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Großes Hairptquartier» 19. November. (<Ltb. Amtlich.) Cingegangen nachm. 3 Uhr. Westlicher Kriegsschauplatz: Artillerie- und Mmenkämpfe in und bei den Argonnen sowie in den Vogesen. Ein deutsches Flugzeuggeschwader griff englische Truppenlager westlich von Poperinghe an. Oestlicher Kriegsschauplatz: Nichts Neues. Balkan-Kriegsschauplatz: Bei den gestrigen erfolgreichen Versolgungskämpfen wurden rund 5000 Serben ge fangen genommen. Oberste Heeresleitung. Berlin, 19. November. (W. T. B. Amtlich.) Eins unserer Unterseeboote hat am 5. November an der nordafrikanischen Küste den englischen Hilfskreuzer Para (6322 Tonnen) durch Torpedoschuß versenkt und am 6. November im Hafen von Sollum die beiden mit je zwei Geschützen bewaffneten englisch-ägyptischen Kanonenboote Prince Abbas (300 Tonnen) und Abdul Menem (450 Tonnen) überraschend an gegriffen und durch Geschützfeuer vernichtet. Dasselbe Unterseeboot hat das Feuer eines be waffneten englischen Handelsdampfers zum Schweigen gebracht und dessen Kanone als Beute heimgebracht. Der Ches des Admiralstabes der Marine. Das Hospitalschiff „Anglia* lief auf eine Mine und sank. Es hatte 385 Mann an Bord. Ungefähr 300 wurden durch ein Patrouillenboot gerettet. Das Kohlen schiff .Lusitania* (1384 Tonnen), das sich in der Nähe befand, setzte sofort zwei Boote aus. Während die Leute nach der .Anglia* ruderten, sahen sie, wie ihr eigenes Schiff in die Lust flog. Sie waren jedoch imstande, den Rest der Besatzung zu retten. Torpedoboote retteten zahlreiche überlebende der „Anglia". Der britische Dampfer „Trenoglos" (3886 Tonnen) ist von einem Unterseeboot versenkt worden. Deutscher Fliegerangriff auf einen Kreuzer. Wie Newyorker Blätter jetzt nachträglich zu berichten wissen, hat im September ein deutsches Flugzeug in den Dardanellen eine Bombe aus einen leichten englischen Kreuzer geworfen, wobei 145 Offiziere und Mannschaften getötet und noch mehr verletzt worden seien. Die Alliierten hätten diesen Vorfall verschwiegen. kleine k^riegspolt. Rotterdam, 18. Nov. Nach Berichten englischer Blätter ist es unmöglich, in Saloniki mehr als 5000 Mann täglich zu landen. Die Landung von 300 000 Mann würde also zwei Monate erfordern. Rotterdam, 18. Nov. Die englischen „Kriegsrat'- Minister Asquith, Grey, Lloyd George und Balfour hielten in Paris eine Besprechung mit Briand ab, der Gene ralissimus Joffre anwohnte. Wien, 18. Nov. In den stark auSgebauten russischen rVmtcrstrUungcn bei Czartorysk wurde» 2SOO Russen be grabe» und 400 frische Gräber gezählt. Die Beute an Gewehren und Munition ist sehr groß. Basel, 18. Nov. Nach Meldungen von Schweizer Blättern haben die Franzosen bei Strumitza un geheure Verluste erlitten. Ein Drittel ihrer Mannschaft ist kampfunfähig geworden. Lngano, 18. Nov. Gestern stütz um 8 Uhr warf ein österreichisches Flugzeug fünf Bomben auf die Stadt Belluno. Zwei explodierten, es heißt, daß nur drei Personen verwundet sind. London, 18. Nov. .Daily Mail' meldet, die britischen Behörden haben in Liverpool und New Castle neunzig griechisch» Dampfer zurückgehalten. London, 18. Nov. Der italienische Dampfer .An cona' führte vier Millionen Lire Gold an Äord, die Mr San Franzisko bestimmt waren. Zmich, 18. Nov. Aus zuverlässiger Quelle verlautet, daß England seit kurzem keine Europäer mehr nach Indien hineinläßt. Amsterdam, 18. Nov. In San Franzisko wurden die Amerikaner Dr. Thomas Addis und Rolf K. Blair zu je tausend Dollar verurteilt, weil sie versucht haben, Leute für die englische Armee anzuwerben. London, 18. Nov. Wie im Unterhause mitgeteilt wi^hx nach Teheran, der Hauptstadt Persiens, größte rus.' Verstärkungen abgegangen, um im Notfälle die ^ir Kolonien zu beschützen. Von Freund und Feind, ^»oerreimlicper Sprengstoff in veutlcmrna. Berlin, 18. November. Nachrichten auS der Schweiz zufolge sperrt die Entente den schweizerischen Spinnereien die Baumwollzufuhr mit der Begründung, die Baumwolle ginge nach Deutschland weiter zur Sprengstoffherstellung. Wenn die Schweizer Zufuhr weg falle, müsse Deutschland den Krieg bald wegen Mangel an Sprengstoff einstellen. Dem gegenüber ist festzustellen, daß wir mit der in Deutschland jetzt vorhandenen Baumwolle allein auf Jahre hinaus für den Zweck der Sprengstoffherstellung reichen. Außerdem erhalten wir über den neuen Donauweg Baum wolle auS der Türkei. Selbst aber, wenn kein Kilogramm Baumwolle in Deutschland mehr wäre, hätten wir doch auf unabsehbare Zett Zellstoff genug zur ausreichenden Spreng, stoffabrikatton. Der Gedanke, wir müßten auS Mangel an Baumwolle für Sprengstoffe den Krieg einstellen, ist so sonderbar und so hinfällig, daß er nur als bewußt unrichtiger Vorwand auf gefaßt werden kann, um die Schweiz dazu zu bewegen, ihre Grenzen gegen Deutschland überhaupt zu schließen. Wahr scheinlich aber ein vergeblicher Bluff. ^alTenkinncktung irrlienilcker tzolärten. Stockholm, 18. November, Die Zustände in der italienischen Armee werden grell beleuchtet durch den Redasteur der schwedischen Zeitung .Arbetet", den Reichstagsabgeordneten Dr. Gunaer Löwlgren, der kürzlich Italien besuchte. Er sah in Florenz aus dem Bahnhof, wie unter großem Menschenandrang ungefähr 200 Soldaten in Uniformen des LandheerS und der Marine unter starker Bedeckung eintrafen. Sie hatten sich aus Haß und Überzeugung geweigert, gegen den Feind zu ziehen. Deshalb waren sie vom Kriegsgericht zum Tode verurteilt und wurden nach Arezzo geführt, um erschossen zu werden. Wie Vieh wurden sie in die Wagen, die für sie bereit standen, und die vor den Fenstern eiserne Gitter hatten, hin- eingetrieben. — Löwegren sagte, dieses Erlebnis sei der kräftigste Beweis gegen daS Gerede vom Kriegsenthusiasmus in Italien. Dem kann man wohl ohne weiteres bei- stimmen. Entrüstungsdewegung in Irlanä. Amsterdam, 18. November. In den »Munster News' veröffentlichte der Bischof von Simmerick einen flammenden Protest, den die ganze irische Presse nachdruckt. In dem für die Stimmung in Irland bezeichnenden Artikel heißt es ». a.: Die Behandlung der armen irischen Auswanderer in Liverpool ist geeignet, jedem Iren vor Scham das Blut in die Wangen zu treiben. Was haben sie getan, um von den brutalen Engländern so behandelt zu werden? Sie wollen sich nicht in die englische Armee zwängen lassen, um irgendwo in der Welt zu kämpfen. Ist das nicht ihr gutes Recht? Diese armen irischen Bauern brennen nicht darauf, für Serbien zu sterben. Warum sollten sie es? Was haben sie oder ihre Ahnen jemals von England gehabt, daß sie für dieses Land sterben sollten. Der Krieg mag gerecht oder ungerecht sein, aber jeder ehrliche Mensch muß zugeben, daß es Englands und nicht Irlands Krieg -- ««Niinnen sollt?, tmnn wird -«i w» Oberherrschaft der Welt haben und seine Produktion sowie sein Handel werden größer und größer werden. Irland aber wird weiter bleiben unter der alten ungerechten Regierung, verschlimmert durch trostloseste Armut, die das Leben unerträglich machen wird. Der Brief schließt mit einer Anstage gegen die englischen Drückeberger, die zu Millionen frei herumlausen, während man den Rest der irischen Rasse für den englischen Geld beutel sterben lassen wolle. Jedenfalls sind die Auslassungen des Bischofs eine gute Lektüre für die Herren Asquith, Grell und Konsorten. Was Konar Oaro eingekekt. Rotterdam, 18. November. Wieder einmal stritt man sich im englischen Unter hause um die Wehrpflicht herum. Die Meinungsverschieden heiten der Regierung über die Frage gab reichlichen Anlaß zur Kritik. Als ein Redner sich für die Wehrpflicht be geisterte. rief der Abgeordnete Outh weite: Die Leute wollen nicht in die Armee eintreten, wollen keinen Krieg. Ein anderer sagte, er glaube nicht, daß irgendeine Regierung die Wehrpflicht im Unterhause durchbringen kann. Es würden Neuwahlen notwendig sein, aber selbst dann würde die Opposition jeden Absatz, jede Zeile des Wehrvflichtgesehes bekämpfen. Der Minister Bonar Law wußte nicht viel zu sagen, er meinte zur Empfehlung der Wehrpflicht, man könne nicht ewig mit den Finanzen aushalten, auch Frank reich könne die jetzige Armee nicht ewig auf dem Stand halten. Je eher der Krieg zu Ende sei, je besser sei es für die Finanzen. Und ferner sagte Bonar Law: Die neutralen Länder leien allerdings zur Überzeugung gekommen, daß Englands Feinde gewinnen werden, und das sollte den Eng ländern zum Denken Anlaß geben. — In Deutschland f wird man Bonar Laws Geständnisse mit ungeteitter Befriedigung, v-rreickuen. Politische Rundschau. Umerttra. X Noch immer klagen die Kaufleute über die Schwierig- ketten der Einfuhr, die England verursacht. So schreibt die englandfreundliche „New Tork Tribune" über die mageren Zugeständnisse, die England dem amerikanischen /Tinfuhrhandel gemacht habe. Wie dem Blatte d-Lachington gemeldet wird, hat England nur die Ver schiffung von Gütern aus Deutschland und Österreich- Ungarn im Werte von 12 Millionen Dollar statt von 500 Millionen, wie ursprünglich gehofft worden sei, gestattet, und selbst der Verfrachtung dieser Güter lege die englische R-»i,rlina iede erdenklicbe Sckwieriakeit in den Weg. Letzte Meldungen. Den Serben der Rückzug am Babuna ab geschnitten. Wien, 19. November, (tu.) Dem Mailänder Seeolo wird aus Athen gemeldet: Den Bulgaren ist es gelungen, die Rückzugslinie der Serben von Babuna abzuschneiden. Die Kämpfe um Monastir. Rotterdam, 19. November, (tu.) Die Times und Reuter melden: Nach Athener Blätter meldungen haben die Bulgaren Prilep besetzt. Ihre umziehende Bewegung brachte sie bis elf Kilometer Entfernung von Monastir. Die Times melden weiter aus Wodena, der Gouverneur von Monastir rief vorgestern eine Versammlung der Vertreter der serbischen, bulgarischen und türkischen Einwohner des Städtchens zusammen und erteilte ihnen den Rat, falls die bulgarischen Truppen den Widerstand der Serben brechen und sich Monastir nähern, sollten sie dem bulgarischen Befehlshaber entgegenziehen und ihre Unter werfung anbieten, um die Bürgerschaft vor übler Behandlung zu beschützen. Englisch-französische Truppen vor Köpriilii geschlagen. Konstantinopel, 19. November, (tu.) Dem „Ta wir-i-Efkiar" zufolge war die Schlacht vor Köprülü zwischen den Bulgaren und den englisch französischen Truppen eine der heftigsten, so daß die Vierverbandstruppen sich völlig zurückziehen muhten. Die englische Flotte geht nach Athen. Christiania, 19. November, (tu.) Aus London läuft die Meldung ein, datz die englische Flotte in den nächsten Tagen nach Athen abgehen soll. Die heutige Nummer umfaßt 16 Seiten mit „Welt im Bild". ?s1rvlSum für Landwirte und Heimarbeiter ist eingetroffen und adzuhoien bei Max Verger. MraruN. Dresdner Strahe 61. 377 Ule«- und Gras Sämereien:-: empfiehlt nach Ankunft 364 Schlachtpferde kauft zu höchsten Preisen die Roß schlächterei Heinrich Hahnisch, Potschappel. Fernsprecher 2779. Amt Deuben. — Nichtlaufende Pferde werden per Wagen abgeholt. ilUlsf Oelseise, prima Qualität liefert bis auf Weiteres noch für 60 Mark pro Zentner. Versand gegen Nachnahme oder vorh. Kasse Bargmann, Kiel, 17? Hohenstaufenring 37. 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