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Redaktioneller Teil. ^ IV7, 27. Mai ISIS. tarif durch dis KZ 40, 86, 126, 161 und 197 festgesetzt ist. Dieser Zuschuß wird vom Papierausschlag nach den Vorschriften des Preistarifs niilerfaßl, allerdings bei der Lieferung des Papiers durch den Auftraggeber in indirekter Form, d. h. soweit der Aufschlag auf das Papier in Frage kommt. Die Druckpreise sollen in solchen Fällen nach den Intentionen des Preistarifs 18 87, letzter Absatz) einen Ausschlag aus die Satz- und Druck- Preise erfahren, der dem entgangenen Papiergcwinn einiger maßen entspricht. Diese Entschädigung wird beansprucht sllr die Lagerung und Behandlung des Papiers »nd für die damit verbundene Verantwortung. Die in Tabelle VIII verzeich- neten Prozentsätze des Papierzuschusses wird selbstverständlich die Druckerei nach Möglichkeit zu mindern suchen. Bei den außer ordentlich hohen Papierpreisen ist die »pflegliche« Behandlung des Papiers unbedingt notwendig, und wenn alle an der Herstel lung einer Druckarbeit beteiligten Personen hierbei gewissenhaft zu Werke gehen, so wird in den wenigsten Fällen ein so hoher Papierzuschuß erforderlich sein, wie ihn der Preistarif sllr die einzelnen Druckarbeiten nach den abgestuften Auflagen Vorsicht. 8 86, zweiter Absatz bestimmt, daß ein aus dem Zuschuß sich ergebender Überschuß an den Auftraggeber abzulicfern ist, wenn dieser das Papier geliefert hat. Irrtümlich oder absichtlich wird bei der Berechnung des Fortdrucks auch öfter der Papierzuschuß mitgerechnet; z. B. statt 20 000 Druck werden 20 600 Druck berechnet (3°/» Papier- zuschuß für »Gewöhnlicher Druck«). Diese anteilige Zuschutzauf lage (600) darf dem Auftraggeber inleinemFalle berechnet werden. Das Kapitel »Druck« bietet in den einzelnen Abteilungen noch mancherlei Punkte, deren Kenntnis und Beherrschung im Verkehr mit der Druckerei nützlich und ratsam ist. In einer demnächst erscheinenden Abhandlung wird das Kapitel »Satz« einer Betrachtung unterzogen werden, und zwar unter besou- derer Berücksichtigung des Setzmaschinensatzes, sowie des soge nannten Stehsatzes. G. Roller. Zwei Jahrzehnte deutscher Bucdkultvr Ein Katalog schöner Bücher.. 8°. 203 S. Kaufhaus d e s W e st e n s G. m. b. H., B e r l i n. 6.—. »Dieser Katalog schöner Bücher ist das Ergebnis einer halbjahr langen Beschäftigung mit den Kostbarkeiten, die er verzeichnet. Der bücherverständige Leser wird es bald herausfühlen, daß zwischen die sem und den Katalogen, wie sie der Bücherantiquar sonst auszugeben pflegt, nicht nur ein äußerlicher Unterschied ist. Dieser Katalog ist die bewußte Bemühung um eine neue Form sol cher Kataloge: der Versuch, den Begriff der .angewandten Bi- bliographie* auf das Geschäftsverzeichnis des Antiquars zu über tragen«. Mit diesen Worten leitet Hans Moeller den von ihm im Aufträge der Bücherabteilung des Kaufhauses des Westens her- ausgegebcnen Katalog schöner Bücher ein, damit umschreibend, daß es ihm darum zu tun war, einem das Luxusbuch anzeigenden Kata loge auch bibliophilen und bibliographischen Wert zu geben. Das Sammeln von Luxusausgaben, das seit den Kriegsjahren in Deutsch land einen großen Aufschwung genommen hat — einen Aufschwung, an dem die sogenannten »Kriegsgewinnler«, die hier parvcutthaft nichts weiter als eine Mode mitmachcn wollen, nicht ganz unschuldig sind —, dieses Sammeln hat vielfach Spott und Anfeindungen hervor gerufen. Man hat dahinter, zum Teil mit Recht, aber auch über treibend und den Wert des Luxusbuches verkennend, nur snobbistische Regungen gesehen. An dieser Stelle möge es genügen, darauf hinzuwei sen, daß das schöne Buch allein schon deshalb Daseinsberechtigung hat, weil es die Achtung vor dem Bucherzeugnis steigert, weil es ästhe tische Werte schafft und für die künstlerische Arbeit anregend und nutz bringend ist. Auf jeden Fall drängte der Aufschwung, den die Luxus ausgaben genommen haben, dazu, in den ihnen dienenden Katalogen >ihre jeweilige Eigenart möglichst genau und wissenschaftlich gründlich zu umschreiben, um dem Sammler so einen Führer durch dieses große Gebiet an die Hand zu geben. Es ist seltsam, daß das Antiquariat nicht schon früher darauf verfallen ist, derartige Bücherverzeichnisse hei auszngeben, die auch rein äußerlich den Charakter der Bücher, von denen in ihnen die Rede ist, andeuten, so wie der vorliegende Katalog mit einem von Emil Pirchan, München, entworfenen reiz vollen Umschlag zu tun sich bemüht. (Ist auch bereits vom Anti quariat geschehen! Red.) An Sammlungen, namentlich an solchen, die zur Versteigerung kamen, hat eS uns doch gewiß nicht gefehlt. 434 Einer solchen mit großem Verständnis und mit dem Bemühen, möglichst umfassend zu sein, zusammengebrachten Sammlung liegt der vorliegende Katalog zugrunde. Wenn auch natürlich nicht sämt liche modernen Luxusausgaben vereinigt werden konnten, so soll doch anerkannt werden, daß hier ein guter Überblick über einen großen und wesentlichen Teil dieses Gebietes erreicht worden ist. Ter Bearbeiter des Kataloges hat sich von der Absicht leiten lassen, dem Leser alles, was ihm aus irgend einem Grunde wissenswert sein könnte, so bis ins kleinste genau mitzuteilcn. daß jedes Buch, auch ohne daß der Leser es sieht, in klarer Bildhaftigkeit vor seinem »geistigen« Auge steht. Jedes Buch wird in allen seinen Eigenschaften, die einen bibliophilen Wert ausmachen, geschildert. Die Angaben beziehen sich auf die Höhe der Gesamtauflage und der Teilauflage, auf Papier und Nummer, auf Ein- oder Mehrfarbigkeit des Drucks, auf Illustrationen und Beilagen und ans den Schöpfer des Buchschmucks, auch ist mit besonderer Liebe' des Einbandes und dessen Verfertigers gedacht. Man darf die Schwie rigkeiten, die bei der Abfassung entstanden, nicht unterschätzen. Oft wurden auf Grund eines besondern Schriftwechsels mit den Verlegern auch Einzelheiten ermittelt, die sich weder aus den Druck- vermcrken noch aus den buchhändlerischen Katalogen oder aus dem Augenschein ergaben. Der Katalog kann so als ein wichtiges zuverläs- lässiges und dauerndes Nachschlagewerk betrachtet werden, dessen Bedeutung noch durch ein gut gegliedertes Register über die Drucke, Verleger, Drucker und Druckereien, Schriften, Künstler, Herausgeber, Einbünde usw. beträchtlich erhöht wird. Es sei noch hinzugefügt, daß der Druck des Textes des in einer Auflage von 2000 Exemplaren er schienenen Kataloges von der Märkischen Buch- und Kunstdruckerei in Bcrun-Schöneberg, der Druck des handkolorierten originallithogra- phicrten Umschlages durch die Mandruck G. m. b. H. (Münchener An stalt für neuzeitlichen Druck) besorgt worden ist. E. E. Kleine Mitteilungen. Verband Evangelischer Buchhändler. — In der am Freitag, den 16. Mai, stattgehabtcn Hauptversammlung des Verbandes Evangeli scher Buchhändler ist ein neuer Vorstand gewählt worden, dem folgende Herren angehören: Ernst Holtermann, Magdeburg, 1. Vorsitzender; Konrad Gnstorff, Stuttgart, 2. Vorsitzender; Ernst Fischer, Hamburg, Schriftführer; Paul Eger, Leipzig, Schatzmeister; Hermann Löchner, Stuttgart, Beisitzer. Zuschriften sind an Herrn Ernst Holtermann, Magdeburg, i. Fa. Evangelische Buchhandlung E. Holtermann, Magde burg, Breite Weg 190, zu richten. Preisausschreiben für Landwirte. Der verstorbene Professor an der Landwirtschaftlichen Hochschule in Berlin, vr. Orth, hat im Jahre 1910 einen Preis von 1500 zur Lösung folgender Aufgabe für der zeitige und ehemalige Studierende der Landwirtschaftlichen Hochschule ausgcsetzt: »Die deutsche Schwarzerde auf diluvialer Grundlage nach Bildung, Zusammensetzung und Kulturersolg«. Da frühere Preisaus schreiben eine Beteiligung nicht gefunden haben, soll nunmehr eine nochmalige Ausschreibung des Orth-Preises für die obengenannte Auf gabe erfolgen. Die Einsendung der Preisarbeiten hat bis zum 15. Ja nuar 1920 an den Rektor der Landwirtschaftlichen Hochschule, Berlin N. 4, Jnvalidenstraße 42, zu erfolgen. Aus dem besetzten Gebiet. — Zu dem unter dieser Überschrift in Nr. 89 des Bbl. erschienenen, einer rheinischen Zeitung entnommenen Bericht über eine Verhandlung vor dem Oberpolizeigericht in Wies baden teilt uns die Firma Moritz L Müntzel, Wiesbaden, mit, daß die darin wiedergegebcne Darstellung nicht den Tatsachen entspreche und sie sich unter anderen als den jetzt gegebenen Verhältnissen eine Berichtigung Vorbehalte. Regelung der Beziehungen zwischen Biihnenschriftstellern und Bühnenleitern. — Die kürzlich in Berlin stattgefundenen vorbereiten den Beratungen zwischen den Vorständen des Deutschen Bühncnvereins, des Verbandes Deutscher Bühnenschriftstellcr und der Vereinigung der Bühnenverlegcr über die Regelung der vertraglichen und rechtlichen Be ziehungen zwischen Bühenschriftstellern und Bühnenleitern durch Tarif- und Normalverträge, sowie die Beseitigung mancher im Laufe der Zeit eingerissenen Mißstände haben zu einstimmigen Beschlüssen und zur vollständigen Ausarbeitung von Verträgen geführt. Als besonders wesentlich muß hierbei erwähnt werden, daß nunmehr auch zwischen den Bühnenleitern, den Verlegern und Autoren vollständige Gegenseitig keit dadurch verbürgt ist, daß die Bühnenleiter nur noch Werke von solchen Autoren und Komponisten zur Aufführung bringen dürfen, die dem Verband deutscher Bühnenschriftsteller angehören und ihre Werke durch das Kartell ber Verleger vertreiben lassen. Diese beiden