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müssen. Das gilt vom Fürsten Bülow, vom Staatssekretär Solf, vom Prinzen Max von Baden usw. Überall Lügen und Verleumdungen. (Lebh. Zustimmung.) Böswillig ist be hauptet worden, wir hätten Absichten gegen das Mutterland der Buren. Das sind unwahre und niederträchtige Erfindungen. (Beifall.) Die Tatsachen sprechen an allen Fronten für uns. In unserer Rechnung ist kein schwacher Punkt. Unsere felsen feste Zuversicht ist unerschüttert. Wir stehen überall in Feindesland! Wir kämpfen den uns aufgezwungenen Kampf ent schlossen weiter, um zu vollenden, was Deutschlands Zukunft von uns fordert. (Stürmischer an..ulkender Beifall und Händeklatschen im Hause und auf den Tribünen.— Abg. Lieb knecht macht Zwischenrufe. — Allgemeine Heiterkeit.) Ore forialcsemoknLtifcke Interpellation. Präsident Kaempf verliest den Wortlaut der Inter pellation und der Reichskanzler erklärt sich zur sofortigen Beantwortung bereit. Zur Begründung nimmt das Wort Abg. Scheidemann (Soz.). Er gedenkt der Heldentaten unserer Soldaten (Beifall). Die Völker wollen den Frieden, aber die verantwortungsvollen Staatsmänner wissen noch nicht, wie sie aus der Sackgaffe heraus sollen. Man fürchtet sich, vom Frieden zu sprechen, weil man das als Zeichen der Schwäche auslegen könnte. Wir sind aber die Starken, militärisch und wirtschaftlich. Mit ruhigem Krastbewußtsein können wir vom Frieden sprechen. Wir sind entschieden gegen alle Eroberungspläne, die sich gegen Deutschland und seine Verbündeten richten. Das gilt auch für Elsass-Lothringen. Der deutsche Militarismus geht uns nur ganz allein an, nicht die Gegner, die ihren eigenen Milita rismus und Marinismus haben. Italien hat einen frevelhaften Annexionskrieg begonnen. Me Well sehnt sich nach Frieden. (Unerhört!) Europa richtet sich systematisch zugrunde, und Amerika macht ein glänzendes Geschäft. Aus gehungert können wir nicht werden! Die VolkScrnährung ist eine Frage der Organisation und rascher Ent schlossenheit gegen gewissenlose Spekulanten. (Beifall.) Verbrecherisch ist es von den fremden Staatsmännern, wenn sie ihren Völkern immer noch vorgaukeln, die militärische Lage könne sich zu unserem Ungunsken ändern. Für die Unabhängigkeit des Vaterlandes setzen wir alles ein, Mr kapitalistische Sonderinteressen aber keinen einzigen Soldaten! Die staatliche Stellung Deutschlands darf nicht zertrümmert werden. Wir haben aber keine Rache- und VerntchtungS- gedanken. Wir schützen Heimat und Herd auch weiter, wen» die Gegner den Frieden nicht wollen. Unsere heutige Sitzung kann von weltgeschichtlicher Bedeutung sein, wenn der Reichs kanzler das erlösende Wort spricht. (Beifall bei d. Soz.) KeickJkan^ler v. Ketkmann Dollweg: Die Interpellation hat im Auslande freudige Auf regung Hervorgemfen. Man wollte darin ein Zeichen des Nachlaffens deutscher Kraft erblicken. Die Begründung der Interpellation wird unsere Feinde eines anderen belehrt haben. (Sehr richtig!) Wir haben Erfolge auf Erfolge er- zielt. Unseren Feinden ist eine Hoffnung nach der anderen genommen worden. Sie müssen erkennen, daß das Spiel Mr sie verloren ist. (Beifall.) Tatsächlich hat keiner unserer Feinde unS Friedens angebote gemacht. Sie haben uns aber Friedensvorschläge angedichtet. Wir würden die feindliche Selbsttäuschung aber nur ver schlimmern, wenn wir mit Friedensvorschlägen käme». (Zustimmung.) Wie sind denn die Kriegsziele unserer Feinde? Sie wollen Deutschland zertrümmern, Elsaß- Lothringen haben, die linke Rheinseite,unsereKolonien. Einzel« nachdenkliche Männer in Feindesland wollen wohl den Frieden, wollen dem entsetzlichen Blutvergießen ein Ende machen. Aber ihre Stimmen sind verhallt. Ihnen gehört vielleicht die Zukunft, aber nicht die Gegenwart. Man will Lie »bedrückten Völker' befreien. Was wird daun aus Linnlanü, aus Ägypten und Indien? (Heiterkeit^ Unter der Protektion der feindlichen Regierungen hat man Lie Völker getäuscht, durch fabrikmäßig hergestellte Lügen nachrichten. Hekatomben haben unsere Feinde geopfert. Sie wollen weiter Hunderttausend- auf die Schlachtbank schicke«. Der Haß gegen uns ist zu groß. Ein Gebiet von Arras bis Mesopotamien kann wirtschaftlich nicht erdrückt werden. Wir sind auf lange Zett mit allem versehen, mit allen Roh stoffen, mit Kupfer, Wolle, Baumwolle. MU Gummi hallen wir aus. Glaubt man. unS wegen Knappheit an Gummi besiegen zu können? (Heiterkeit.) Wir haben genug Menschen matertal. Wir denken nicht daran, die Wehrpflicht zu verlängern. (Hört, hört!) Unsere Vertust« sind nicht nur relativ, sondern auch absolut geringer als die der Franzosen. Der Kanzler gedenkt dann der scheußlichen Mordtat der .Baralong"- Mannschaft. (Stürmische Pfuirufe.) Solange dieser Haß be steht, ist es eine Torheit, mit einem Friedensangebot von unserer Sette zu kommen. Erst müssen die Masken fallen. Solange die Verstrickung von Schuld und Unkenntnis bei den feindlichen Machthabern besteht und ihre Geistes- Verfassung die feindlichen Völker beherrscht, wiire ein Friedensangebot von unserer Seite etue Torheit, die den Krieg nicht verkürzen, sondern verlängern würde. Mit Friedensaußerungen von unserer Sette kommen mir nicht vorwärts und vor alle«, wir kommen nicht zu Ende. Kommen die Gegner uns mit Angeboten, die der Würde und Sicherheit Deutschlands entsprechen, so sind wir allezeit bereit, sie zu diskutieren. (Beifall, Zurufe Liebknechts: Gegenrufe: Ins Irrenhaus mit ihm!) Es soll nicht heißen, daß wir den Krieg um einen Tag verlängert haben, weil wir dieses oder jenes dazu erobern wollen. Ich kann noch nicht sagen, welche Garanlien wir in der belgischen Frage werden fordern müssen. Aber je länger die Gegner diesen Krieg führen, um so mehr weichen die Garantien wachsen, die wir fordern müssen. (Lebh. Beifall.) Wenn unsere Gegner eine Kluft zwischen sich and uns schaffen wollen, dann müssen wir auch Sicherungen ! treffen. Im Osten und Westen dürfen sie nicht über Aus- fallstore verfügen, die uns immer wieder bedrohen. (Lebh. Beifall.) Nicht um fremde Völker zu unterjochen, führen wir den Krieg, sondern um unser Vaterland zu schützen. Es ist ein Verteidigungskrieg. Dieser Krieg darf nur mit einem Frieden beendet werden, der nach menschlichem Ermessen uns sichert gegen seine Wiederholung. (Stürmischer anhaltender Beifall.) Erklärung cler bürgerlichen Parteien. Nachdem die Besprechung der Interpellation beschlossen ist, gibt Abg. Dr. Spahn im Namen sämtlicher bürgerlichen Parteien folgende Erklärung ab: Die Beendigung dieses Krieges wird auch von uns gewünscht. Wir denken dankbar der Heldentaten unserer j Durch! Dieses kleine Wort ist in manchen gefährlichen Perioden des inneren Lebens von einer fast magischen Wirkung. Es geschieht gleichsam ein Ruck, und die edlere Seele ist wieder frei zum Wahren und Rechten. Ein solcher Augenblick ist ost entscheidend für das ganze Leben. Also: wenn du dich in etwas gebunden fühlst: Durch! Hilty. wir, bis Friedensverhandlungen möglich sind, die die politische und wirtschaftliche Stellung Deutschlands sichern, einschliesslich der dazu erforderlichen Gebietserweite rungen. (Lebh. Beifall.) Nach einer auf einem Mißverständnis beruhenden Ge schäftsordnungsdebatte erhält zur weiteren Besprechung der Interpellation das Wort der Abg. Landsberg (Soz.): Wir stellen unser Land nicht über andere, aber wir wissen, was wir an ihm haben. Es ist ein Kulturvolk, ohne welches die Welt verarmen würde. Die Sorge um die bedrohte Kultur hat uns alle einig ge macht. Jetzt aber ist es Zeit, an die Wiederherstellung des Friedens zu denken, sonst machen die Veruneinigten Staaten von Europa Platz den Vereinigten Staaten von Amerika. Ich freue mich, daß ich aus den Worten des Reichskanzlers nicht solche Töne gehört habe, wie sie aus den Reden Briands und Asquiths klangen. (Liebknecht: doch!) Wenn jemand das behauptet, so liegt das an seinem Hörvermögen oder an seiner geistigen Verfassung. (Stürmischer Beifall.) Geben Sie doch dem Auslande nicht Waffen in die Hand! (Beifall.) Grundsätzlich ist der Reichskanzler zum Frieden bereit. Zu einem ehrenvollen Frieden! Einen anderen will kein deutscher Mann. (Lebhafter Beifall.) Die Absicht der Unter- jochung eines Volkes schwebt dem Reichskanzler nicht vor. Wären 1866 gewisse Annexionspläne nicht durch einen ziel bewußten genialen Staatsmann unterdrückt worden, wäre dann 1870 möglich gewesen? Daß der Kanzler dem Gegner unbillige Bedingungen aufzwingen will, davon habe ich in seiner Rede nichts vernommen. Hoffen wir, daß die Stunde der Erlösung für die Völker bald kommt. Wollen aber die Gegner uns vernichten, dann werden sie eine Steigerung unserer Kräfte bemerken. Dann kommt das, was noch zu ertragen ist, auf das Schuldkonto unserer Gegner. (Liebknecht: War dazu die Interpellation notwendig?) Die Fraktion hat mich zum Redner bestimmt, nicht Sie! (Lebh. Beifall.) Die französischen Sozialisten hoffen auf Elsaß- Lothringen. Solche Hoffnungen müssen völlig vernichtet werden. (Beifall.) Wer das Messer erhebt, um ein Stück vom Körper des deutschen Volkes zu schneiden, mag es an setzen, wo er will, der wird überall das in der Verteidigung einige deutsche Volk treffe«, das ihm das Messer aus der Hand schlägt. (Stürmischer Beifall.) Die Aussprach« schließt, da weitere Wortmeldungen nicht vorliegen. Die Tagesordnung ist erledigt. Der Präsident erbittet die Genehmigung, den Zeitpunkt der nächsten Voll sitzung nach den Arbeiten der Budgetkommission feststellen zu dürfen. Abg. Liebknecht (Soz.) bittet morgen zu tagen, damit seine Anfragen auf die Tagesordnung kommen. Abg. Dr. Spahn (Ztr.) ist dagegen, weil die Budgetkommission noch nicht übersehen könne, wann sie mit ihren Arbeiten fertig wird. Es bleibt beim Vorschlag des Präsidenten und die Sitzuna wird geschlossen. Oer Krieg. Oer tteutkcke Generalftabsberi^t. Große» H«ntztgu«rtier, 9. Dezember. Westlicher Kriegsschauplatz. Lebhafte Artilleriekämpfe an verschiedenen Stellen der Front, besonders in Flandern und in Gegend der Höhe 193 nordöstlich von Souain. — Ein französisches Flugzeug wurde südlich von Bapaume zur Landung gezwungen; die Insassen sind gefangengenommen. Oestlicher Kriegsschauplatz. Abgesehen von einzelnen Patrouillengefechten ist nichts zu berichten. Balkan-Kriegsschauplatz. Die Kämpfe südlich von Plevlje, südlich von Sjenica und bei Ipek werden mit Erfolg fortgesetzt. — Djakova, Debra, Struga, Ochrida sind von bulgarischen Truppen be setzt. Die Kämpfe am Vardar sind im günstigen Fort schreiten. Oberste Heeresleitung. Amtlich durch das W.T.B. * s^eue franrösilcke Niederlagen am Vardar. Die Bulgaren, die die Verfolgung der Franzosen beiderseits des Vardar energisch fortsetzen, haben neue be trächtliche Erfolge zu verzeichnen. Aus dem bulgarischen Hauptquartier wird vom 7. Dezember gemeldet: Wir besetzten die Eisenbahnstatton Demir Kapu und stehen 12 Kilometer östlich davon. Unsere Truppen haben das Dorf Grabica von drei Seiten eiuge- schlofsen. Es kam hier zu einem heissen Kampf, der bis Mitternacht dauerte. Eine unserer Kolonnen griff ein französisches Bataillon bei dem Dorfe Petroz an, südlich der Bahnstatton Hudowo, und zersprengte es durch einen Bajonettangriff. Sie nahm dessen Lager vollständig in Besitz. Angesichts dieser Meldung wirkt es lächerlich, wenn der amtliche französische Heeresbericht behauptet, der heftige Angriff der Bulgaren auf Demir Kapu am 5. Dezember sei völlig zurückgeschlagen worden. Heftige Kämpfe zwischen Bulgaren und Engländer. Auch die Engländer, denen von der französischen Presse vorgeworfen wurde, sie hielten sich zurück und ließen die Franzosen sich mit den Bulgaren herumschlagen, sind jetzt mit diesen in heftigen Kämpfen verwickelt. Zwar be haupten auch die englischen Berichte, daß bulgarische An griffe auf die ganze englische Front bei Strumitza ab geschlagen worden seien. Die Bulgaren können aber melden, daß sie bereits 114 Engländer fingen und 2 Kanonen, 1 Maschinengewehr und 2 Munitionswagen erbeuteten. Die Kämpfe seien erbittert, die Bulgaren seien südlich von Kastorino weiter vorgerückt. Sofia, 9. Dezember. Die Einnahme von Ochrida wird amtlich be- stätiat. Bei Diakoma wurden bisher 18 Kanonen. 100'Munitionswägen, 15 Automobile und zahlreiches Kriegsmaterial einqebracht. Oer vereitelte Vormarkck auf Krgclacl. Aus Verhandlungen im englischen Unterhause erfahren wir, daß es sich bei dem Vormarsch des Generals Townsend auf Bagdad, dem die Türken durch den Sieg bei Ktesiphon ein Ende setzen, um ein großangelegtes und mit gewaltigen Truppenmassen — man schätzt die Streitmacht Townsends auf 150 000 Mann — durchgeführtes Unternehmen handelle. Lord Crewe sagte u. a.: Die schnelle Einnahme von Bagdad wäre ein großes militärisches und politisches Ereignis gewesen. Weder die Truppen noch ihre Führung verdienten einen Vorwurf, aber die Aufgabe habe sich als schwieriger erwiesen, als ursprünglich angenommen war, hauptsäch lich wegen der bedeutend überlegenen Truppen des Feindes und seiner starken artilleristischen Bewaffnung. Der Rückzug in die starke Stellung flußabwärts sei der richtige AuSweg gewesen. Von anderer Sette wurde dem General Townsend vorgeworfen, daß er die Stärke des Feindes unterschätzt habe, und so sei geschehen, was in der letzten Zeit so ost geschehen sei. Die Kämpfe um Kut el Amara. Die englischen Truppen, die sich in Kut el Amare verteidigen, werden nach dem türkischen Bericht vom 8. Dezember weiter heftig bedrängt. Einige englische Kolonnen, die zu fliehen suchten, erlitten von neuem starke Verluste. Die Türken nahmen dem Feind wieder 300 be ladene Kamele ab. Der Rückzug der Engländer wird auf den Flanken von leichten türkischen Abteilungen, wahr scheinlich Reitern der arabischen Wüstenstämme, die bis Schaft Saad oordrangen, stark belästigt. Der türkische Vormarsch auf Ade». Das türkische Kriegspressequartter veröffentlicht einen Bericht über die für die Türken fich«ichen Kämpfe, die vom Juli bis Oktober zwischen Lahadsch mrd Aden statt gefunden haben. Die Türken rücken in der Nähe des Isthmus auf Aden und die Ortschaft Scheck Otüsum. Oer Viege62ug cler vulgaren. Wie der amtliche Heeresbericht aus Sofia vom 6. De zember meldet, wird die Verfolgung der Franzosen ans beiden Ufern des Vardar unaufhaltsam von den bul garischen Truppen fortgesetzt. Eine von Kischewo gegen Ochrida vorrückende Kolonne hat die Linie Cernaooda— Besoran—Velmi, 15 Kilometer nördlich vom Ochridasee erreicht. Resna, wo sich serbische Truppen unter Oberst Paschitsch zur Verteidigung des Passes festzusetzen suchten, wurde, nachdem die Serben am Biglagebirge in erbittertem Kampfe geschlagen waren, besetzt, ebenso Kischewo und Dibra nach einer blutigen serbischen Niederlage an der Wasserscheide des Jamagebirges. In Monastir wurden die Bulgaren mit großem Gepränge und Jubel von der ganzen Bevölkerung begrüßt. In Monastir wie in Dibra war die Beute sehr groß. In Dibra wurden 700 Mann aefanaen. 6m itriienifcfter teurer versenkt. Durch ein österreichisches O-Boot vor Valons. Die österreichische Flotte setzt ihre Tätigkeit an der adriatischen Ostküste rührig und erfolgreich fort. Aus Wien wird amtlich verlautbart: Einet» unsrer Unterseeboote Hot «» 5. d. Mts. «m 10 Uhr v»r»itt«sS »or Volon« eine» italienischen Keine« Kreuzer mit zwei Schloten versenkt. Flottenko«»«»-». Durch die österreichischen Unternehmungen gegen die feindliche VerpflegungSbasis in San Giovanni di Medua, bei der nur ein französisches Unterseeboot eingriff, das seine Wachsamkeit mit der Versenkung bezahlte, scheint die italienische Flotte aus ihrer Muße aufgeschreckt zu sein. Ein französischer Zerstörer gesunken. Der französische Torpedobootszerstörer .Branlebas" von 340 Tonnen ist bei bedecktem Himmel und stürmischer See nachts auf eine Mine gelaufen und gesunkm, wie der Bericht der Kriegsgerichtsverhandlung gegen den Komman danten im „Temps" vom 3. Dezember ergibt. Da Zeit und Ortsangabe fehlen, ist wohl anzunehmen, daß das Schiff im Kanal an der flandrischen sttiste gesunken ist. Oie Verfolgung cler Englaftcler im ^rak. Englische Blätter trösteten sich damit, daß die ge schlagenen Truppen des Generals Townsend sich an der Jrakfront bei Kut el Amara würden halten und späterhin den Vormarsch gegen Bagdad aufnehmen können. Sie stellten bei dieser Zukunftshoffnung die türkische Tatkraft nicht genügend in Rechnung, wie die folgende Mitteilung des türkischen Hauptquartiers beweist: An der Jrakfront verhindern unsere Truppen den Feind durch kräftige Angriffe, sich in seinen befestigten Stellungen bei Kut el Amara vollständig einzurichten. Am 6. Dezember näherten unsere Truppen sich mittels eines sechs Stunden dauernden heftigen Angriffes erfolgreich der Hauptstellung des Feindes. Also auch hier dürfte die Flucht, die bei Ktesiphon begann, für die Truppen des Generals Townsend noch änge nicht zu Ende sein. Wie schnell sie vor sich ging, whellt daraus, daß die Engländer viel Kriegsgerät ein- zruben und Geschütze, Munition und Gewehre in den Ogris geworfen haben. Rußlands Bedrängnis in Persien. Nach einem Telegramm aus Bagdad haben die unter ürkiickem Befehl stehenden Krieger zwischen Kermanschah »nd Sirma in Peissen drei Maschinengewehre erbeutet md dreihundert Kosaken unter dem Befehl ihres Offizierss Larnauteff ru Gefangenen gemacht. kleine Kriegspol t. Berlin, S Dez. Entgegen Behauptungen in der fran- Mschen Kammer wird von deutscher Sette amtlich mitge- tritt, daß die deutsche Jahresklasse 1917 überhaupt noch nicht einberufen, die Jahresklasse 1916 noch nicht einmal aanz in die Rekrutendepots eingestellt ist. Lugano, 9. Dez. Der amerikanische Tankdampfer „Communipaw" wurde bei Tripolis durch ein V-Boot ver senkt. Er soll Ol. also Konterbande, an Bord gehabt haben. Nach anderen Meldungen soll der Dampfer be schlagnahmt worden lein Wien, 9. Dez. Ein österreichisches Unterseeboot nahm am 7 Dezember im Drin-Golf einen albanischen Motor segler mit 30 serbischen flüchtigen Soldaten mit Gewehren, vier Geschützen und Munition fest und brachte ihn i» Cattaro ein.