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Der Vormarlck auf )VIiti owit^a. (Meldung des österreichischen Kriegspresseguartiers.) Wien, 23. November. Im Jbartale schreitet der Vormarsch österreichisch ungarischer Kolonnen auf Mitrovitza siegreich vorwärts. Im Norden dieser Stadt hatten die Serben mehrere vor bereitete Stellungen zur heftigen Gegenwehr eingerichtet, um das Jlactal möglichst lange in Händen zu behalten. Diese Stellungen wurden nach erbitterten Kämpfen ge- stürmt und hierbei viel Gefangene gemacht und eine Menge von Kriegsmaterial erbeutet. Dicht vor Prepolje. Nachdem die Montenegriner nördlich Zajnice am Fuße des 1245 Meter hohen Metalkas-Passes, über den die Straße von Gorazde —Lewelje führt, zurückgeworfen wurden und im Mündungsgebiet des Lim in die Drina der letztere Fluß überschritten ist, wurden nun auch die feind lichen Stellungen am Nordhanee des 1492 Meter hohen Goles-Berges erobert. Die von Novav«ros nach Süden vordringende Kolonne ist im Limgebiet im Anmarsch auf Prepolje. * Itattnnsake Kacke an 6ör?. Während die Italiener früher die Stadt Görz, trotz dem sie im Bereich ihrer Geschütze lag, geschont hatten, da militärische Zwecke nicht vorlagen und sie immer noch hofften, die Stadt in ihre Gewalt zu bekommen, haben sie in der letzten Zeit Görz schonungslos unter Feuer ge nommen. Aus welchen unedlen Beweggründen, ersieht man aus dem folgenden Bericht des österreichisch-ungarischen Kriegspresseguartiers: Italienische Gefangene geben die Worte höherer italienischer Offiziere wieder, die geäußert haben sollen: „Wenn wir die nächsten Tage nicht in Görz einmarschicre», schießen wir die Stadt zusammen." Diese Richtschnur haben die Italiener zu verwirklichen gesucht. Während die feindliche Artillerie anfangs nur mit leichten Feldgeschützen und Schrapnells in die Stadt schoß, bedient sie sich jetzt schwerer Granaten, die namentlich den Südteil aufsuchen, wo beinahe sämtliche Gebäude durch Treffer und Splitter beschädigt sind. Es wurden viele Häuser getroffen und mehrere Personen getötet und ver wundet. Der Col di Lana in österreichischer Hand. Der Schweizer Major Tanner, der dem k. u. k. Kriegs presseguartier zugeteilt ist, erklärt die Berichte Cadornas, nach Lenen der Col di Lana an der Tiroler Südfront von italienischen Truppen erobert sei, für unwahr. Er sagt: Geschichtlich steht fest, daß die Italiener die Spitze des Col di Lana am 7. November von Mittag bis Abend in Besitz hatten. Vorher und nachher war und ist Ler Col di Lana-Gipfel österreichisch. Nach Major Tanner kleben die Italiener am Col di Lana in einer Vor-Stellung am Südostgrat 800 Meter unter dem Gipfel, von wo sie einige Feldwachen vor getrieben heben. Am 21. November konnte Major Tanner das Scheitern zweier italienischer Angriffe gegen die Spitze Les Col di Lana beobachten. Ein dritter Sturm sei, wie er hörte, ebenfalls erfolglos aeblieben. kleine kiniegspolt. Berlin, 22. Nov. Eine norwegische Zeitungsmesdung, nach der in englischen Häsen 12 deutsche Unterseeboote durch englische Kriegsschiffe eingebracht worden seien, wird von zuständiger Stelle als freie Erfindung bezeichnet. Kalkutta, 22. Nov. 600 deutsche Frauen und Männer im nichtmilitärischen Alter haben dieser Tage Indien verlassen. Erzerum, 22. Nov. Eine türkische Offiziers patrouille stieß aus russischem Gebiet westlich von Artwin auf eine starke russische Abteilung und tötete 60 Soldaten und Offiziere. Der Rest entfloh und ließ zahlreiche Ver wundete zurück. Ottawa, 22. Nov. Theodore Roosevelt hat der kana dischen Regierung seine Dienste angeboten, um an der Spitze einer Division gegen die Zentralmächte zu kämpfen. London, 22. Nov. Die nationale Porträtgalerie wurde mit Rücksicht auf die Gefahr von Zeppelin bomben für die Dauer des Krieges geschloffen. London, 22. Nov. Der britische Konteradmiral Phillimorn wurde der russischen Schwarzmeerflotte zugeteilt. London, 22. Nov. Die neueste englische Verlustliste zählt 26 Offiziere und 1155 Mann. Sofia, 22. Nov. Aus serbischer Gefangenschaft be freite österreichische Offiziere und Mannschaften er zählen furchtbare Einzelheiten über die serbische Grausamkeit, der Tausend? mm Opier fielen. Lyon, 23. Nov. „Röpublicain" zufolge erklärte Theodore Roosevelt, die von der Ententepresse verbreitete Nachricht, er werde als freiwilliger höherer Offizier in den Heeren der Alliierten kämpfen, entbehre jeder Begründung. Saloniki, 23. Nov. Die Griechen schlossen ihre Grenze gegen Albanien vollständig ab und konzentrieren ibre Streitkräfte im Raume von Berat. Von freunä unä femä. (Allerlei Draht- und Korrespondenz-Meldungen.) Oer Kaiser an ciie scklesiscke l^ancizvekp. Licgnitz, 23. November. Aus einem hier elngetroffenen Feldpostbrief erfährt man, daß der Kaiser am 10. d. Mts. die Armee des Generalobersten Woyrsch an der Ostfront besichtigt hat, wobei der Monarch auch durch die Gräben ging. Die Kaiserparade sollte auf dem großen Truppenübungsplatz stattfinden, wo von dem Komman doturm, durch ein großes VV geziert, die deutsche, österreichische und ungarische Flagge wehten. Um 12 ft? Uhr erschien der Kaiser, begleitet vom Generalfeldmarschall Prinz Leopold von Bagern. Der Kaiser dankte, so heißt es in dem Briefe, für die schönen Erfolge, die die schlesische'Landwehr im Laufe der großen Offensive errungen hat, erwähnte die Angriffe des Feindes im Westen und ermahnte uns dann, auszuhalten im Graben und den Feind mit blutigen Köpfen heimzuschicken, bis er vor uns auf den Knien liege, was vielleicht und hoffentlich in kürzester Zeit geschehen könne. 6in unfreiwilliges Eeffanäms. Genf, 23. November. Im Pariser „Figaro" schreibt Herr Hanotaux, ehemaliger französischer Minister des Äußern und Geschichtschreiber der dritten Republik: „Wir werden die Waffen nicht niederlegen, bevor wir die Befreiung und Unabhängigkeit aller Völker und vor Waffen werden den Aberglauben nicht zerstören, nur durch den Arm der Wahrheit wird er sterben. Friedrich der Große. MMMWMWMWWMMMMMMMWMWMVWMMWWMWWWW allem der beiden unS entrissenen Provinzen erreicht haben werden. Das ist der Wille Frankreichs und dafür hat es den Krieg unternommen (o'ss pyur eel» gu'elle » k»it l» -ruerre). Herrn Hanotaux ist hier wohl die Feder auSge«litten. Bisher hieß es ja immer, die bösen Boches hätten den Krieg angezettelt, um das stamme Frankreich zu vernichten. Und nun dieses unfreiwillige Geständnis . . . Twangsreknutierung clcn flnnlrnclen. Stockholm, 23. November. Hier wird zuverlässig berichtet, daß Zar Nikolaus einen Gehe,merlaß »der die Zwangörekruticrnng aller Wehr fähigen in Finnland vom 18. Lebensjahre an unterzeichnet habe. Die Ausführung deS Erlasse» wird schon in naher Zeit erwartet. Bis zum 24. Januar I89S wurden von den russischen Machthabern die von Alexander 1. 1809 gewährten finnischen Sonderrechte geachtet, die dem Lande eine eigene kleine Armee mit finnischer Beschlssprache und finnischen Offizieren sicherten. Dann setzte die allmähliche Rekrutierung ein, die im vollen Umfang 1903 zum erstenmal durchgeführt wurde, nach dem im Jahre vorher das finnische Heerwesen endgültig auf gelöst und die Truppen unter russisches Kommando gestellt worden waren. Da die Rekrutierung nicht den ge wünschten Erfolg hatte und zahlreiche junge Finnländer den Weg über die Grenze fanden, ist man jetzt zur Zwangs- rekrutierung geschritten. Oie Tapferkeit unsrer Ostrfrikaner. London, 22. November. Das Reutersche Bureau meldet aus Ostafrika: Die Deutschen sind sehr stark und beherrschen den Tanga-Npikasee. Offiziere und Bemannung des deutschen Schiffes „Königsberg" befinden sich bei den Truppen, di- auf viertausend Weiße und dreißigtaufend Schwarze geschätzt werden. Die Schiffs- gejchütze wurden ins Inland transportiert. Neulangenburg ist eine der stärksten Stellungen. Der Bericht Reuters fügt hmzu, die Stärke des Feindes und der Besitz von schwerem Geschütz verursache beträchtliche Sorge. Bisher konnten die Brrten und Belgier sich behaupten (!), die Deutschen mußten sich in jedem Falle zurückziehen (!). — Daß die militari che Lage in Ostafrika d-n Engländern Sorge bereitet, wollen wir Reuter gerne glauben. kuropatkin gegen Kulgarien. Paris, 23. November. Der „Matin" erfährt, daß General Kuropatkin zum Oberbefehlshaber der russische» Ltretlkräsle gegen Bulgarien ernannt worden sei. Vor einigen Monaten wurde in der russischen Presse vor sichtig und geheimnisvoll angedeutet, daß Kuropatkin, der geschlagene Heerführer aus dem russisch-japanischen Kriege, für ein hohes Amt ausersehen sei. Manche glaubten, er solle sozusagen die „rechte Hand" des Zaren werden, manche be- haupteten, er solle Nikolai Nikolajewitsch ersetzen. Nun ist das Rätsel gelöst: er soll die russischen Heere wider Bulgarien führen und die Scharte von dem Feldzug 1904—1905 aus wetzen. Für einen Siebenundsechzigjährigen — der General ist 1848 geboren — ein wenig viel. Oder sollte es sich bei der Meldung um einen jüngeren Namensoette' des Ge schlagenen von Mukden handeln? Appell an kuIUancts Kapitalisten. Petersburg, 23. November. Die hiesige Presse weist auf die Notwendigkeit hin, die innere Anleihe zu unterstützen. Die Kriegsschuld sei bereits aus sieben Milliarden Rubel gewachsen. Vor dem Kriege habe eine Staatsschuld von neun Milliarden Rubel bestanden. Bis zum 5. November habe die Papiergeldaus gabe bereits 5054 Millionen Rubel erreicht. Die Kapitalisten hätten Furcht vor einem frühen Friedensschluß und vor inneren Unruhen; sie ließen sich nur von kapitalistischen In teressen und nicht vom Patriotismus leiten. Die Zeitungen stehen die Kapitalisten an. patriotischer zu sein. Aas gekl in 6neckenlanä vor? Sofia, 23. November. Diese Frage kann jetzt täglich wiederholt werden. Auch nachdem man sich durch den Wust von Nachrichten hindurch- g arbeitet hat, ist man so klug als wie zuvor: gar zu häufig widerspricht eine Meldung der andern und fast alle stützen sich auf Mutmaßungen. Verzeichnen wir darum hier die wichtigsten Depeschen kurz. 1. Die allerwichtigste ist die Meldung, daß der Vierverband die Be setzung Salonikis aussprechen will. 2. Ein italie- nncheS Blatt kündigt den Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen dem Verband und Griechenland an. 3 Aus London kommt die Nachricht, daß Kitchener weder nach Indien noch nach Ägupten gereist ist, sondern auf demBatkan den L verbefehl übernehmen will. 4. In Athen verlautet jedoch, dre Regierung habe beschlossen, dem Verbände alle Versiche rungen zu geben, durch welche die bestehenden Besorgnisse beseitigt werden. Es soll sogar schon die Grundlage für ein Abkommen getroffen sein. Die Btätter fügen hinzu, der König und die Regierung versicherten Kitchener, Griechenland werde nie die Entemeiruppen angreifen. Das sind so die w ästigsten Nachrichten aus und über Griechenland. Hinter stoe von ihnen kann man ein Fragezeichen setzen. (Zrey uncl Usquilk amtsmütte? Amsterdam, 22. November. Neue Änderungen sollen im englischen Kabinett beoor- slehen. Sir Gren will zunächst nicht mehr mit tun, da er sich in verschiedenen Dingen im Widerspruch mit fernen Minisierkollegen befindet. Auch Asauith ist angeblich amts müde. Mit seiner Vertrelerschaft für den abwesenden Kriegsminister Kitchener ist es nicht wett her, m Wirklichkeit versieht die Arbeiten Kitcheners der frühere Kncgsmrmsler Haldane, dem man einstweilen noch kein direktes Amt ge geben hat, da er als „prodeutsch" gilt, was natürlich etn ünsttm ist. — Wundern könnte es niemanden, wenn die Herren Grey und Asguith versuchen wollten, den Kopf aus der Schlinge zu ziehen, da dtese sich zuzuziehen beginnt. Etwas anderes tst es, einen Krieg hinterlistig vorzubereiten und etnzufädeln, etwas anderes, bis zum Ende auszu harren, wenn der Karren schief geht. Politische Rundschau. Deutsches Reich. Der Ausschliß fü> Kartoffeln, Gemüse und Obst des Beirats der Reichsprüfungsstelle für Lebensmittelpreise hielt in seiner letzten Sitzung eine allgemeine Aussprache über die Kartoffeloersorguna Ler Bevölkerung. Es wurde dem Wunsch Ausdruck gegeben, durch Einwirkung aus Land wirte und Händler die möglichst schnelle Beschaffung der angemeldeten Beträge und der weiter erforderlichen Winter- Vorräte zu sichern. Sollte, wie mehrfach angenommen wurde, eine Zurückhaltung der Händler vorliegen, so müßte ihnen gegenüber von dem den Städten zustehenden Enteignungs recht Gebrauch gemacht werden. Seiten- der Eisenbahn- Verwaltungen sind schnellste Beförderung und Maßnahmen gegen Frostgefahr rugesagt. Ein Vertreter des Kriegs- minister- erklärte, daß auch die Heeresverwaltung sich un bedingt an die Höchstpreise für Kartoffeln hält. Weiter wurde über die Festsetzung von Höchstpreisen für Gemüse, auch Zwiebeln, und für Sauerkraut verhandelt. Eine ein gehende Erörterung fand über die Bemessung der Sauer krautpreise statt. Man war sich ferner darüber einig, für Obst, solange die Preise eine angemessene Höhe bewahren, von einer Höchstpreisfestsetzung abzusehen. Endlich wurde über Höchstpreise für Fetterfatzmittel, in erster Linie für Marmeladen, aber auch für Apfelkraut, Rübenkraut. Bienen honig und Kunsthonig verhandelt. - 4- Uber die kommende Kneg-gewrnnFc-aer will die »Soziale Praxis" erfahren haben: beabsichtige die Reichs- regierung nicht denWünfchen nach einer baldigen Einbringung der Vorlage über die Kriegsgewinnsteuer nachzukommen. Wohl aber werde die Regierung, um die spätere Durch führung der Steuer zu sichern, dem Reichstag eine Vor lage zugehen lassen, die die Aktiengesellschaften und ähn liche Unternehmungen verpflichtet, aus den während der Dauer des Krieges erzielten außerordentlichen Geschäfts gewinnen entsprechende Rückstellungen vorzunehmen und verfügbar zu halten. Es foll dadurch verhindert werden, daß die Gesellschaften die Besteuerung der Gewinne durch Ausschüttung hoher Dividenden hinfällig machen. 4- Der Reichsschusdenverwaltung gehen fortgesetzt, nament lich von Bankgeschäften, umfangreiche Sendungen von Zwischcnscheinen für die Kriegsanleihe zwecks Be gründung von Schuldbuchforderungen oder zum Umtausch in endgültige Schuldverschreibungen zu. Durch Ein lieferung oon Zwifchenscheinen können Schuldbuchforderungen nicht begründet werden. Die Reichsschuldenoerwaltung nimmt Zwischenscheine zum Umtausch auch dann nicht an, wenn mit den Stücken eine Schuldbuchforderung begründet werden soll. Über den Umtausch der Zwischenscheine in endgültige Stücke wird später das Erforderliche bekannt gemacht werden. OcrNen. x Die Auflehnung der Perser gegen Rußland und England nimmt energische Formen an. So muß die Petersburger Telegraphenagentur melden, daß die „Feinde", also die gegen die Fremdherrschaft aufgestandenen Perser bei Kum von der Telegraphenlinie von Teheran nach Südpersien und Indien Besitz ergriffen haben. Aus Buschir wird berichtet, daß der englische Konsul und die Mitglieder der englischen Kolonie in Schiras verhaftet wurden. Scfiavcclen. X In Stockholm wurde die internationale Note Kreuz- Konferenz eröffnet. Die Begrüßungsrede des Prinzen Carl und die Beratungen im Reichstagshause werden ge heim gehalten. Die russischen Vertreter Arbuso und Mar- kosow waren Montag angekommen. Dienstag früh wurden sie vom König empfangen. Prinz und Prinzessin Carl ließen an die deutschen, öster reichischen und ungarischen Vertreter, den deutschen und den österreichisch-ungarischen Gesandten, die Militär- und Marine-Attaches Einladungen zur Mittagstafel ergehen. Morgen werden die russischen Vertreter Gäste des Prinzen und der Prinzessin sein. Aus In- und Ausland. Rotterdam, 22. Nov. Über P.aris wird aus Rom ge meldet, daß Italien dem Abkommen der Ententemächte, keinen Sonderfrieden zu schließen, beigetreten sei. (Schon vor längerer Zeit wurde die gleiche Meldung auf dem gleichen Wege verbreitet.) Sofia, 22. Nov. Der Präsident der bulgarischen Kammer, Dr. Valtscheff, erklärte, daß die Sobranje in der ersten Hälfte des Dezember zusammentreten und über die Einverleibung des von der Türkei abgetretenen Gebiets und vielleicht auch über die Einverleibung Maccdoniens ver handeln werde. 8u»te Teilung. Das großserbische Gebet. Von dem ungemessenen serbischen Ehrgeiz gibt einen Begriff ein Gebet, das auf mehrfach aufgefundenen serbischen Feldpostkarten gedruckt steht und in dem es heißt: „Der Allmächtige soll geben, daß unter dem Zepter des Zaren Peter des Mächtigen die serbischen Länder Serbien, Macedonien, Albanien, Bosnien, Herzegowina, Kroatien, Slavonien, Dalmatien, Backa-Banat, die südungarischen Komitate Istrien und Slooenien (Krain) vereint werden." Wenn König Peter jetzt eine solche Feldpostkarte versendet, muß es ihm nickt zu Mute sein, als ob er sich selbst verspottet? Mackensens Bescheidenheit. Der Oberpfarrer Seiler in Forst i. L. richtete anläßlich des Geburtstages des Generalfeldmarschalls o. Mackensen ein Glückwunschgedicht an dessen greise Mutter, auf das jetzt diese mit folgend n Zeilen antwortete: „Hochgeehrter Herr! Möchte Ihnen so gern von ganzem Herzen danken für Ihr liebens würdiges Schreiben und schönes Gedicht, aber insbesondere für die Segenswünsche und das Interesse für meinen Sohn, welcher trotz der Würden und Ehrungen mein guter Sohn geblieben ist. Marie Mackenien-Rtnc." Der Generalfeldmarschall selbst schrieb aus seinem Haupt quartier an den Dichter: „Euer Hochwürden danke ich sür das schöne Gedicht. Es wird nicht nur meiner teuren Mutter eine Freude bereiten, sondern es hat auch mich tief bewegt und erfreut. Nochmals herzlichen Dank! Aber auf so hohes Piedestal gehöre ich nicht. Ergebenst Mackensen." Was in Frankreich alles verfälscht wird. In Frank reich fälscht man nicht nur Kriegsberichte, sondern alles, was zu des Lebens Nahrung und Notdurft gehört, in schier unheimlicher Weise. Das Pariser Nahrungsmittel amt, dessen Hauptaufgabe im Frieden die Feststellung dieser Fälschungen ist, bringt darüber bemerkenswerte Einzel heiten. Als Gänseleberpasteten und Wurstwaren werden Dinge verkauft, die alles mögliche, nur keine Gänseleber oder das in der Bezeichnung angedeutete Fleisch enthalten. In der Schokolade sucht man vergebens nach der geringste" Spur von Kakao. Besonders unterliegen der Fälschung' die vor dem Kriege aus Deutschland bezogenen pharma zeutischen Präparate. Statt des Aspirins wird ein Zeug vertrieben, das 30 °/o Glaubersalz enthält. Das Geschäft ist sehr lohnend: Aspirin kostet das Kilo 190 Frankem Glaubersalz aber kaum 1 Frank. Statt der in Frankreich