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Wie weiter gemeldet wird, haben sich Lie Senussiten in mehreren Gefechten verschiedener Oasen bemächtigt and sind bis füni Mar chstunoen von Maria Mabruk vor gerückt. Die ägyvNiLen Kastenwächter Hauptmann Nedjib- Effendi, und Major Mohammed-Bei Saleh sind mit ihren. Soldaten und einem Automobil zu den Arabern übergeewngen, -ad eine ägyptische Batterie soll sich geweigert hab-n, aus die Rebellen zu feuern. Bei dem Angriff arabis t -r Heerbaufen auf den ägyptischen Ort Matruh, 160 Kllomewr von Alexandrien, haben die Senussiten augenfcheua c, auch ihre Hand im Spiele gehabt. Durch den Ärmelkanal. In holländischen Schtffohrtskreiscn geht das Gerücht, dass »ich« nur der Sue^kaua! geschlossen, sondern auch die Durchsah« durch den Ärmelkanal innerhalb weniger Tage gesperrt werden würde. Dadurch würden alle Linien, die trotz der britischen Belästigungen sich behaupten, den Weg um Schottland nehmen müssen, was großen Zeit- und Geldverlust ver ursacht. Die Begründung der angeblich bevorstehenden Sperrung ist allen Fachleuten unerllärlich. * Salonikis Verteidigung. Daß ^er Vierverband beabsichtigt, Saloniki zu vertei digen und festzuhalten, ist jetzt im englischen Unterhaus bestätigt worden. Unterstaatssekretär Lord Robert Cecil erklärte: Das unmittelbare Ziel der Alliierten ist, die militä rische Lage in Saloniki zu regeln und Bulgarien und die Zentralmächte daran zu hindern, irgendeine unmittelbare oder mittelbare Kontrolle über Saloniki zu erlangen. Über die Verhandlungen mit der griechischen Re gierung sprach sich Lord Cecil hoffnungsvoll aus, teilte Die drei englisch-französischen Verteidigungsstellungen. aber nichts Näheres mit, da es nicht ungefährlich sei, über die Lage in und bei Saloniki etwas zu verlaut baren. Englisch-franzVfische Verstärkungen. Wenn man Nachrichten aus italienischer Quelle Glauben schenken kann, so sind die Engländer und Fran zosen bemüht, ihre Truppenmacht in Saloniki möglichst schnell zu vergrößern. An einem einzigen Tage seien dort 55M Engländer, zwei französische Batterien, sowie ein französisches Kavalleriekorps mit 1000 Pferden gelandet. Dies seien nur die Vortruppen von zwei Divisionen, die in Alexandria zur Verschiffung nach Saloniki bereitgestellt leien. Die Verlegung der griechischen Truppen. Die amtliche französische „Agence Havas" fährt fort, die Lag» für das englisch-französische Hilfskorps als recht befriedigend zu bezeichnen, eine Bescheidenheit, die nach gerade rührend wirkt. Über die Zurückziehung der griechischen Truppen behauptet sie folgendes mitteilen zu können: Das griechische Hauptguartier ist nach Kozani über gesiedelt. Das dritte Korps geht nach Katerini, das fünfte nach Rignita, nur ein Pionier- und ein Artillerie regiment bleiben in Saloniki zurück. Konstantinopeler Militärkreise halten es für sicher, daß die griechischen Truppen sich jedem Kampfe sernhalten werden, falls, wie es wahrscheinlich sei, die Offensive der Deutschen, Österreicher und Bulgaren in die Salonikier Zone vorgetragen werden. Rücktritt des griechischen Gensralstabschefs? Wie verlautet, bat der Chef des Geueralstabes General Dusmanis dem König sein Demifsionsgeiuch eingereicht. Als Grund hierfür soll er angeben, daß er nicht geneigt sei, die Verantwortung für die jüngsten militärischen Er eignisse in Griechisch - Macedonien zu übernehmen. Eine Entscheidung sei noch nicht getrostem Sperrung des Suerkanals? Verschüttung der Ausgänge durch die Türken. Die Gerüchte, daß mit einer Sperrung des Suez kanals in nächster Zeit gerechnet wird, erhalten durch die folgende Nachricht aus Amsterdam eine besondere Be leuchtung : In England befürchtet man, daß die Türken den Suszkanal im Norden und im Süden verschütten werden, wodurch auch den kleinen Kanonenbooten die Einfahrt in ren Kanal unmöglich gemacht würde, um sich au de» Uferkämpfen zu beteilige». Die Entwicklung der Ereignisse am Suezkanal und in Ägypten, der nach dem Gefecht bei Matruh auch vom Westen her bedroht erscheint, wird in London mit fieber- haiter Erregung verfolgt. Der Schiffsverkehr im Suezkanal. Zu der Meldung über das Wegbleiben der holländischen Danwfer von der Fahrt durch den Suezkanal ist zu be merken, daß dies einen erheblichen Verlust für die Kanal- gesellschaft bedeutet. 1914 erschienen im Kanalverkehr die holländischen Schiffe an dritter Stelle, was Zahl und Ver drängung angeht. Großbritannien war mit 3078 Fahr zeugen und 12,9 Millionen Verdrängung an erster, Deutsch land mit 481 Schiffen und 2,1 Millionen Tonnen an zweiter und Holland mit 347 Schiffen und 1,4 Millionen Tonnen an dritter Stelle vertreten. ' Seelenruhe bekommt man, wenn man aufhört, zu hoffen. Arabisches Sprichwort. kleine krieZspost. Berlin, 17. Dez. Der Nachtragsetat, der den Reichs kanzler ermächtigt, zehn Milliarden Mark im Wege des Kredits flüssig zu machen, wurde im Hauptausschuß des Reichstages ohne Widerspruch angenommen. Basel, 17. Dez. Nach Schweizer Blättern soll Ca dorna zum Oberbefehlshaber sämtlicher italienischen Streitkräfte ernannt werden, um so der überragenden Stellung Joffres ein Gegenstück zu bieten. Von freund und feind. sAklerkei Draht- und Korrespondenz-Meldungen.) Wie die Engländer in Griechenland Kaulen. Zürich, 18. Dezember. Gesellschaftlich hochstehende Griechen, die dieser Tage in der Schweiz eintrafen, erzählen, daß in ganz Griechenland eine bis zum Hasse sich steigernde Erbitterung gegen England Platz greift. Hierzu trägt der Umstand bei, daß die Entente truppen auf ihrem Rückzüge in der Richtung nach Saloniki alles zerstören. Infolge unliebsamer Vorkommnisse hat sich die griechische Regierung sogar veranlaßt gesehen, allen Vier oerbandsjournalisten in Athen mit Ausweisung zu drohen. Und ist auch diese Maßregel einstweilen nicht zur Ausführung gelangt, so ist doch die Drohung ein Beweis für das „freund schaftliche" Verhältnis zwischen den Griechen und ihren un gebetenen Vierverbandsgästen. kanNng über die „Znconr"-Krile. London, 18. Dezember. Aus Washington meldet das Reutersche Bureau, Staats sekretär Lansing habe auf dringendes Ersuchen um eine Er klärung gesagt, daß in der österreichischen Antwort keine einzige der Forderungen der Vereinigten Staaten bewilligt wird. Weiter verlautet, daß ein Abbruch der Beziehungen vor einem neuen Notenwechsel nicht wahrscheinlich sei. Man könne deshalb nicht sagen, daß die Krise in ihr letztes Stadium getreten sei. In der nächsten Note wird Lansing wahrscheinlich erklären, warum die Vereinigten Staaten sich mit der Antwort Österreich-Ungarns nicht zufrieden geben können. Gefängnisstrafe für einen Mabrkeitsfreund. Lugano, 18. Dezember. Major Zunini in Turin, Militärkritiker der „Stampa", ist vom Kriegsgericht in Porto-Gruaro zu 2Vg Jahren Ge fängnis und Entlassung aus dem Heere verurteilt worden. Der Höhe der Strafe entspricht die Größe der Schuld. Major Zumm hat das Verbrechen begangen, die Wahrheit zu sagen: zu schreiben, daß die italienische Heeresleitung Fehler auf Fehler begehe, daß der vom Generalstab vor bereitete Feldzugsplan gescheitert sei, daß die Artillerie nicht viel tauge, daß die Intendantur allerlei zu wünschen lasse. Laß das Menschenmaterial unnütz in ungeheuren Massen ge opfert werde und dergleichen. Trotz der für Zunini günstigen Aussagen mehrerer hoher Offiziere fällte das Gericht Las ge meldete harte Urteil. In den Urteilsgründen heißt es: Er schwerend falle ins Gewicht, daß der Angeklagte ein ent schiedener Gegner des Krieges gegen Österreich war und in seinen Briefen meldete, daß auch gewisse Generalstabsoffiziere ihm den Wunsch nach schnellem Friedensschluß ausgedrüclt hätten. — Wie wird man einst über die Richter urteilen? GngUsck-franLöNscke Inleikelckmerren. Rotterdam, 18. Dezember Die französische „Siegesanleihe" scheint nur geringen Erfolg gehabt zu haben. Nach ziemlich sicheren Angaben sollen nicht mehr als allerhöchstens vier Milliarden ge zeichnet worden sein. Man vergleiche mit diesem Ergebnis die Flunkereien der Pariser Presse, die erzählte, die Banken, bei denen die Anleihe ausläge, würden von Zeichenlustigen nahezu gestürmt. . . England seinerseits soll Ende Januar oder Anfang Februar gleich zwei Kriegsanleihen auflegen wollen: die eine soll 10 bis 12 Milliarden, die zioeite 5 bis 7 Milliarden Mark betragen. unä fern. G Reicher Fischfang. Nach mehreren sehr stürmischen Tagen haben die Fischer von Gothenburg (Schweden) an einem Tage einen Fang von 14 OM Hektolitern Heringen gemacht. Der Preis für einen Hektoliter beträgt 46 bis 50 Kronen, so daß dieser große Heringsfang einen Ge samtwert von MO 000 bis 700 OM Kronen repräsentiert. Davon sollen nur 50 Hektoliter im Lande verbleiben, während der ganze übrige Fang noch Deutschland aus geführt werden soll. politische Kunälckau. Deutsches keick. 4- Uber die Enteignung von Kartoffeln wird amtlich geschrieben: In landwirtschaftlichen Kreisen ist Lurch die Bundesratsverordnung vom 29. November und die daraufhin ergangenen Verfügungen der Landeszentralbehörden viel fach die irrige Annahme erweckt worden, als hätte der Landwirt nunmehr das Recht, Anforderungen der Be hörden zur Abgabe von Kartoffeln an die Bedarfsverbände den Einwand entgegenzusetzen, daß er seine Kartoffelernte zur Erfüllung seiner Verträge mit Brennereien, Stärke fabriken, Trocknungsanlagen und ähnlichen Betrieben ge brauche. Demgegenüber muß darauf hingewiesen werden, daß der Einwand vertraglicher Lieferungen an die vor genannten Betriebe nur dann erhoben werden kann, wenn vom Landwirt mehr als 20 °/o seiner Ernte zur Lieferung an die Bedarfsverbände abgefordert werden. 4- Die vom Bundesrat erlassene, am 18. d. Mts. in Kraft getretene Bekanntmachung über Zeitungsanzeigen folgenden Wortlaut: Anzeigen, in denen Gegenstände des täglichen Bedarfs, insbesondere Nahrungs- und Futter mittel aller Art, sowie rohe Naturerzeugnisse, Heiz- und Leuchtstoffe, Düngemittel oder Gegenstände Les Kriegs bedarfs angeboten werden, oder in denen zur Abgabe von Angeboten über solche Gegenstände aufgefordert wir«/, dürfen in periodischen Druckschriften nur mit Angabe des Namens oder der Firma sowie der Wohnung oder der Geschäftsstelle des Anzeigenden zum Abdruck gebracht werden. Die Landeszentralbehörden oder die von ihnen bestimmten Behörden können Ausnahmen zulassen. Zu widerhandlungen werden mit Geldstrafe bis zu 1000 Mark oder mit Haft oder mit Gefängnis bis zu sechs Monaten bestraft. Nus In- unck Ausland. Berlin, 17. Dez. Eine französische Meldung, daß in den Gouvernements Kowno und Kurland alle männ lichen Einwohner von 10 bis 65 Jahren und alle Frauen von 12 bis 40 Jahren den Befehl erhalten hätten, sich an bestimmten Orten zu sammeln, um von dort nach Deutsch land transportiert zu werden, wird halbamtlich für unwahr erklärt. Letzte Meldungen. Berlin, 19. Dezember, (tu.) Am 17. De zember nachmittag wurde S. M. kleiner Kreuzer „Bremen" und eines seiner Begleittorpedoboote in der östlichen Ostsee durch Anterseebootsangriff zum Sinken gebracht. Ein erheblicher Teil der Besatzung wurde gerettet. (Der kleine Kreuzer „Bremen" ist im Jahre 1913 vom Stapel gelaufen. Er hatte eine Wasserverdrängung von 3259 Tonnen und eine Geschwindigkeit von 23 Knoten. Er war leicht armiert und führte eine Besatzung von 280 Köpfen. So schmerzlich der Verlust des Kreuzers an und für sich ist, so ist er doch mili tärisch ohne Bedeutung.) Die Herren von Saloniki Sofia, 29. Dezember, (tu.) Nach Meldungen aus Saloniki erwartet man dort, daß England und Frankreich in den nächsten Tagen erklären werden, daß sie Saloniki in Besitz nehmen, des gleichen den von den Griechen geräumten Teil Griechisch-Mazedoniens. Die diplomatischen Ver treter sowie die Untertanen der Zentralmächte verlassen in Eile Saloniki. Nur der nach Monastir führende Weg ist noch frei, alle übrigen Wege sind abgeschlossen. Auch die Serben flüchten panikartig, weil sie fürchten, in die Hände der Verbündeten zu fallen. Saloniki ist von der Welt hermetisch abgeschlossen und es bestehen Zweifel darüber, ob Truppen ein- oder ausge schifft werden. Englische Zivilhoheit in Saloniki. Wien, 29. Dezember, (tu.) Das „Neue Wiener Tageblatt" berichtet aus Zürich, daß Pariser Nachrichten folgendes besagen: Nachdem für die von den Engländern besetzten griechischen Inseln englische Zivilverwaltung eingerichtet wurde, ist auch für das Gebiet von Saloniki eine Zivilhoheit des englischen Gouvernements unbeschadet der griechischen Oberhoheit erklärt worden. Der serbisch r Kriegsminister in Albanien. Gens, 29. Dezember, (tu.) Laut Meldung des „Matin" aus Saloniki begibt sich der ser bische Kriegsminister Bojowitsch nach Durazzo, um die nach Albanien geflüchteten serbischen Truppen, die mit den gelandeten Italienern zu sammen operieren sollen, wieder zu organisieren. B egeisterung für D e - tschland in Bulg arien. Sofia, 20. Dezember, (tu.) Offiziere, die einen deutschen General durch Bulgarien be gleiteten, äußerten sich dem hiesigen Korrespon denten der „Frankfurter Zeitung" gegenüber ent zückt über den wirklich herzlichen Empfang, den diebulgarischeBevölkerungihnenüberallbereitete. Der Vormarsch in Montenegro. K. K. Kriegspressequartier, 29. Dezem ber. (tu.) Immer näher schiebt sich die öster reichisch-ungarische Front in Montenegro an die Linie Plava-Berane-Mojkovac heran. Die in diesem Raum kämpfenden Truppen des Generals Követz haben gestern wiederum einen ansehnlichen Landgewinn zu verz ichnen. Die Montenegriner haben aus ihrem Rückzüge von Drina und Lim nicht einen einzigen der zahlreichen Tunnels zwischen Megjegja und Uvae gesprengt. Wie sich dann herausstellte, hatten ihnen diese Tunnels bequemen Unterschlupf geboten, in denen sie sich häuslich eingerichtet hatten. In den Reihen der Montenegriner Kämpfen jetzt zahlreiche Serben. Die Beendigung der 4. Jsonzoschlacht. Budapest, 29. Dezember, (tu.) Aus dem K. K. Kriegspressequartier wird gemeldet: Eine der blutigsten Schlachten der Weltgeschichte, die vierte italienische Offensive, welche einen Front durchbruch bezweckte, kann als beendet betrachtet werden. Die verzweifelten Versuche des Feindes sind wie der Wellenschlag nach heftigem Sturm und beeinflussen nicht die Kriegsoperationen. Neue Schlappen der Engländer. Konstantinopel, 29. Dezember, (tu.) Wie aus zuständiger Quelle mitgeteilt wird, gelang es der türkischen Armee, die englische Linie bei Kut el Amara zu durchbrechen, so daß ein Teil der englischen Armee von regulären türkischen Truppen eingeschlossen ist und der andere Teil von Arabern mit großem Erfolg verfolgt wird. Hus Stadt und Land. — Was die Woche brachte. Das Wetter in der verflossenen Woche war der Jahreszeit entsprechend viel ge sünder als das der vorhergehenden; es herrschte durchgängig ein gelinder Frost vor. Der Verkehr in der Stadt war zumeist recht lebhaft. Nicht nur an den Sonntagen, sondern auch an den Wochentagen deckte die Landbevölkerung den Bedarf für den Winter und für das kommende Weihnachts fest. Wenn auch der Umsatz geringer ist als in der Friedens zeit, so ist es doch noch erfreulich, von der Geschäftswelt den Ausdruck der Zufriedenheit zu vernehmen. In allen Familien herrscht jetzt doppelte Tätigkeit. Da gilts zu sorgen für die lieben Angehörigen im Felde, dabei dürfen aber auch unsere Kleinen, an denen die schwere Zeit zumeist spurlos vvrübergeht, nicht vergessen bleiben; sie sollen und müssen ein fröhliches Weihnachten haben. Es sanden wieder-