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Welt t" BN» «ov«« ««»« *»«»»»««««««««« Auf fremder Erde. - /H^^enn einst die Geschichte dieses Krieges ge> 'I I » schrieben wird, wird man insbesondere auch dem Umstand Rechnung tragenmiissen, daß sich die Ereignisse auf fremder Erde abgespielt haben, daß unsere Soldaten vom ersten Tage an auf dieser fremden Erde als die Bringer von Freiheit, Zucht und Ordnung, als die Träger wahrer Kultur erschienen. Gewiß, wo Massenheere einmarschieren, wird sich's nicht immer vermeiden lasten, daß Ausschreitungen sich ereignen. Alle Welt aber stellt heute schon den deutschen Soldaten das Zeugnis aus, daß sie Muster der Zucht und Dis ziplin seien. Und ein anderes Kapitel des großen Kriegswerkes wird sich mit dem Urteil darüber be fassen müssen, wer schuldig ist an der Vernichtung mancher baulichen Schönheit, mkncher Kunstwerke und mancher Stätte, die der Kulturmenschheit heilig geworden ist durch Ueberlieferung und Alter. Die vorurteilslose Geschichsforschung wird den Nachweis bringen, daß auf deutscher Seite nur notgedrungen feindliche Bauten, die sonst wohl geschützt sind, unter Feuer genommen worden sind. Dazn kommt die große Zahl zerstörter Bauten, die dem Wüten des Kampfes zum Opfer fielen, ohne daß man fest stellen konnte, von welcher Seite sie gelitten haben. So haben z. B. die Russen, nachdem sie im Gebiet von Warschau mehrfach geschlagen und zum Rückzug genötigt wurden, den Friedhof von Konstantinow bei Warschau durch ihre Nachhut besetzen und bis aufs äußerste verteidigen lassen. Unser oberes Bild zeigt eine Ecke dieses Friedhofs, die gekrönt wird von einer Christusfigur, die weit und breit in Russisch- Polen bekannt ist. Im Kampfe ist diese Figur von Gramtsplittern getroffen worden. Der Friedhof, der im Verlauf der Kämpfe von deutschen Truppen er stürmt ward, wurde unmittelbar darauf von den Siegern besetzt und unter ihre besondere Obhut ge nommen, damit nicht noch weiterer Schaden geschützt. Man hat, obwohl die Rusten vor ihrem Abzug alle möglichen Schauermären verbreitet haben, in Polen sehr bald begriffen, daß die deutschen Truppen gegen die Zivilbevölkerung, die sich den notwendigen An ordnungen fügt, keinen Krieg führen. Und heute, nach der Eröffnung der Warschauer Universität, weiß ganz Polen, daß der Einmarich der Deutschen und Leipz. Pressebüro. Deutsche Soldnten vor serbischen BouernbLllsern, Vie ihnen nls Quartier dienen Leipziger Prefle-Vüro. Von Gramtsplitter getroffene Christusfigur am Friedhof zu Konstantinow b. Warschau. Davor deutscher Posten. österreichisch-ungarischen Heere der Beginn der wahren Befreiung Polens war. — Anders freilich wird man in Serbien über die Sieger und Eroberer denken. Das serbische Volk, das jetzt der rächenden Hand überliefert ist, vermag nicht zu fassen, daß diese Wendung des Weltkrieges letzten Endes auch ihm zugute kommen muß; denn, indem Serbien ein für allemale von dem Wahne geheilt wird, mit Hilfe Rußlands ein großserbisches Reich zu begründen, das nicht nur Altserbien, sondern auch Mazedonien, Dalmatien, Bosnien, Albanien und die Herzogewina umfaßt, sieht sich das Land gezwungen, seine bis her in uferlose Weiten strebenden Kräfte daheim segenspendend zu verwenden. Und das ist bitter nötig. Das untere Bild zeigt uns serbische Bauern häuser, in denen jetzt deutsche Soldaten Quartier nehmen müssen. Den Eindruck, den wir empfangen, ist der, daß hier Menschen kulturlos zusammen gepfercht sind und ohne Aussicht auf eine Aende- rung ihres Schicksals dem Boden abringen müssen, was sie zu ihrer Ernährung brauchen. Und den noch, die Fruchtbarkeit des serbischen Bodens sicher! ganz andere Verhältnisse zu. Das große Völker ringen wird auch hier eine Wandlung schaffen, die Segen für Land und Volk bedeuten wird.