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Bratianu gestorben. Das neue Ministerium bereits gebildet. Bukarest, 24. Rav. MiuisterprSsideut Bra- tia « vist heute Morgen gegen 7 Uhr gestorben. Da» «a- biuett ist sofort zurückgetrete«. Der Regentschaftsrat hat den Fiuauzminister Wlntila Bratianu beauftragt, ein neues Kabinett z« bilden, da, di« gleiche Zusammensetzung «le das bisherige hat. Die Minister find bereits vereidigt worden. Bratianu hatte sich nach einer schweren Erkältung einer Operation unterziehen mässen, deren Folgen er erlegen ist. * * * Ziele -er jugoslawischen PvMik. Belgrad, 24. Nov. Außenminister Marinkowitsch behandelte in der Kammer die Interpellation der Opposition über die internationale Lage. Er führte u. a. aus: DieZiele dergegenw artige n P olitik Südslawiens sind: A u f - rechierhaltung und Festigung des Friedens in der inter nationalen Rechtslage auf der Basis der Verträge und des Dölkerbundspaktes, sowie die Erstellung von Grundlagen für die Zusamnrenarbeit mit den Balkanstaatcn durch die Entwick lung freundschaftlicher Beziehungen. Zwischen Frankreich und uns bestanden bisher keinerlei geschriebene Verträge. Den ¬ noch haben wir uns stets als Verbündete betrachtet. Unter die- sen Umständen sind der formelle Freundschaftsvertrag, sowie seine Eintragung beim Völkerbund und seine Veröffent- lichung nur Fragen internationaler Loyalität. In diesem Jahre hat Italien den Sicherheitspakt mit Rumänien abgeschlossen, in dem es die A n ne x i o n Be s sa - rabiens anerkennt. Diese Tatsache wurde sogleich als eine Schwächung der kleinen Entente gedeutet. Auf der Ioachims- taler Konferenz jedoch erklärte der Außenunnister öffentlich, Rumänien, das durch Bündnisvertrag und Interessen-Solidari tät mit unserm Staate und durch Freundschaftsvertrag und Blutsverwandtschaft auch mit Italien verknüpft sei, wünsche aufrichtig, daß die italienisch,jugoslawischen Mißverständnisse freundlichen Beziehungen Platz machten. Unsere Beziehun gen zu Italien sind allerdings nicht so, wie mir cs wünschen müßten. Der Kammer ist vor kurzem der La n d c l s ver t r a g mit Deutschland zugegangen, in dem wir bemüht sind, mit Deutschland so freundliche Beziehungen wie nur möglich zu Unterbalten. Ich betrachte es als meine Pflicht, fcstzustellcn. daß die Haltung Deutschlands bei jeder Gelegenheit vollkommen freundschaftlich war. Das deutsch-französische Handelsabkommen angenommen. Berlin, 23. Nov. Im Reichstag wurde das deutsch- f r a n z ö s i s ch e H a n d e l s a b k o m m e n in 3. B c r a t u n g und in der Schlußabstimmung gegen die Stimmen der Kommu nisten. der Völkischen, der Nationalsozialisten und des Bayri- schen Bauernbundes angenomme n. Die Aussprache über den Handelsvertrag mit Süd- skawien wird von der soz. Abgeordneten Toni Sender dazu benutzt, persönliche Angriffe gegen den Reichsernährungsmini ster Dr. Schiele zu richten, die von diesem zurückgcwiesen werben. Der Entwurf wird dem Ausschuß überwiesen. ' . * Die Verhandlungen mil Polen. Berlin, 23. Nov. Zu dem Abschluß der deutsch-polnischen Besprechungen wird folgende amtliche Mitteilung ausgegeben: Die Vorbesprechungen zwischen Dr. Strese mann und Iackowski über die Wiederaufnahme der deutsch-polnischen Handelsvertragsverhandlungen sind zu einem Abschluß gekommen. Es ist eine Einigung über die Grundlinien erzielt worden, die für die aufzuneh menden Delegationsvcrhandlungen aelten sollen. Das Ziel wird sein, so schnell als möglich zu einer Aufhebung der beiderseitigen wirtschaftlichen Kampfmaßnahmen zu kommen und dabei Vereinbarungen auf den Teilgebieten zu treffen, die auf Grund der früheren Verhandlungen abschluß reif sind. An diese Verhandlungen werden sich dann die Ver ¬ handlungen über einen endgültigen Handelsvertrag an schließen. * Wie verlautet, soll Reichsfinanzminister a. D. Dr. Her mes an Stelle Lewalds zum Führer der deutschen Delegation für die deutsch-polnischen Handelsvertrags verhandlungen ernannt worden sein. * In d eu t s ch n a t i v n a l en Kreisen sieht man dem Wiederbeginn der deutsch-polnischen Handelsvertragsverhand lungen mit gemischten Gefühlen entgegen. Man wünscht, daß die Verhandlungen auf wirtschaftliches Gebiet beschränkt bleiben. Auch hält man folgende Voraussetzungen für unerläßlich: Aufhebung des polnischen Agrargesetzes, das dir Enteignung deutscher Landwirte vorsieht, Sicherung des Wobnsitzrechtcs für die in poG.isch-oberschkesischcn Werken be schäftigten deutschen Beamten, Unterbleiben der Dcutschen- auswcisungen. * Warschau, 23. Nov. Das in Berlin paraphierte Abkom men über die Regelung der polnischen Holzaus fuhr nach Deutschland (der „E. V." brachte gestern Einzel heiten über dieses Abkommen) wird von der Presse mit großer Befriedigung ausgenommen. * * London, 23. Non. Chamberlain teilte im Unterhause mit, er hoffe in kurzer Zeit ein A b k o m m e n m i t D e u t s ch - land über die Aufhebung der Paßvisen abzuschlie ßen. Staaksprästdenlenwahl in Baden. Karlsruhe, 23. Nov. In dec Sitzung des Landtages wurde Innenminister Remmele (Soz.) zum Staatspräsidenten und Finanzminister Dr. Schmittzu seinem Stellvertreter gewählt. Protest der Ausländsdeutschen. Berlin, 23. Nov. Anläßlich einer Kundgebung gegendie Verschleppung der Verabschiedung des Kriegs- schädenschlußgesetzcs betonte der Präsident des Deut schen Ostbundes, daß die Ausländsdeutschen zum Aeußcr - sten entschlossen seien. In einer Entschließung wird gefordert, daß die Vorlage zum Krieasschädenschlußgesetz unver züglich dem Reichstag zugeieitct werde und daß bei einer vor zeitigen Auflösung des Reichstages das Kriegsschädcnschluß- gesetz unter allen Umständen vorher verabschiedet werde. * Berlin, 23. Nov. Der neue F i n a n z! e r u n g s p l a n für das neue L i q » i d a t i o n s s ch ä d e n g e s c tz ist dem Reichstag zugegangen. Noch einmal Dr. Schachts Ausführungen. Berlin, 23. Nov. In der Zeitschrift „Städtetag" wendet sich der Präsident des Deutschen Städtetages, Dr. Mulert, gegen Lie Ausführungen Dr. Schachts in Bochum über die Finanzpolitik der Städte. Dr. Mulert stellt fest, daß kein Dollar, kein Gulden, kein Pfund der Ausländsanleihen für „sogenannte unproduktive Zwecke" ausgegebcn worden sei. Die Erträgnisse der mit Auslandsgeldcrn geschaffenen Werte hätten nicht zu einer Belastung, sondern zu einer Entlastung des Steuerzahlers geführt. Ueberdies machten die von den deutschen Kommunen aufgenommenen Ausländsanleihen nur 10 Prozent der deutschen langfristigen Auslandsverschuldung aus. Dann wendet sich Dr. Mulert gegen die Auffassung des Reichsbankpräsiüenten von den „ü b e r fl ü ss i g e n Luxus ausgaben", die in Wirklichkeit der Befriedigung der Be dürfnisse der Gemeinden dienten. Di« staatsgefährliche Flobertbüchfe. Schwerk«, 23. Nov. Demokratische Blätter hatten über angebliche Schießübungen mit Kleinkaliberwaffen des Stahl helms berichtet, die in den Schulstunden in den Klassenräumen einer Mittelschule abgchalten worden seien. Schränke und Tü ren seien von Kugeln durchlöchert. Jetzt hat sich hcrausgestellt. daß ein Schüler ein Flobertgewehr mitgebracht und in der Pause in ein« Schranktür geschossen hatte. Nur Probefüge. Berlin, 23. Nov. Nach einem Telegramm aus Horta trifft die Meldung von einem Start des Flugzeuges v 1230 noch Neufundland nicht zu. Es handelt sich nur um Probeflüge Berlin, 23. Nov. Der Reichspräsident hat heute oen Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft, Sckiele. zum Vortrag empfangen. Ms Anslmgksrk iM Sowjettager. Moskau, 23. Nov. Auf einer Parteikonferenz griff der ehem. Pariser Botschafter Rakowski die politische Linie des Zentralkomitees an. Kleine Erfolge würden durch die vielen Niederlagen der Sowjetunion aufgehoben, z. B. die Abberufung Les SowjetbotschiNters in Frankreich, das Fehl schlägen der Chinapolitik und das Scheitern des englischen Generalstreiks. Die Sowjetunion hätte den Angriff auf die Pekinger Sowjetbotschaft mit Krieg beantworten müssen. Nosengolz erklärte dem gegenüber, man habe Rakowskis wegen nicht Krieg mit Frankreich führen können; denn die Arbeiterinnen hätten eine derartige A b c n t e u r e r p o l i - tik verurteilt. Man müsse darauf achten, daß die Opvosi- tion dem Proletariat nicht in den Rucken falle. Karachan 'ührte aus, durch richtige politische Handhabung sei cs dem Zentralkomitee gelungen, die normalen Beziehungen zu Frankreich zu erhalten. In Ler Aussprache fiel die Bemer kung, man habe gut daran getan, einen so „kriegerisch ge sinnten Botschafter" nicht auf einem verantwortungsvollen Platze zu belassen. Reise Pilsudskis und Zaleskis nach Wilna. Warschau, 23. Nov. Gestern sind Ministerpräsident P i l- sudski, Außenminister Zaleski und der Chef der Ost abteilung des Außenministeriums plöblich nach Wilna ge reist. Nach einer Konferenz über die litauische Frage ist Zaleski nach Warschau zurückgekehrt. PilsudKi wird sich bis morgen in Wilna aufhallen, um sich mit der An gelegenheit der nach Wilna strömenden Emigranten, die Litauen fluchtartig verlassen und in Polen Hilfe suchen, zu befassen. Neue Hinrichtungen in Mexiko. Mexiko, 23. Nov. Wegen angeblicher Beteili- gung an dem Bombenanschlag gegen General Obregon wurden heute vier Personen binaerichtet. Unter den Hingerichteten soll sich ein katholischer Priester befunden haben. Haag. 23. Nov. Die Kammer hat einen sozialistischen An trag auf Ratifizierung der Washingtoner Konvention über den Achtstundentag abgelehnt. Brüssel, 23. Nov. Wie verlautet, wird der sozialistische Senator de Broucköre, der als Mitglied der Vorbereiten- den Entwaffnunaskommission zurückgetreten ist, dennoch Dele gierter beim Völkerbund bleiben. Loudon, 23. Nov. Der Nationalverband der Seeleute wurde aus dem Gewerkschaftskongreß ausgeschlossen, da er den Gewerkschaftsverband der Bergleute unterstützt hat. London, 23. Non. Der Sekretär der Schatzkammer erklärte Im Unterhauie, Großbritannien habe während des laufenden Jahres 0 13 8 0 0 0 Pfund Sterling an Repara tionen und 5 -MO 000 Pfund Sterling an Rückzahlungen der interalliierten Kriegsschulden erhalten. .1. Eine § 8. D I e i HWWM» 6. 7. 2. 3. 4. 5. D I Erhöh'.' Einrich Vorschr 2. Nack die Hö Verleg: Acrstell einer s Verleg: deren l nicht lst. werden, l schen Eik die sich ir unterschic Bedc der Nach gegen un ferenz be Erfahrun Japan bc Wege bej stricken li asien uni russisch-ja Wendcpu lichem Mi politische das heute und Kuh Reise de mit volle binetts T über den bereits ji einem di Immerhi: ein enge Deutschla Anlaß, r nor dem Osten lie< LfchanglsoNn will Kaiser werden. Tokio, 23. Nov. Wie aus Peking berichtet wird, trifft Tschangtsolin Vorbereitungen, sich zum Kaiser von China ausrufen zu lassen. Das Krönungsornat ist bereits bestellt worden. Tschangtsolin will seine Herrschaft als „Militär-Diktatur" proklamieren und China wieder zu seiner Bedeutung als „machtvoll sich ausdehnendes Reich" verhelfen. Um die Vorgänge von Toulon. Paris, 24. Nov. Der Geschäftsführer der kommunistischen Humanitö ist wegen Veröffentlichung von Artikeln überdie Zwischenfälle >m Marknegefängnis zuTou - lon, die in der Kammer disku! irrt wurden, verhaftet worden. Schm anstaltet < schaff zur Volkswirt den über Reparativ Einspruch bahrunq i die politil weit darü zum Best Nichtmitgi ** Kantor bc in der N' seit länge! I Paris, 23. Nov. Wie aus Loricnt gemeldet wird, haben etwa 1000 der im dortigen M a r in c a r s en a l beschäftigten 3000 Arbeiter an einer kommunistischen Stra- ß en l u n dg eb u n g zur Durchsetzung der Lohnforderungen teilgenommeu. ' . ' Nevyork, 23. Nov. Mitglieder der Kommunistischen Ar- beiterpartei erschienen vor dem Gebäude der Standard Oil Company im Finanzviertel, um im Zusammenhang mit dem Koh len streik in Colorado zu demonstrieren. Es sammelten sich schnell mehrere tausend Personen an, die die Demonstranten als Bolschewisten bezeichneten und sie vertrie ben. Weichsel unsere H schau und uns dadu schaftlich«! zu lassen. Zurückhal sich ist e- raies. S in denen eiaenem ' nisckien V fensivbün nud Iapc Lie sapan China nc auch Las mühen, di reinigen. Oefsenj F Japan und Deutschland. Von Dr. Paul Ostwald. Deutschland wird demnächst zwei angesehene Vertreter Japans bei sich, begrüßen können, nämlich "den Baron Goto und den Vicomte Ku Hara. Beiden Münnern geht der Ruf voraus, sich von jeher für ein engeres Zusammengehen zwischen Deutschland und Japan eingesetzt zu haben und zu den wenigen weitblickenden japanischen Politikern zu ge hören, die schon vor dem Weltkriege von der Notwendigkeit überzeugt waren, mit Rußland und Deutschland zusammen einen europäisch-asiatischen Fcstlandblock zu bilden. Hätte Lieser Gedanke in Len entscheidenden Augenblicken vor dem Ausbruch des Weltkrieges in der japanischen Politik den Ausschlag gegeben, und England nicht noch im Frühjahr 1914 die ihm ergebenen Männer, Graf Okuma und Baron Kato, ans Ruder bringen können, so wäre es nicht nur für un», sondern auch für Japan besser gewesen. Doch das Geschehene ist nicht mehr rückgängig zu machen. Umsomehr aber gebietst Lie Stunde, unsere gegenwärtigen Pcziehungne zu Japan zu überprüfen, um daraus weitere Schlüsse für unsere künftigen Beziehungen zu diesem Staate ziehen zu können. Hier gilt es zunächst einmal festzustellen, daß die Ja- paner in der Tal von allen Nationen, die im Weltkriege gegen uns gekämpft haben, die ersten waren, die sich bemühten, die durch den Krieg zerrissenen Faden kultureller und Wirtschaft- lichsr Beziehungen mit uns wieder neu zu knüpfen. Sehr bald nach dem Waffenstillstand kamen führende Wirtschaftler, Gelehrte und Studenten Japans wieder in größerer Zahl nach Deutschland, um ein ebenso klares wie lautes Zeugnis da von abzulegen, wie schwer gerade Japan die früheren Ver- bindungen mit der deutschen Wirtschaft und Wissenschaft ver- mißt. Wiederholt haben denn auch damals vor allem die japanischen Wissenschaftler auf ihren Versammlungen ener gischen Protest gegen die Versailler Vernichtungspolitik ein gelegt und an den Gräbern deutscher Gelehrter vor aller Welt den Dank ausgesprochen, den das moderne Japan Deutschland schuldet. Sie haben mit dazu beigetragen, die Lügenmär von dem deutschen Barbarenvolk zu widerlegen. Diese Kreise der japanischen Intelligenz waren es auch, die in ihrem Vater, lande bedeutende Sammlungen an Geld für die notleidende deutsche Wissenschaft und Studentenschaft ermöglichten und die ferner dafür sorgten, daß bereits im Jahre 1924 die „Deutsch-Japanische Zeitschrift für Wissenschaft und Technik" ins Leben gerufen werden konnte. Deutsche Aerzte, Juristen und andere deutsche Gelehrte wurden auch wieder in größere: Zahl nach Japan gebeten, ja sogar deutsche Musiker, wir Kreisler, dort in besonderem Maße gefeiert. Die deutsche Kunstgcwcrbeausstellung in Japan, die im vorigen Jahre siattfand, begegnete stärkstem Interesse. Von japanischer Seite wurde sogar der Wunsch geäußert, in den nächsten Jahren weitere derartige deutsche Ausstellungen folgen zu lassen. Kurz, Japan sucht beute auf allen Gebieten kultureller Betätigung engeren Anschluß an uns zu finden. Seinen stärksten Ausdruck sand dieser Wunsch nach kultureller Zu sammenarbeit mit Deutschland in der japanischen Bereit- Willigkeit, in Tokio ein Schwesterinstitnt des Berliner Iapan- instituts zu gründen, so daß in der Tat die Grundlagen dafür geschaffen sind, beide Nationen in ihrem geistigen Leben ein ander zu nähern. Was Japan gerade heute so stark zu Deutsch land hiuzieht, ist nicht nur die Anerkennung und Wert schätzung deutscher wissenschaftlicher Gründlichkeit, sondern wie es japanische Gelehrte wiederholt betont haben, besonders die Tatsache, daß heute bei uns wie in Japan so viel Altes mit Neuem ringt. Das japanische Volk befindet sich heute iw folge seiner schnellen industriellen Entwicklung in einem ge. wattigen geistigen Umformungsprozeß, die alten Grundlagen seiner schintoistischen Welt- und Stantsanschauung wanken beträchtlich, und in diesem Suchen nach einem neuen Lebens, inbalt, nach einer Verknüpfung zwischen Altem und Neuem sollen wir, die wir uns. wenn auch aus anderen Gründen, in einem ähnlichen Zustande befinden, Berater sein. Mit Nechi bat darum Professor Sata bei seinem letzten Aufenthalt in Deutschland wiederholl die Forderung aufgestellt, daß du Kenntnis der deutschen Sprache in Japan eine weit größer! Verbreitung finden müsse als bisher. Die deutsche Sprach« ist allerdings heute an mehr Schulen als früher zur zweiten Fremdsprache erhoben worden, aber der Kreis derer, di« wenigstens das Deutsche zu lesen imstande sind, entspricht nicht der kulturellen Bedeutung, die Deuschland für Japan hat und haben soll, denn immer noch verhält sich das Deutsche zum Englischen wie 3:5. Immerhin darf von den kultu rellen Beziehungen der beiden Nationen nach dem Weltkriege gesagt werden, daß sie sich in einer überaus günstigen Weis« entwickelt haben, und die Hoffnung, daß die Zukunft in dieser Richtung die Bande noch fester knüpfen werde, ist durchaus berechtigt. Auch die wirtschaftlichen Beziehungen gestalteten sich mit den Jahren wieder besser. Eine gewisse Verstimmung brachte hier nur das bekannte Farbeneinfuhrverbot des Jahres 192-i. Doch ist auch darüber jetzt eine Einigung erzielt, mil der beide Teile zufrieden sein können. Der deutsch-japanische Handels vertrag konnte vor kurzem abgeschlossen werden, so daß auch Lie vertragliche Regelung der wirtschaftlichen Beziehungen er-