkehr der Städte besonders nützlich, noch kie Einnahme der Bahn aus diesem Verkehre von Belang sein. — Von anderer Seite ist vorgcschlagen worben, bic Preußische Bahn von Frankfurt an ber Ober über Posen und Bromberg nach Ostrometzko ober von Posen über Jnowrazlaw nach Thorn an der 'Weich sel und hier über den Fluß zu führen. Eine solche Hauptbahn, die durch eine 20 — 25 Meilen lange Zweigbahn mir Danzig verbunden werden müßte, würde nicht nur für Danzig die Verbindung mit Berlin und Königsberg bedeutend verlängern, son dern die mir den übrigen bedeutenden Städten rechts der Weichsel und mit Stettin ganz außer Acht lassen. Sic würde ferner zwischen Königsberg und der Weichsel gar keinen Ort von Belang, ein sehr schwieriges Terrain und zum Theil der Gränze ganz nahe liegende Landschaften durchziehen. Da diese Richtung demnach so entschieden die Interessen von Ostpreußen verletzt, ohne bemGanzen zu nutzen, so nehmen wir keinen Ausland, sie gänzlich zu ver werfen. Unserer Ansicht nach müßte dagegen die Bahn richtung zwischen den vorläufigen Hauptpunkten Königsberg und Berlin, so weit dies zulässig ist, die gerade Linie halten. Eine solche Richtung redu- cirt zunächst, durch Abkürzung des Weges, Zeit und Kosten der Reisen und Transporte besonders aus den entferntesten, mithin den dieser Verbindung am meisten bedürftigen Gegenden. Sie durchschneidct ferner das Land zwischen Ober und Weichsel, ber See und ber Gränze etwa in der Mitte und es kön nen sich an dieselbe aus alten Richtungen gleichmä ßig Straßen, dereinst vielleicht auch Eisenbahnen anschließen, während dieser Vorthcil in den beiden vorbesprochenen ertremen Richtungen nur immer einem Theile des Landes, entweder dem zunächst der See oder dem an ber Gränze belegenen, zu Gute kommen kann. Ehe wir nun auf bic uns als voriheilhaftest er scheinende Richtung von Königsberg rückwärts auf i Berlin eingehen, wird es nothwcndig sein, den gün stigsten Uebcrgangspunkt über die Weichsel aufzu- suchen, da dieser auf die Richtung der übrigcnBahn von wesentlichem Einflüsse ist. Ein solcher Ucber- gang ist, abgesehen von der Eisenbahn, von der größten Wichtigkeit für bas Land östlich der Weich sel, weil es oft wochenlang unmöglich ist, ohne Le bensgefahr bie Weichsel zu passiren, wenn ein frü her Eisgang die leichte Thorner Brücke sortgerissen hat, oder diese, um größeren Schaden zu verhüten, in Zeiten abgetragen wirb. Für bic Benutzung des gesammten Lanves würbe eine solide Brücke sich am geeignetsten halbwegcs zwischenThorn und Danzig das ist etwa beiMarienwerder, befinden,wo auch die aliePoststraße dieWeichsel passirt. Da dieGegcndcn an der untern Weichsel aber stärker bevölkert und reicher sind, und die Landesgränze von Thorn ab der Weichsel noch eine Zeitlang nahe bleibt, so wür de ein etwas abwärts gelegenerUebergang über den Strom einer größern Anzahl von Bewohnern in die Nähe gerückt werden. Es bleibt uns dabei mir die Wahl deS Uebcrgangs bei der Montaner Spitze übrig. Er liegt unfern der Milte der Preußischen Weichsel, und ist der größtmöglichen Anzahl von Bewohnern auf beiden Ufern der Weichsel näher gebracht. Um die Montaner Spitze von Königs berg auS gegen Berlin zu erreichen, wird die Bahn dis gegen Braunsberg hin in der Nähe des Haffs bleiben müssen, nm das höhere, landeinwärts gele gene Terrain zu vermeiden, wenngleich zwischen dem Frisching und demGarft einige Schwierigkeiten zu überwinden sein dürften. Die Bahn wird nun am vortheilhaftesten von Brannsberg über Mühl hausen und Marienburg bis zur Montaner Spitze geführt werden. Sie bleibt hier in die Nähe der be deutenderen Städte, durchschneidct Vic fruchtbarsten Gegenden westlich von Königsberg und kann in kei ner andern Richtung größere Verkchrsmassen an sich ziehen, in keiner demLande von größeremNutzen sein. Die Anlage von Ehaussecn wird sic in keiner Art behindern, sie wird dieselben vielmehr in ihren natürlichen Richtungen nach der Küste bin überall befördern. Von der Montaner Spitze führt der gerade Weg nach Berlin über Schneidemühl. Die Bahn kann hier diese Richtung aber noch nicht ver folgen, weil sic in der Richtung auf Turbel ein sehr schwieriges Terrain und ein nur wenig ergiebiges Land berührt. Einen in jeder Beziehung günstige ren Weg findet die Bahnlinie wenn sie sich mehr ge gen Lüden wendet, etwa 3 Meilen weit von der Weichsel entfernt, dieselbe entlang auf dem Hohm Thalrande bleibt und sich Bromberg und den fruti- baren Gegenden an der Netze nähert. Ein Umweg von wenigen Meilen ist dem geraden Wege naeb Schneidemühl vorzuziehen; wir würden selbst für eine der Weichsel noch näher bleibende Linie stim men, wenn dies ausführbar wäre, ohne die Anlagc- kosten der Bahn außerordentlich zu vertheuern. Tic Verzweigung nach Danzig würde sich zwei Meilen i von der Montaner Spitze, wo die Bahn die Höhe erreicht, trennen können und, an Dirschau vorbei- j gehend, etwa 7 Meilen lang werden. Von Schncidemühl könnte die Bahn die weilen Thäler der Netze undWarthe biSKüstrin verfolgen, und darin cin selten günstiges Terrain finden. Dasselbe würde zwischen Küstrin und Berlin ange- iroffen werden, wenn inan nördlich Müncheberg bleibt, wo die Wasserscheide zwischen Oder und Spree am niedrigsten ist und sanft nach beiden Sei ten sich absenkt. Es würde auch dieser Theil ber Bahnrichtung in den Niederungen der Netze und Warthe, wie im Oderbruch, die produktivsten Ge genden, in Driesen, Friedberg, Landsberg und Kü strin die gewerbthätigstcn Städte zwischen Weichsel und Oder berühren. Da wir endlich der Ueberzeu- gnng sind, daß in keiner andernRichtung cineBahn mit einem minderen Kostenaufwande herzustellen sein möchte, so glauben wir, daß die von uns vorge schlagene Richtung die geeignetste sei und neben den Interessen des Verkehrs auch die des Krieges zu be fördern vermöge. Auch diese letzter» sind für unS von Belang. Denn wie sich dereinst auch die Be