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Großes Hauptquartier, 26. Novemöer. (Ww. Ärmlich.) Cingegangen nachm. 3 Uhr. Westlicher Kriegsschauplatz: Auf vielen Stellen der Front Artilleriekämpfe. Sonst nichts Wesentliches. Oestlicher Kriegsschauplatz: Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Hindenburg. Ein Versuch der Russen, die Brücke bei Pulpe zu überschreiten, wurde vereitelt. Feind liche Angriffe auf Bersemünde und aus der Westfront von Dünaburg sind abgeschlagen. Heeresgruppen des Generalseldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern>nd des Generals von Linsingen. Nichts Neues. Balkan-Kriegsschauplatz: Südwestlich von Sjenica und Mitrowitza wurden feindliche Nachhuten, die sich an diesen Stellen noch vor der Front der Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Mackensen hielten, geworfen. Oberste Heeresleitung. ^rolitilcke Kunälckau. Deutsches Neich. * Die Ergänzung des Gesetzes über die Unterstützung von Familien in den Dienst eingetretrncr Mannschaften bestimmt, daß die Familienunterstützungen allgemein für drei Monate über den Zeitpunkt hinaus weiter zu ge währen sind, von dem an den Hinterbliebenen die auf Grund des Gesetzes vom 17. Mai 1907 zu zahlenden Hinterbliebenenbezüge zustehen. Im Einvernehmen mit dem Herrn Reichskanzler wird dazu bestimmt, daß das Gesetz auf alle noch der Entscheidung unterliegenden Fälle anzuwenden ist und somit die Familienunterstützungen in allen diesen Fällen für volle drei Monate neben der Hinterbliebenenrente zu belassen, die etwa darüber hinaus gezahlten Familienunterstützungen aber von den Hinter bliebenenbezügen einzubehalten sind. In gleicher Weise ist auch hinsichtlich der Mindestsätze der Familienunter stützungen gegenüber den Militärinvalidenrenten zu verfahren. -1- Eine soeben erschienene Bekanntmachung verbietet die Herstellung künstlich beschwerten Leders, sowie jede künstliche Beschwerung vo» Leder durch irgendwelche Mittel, wie sie bei der Herstellung von Leder häufig ver wandt werden. Die Bekanntmachung tritt am 1. De zember 1915 in Kraft. Zur Fertigstellung von solchem Leder, mit dessen Beschwerung am Tage des Inkrafttretens der Bekanntmachung bereits begonnen ist, ist eine Frist bis zum 31. Dezember 1915 gewährt worden. Der Wort laut der Bekanntmachung kann bei den Polizeibehörden eingesehen werden. 4- Die vom Reichskanzler festgesetzten Höchstpreise für Wild betragen für den Verkauf vom Jäger an den Händler mit Decke, Balg oder Jedem bei Rot- und Dammwild für 0,5 Kilogramm 0,60 Mark, bei Rehwild für 0,5 Kilogramm 0,70 Mark, bei Wildschweinen für 0,5 Kilogramm 0,55 Mark, bei Hasen für das Stück 3,75 Mark, bei Kaninchen für das Stück 1,— Mark, bei Fasanenhähnen für das Stück 2,50 Mark, bei Fasanenhennen für daS Stück >,75 Mark. Die Kleinhandelspreise sind danach von den Gemeinden festzu setzen. Ihre oberen Grenzen hat der Reichskanzler folgen dermaßen bestimmt: bei Rot- und Dammwild für 0,5 Ki logramm 1,40 Mark, bei Rehwild für 0,5 Kilogramm 1,80 Mark, bei Wildschweinen für 0,5 Kilogramm 1,l0 Mark, bei Hasen für das Stück mit Fell 5,— Mark, bei Hasen für das Stück ohne Fell 4,50 Mark, bei Kaninchen für das Stück mit Fell 1,60 Mark, bei Kaninchen für das Stück ohne Fell 1,30 Mark, bei Fasanenhähnen für daS Stück 3,50 Mark, bei Fasanenhennen für das Stück 2,50 Mark. Italien. X Der GekbmaxHel i» Italien macht sich immer pein licher »eltrnd. Um ihm zu begegnen sind jetzt wieder »zur Befriedigung der außerordentlichen Bedürfnisse' durch einen kvxigckiche» Erlaß Verschiedene finanzielle Maßnahmen an geordnet worden. Darunter befinden sich Abgaben auf den Handel mit Lebensmitteln in Höhe von 1 V Abgaben auf alle von den direkten Steuern betroffenen Einkünfte und ferner Steuern auf Kriegsgewinne. Vorgesehen ist ferner eine Änderung de§ Stempelgesetzet sowie schließlich Ände rungen in der Salzbesteuerung und im Inlands-Posttarif. Ku» In- unck Kuslanck. Zürich, 28. Noo. Wie au« Mailand gemeldet wird, kündigt .Avanti' an, daß in der bevorstehenden Parlaments« Session die Sozialdemokraten energisch auftreten wollen Paris, 25. Nov. Ministerpräsident Skuludis erklärte dem Athener Korrespondenten des .Petit Parisien'. daß Griechenland trotz allen Druckes, woher er auch kommen möge, neutral bleiben werde. Diese Neutralität werde gegenüber den Verbündeten und besonders gegenüber Frank reich einen wohlwollenden Charakter bewahren. Fern. c> Höchstpreise fiir Margarine. Auf Grund der Bundesratsverordnung vom 8. November 1915 werden in Zukunft den Mitgliedern der dem Kriegsausschuß ange- gliederten Kriegsabrechnungsstelle der Deutschen Marga rine» , und Speisefettfabriken nur unter der Bedingung Ole und Fette zur Verarbeitung zugeteilt, daß sie ihre gesamte Erzeugung sowie die von ihnen ein- gekauften Margarine- und Speisefettfabrikate beiin Einkauf gleichviel in welcher Packung, ab 1. Dezember 1915 nicht zu höheren Preisen als den folgenden liefern: Bei der Abgabe an Verbraucher: Margarine 1,40 Marl das Pfund, Speisefette aller Art mit 100"'» Fettgehalt, w e Schmelzmargarine, Pfian-ensett, Ninderfett, Kunstjpeiie- . fett usw. 1,64 Mark das Pfund. 0 Wer ist „kriegsinvalide"? Es sind in der Praxis Zweifel über die Ausdehnung des Begriffs .Kriegs invalide' im Sinne der mit Reichsmitteln unterstützten Kriegsinvalidenfürsorge dahin entstanden, ob unter kriegs invaliden nur diejenigen zu verstehen sind, die eine Kriegs zulage nach tz 14 des Mannschaftsversorgungsgesetzes er halten oder voraussichtlich erhalten werden, oder ob auch diejenigen einzubeziehen sind, die — weil schon während der Ausbildung erkrankt und dienstunfähig geworden — nur eine Militärrente, aber keine Kriegszulage erhalten. Amtlich wird darauf hingewiesen, daß man geneigt sei, in ersterem Sinne zu entscheiden. Denn es liegt kein Grund vor, die bereits vorzeitig dienstunfähig gewordenen Leute anders zu versorgen als die übrigen. Auch sind die Grenzen sehr stössig, so daß bei engerer Auslegung praktische Schwieriakeiten unvermeidlich mär-"- 0 Schnelle Justiz. Auf dem WochenmarN zrl Groß- Lichterfelde weigerte sich kürzlich ein Schlächter, weniger als ein Pfund Fleisch abzugeben. Eine Frau, die nur ein halbes Pfund brauchte, machte Anzeige. In zehn Minuten war die Feuerwehr zur Stelle, lud den Kram des Schlachters auf ihren Wagen und brachte ihn nach seinem Ladengeschäft, das nach wenigen weiteren Minuten polizei lich geschloffen würd' Letzte Meldungen. Das Amselfeld im Besitz der Zentralmächte. Sofia, 26. November, (tu.) Die Serben sind nach der Eroberung von Pristina und Mitrovitza und der Ueberschreitung des Flußes Sitniea durch die Bulgaren nicht mehr Herren des Amselseldes. Der historische Schlachtplatz, den der Vierverbad als letzte große Position des serbischen Wider standes bezeichnete, befindet sich nunmehr im Be sitz der Zentralmächte. In Neuserbien haben die Serben außer dem vollkommen eingeschlossenen Monastir nur noch drei kleine Städte, nämlich Prizrend, Dibra und Ochrida in ihrer Hand. Durch die Eroberung von Pristina und Mitro vitza kam die Eisenbahnlinie Uesküb—Mitrovitza vollkommen in den Besitz der Zentralmächte, was für die Nachschübe von größter Wichtigkeit ist. Aus dem Amselseld, besonders bei Pristina, waren die Serben vollkommen umzingelt. Große Kriegsbeute fielen den Bulgaren in die Hände. Die Zahl der Gefangenen ist nunmehr auf über 1OVVOO gestiegen. Albanien für Bulgarien. Budapest, 26. November, (tu.) „A Villag" meldet: In Südalbanien vereinigten sich die bis her einzeln kämpfenden albanischen Truppen Dschaffer Effendis, IasarBeis und Soka Effendis. Sie suchen bei Dibra und Ochrida und am Kat- schanikpatz Verbindung mit den bulgarischen Truppen. — Aus Athen wird gemeldet: In Va- lona verkündeten die Italiener das Standrecht. GriechischeAuffafsungüberdieBalkanlage. Konstantinopel, 26. November, (tu.) Der „Tanin" meldet aus Saloniki: Maßgebende grie chische Kreise haben folgende Auffassung über die Vierverdandsaktion: Der Vierverband sieht ein, daß jede Hilfe für Serbien vergebens ist. Die Armeeleitung des Vierverbandes plane, die aus geruhten Truppen an der griechischen Grenze auszustellen und die Bulgaren, die die Serben verfolgen, aus griechischem Gebiet zu einer großen eventuell entscheidenden Schlacht zu zwinge«. Görz in Flammen. Ofenpest, 26. November, (tu.) Die Italiener beschießen Görz ununterbrochen. Vorgestern gingen zahlreiche Gebäude der Stadt in Flammen auf: Die Wachsfabrik Wach, das Priesterseminar, der Dischofspalast und der Dom find abgebrannt. Kitchener auf dem Wege nach Aegypten. Budapest, 26. November, (tu.) Aus Athen wird gemeldet: Kitchener ist nach Aegypten weiter gereist, um die Verteidigung des Landes neu zu organisieren. Er ist der Ansicht, daß Aegypten der Schauplatz der nächsten großen Ereignisse sein wird. Man habe den Eindruck, daß ein größerer Angriff der Türken in Aegypten bevor stehe. Aus Stadt und Land. — Gemeinschaftliche Sitzung des Rats und der Stadtverordneten und ösfentl. Stadtverordnetensitzung. In der ersteren fand zunächst die Wahl der Vorstandsmit glieder für den Verein Heimatdank Wilsdruff statt. Ge wählt wurden als wirkliche Mitglieder die Herren Stadt rat Bretschneider und Stadtverordnete Mehlig, Tzschaschel, Loßner, Beyrich und Schultz und als Stellvertreter die Herren Junge, Nicolas nnd Frühauf. Hierauf berich tet Herr Stadtrat Bretschneider über eine Ernährungsaus- schußsitznng in Meißen, zu der er eingeladen worden war. Ein Sonderbericht hierüber ist in der heutigen Nummer des Wochenblattes enthalten. Anschließend an den erstatte ten Bericht stellt Herr Schlichenmaier den Antrag, dem auch allgemein zugestimmt wird, Erörterungen darüber an- zustellen, ob von den Kommunalverbänden anderer Amts- hauptmannschafren, wie vielfach gemeldet wird, Brot- und Mehlbezug bei der Verteilung reichlicher bemessen werden als wie es vondem Kommunalverband in der Amtshauptmannschaft Meißen geschieht. Eine Sendung Seefische ist Herrn Stadtrat Bretschneider zugesagt worden. Ein dritter Nachtrag zum Regulativ über das Elektrische Werk findet sodann Annahme. Der Nachtrag besagt, daß der unrecht mäßigen Stromentnahme sofortige Stromentziehung folgen soll. In der öffentlichen Stadtverordnetensitzung nimmt man Kenntnis von dem Bericht über die Revision der Spar- und Stadtkasse und erklärt sich mit der Ueberweisung von 100 Mark zur Weihnachtsspende für das Rote Kreuz einverstanden. Das Kassenwesen beider Abteilungen ist in Oidnung befunden worden und hat zu irgendwelchen Ein wendungen keine Veranlassung gegeben. Herr stellv. Vor sitzender Schlichenmaier bat betreffs der Elektrizitätskasse nochmals um weitere Aufklärung und Herr Postmeister Chryselius wünscht, daß bei späteren Revisionen Stich proben angewendet werden möchten. Der öffentlichen- Sitzung folgte eine geheime. — Kriegsunterstützuug erhalten nur bedürftige Kriegerfamilien. Man begegnet in den Kreisen der Krieger familien immer noch häufig der Ansicht, daß die bloße Tat sache der Einberufung eines nahen Verwandten oder der Verheiratung mit einem Feldzugsteilnehmer, sog. Kriegs- trauung, ohne weiteres einen Anspruch wenigstens auf die reichsgesetzlichen Mindestsätze der Kriegsunterstützung be gründet. Diese Auffassung ist irrig. Kriegsuntersiützung haben nach dem Reichsgesetz vom 28. Februar 1888 nur d-e nahen Angehörigen von Einberufenen zu beanspruchen, die bedürftig sind, die also ohne die Hilfe des Kriegsunter- stützungsamtes ihren Lebensunterhalt nicht zu bestreiten ver mögen. Wer ausreichende Einkünfte hat, sei es aus Ka pitalvermögen, ans einem Geschäft oder durch Unterstützung von dritter Seite, ist nicht bedürftig und hat daher auch keinen Anspruch auf Kriegsunterstützung. Ebenso ist nicht bedürftig die Kriegsgetraute, in deren Verhältnissen sich durch die Trauung nichts geändert hat, deren Einn chmen und Ausgaben mit andern Worten im wesentlichen die gleichen geblieben sind wie vor der Trauung. Auch sie wird also die Kriegsunterstützuug nicht ohne weiteres bewillgt bekom men können. Kirchennachrichten für 1. Advent. Wilsdruff. Vorm. >/.,9 Nhr Beichte und heiliges Abendmahl. Vorm, v Übr Predigtgotleedienst. (Text Psalm 100.) Nachm. 1 Uhr Mission kindergottesdienst. Nachm- 2 Uhr Taufgottcsdienst. Abends ^8 Jungfrauenverein (Pfarrhaus.) Grumbach. Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst. Kesselsdorf. Vorm, l.9 Uhr Beichte. Vorm. 9 Uhr Predigmottesdienst. Nachm. 2 Uhr Taufgottesdienst. Nachm. 4 Uhr Weihnachtsfeier des Frauenvereins. Sora. Vorm. 9 Uhr Festgottesdienst mit Missionsstunde und Sammlung für die Mission. Nachm. >/.2 Uhr Kindergottesdienst. Röhrsdorf. Vorm. ' »9 Uhr Festgottesdienst. Nachm. H22 Uhr Abendmahlsgottesdienst. Montag abend Uhr Fraüenverein im Erbgericht. Limbach. Vorm, '//ü Uhr Beichte und heiliges Abendmahl. Vorm. 9 Uhr Prediqtqottesdiensi. Nachm. 1 Uhr Kindergottesdienst. Abends ^8 Uhr Faunlienabend im Gasthof zu Limbach. Blankenstein. Vorm. V,9 Uhr Beichte und heiliges Abendmahl. Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienü. Vorm, Uhr Unterredung mit den Jünglingen. Die heutige Nummer umfaßt 16 Seiten incl. „Welt im Bild". Da die letzt.m Transpo t: voüsiän ig aus- verkauft sind, trifft Sonnabend, den 27. November, ein Transport von 30 Stück erstklassigem Milch- und Zucht-Vieh, darunter eine Anzahl UM-starker Zug- und Leinen Kühe, "VN bei mir ein. ES wird unter günstigsten B dmgnngen möglichst billig verkauft und Schlachtvieh in Zahlung genommen. 40z Itichr. IN. A DGwr, AchWn, MihM. Ai. ffauerbranMen sowie sämtliche anvere Oese« nnd Gttßwaren empfiehlt 4LS Manin Zeichen, wiiräruff am Markt Fernspr. 66 sowie hausschlachtene Blut- u. Leberwurst verpfundet hente von i 2 Uhr ab 421 Dresdner Str. E. Fuhrmann. fraüenverein Aesselsdorf Sonntag, d.n 28. November im Gasthoj zur Krone öffentliche Weihnachtsfeier Gesänge, Aufführung, Verlosung. Anfang 4 Uhr. — Eintritt 25 Pfg. Kinder 15 Pfg. Es ladet freundlichst ein 404 Der Vorstand.