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Trotzes Hauptquartier, 3. Dezemder. (Wtd. Amtlich.) Eingegangen nachm. 3 Uhr. Westlicher Kriegsschauplatz: Zwei feindliche Monitore beschossen wirkungslos die Gegend von Westende. Südlich von Lombartzyde (bei Nieuport) wurde ein französischer Posten überrascht. Einige Gefangene fielen in unsere Hände. Im übrigen zeigte die Gefechtstätigkeit an der Front keine Veränderung gegen die vorhergehenden Tage. Westlich von Noye mußte ein französischer Doppeldecker im Feuer unserer Abwehrge schütze landen. Die Insassen, 2 Offiziere, wurden gefangen genommen. Oestlicher Kriegsschauplatz: Auf dem größten Teile der Front hat sich nichts von Bedeutung ereignet. Bei der Heeresgruppe des Generals von Linsingen überfielen unsere Truppen bei Podozerewicze (am Styr nördlich der Eisenbahn Kowel—Sarny) eine vorgeschobene russische Abteilung und nahmen 66 Mann gefangen. Balkan-Kriegsschauplatz: Im Gebirge südwestlich von Mitrowitza spielen sich erfolgreiche Kämpfe mit vereinzelten feindlichen Abteilungen ab. Dabei wurden über 1200 Serben gefangen genommen. Oberste Heeresleitung. Vie „veläm" von Idoo». «er», 2. Dezember. Da- .Berner Tagblatt' schreibt zur französischen Ver» herrlichung der »Heldin von Loo»', Emilienne Moreau, die einige deutsche Soldaten heimtückisch erschossen hat: Wenn man vom französischen Standpunkte ihre Taten al- heldenhaft betrachtet und das Mädchen mit einem Orden schmückt, so ist es begreiflich. Ebenso begreiflich ist es aber, wenn deutscherseits gegen diese Art von Teilnahme von Zivilpersonen Einsprache erhoben wird und solche irre gulären Kämpfer unerbittlich erschaffen werden. Die Teil nahme englischer Sanitäter an der Ermordung von deutschen Soldaten ist ebenfalls ein dunkler Punkt. Solche Dinge sind wirkliche Barbarei und unserer moderne» Krieg führung unwürdig. Ander« können Neutrale nicht urteilen. UnLNuekmbLr für Gricckenlrnä. Wie», 2. Dezemder. Nach glaubhaften Berichten hat die griechische Regierung dem Bierverband auf seine zweite Note mitgeteilt, die For derungen seien unannehmbar für Griechenland. Ihre Er füllung bedeutete eine Verletzung der griechischen Neutralität. Die Forderungen lauteten: 1. Zurückziehung aller griechischen Truppen aus Salo niki und Umgebung. 2. Das alleinige Verfügungsrecht über Eisenbahnen und Straßen im ganzen Gebiet, das durch eine Linie begrenzt wird, die östlich von Saloniki bis Monastir verläuft. 3. Das Recht, Saloniki und die Halbinsel Chaldidike zu befestigen. 4. Übertragung der See polizei in einigen griechischen Häfen, darunter im Piräus. In der Athener Regierungspreffe heißt es, daß Griechen land Saloniki, welches das Zentrum seiner gesamten militä rischen und administrativen Verbindungen sei, nicht räumen könne, weil es dann nicht imstande wäre, das Gebiet und seine Lebensintereffen gegen feindliche Angriffe zu verteidigen. Das Blatt .Neon Asti' will aus diplomatischer Quelle er fahren haben, Deutschland und Osterreich-Ungarn hätten die griechische Regierung dahin verständigt, wenn die Forderungen der Alliierten bewilligt würden, könnten die Zentralmächte das griechische Gebiet nicht länger als das Gebiet eines be freundeten Staate» ansehe«. Venirelo» gebt ruf f^irnmerrvieclerseken. Budapest, 2. Dezember. Aus Athen erfährt ma», daß Venizelos melancholisch mehreren politischen Freunden erklärt habe: .Bedauerlicher weise ist es der Regierung gelungen, unseren Einfluß aus dem Wege zu räumen und zu erreichen, daß die große Mehrheit des Volkes glaubt, was die Regierung verkündet, diese hat dem Volke die Überzeugung beigebracht, daß der Vierverband heute schon so gut wie verloren sei. Wenn man mich fragt, wie ich heute über ein Eingreifen Griechen lands gegen den Vierverband denke, so würde ich sagen, daß ich es heute für nicht mehr möglich halte...' Venizelos sagte weiter, er werde dieser Politik nicht zusehen, sonder« das Land verlassen und niemals zurückkehren. ver Papst für Meikna^tsrvrffcnruke. M«il«nd, 2. Dezember. „Sera" meldet au« N»», der Papst werde iw Nächsten K»nflst»rium eine« Aufruf a» sämtliche christlichen krieg- führenden Völker »arschlage», w,««ch ei» «asteuftitlstand für die Weitznachttfeiertage augesetzt werde» sall. Der varschlag fast bereit» nichtamtlich «utrrbreitet warden sein. Durch Verwendung de» Kanststorium» habe «a» größere Haffuuu, auf Erfolg. Vie „äiamanlartige" italienische Politik. Zürich, 2. Dezember. Fast aste italienischen Blätter überbieten sich in Lob preisungen - der Rede Sonninos, um über die nichtssagende Jnhattlosigkett der Rede hinwegzutäuschen. Den Gipfel der Komik erreicht dabei das .Giornale d'Jtalia'. Es meint, Sonninos Erklärungen hätten einen neuen Beweis für die unbedingte Loyalität, Redlichkeit und diamant artige Reinheit der italienischen Politik geliefert. Das ist viel in Anbettacht der aller Wett, selbst den Ver bündeten Italiens offenbaren verräterischen und hinterlistigen Haltung Italiens vor und während des ersten Teils des Krieges. Andere Blätter verlangen mehr oder minder ver steckt die Kriegserklärung Italiens an Deutschland. Das gleiche forderte eine Versammlung der interventionistischen Parteien des Parlaments. korcl valclane, ciev frieciengfreunct. Hing, 2. Dezember. In .einer Versammlung' — Reuter verrät nicht, ivas für eine Versammlung gemeint ist — beschäftigte sich Lord Haldane, bis zum Kriegsausbruch englischer Kriegsminister, mit Friedensfrage» Nach seiner Ansicht hat Deutschland einen großen Fehler begangen, indem es die eigene Kraft überschätzt und die Hilfsquellen der Gegner unterschätzt hat. Was die Zukunft anbelangt, so ist es undenkbar, den Frieden durch vermehrte Rüstungen aufrechterhalten zu wollen. Alle großen Mächte, die neutralen wie die jetzt kriegführenden, müssen dazu beitragen, einen Frieden herzustellen, wodurch ver hindert wird, daß die Last der Rüstungen Englands Kräfte lähmt und Deutschlands Untergang herbeiführt.—Das klingt wie Unoarteilichkeit, namentlich wenn man die sonstigen»Friedens- bedingungen' liest, die von jenseits des Kanals herübertönen. Die konservative .National Review' gibt in ihrem letzten Hefte 20 Punkte bekannt, unter denen sie bereit wäre Frieden schließen. Diese 20 Punkte lassen sich in einen einzigen zusammenfassen: Deutschland muß seinen Gegnern alle Ge biete, die sie nicht haben erobern können, einfach abtteten. Die Forderung eines liberalen Führers C. F. G. Mastermann in der »Daily Chronicle' geht noch ein wenig weiter: Deutschland soll seine Gegner entschädigen für die Schläge, die es ihnen zugefügt hat. Aus die Einzelheiten dieser konservative« wie liberalen Programmpunkte wollen wir nicht eingehen. Wir wollen warten. Äs ihre Verfasser aus der — irrenärztlichen Behandlung entlassen werden. Soll clie ^sonro-OffenNve aukgegeben werclen? Lugano, 2. Dezemder. Die italienische Presse scheint die öffentliche Meinung auf da» Aufgeben der Offensiv' am Jsonzo vorzubereiten, denn fett vorgestern veröffen" wt ste Artikel über die Schwierig keiten dieser Offensive u w über die Vorteile, die der Feind durch seine Stellungen hat, an denen sich alle Kräfte brechen müsse«. Di« bisher erzielten Erfolge seien trotz aller Kraft- ansttengung ganz bedeutungslos. Diese Offenherzigkeit ijt l««dez« verdächtig. Letzte Melangen. Auch die russische Offensive bis zum Frühjahr verschoben. Bukarest, 3. Dezember, (tu.) Aus Odessa wird gemeldet, datz alle Anzeichen darauf schließen lasse», datz die russische Armeeleitung ihre Aktion gegen die Bulgaren bis zum Frühjahr verschob. Obgleich an der befsarabischen Front relativ Ruhe herrscht, werden von der russischen süd- befsarabischen Grenzfront grotze Truppenkörper abtransportiert. Amerikanische Maßregeln gegen England. London, 3. Dezember, (tu.) Der „Finan cial American" meldet aus Washington: Es werden gegenwärtig Pläne ausgearbeitet, um ein Syndikat von Importeuren zu bilden, deren Güter in Rotterdam liegen nnd von dort nicht fortgebracht werden können. In diesem Zwecke sollen Dampfschiffe amerikanischer Besitzer ge mietet werden, die ausschlietzlich von Amerikanern bemannt sind nnd unter amerikanischer Flagge fahren sollen. Diese Schiffe werden dann die Güter aus Rotterdam holen. Falls England hiergegen Einspruch erheben sollte, würde eine rein amerikanische Angelegenheit durch England bekämpft werden, für die dann die amerikanische Regierung mit aller Energie einsetzen könnte. Siegesfreude in Konstantinopel. Konstantinopel, 3. Dezember.(tu.)Die Stadt ist wegeu des Sieges über die Engländer am Schatt el Arab festlich beflaggt. Es handelt sich um ein bedeutendes Verfolgungsgesecht. Die Engländer sind in wilder Flucht 100 Kilometer geflohen. Bei diesem Rückzug trat eine starke Demoralisierung der englisch-indischen Truppen zutage, die sich noch deutlicher zeigte, als einige arabische, bisher passiv gebliebene Stämme i« den Flankenkampf gegen dicEngländereingriffen. Klus Llaät unä Land. — Höchstpreise für Hafer- und Gerste-Erzeugnisse. Berlin, 26. November. (W. T B.) Im „Reichsanzeiger- gibt die Reichsfuttermittelstelle die Preise bekannt, zu deren Einhaltung eiuzelene Gruppen der Gerste verarbeitenden Be triebe, sowie die Hafernährmittelfabriken für die Abgabe der von ihnen hergestelltne Erzeugnisse an Verbraucher sich der Reichsfuttermittelstelle gegenüber verpflichtet haben. Solche Höchstpreise sind festgesetzt für Graupen und Grütze, sowie für Haferflocken, Hafergrütze und Hafermehl. l.Mit dem Verbände der Deutschen Getreidekaffeefabrikanten ist vereinbart worden, daß für den Verkauf an Verbraucher folgende Höchstpreise nicht überschritten werden dürfen: Für Gerstenkaffee lose in Säcken 40 Pfg. für ein Pfund, Malz kaffee lose in Säcken 50 Pfg. für em Pfund, Malz kaffee in geschlossenen Paketen 55 Pfg. für ein Psundpaket. 2. Mit der Graupen-Zentrale-Gesellschaft m. b. H. in Charlottenburg ist vereinbart worden, daß als Kleinhandels preise für den Verkauf an Verbraucher zu gelten haben: Für Grütze und Graupen Nr. 6: 40 Pfg. für ein Pfund, für Graupen Nr. 5: 42 Pfg. für ein Pfund, für Graupen Nr. 4 bis 3; 43 Pfg. für ein Pfund, für Graupen Nr. 2 bis 1: 45 Pfg. für ein Pfund, für Graupen Nr. 0 bis 0/0: 49 Pfg. für ein Pfnnd. Für Gerstenmehl ist ein Höchstpreis von 29 Pfg. für ein Pfund für den Kleinhandel festgesetzt worden. 3. Mit der Hafer-EinkaufSgesellschaft m. b. H. ist vereinbart worden, daß bei dem Verkaufe der Erzeugnisse der Hafernährmittelfabriken an Verbraucher folgende Höchstpreise einznhalten sind: Für Haferflocken und Hafergrütze lose in Säcken 55 Pfg. für ein Pfund, für Haferflocken und Hafergrütze in Paketen 65 Pfg für das Ein-Pfund-Paket, für Hafermehl lose in Säcken 66 Pfg. für ein Pfund, für Hafermehl in Paketen 37 Pfg. für Vr-Pfund-Paket. — Die stellvertretenden Generalkommandos de- l2. und 19. Armeekorps erlassen eine Bekanntmachung, m der die Firma Fritz Walther Müller, G. m. b. H., Dresden-N., Leipziger Straße 8, mit dem Ankauf von Altgummi be auftragt wird. Auch wird von derselben Stelle ein Ver bot des Fahrens von behördlich nicht zugclassenen Kraftfahrzeugen auf nichtöffentlichen Verkehrsstraßen, Wegen, Plätzen, sowie in geschlossenen Bahnen usw. bekannt gegeben. — Aerztlicher Sonntagsdienst v,n mittags 1 Uhr ab Herr Dr. med. Polenz als Vertreter des Herrn Dr. med. Bretschneider. — Unserer heutigen Gesamtauflage ist eine Sonder- beilage der Firm« Central-Kaufhaus Alois Eckstein, Potschappel, angefügt Wir bitten unsere verehrlichten Leser, von derselben Kenntnis zu nehmen. — Kesselsdorf. Tie Viehzählung am 1. Dezember brachte für den hiesigen Ort folgendes Ergebnis: 57 Pferde, 289 Rinder (einschließlich 19 Bullen), 336 Schweine, 1 Schaf, 14 Ziegen und 59 Kaninchen. — Unkersdorf. Am 2. Dezember wurde im hiesigen Orte ein Genoffenschaftstelephon der Benutzung übergeben. Es ist angeschlossen unter Nr. 143 an Amt Wilsdruff und befindet sich im Hause der Frau Clausnitzer. Abgesehen von den hohen Gesprächsgebühren waren zu gewissen Zeiten die Zustände in Telephonangelegenheiten unerträglich geworden. ES ist vorgekommen, daß an ge wisse Personen erbetene Mitteilungen nicht oder falsch be fördert wurden. Freilich war das Telephon bisher Privat unternehmen. Jetzt kann jedermann die Gewißheit haben, daß seine Angelegenheit pünktlich erledigt wird. Die heutige Nummer umfaßt 16 Seiten mii „Welt im Bild*. Mknckg,d.21. MIW, Wim. von ll Ihr an gelangen in BrieSnitz, Dorfstraße 4 (Benno-Gut), infolge Pachtaufgabe tragende Kühe, Arbeitspferde, Roll- und andere Wagen, Ackergeräte, Reinigungs-, Säe-, Hau-, Kartoffelausmach-, Krautschneidemaschiuen, Zentrifuge, Kutsch- sowie Arbeilsgeschirr, Geräte und verschiedenes mehr durch mich zur Versteigerung. Besichtigung von 10 Uhr an. Verkaufe zwei mitteljährig^ Wegen Arbeitsmangel. Feste Zieher, gute Beine und reel sehr preiswert. Emil Mende, Fuhrwerksbesitzer, E Potschappel. kine junge siuk mit Halb Mr eine IkimMene steht zu verkaufen. 45r Nöhrsdorf Nr. 19. 482 Winkler, Ortsrichter. Schlachtpferde s kauft zu höchsten Preisen die Roß schlächterei Heinrich Hahnisch, Potschappel. Fernsprecher 2779. Amt Deuben. — Nichtlaufende Pferde werden per Wagen abgeholt. Kaufe jeden Posten M ll. MBN zu höchsten Preisen. z«s H. 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