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p-s- KWWWWÄIMÄ Donnerstag, den 13. Oktober 1S27 80. Iahrg Nr. 240 Amtliche Anzeigen Feueralarm Nie-erschlema. Sparkasse Aue. Grubenräumung Ein Flaggenkompromih Gewährung von Teuerungszulagen n or- Tagesordnung steht an erster Stelle das Reichsschulgesetz. der sst >fe .. derlich sei, da für die Zukunft mit einer Stabilität der deutschen Währung gerechnet werden könne. ei k, e» Berlin, 12. Okt. Zu dem Friedensschluß zwischen Preußen und den Berliner Hotels schreibt der Lokalanz.: Das Kom promiß besagt nichts darüber, daß die Hotels bei jenen An- lässen, bei denen „die Reichsflaggen" gezeigt werden, keine andern Flaggen führen dürfen. Wie uns mitgeteilt wird, haben die Hotels sich denn auch ausdrücklich Vorbehalten, neben der Reichs flagge und der Handels flagge jede andere Flagge zu setzen, so daß da mit auch das Zeigen des alten Schwarz-Weiß-Rot ohne Gösch möglich ist. —Eine Stellungnahme des Ber liner Magistrats zu dem Flaggenkompromiß steht noch aus. Vermutlich wird sich der Magistrat im Lauf« ^er heutigen Sitzung mit dem Kompromiß beschäftigen. Schwarzweißrvl und Schwarzrolgvld. Berlin, 11. Ott/'Wie der Preußische Pressedienst meldet, hat eine Rücksprache, die am 10. Oktober zwischen dem Der- ein Berliner Hotels, Dr. Stresemann und dem preußischen Staatssekretär Dr. Weißmann stattgefunden hat, zu folgendem Ergebnis geführt: Es wurde klargestellt, daß der Verein Berliner Hotels niemals einer Mißach tung der schwarz-rot-goldenen Reichsflagge Ausdruck ge geben hat. Der Verein wird sich dafür einsetzen, daß künftig bei nationalen Anlässen die Reichsflaggen gezeigt wer- den.. Ebenso werden die Reichsflaggcn gehißt, wenn eine fremde Staatsfahne gezeigt werden muß. Die preußische Staatsregierung wird infolgedessen seine bekannten Der- fügungen zurücknehmen. am nal ge- Ike- »n wetden. Sammelort der Bieter: Fremdenhos zur Sonne. Q 2108/27. Der Gerichtsvollzieher de» Amtsgerichts Schwarzenberg. en. der mg «0- aus tatt dte «er- nd isse n - ich ch- >en Berlin, 11. Ott. Der Reichspräsident empfing heute den preußischen Ministerpräsidenten Braun. ett- gte °lt- nd. lin. arg Der Fleischer Karl Landgraf in Niederschlema beabsichtigt die Errichtung einer Schlächtereianlage auf dem Flurstück Nr. 30 des Flurbuches für Niederschlema. Mes wird hiermit geml 8 17 der Reichsgewerbeordnung mit dem Bemerken zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß Einsprüche gegen diese Anlage, soweit sie nicht auf besonderen Privatrechtstiteln beruhen, binnen 14 Tagen bei der Amts hauptmannschaft anzubringen sind. Amtshauptmannschaft Schwarzenberg, am 10. Okt. 1927. Innerhalb der nächsten Zeit wird die Frei«. Feuerwehr durch Fabriksirene und Hornsignale zu einer Hebung alarmiert werden, nach Befinden wiederholt. Zur Vermeidung von Beunruhigung erfolgt Bekanntgabe. Damit Unfälle verhütet werden, ist den Feuerwehrabtei- lungen die Straße freizugeben und ihren Absperrungen und Weisungen wie polizeilichen Anordnungen sofort nachzu kommen. Der Semeinderat. !» i« il W N li ir r. n ie d Mit der Räumung der Gruben in der Stadt Schwarzen- berg soll in diesen Tagen begonnen werden. Alle Hausbesitzer, Berlin, 12. Okt. Aus Newyork wird gemeldet, daß das Syndikat für die 30 Millionen Dol la r - A n I e ihe Preußens die Verhandlungen zu Ende geführt hat. Die Anleih« soll morgen zum Kurse von 962 zur Zeichnung auf gelegt werden. - - Der Berliner Oberbürgermeister und, seinem Beispiel folgend, der preußische Ministerpräsident hatten bekanntlich ihrem Aerger Uber die geringe^Befläggung der Reichshaupt stadt mit schwarzrotgoldenen Fahnen am Derfassungstage da durch ein Ventil geschaffen, daß sie den amtlichen Boykott über diejenigen Hotels verhängten, welche die schwarzweißroten Farben gezeigt hatten. Obwohl sonst gerade von der Linken der Boykott aus politischen Gründen als etwas Unmoralisches gebrandmarkt wird, durften die Beamten der Reichshauptstadt und Preußens in amtlicher Eigenschaft die Hotels nicht mehr betreten. Das ging auf die Dauer nicht, wollte man sich nicht vor aller Welt blamieren. So wurde denn, nachdem nach neupreußischer Art große Worte hinüber und herüber gewechselt waren, schließlich ein Kompromiß er- zielt. Es werden in Zukunft die alte und die neue Reichs flagge von den Hotels gezeigt werden. Me Herren Minister und Oberbürgermeister, Geheimräte und Magistratsräte können nun wieder in den Foyers der Gaststätten auftreten, ohne ihren Gefühlen Zwang antun zu müssen. Und auch Herr Scheidemann wird keine Gewissensbisse mehr zu haben brauchen, wenn er sein Souper im Hotel Adlon einnimmt. Also ein schöner Frieden auf der ganzen Linie. Und die Frage taucht auf: Könnte es nicht überall so sein? Die Gegensätze zwischen den Verehrern der beiden Fahnen werden nicht gleich aus der Welt geschafft werden, daran ist kein Zweifel. Aber muß man sich denn über der Flaggenfrage immer beschimpfen und die Köpfe blutig schlagen? Sollte nicht vielmehr das Beispiel des Reichspräsidenten endlich Schule machen, der unter beiden Flaggen sein Amt führt? Auf eine kleine Fälschung sei bei dieser Gelegenheit hin gewiesen. Das führende demokratische Blatt in Sachsen, dis „Neue Leipziger Zeitung", bringt die Meldung in der Form, die Hotels hätten sich verpflichtet, daß in allen Fällen, in denen aus nationalen Anlässen geflaggt wird, die Reichsflagge gehißt wird. Das Blatt hat vergessen, vor die Worte „die Reichsflagge" das „auch" zu setzen. Dadurch wird der tatsäch liche Inhalt des Abkommens in das Gegenteil verkehrt. Denn das Kompromiß geht dahin, daß beide Farben gezeigt werden. Es handelt sich also im Grunde um eine Niederlage der Schwarzrotgoldenen, nach deren Meinung die alten Neichsfarben, die in der Handels- und Kriegsflagge noch lebendig sind, in das Museum gehören. Wenn eine gewisse ^esse versucht, die Tatsachen zu verschleiern, so ist das eine «rrhl beabsichtigte Irreführung der Oeffentlichkeit. Soll der Flaggenzwist endlich ruhen, dann sollte man auch solche und ähnliche Mätzchen vermeiden. In der Provinz war man infolge de» Berliner Boykotts unsicher geworden. Hier und da ließen Gaststätten ihre schwarz- wekßrote Fahne, die sie sonst gezeigt hatten, in der Schublade. Diese Aengstlichsteit wird nun nach der Einigung in der Reichshauptstadt, durch welche die schwarzweißrote Fahne Ge nugtuung «Hielt, überflüssig Der Reichstag einberufen. Berlin, 11. Okt. Der Reichstag ist endgültig auf Dienstag, den 18. Oktober einberufen worden. Aus Me Straße Aue—Bernsbach ist zwischen Oberpfannenstiel und Bernsbach wegen Beschotterungsarbeiten bis auf weiteres für den Fährverkehr gesperrt. Bernsbach, am 11. Oktober 1927. Der Gemeinderat. Martin, Bürgermeister ich g» et« en »es en ru- ac siU nd )i« ich js- ze- ch« er- er, m, m, rt, sa- is> »cs die die Räunmng ihrer Grube wünschen, wollen dies sofort, längstens innerhalb 8 Tagen im Stadthaus II (Stadtbauamt) oder Stadthaus I (Hauptkanzlei) melden. Die Grundstücks besitzer werden besonders darauf hingewiesen, daß die nächst» Räumung erst wieder im Frühjahr stattfindet. Für die Räumung der Gruben auf besonderen Antrag außerhalb der allgemeinen Zeit werden erhöhte Gebühren erhoben. Schwarzenberg, am 11. Oktober 1927. Der Rat der Stadt. Stadtbauamt. <v«r »«lwlr«»»- U,N<d »II v»»i«Im« dir los« «o<d Sonn- imd gUII»«««. L«, pr«u !ür dl« «4 mm br«u« Lolonil - 1Inz«>Sn<M« Im NuittH-Mx,!«» IN 9» lgamM«»<n,,U,H „d e!Umg,such, ««ddrwSN 4»), «u,w«a» »1 II« dl« 90 mm dr«ll, P.M- N«»Iam«,<I!« »0. aumllri, 10». Ur dl« 90 mm »n»« „n. a»Im,IM« I». »««»ÜU» «9 N«>»«>l«Nill,. P»Nlch«a-e»»t» > v«lv>li Nr. IM«. O«»«l»d«^tr».a»nl»> II«,. Sri»«!. Nr. es. b o> ä- rk m Verlag E. M. Gärtner, Aue» Srzgeb. I«mspr«cher> Nu« »1 und »1, «halt «lmt Nu«) 44», S»«««»««, 10, Schu>ar»«u»«r- LLS1. vra-Ians-rlfll v»st»freund NuurMblri». Die Täter von Kronberg rÄen sich heraus. Berlin, 12. Okt. Wie aus Königstein gemeldet wird» haben sich die drei englischen Soldaten, die den Zu sammenstoß mit dem inzwischen verstorbenen Feldhüter Haas gehabt haben, heute bei ihrer Behörde gemeldet. Sie bestreiten, auf Haas eingeschlagen zu haben; er wäre ausge glitten und hätte sich bei dem Sturz eine tödliche Verletzung -uge-ogen. Die deutschen Zeugen erklären dagegen, daß H., als er den Engländern seinen Ausweis vorhielt, einen schwe- ren Schlag auf den Kopf erhielt. H. war Kriegsinvalide und Führer der Kronberger Sozialdemokraten. Der Kanzler in Mainz. Koblenz, 11. Okt. Der Reichskanzler hat sich heute nach Mainz begeben. Ein Offizier des Stabes des Generals Guilleaumat überbrachte dem Kanzler im Hotel die Karte des Generals. Hierauf ließ auch Dr. Marx durch einen Be amten des Reichskommissariats für die besetzten Gebiete seine Karte dem General übergeben. — Am Nachmittag versammel ten sich die Spitzen der Behörden, der Wirtschaft, des Handels und der Industrie zu einer Besprechung über die Nöte des besetzten Hessenlandes. Staatspräsident Ulrich betonte, daß die Fürsorge des Reiches auf kulturel lem Gebiete eine Verstärkung erfahren müsse. Hessen liege mit seiner Wirtschaft besonders schwer darnieder. Es sei auch notwendig, weitere Erleichterungen des Besetzungs regimes, insbesondere des Ordonnanzensystems, zu er zielen. :r- u- >b »r> r« ib d» ei -i ei k» li w Bekanntmachung. Anmeldung von Ansprüchen auf erhöhte Aufwertung von Spareinlage« in Ueberweisungsfällen betr. Sparer, deren Sparguthaben von einer Sparkasse auf eine andere Sparkasse überwiesen worden sind und die gemäß 8 57 Abs. 1 Saß 2 des Aufwertungsgesetzes eine Aufwertung ver langen, die höher ist, als sie der Goldmarkwert des Guthabens zur Zeit der Ueberweisung auf die zweite Sparkasse an sich rechtfertigt, haben diesen Anspruch gemäß 8 5 der Mitten sächsischen Verordnung zur Durchführung der Aufwertung der Sparguthaben vom 30. Juli 1927 bis zum 4. November 1927 bei der zweiten Sparkasse anzumelden. Die Nichteinhaltung dieser Frist hat den Verlust des An spruches zur Folge. Die bisher schon erfolgten Anmeldungen solcher Ansprüche behalten ihre Gültigkeit, einer nochmaligen Anmeldung bedarf ' - ....... — -- . - - . 4 r< -k 4ln»«I,«».4l»»ay»« sür dl« am Nachmittag nlchilnmid« Numaur dl« »»«mittag, 9 Uhr in den »aupl«schdft4« I>«IIin. Mn« Siwlhr für di« «ufaahm« d«r am °»rg«Ichri,b«n«n Lag, lami, an d«slimml«r Siel« wird nichl g«g«d«n, auch nichl für dir.NIchttgliM dir durch Frrnipridrr ausgrgidin«« NnzUa«n. — lsür Nückgad« »n« »«rlangi lingUand!«« Schriststück« üdtrmmml di« Schrisl- lriinng d«in« Drraalworiung. — Uni«rbr«chung«n 9«, Ichiftüilri«»« drgründmi d«in« Unfvrüch«. B«i gahlung»- »trzug und aondur, g,ll«a Natatt« al, nicht vneinda il. 0a»»t-«schIft»ft«N«» iu i vu«, Lühnih. Schnmdrrg und Schwärzend««». » «nlhallend die amtlichen «ebannkmachungen der Amlshauplmannschast und der Elaalsbedvrden in Schwarzenberg, der Siaais- u. Müschen Behörden In Schneeberg, Lößnitz, Neuslödlel, Grllnhain, sowie der Finanzämler in Aue und Schwarzenberg. Es werden außerdem oeröffenllicht: Die Bekannimachungen der Eladlräl« zu Aue und Schwarzenberg und der Amtsgerichte zu Aue und Johanngeorgenstadt. Am -ie Desol-ungsreform. Keine Aenderung des Finanzausgleichs. Keine Erleichterungen für die Länder. Berlin, 11. Okt. Mr Reichssinanzminister weist in der Begründung -um Entwurf desDesoldungs- g-esetzes darauf hin, daß die Finanzen des Reiches unter allen Umständen in Ordnung bleiben müssen. Me Be- lastung durch Äeamtengehälter und Pensionen berechnet der Minister auf jährlich rund eine Milliarde, unter Hin zuziehung der Ausgaben für Kriegsbeschädigte auf rund 2,1 Milliarden, also auf ein Viertel des gesamten Reichshaushaltes. Die Erwägung, daß eine Besol dungsneuregelung auch Rückwirkungen auf die Beamten der Reichspost, Reichsbahn, der Länder und Gemeinden habe, dürfe das Reich nicht davon abhalten, etwas Durchgreifendes für die unzulänglich bezahlte Beamtenschaft zu tun. Me Aenderung des Finanzausgleichs und ebenso eine Gewährung von Reichsdotationen an die Länder lehnt der Reichsfinanzminister ab. Me neue Desoldungsreform müsse auch eine Aenderung des Be soldungsrechtes mit sich bringen, denn das System der 13 Besoldungsgruppen vom Jahre 1920 habe große Mängel gezeigt, wie auch das System der „Schlüsselung" die größten Ungleichheiten gezeitigt habe. Das Grundgehalt soll deshalb den Hauptbestandteil der Dienstbezüge bilden. Beamte, denen im wesentlichen die gleichen Dienstaufgaben obliegen, sollen in dieselbe Besoldungsgruppe ausgenommen werden, was eine Aenderung der Aufrückungszeiten und die Einführung von ruhegehaltsfähigen Stellenzulagen bedinge. Ferner wird eine baldige Nachprüfung des Ortsklassenverzeichnisses angekün digt, und schließlich erklärt der Reichsfinanzminister, daß eine Das Konkursverfahren über das Vermögen des Fabrikan ten Wilhelm Stegemann in Schwarzenberg-Sachsenfeld als alleiniger Inhaber der handelsgerichtlich eingetragenen Firma Erzgebirgische Lackierwarenfabrikation Wilhelm Stegemann, daselbst, wird hierdurch aufgehoben, nachdem der im Der gleichstermin vom 1. März 1927 angenommene Zanqsvergleich durch rechtskräftigen Beschluß vom 4. März 1927 bestätigt worden ist. sL 26/26 Schwarzenberg, am 11. Oktober 1927. Das Amtsgericht. Donnerstag, den 13. Oktober 1927, vorm. 10 Uhr, soll in Schwarzenberg 1 größerer Posten Tabak, Zigarren und Zigaretten meistbietend gegen sofortige Barzahlung versteigert Wien, 12. Okt. Wie die Blätter erfahren, ist der Termin der für Mitte Oktober geplanten Reise des deutschen Reichskanzlers und des Reichsaußenministers nach Oesterreich auf Mitte November festgesetzt worden. Rom, 11; Okt. Der Präsident der albanischen Republik Kat ein,Dekret unterzeichnet, das die Errichtung einer Milt- t.Srmission in Röm verfügt. Pari», 11. Okt. Die Antwort der Vereinigten Staaten an Lie französische Regierung in Sachen der ftan- zöstsch^merikanischen Wirtschaftsbeziehungen wurde heute mit tag am Quai d'Orsay überreicht, es also nicht. Aue, den 10. Oktober 1927. Schwarzenberg.