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Venezuela suchen. Das ist ebenso bitter wie boshaft. Wie mag es auf' dem Grunde der italienischen Volksseele aussehen, wenn solche Worte der Abwehr nötig sind, um sich lästiger Bitt steller zu entledigen? General Cadorna hat, um wenigstens seinen guten Willen zu zeigen, noch einmal, bevor der Winter Halt gebietet, seine Heere auf der ganzen Front gegen die österreichischen Grenzwälle anstürmen lassen und ist wie früher blutig heimgeschickt worden. Nun ist auch er bis auf weiteres mit seinem Latein zu Ende. Nichts weniger kann ihm jetzt in den Sinn kommen, als den Bundesgenossen auch noch aus dem Balkan Gefolgschaft zu leisten. Würden italienische Truppen sich dort blicken lassen, dann würde König Konstantin wohl noch andere Töne gegen den Vierverband finden, und die Serben, so verzweifelt ihre Lage auch sein mag, möchten doch alles andere eher, als gerade von italienischer Hand gerettet sein. Gegen das kleine Griechen land haben die Westmächte bisher ebensowenig ausrichten können wie gegen den südamerikanischen Raubstaat, der mit europäischen Interessen bisher immer noch ganz nach Belieben umspringen durfte. Die unbequemen Mahner und Dränger mit der Nase auf diese Ohnmacht ihrer eigenen Diplomatie zu stoßen, ist zwar hart und rücksichts los, aber gesund. Italien will schließlich zeigen, daß es vorläufig noch als Großmacht auf eigenen Füßen steht. In England wird man sich also auf andere Weise helfen müssen. In die sonst immer mit eiserner Stirn festgehaltene Siegeszuversicht mischen sich zwar schon einige elegische Töne: das serbische Heer wird aller Wahrschein lichkeit nach, erklärte Lord Lansdowne im Oberhaus, nicht lange mehr widerstehen können, und er bedauerte sehr, das öffentlich sagen zu müssen. Augenblicklich könne England keine größere Truppenmacht zusammenbringen — mit ganzen 13000 Mann ist es an den Landungen in Saloniki beteiligt aber „inzwischen" werde eine starke Truppen macht für den Dienst in Südosteuropa ausgerüstet. Man dürfe nichts überstürzen, sondern alles sorgfältig vorbereiten und erwägen, und müsse dann allerdings versuchen, es zu einer Entscheidung zu bringen, um den Durchgang der Mittel mächte durch Bulgarien zu verhindern. Alle Schritte würden mit Berücksichtigung der besten Ratschläge, die auf militärischem und maritimem Gebiete zur Verfügung stehen, unternommen werden. Aber die Londoner Regierung fühlt wohl selbst, daß sie den Lauf der Dinge jetzt noch weniger in der Hand hat als bisher. Was sie auch alles planen und vorbereiten mag, „inzwischen" marschieren schon die Mittelmächte mit ihren treuen Verbündeten ganz munter vorwärts, und wer zuerst kommt, der mahlt be kanntlich auch zuerst. Jetzt sind es die Serben, die eingekreist werden, und wenn England uns den Durchzug durch Bulgarien versperren wollte, dann hätte es sich etwas mehr beeilen müssen. Und was aus seinen großen militärischen Unternehmungen herauszu kommen pflegt, das weiß ja nun seit dem kläglichen Ausgang der Dardanellenkämpfe so ziemlich die ganze Welt. Griechen land hat daraus gelernt und selbst erst um den Preis von Cypern den britischen Lockrufen Folge geleistet. Jetzt Ixhnt auch Italien mit unhöflicher Entschiedenheit ab, und England, das angeblich so große und gewaltige England muß in die eigene Tasche und in den eigenen Menschen vorrat greifen, um „die Sache des Rechts und der Frei heit" nicht untergehen zu lassen. Und das alles um der serbischen Königs- und Fürstcn- mörder willen, mit denen man noch vor zehn, zwanzig Jahren nicht an einem Tisch zusammensitzen wollte! Die Wege der Vorsehung sind wirklich dunkel. Warten wir ab, wie die sonst so hellsichtigen Engländer sich diesmal auf ihnen zureLMllLen werden. Der Krieg. Kei knjaaevac unci Pivot. Die Bulgaren haben in diesen Tagen wieder neue große Erfolge errungen, durch die das Netz um die ser bischen Heere in bedrohlichster Weise zusammengezogen wird. Die bulgarische Telegraphen-Agentur meldet: Die bulgarischen Truppe» haben in der Umgebung von Knjazevac bedeutende Erfolge davongetragen. Sic be setzten diese Stadt. Außerdem nahmen die bulgarischen Truppen die sehr mächtige Stellung von Drenova Glava im Sturm, die den Schlüssel zum befestigten Nahm, von Pirat bildet. Knjazevac liegt in Ostserbien, etwa 20 Kilometer von der bulgarischen Grenze, am Mittellauf des Timok, 40 Kilometer südlich Zajezar, 50 Kilometer nordwestlich von Pirot (Luftlinie). Es ist ein wichtiger Straßenknotenpunkt. Besonders wichtig ist die unmittel bar auf Nisch führende Straße (45 Kilometer), auf der es möglich ist, Nisch mit Umgehung der Festung Pirot zu erreichen. Um den Besitz von Knjazevac wurde schon seit längerer Zeit gekämpft: nach dem gestrigen österreichischen Bericht waren die Bulgaren bereits in Len Ostteil der Stadt eingedrungen, die sie jetzt ganz er obert haben. — Pirot, im oberen Nischawatale gelegen, 60 Kilometer östlich von Nisch, nur etwa 15 Kilometer von der bulgarischen Grenze entfemt, ist ein großes ver schanztes Lager, auf dessen Ausbau in letzter Zeit viel Mittel verwendet worden waren. Schon vor einigen Tagen war gemeldet, daß die Festung von den Bulgaren von allen Seiten eingeschlossen sei. Die Stellung von Drenova Glava liegt 15 Kilometer nördlich der äußeren Jortslinie. Bulgarien beschämt seine Feinde. Die „Neue Freie Presse" meldet aus Sofia: Die An gehörigen aller Vierverbandsstaaten, auch Serbien, genießen wie früher die vollste Bewegungsfreiheit. Niemand ist interniert. Die Straßenbahngesellschaft und die Gesellschaft für elektrische Beleuchtung, welche belgisch sind, wurden von der Regierung nicht unter Verwaltung gestellt. Schulter an Schulter mit clen Vulgären. Wie sich die Vereinigung vollzog. In dem nach Rumänien hineinspringenden Donau winkel zwischen Kladovo und Prza-Palanka hat sich die Vereinigung der deutsch-österreichischen mit der bulgarischen Armee vollzogen und damit die Sicherung der Donau verbindung mit Bulgarien und des Durchtransports nach der Türkei. Zahlreiche Fahrzeuge haben schon jetzt einen großen Teil der verschiedenen Sperren und Minen aus der Donau geräumt, so daß die Sicherung des Wasser weges baldigst gewährleistet ist. Stabe. Wie es sich herausstellte, hatten die Bulgaren — es waren ihrer 25 Mann und zwei Leutnants, von denen der Unterleutnant N. P. Gadjeff die Führung' hatte — den Befehl, die Verbindung mit der verbündeten Armee, die von Norden vordringe, zu suchen. Die bulgarische Patrouille wurde von den Husaren nach Kladovo geführt, wo das plötzliche Erscheinen der Reiter sehr große Begeisterung hervorrief. Die österreichischen Truppen, die nun die wirklich sichtbaren Ergebnisse ihrer schweren Kämpfe sahen, jubelten in allen Sprachen der Monarchie, und die Evvivas, Hochs, Zivios und Eljens nahmen kein Ende. Diebeiden bulgarischen Führer erhielten das Eiserne Kreuz. Gleich darauf wurde beim Stabe zu Ehren des bedeutungsvollen Tages eine kleine Feier veranstaltet, und auch die Mann schaft feierte mit den neuen Kameraden in herzlichem Einvernehmen. Am 27. Oktober fuhr Herzog Adolf Friedrich zu Mecklenburg und der General der österreichischen Truppen zur Be grüßung der bulgarischen Bundestruppen. Die Mannschaft wurde besichtigt. Das glänzende Aussehen, die gute Hal tung, die tadellose Ausrüstung der Truppen machten den allerbesten Eindruck. Hinterher wurde ein kleines reld- mäßiges Frühstück eingenommen. Kelcbiekung äes Vafens Wlavna. Zwei russische Panzerschiffe versenkt. Die bulgarische Depeschenagentur meldet aus Sofia vom 28. Oktober: Heute morgen erschien ein russisches Geschwader vor Warna und begann nach den Weisungen eines Wasser flugzeuges die Stadt und den Hafen zu beschießen. Unsere Küstenbatterien erwiderten das Feuer. Zwei russische Schiffe von der Klasse „Tri-Swiatitelja" wurden von Granaten oder Torpedos getroffen und versenkt. Die anderen Schiffe zogen sich, von Unterseebooten verfolgt, zurück. Der Beschießung fielen nur einige Zivilpersonen zum Opfer; außerdem wurden einige Gebäude beschädigt. Es wurde nur geringer militärischer Schaden angerichtet. — Den Typ „Tri Swjatitelja" bilden große ältere Linien schiffe der Schwarze-Meer-Flotte, die ein Deplacement von 13 530 Tonnen aufweisen. Die Besatzung ist mit mehr als 700 Mann anzunehmen, die Geschwindigkeit beträgt 17 Knoten. Bewaffnet ist dieser Linienschiffstyp mit vier 30,5, vierzehn 15,2 und vier 7,5-Zentimeter - Geschützen sowie zwei Torpedolanzierrohren — Warna, der erste Handelsplatz Bulgariens, liegt an einer offenen Bucht des Schwarzen Meeres, an der Mündung der seeartig er weiterten Dewna. Es ist der Ausgangspunkt der Eisen bahnen nach Rustschuk und Sofia. - Kin Löffel voll Gat i Ist Vesser, als ei» Scheffel voll Wat, i ' Alter Spruch. Am 26. Oktober zur frühen Nachmittagsstunde be merkte eine österreichische Patrouille aus einem ungarischen Husarenregiment eine größere Reitergruppe. Als diese als Bulgaren erkannt wurden, führten zwei Mann Ler öster reichischen Patrouille die Bulgaren zum nächsten größeren Vie ersoffene Vevfckrvövevin. Englische Täuschungsversuche im Fall Cavell. In England gibt man sich alle Mühe, den Fall der wegen Verschwörung gegen die Sicherheit der Deutschen in Belgien verurteilten und kriegsrechtlich erschossenen Engländerin Cavell zu einer großen Anklageschrift gegen deutsche Barbarei auszubauen. Der amerikanische Bot schafter in London hat der englischen Regierung Aktenstücke über den Fall Cavell in Brüssel zur Verfügung gestellt. Diese Aktenstücke enthalten Angaben über den Schriftwechsel, der zwischen der amerikanischen Gesandtschaft in Brüssel und den dortigen deutschen Behörden über diesen Prozeß ge führt worden war. Die englische Regierung hat diese Aktenstücke ohne weiteres der Presse übergeben und sie durch Reuter ver breiten lassen. In diesen Aktenstücken sind die wichtigsten Vorgänge unzutreffend wiedergegeben. Insbesondere wird der Anschein erweckt, als ob die deutschen Behörden den amerikanischen Gesandten durch leere Versprechungen hin gehalten hätten, um ihm das ergangene Todesurteil zu ver heimlichen und durch rasche Vollstreckung die Möglichkeit eines Eintretens für die Verurteilte zu nehmen. In einer ebenfalls veröffentlichten Erläuterung stellt Sir Edward Grey es als die schlimmste Tat der deutschen Behörden hin, das dem amerikanischen Gesandten gegebene Versprechen, ihn über den Verlauf des Prozesses ständig zu unterrichten, nicht gehalten zu haben. Ein derartiges Versprechen ist aber von den deutschen Behörden nie gegeben worden, konnte also ruck nicht ge brochen werden. Dies hat der amerik-iin Brüssel bei einer Aussprache mit den r.. -ixenden selbst zugegeben. Die falsche Information ümenka- niichen Botschafters in London erklärt sich daraus, daß em belgischer Advokat, der als Justiziar der amerikanischen Gesandtschaft in Brüssel in der Angelegenheit eine Rolle spielte, durch seine Berichte irreführende Auffassungen ver ursacht hat. Jedenfalls hat der amerikanische Gesandte erklärt, er sei von der Veröffentlichung peinlich berührt worden und er würde seinen Londoner Kollegen und seine Regierung sofort über die zwischen dem schriftlichen Bericht des belgischen Justiziars der Gesandtschaft und den Tatsachen bestehenden Verschiedenheiten aufklärcn. Vie Ergebnisse äes Seekriegs. Bei unseren Feinden und uns. Von zuständiger Stelle wird am 28. Oktober folgende Aufstellung verbreitet: Durch Torpedos versenkte Schiffe. Deutschland. 3 Schiffe: S. M. S. „Hela" (13. 9. 14) 2036 To.; „8. 116" (6. 10. 14.) 420 To.; S. M. S. „Pr. Adalbert" (23.10.15)9000To. Summa: 11456To England. 4 Linienschiffe: „Formidable" (1. 1. 15) 15 240 To.; „Goliath" (13. 5. 15) 13 160 To.; „Triumph' (25. 5. 15) 12 180 To.; „Majestic" (27. 5. 15) 15 140 To.; 3 Panzerkreuzer: „Aboukir" (22.9.14) 12 190 To.; „Hogue" (22.9.14) 12190 To.; „Cressy" (22.9.14) 12190 To.; 5 Gesch. Kreuzer: „Pathfinder" (5. 9. 14) 2990 To.; „Hawke" (15. 10. 14) 7470 To.; „Hermes" (31. 10. 14) 5690 To.; Wahrscheinlich, Amethyst-Klasse (10.8.15) 3000 To.; ? Arethusa-Klasse (17.8.15) 3560 To.: Kanonenboot: „Niger" (11. 11. 14) 820 To.; 4 Tor pedoboote und Zerstörer: „Recruit" (1.5. 15) 385 To.; „N. 10" (9. 6. 15) 300 To.; „N. 12" (9. 6. 15) 300 To.; Wahrscheinlich M-Klasse (17. 8. 15) 1000 To. Summa: 117 805 To. F-rankrcich. Unterseeboot „Mariotte" (26. 7. 15) 530 To. Ruhland. Panzerkreuzer „Pallada" (11. 10. 14) 7900 To; Kleiner Kreuzer „Jemtschug" (28. 10. 14) 3180 To; Mineuschiff „Jenissei" (4. 6. 15) 2970 To. Summa: 14 580 To. Japan. Kleiner Kreuzer „Takatschio" (17. 10. 15.) 3700 To. Gesamtsumme: 22 Schiffe mit 136 085 To. Durch Torpcdotrcffer verletzte Schiffe. Deutschland. In kurzer Zeit wieder repariert und gefechtsbereit 3 Schiffe, darunter S. M. S. Moltke. England. Panzerkreuzer „Roxburgh" (20. 6. 15). LlntsrseebvoLszäger für Großbritannien. Der „Newyork Herald" meldet: Die kanadischen Vickerswerke haben Auftrag, Unterseebootsjäger für Groß britannien zu bauen. Fünfundzwanzig sind bereits abge liefert. Acht fuhren unter eigenem Danwf über den Atlantik. Die Schiffe sind 75 Fuß lang, besitzen eine Oberflächengeschwindigkeit von 20 Seemeilen und können unter Wasser 15 Meilen zurücklegen. Sie führen keine Torpedos und sind hinten und vorn mit Dreizoll-Kanonen ausgerüstet. Englische Inmakung. Trotz aller Niederlagen und Demütigungen, durch die englischer Stolz während dieses Krieges schon gehen mußte, tut man in London noch immer so, als seien das englische Parlament und die englische Regierung die Richter der Welt. Aus London wird berichtet: Auf eine Frage über die Verantwortlichkeit für Miß Cavells Tod antwortend, erinnerte Lord Robert Cecil an die Erklärung Asquiths vom 5. Mai, daß Genug tuung von allen Personen gefordert werden würde, die erwiesenermaßen britische Gefangene mißhandelten. Das Gelübde gelte noch immer und gelte doppelt für den grausamen Mord der edlen Frau unter einem gesetzlichen Deckmantel. Die „edle Frau" hat gegen Deutschland in Belgien geschürt und gehetzt, hat Belgier in die britischen und belgischen Heere hinübergeschmuggelt und die Gründe ihres Tuns sollen durchaus nicht rein ideal gewesen sein. Aber selbst wenn sie es gewesen wären, sie handelte als unser Feind, hat uns geschädigt und mußte nach Kriegsgesetz ihre Schuld gegen uns sühnen. Mögen die Engländer aus ihr eine Märtyrerin machen, uns soll es gleich sein. Aber den Deutschen, die sie nach strengster Untersuchung gesetzmäßig zum Tode verurteilten, mit Repressalien zu drohen, solche Scherze sollten sich die Engländer denn doch sparen. Sie wirken in ihrer Ohnmacht nur komisch. Londons Sicherung vor Luftangriffen. Bei der Leichenschau einer bei dem letzten Luftangriff umgekommenen Frau wurde namens Les Admirals Scott mitgeteilt, daß die Zahl der Abwehrgeschütze neuerdings vermehrt worden sei und daß weitere baldige Verbesse rungen in der Aufstellung, der Zahl und dem Charakter der Geschütze geplant würden. Scott ließ das Publikum vor der Gefahr warnen, auf den Straßen von Granat schüssen englischer Abwehrgeschütze getroffen zu werden. Fliegerangriffe auf Veneäig. Auch die Italiener haben nun ihre „Reimser Kathe- Lrale". Wie die Franzosen und Engländer mit den heuch lerischen Klagen über die durch militärischen Mißbrauch seitens unserer Feinde notwendig gewordenen deutschen kriegerischen Maßnahmen gegen das altehrwürdige Bau werk in der ganzen Welt krebsen gingen, so erheben jetzt die italienischen Zeitungen ein jammerndes Klagegeschrei über die österreichischen Barbaren, die die Kunstschätze Venedigs durch Bonibenwürfe aus Flugzeugen schädigten. Es wird aus Rom berichtet: Montag abend gegen lO Uhr erfolgten zwei öster reichische Fliegerangriffe auf Venedig. Eine Bombe traf nach italienischen Berichten daS Dach der Scalzikirchc und beschädigte das bekannte Wandgemälde von Tiepolo. Aus dem österreichischen Generalstabsbericht erfahren wir, daß der Besuch von Marinefliegern in Venedig die Erwiderung auf einen italienischen Luftbesuch in Triest war. Die Flieger belegten Arsenal, Elektrische Zentrale, den Bahnhof, einige Festungswerke und andere militärische Baulichkeiten ausgiebig und erfolgreich mit Bomben mitt leren und schwersten Kalibers, die zahlreiche Brände ver ursachten. Am nächsten Morgen um 8 Uhr griff ein See flugzeug-Geschwader neuerdings Venedig an, wo noch eiu vom nächtlichen Bombardement herrührender Brand empor loderte. Außer den früher aufgezählten Gebäuden wurden diesmal auch Flugzeughalle und Kriegsfahrzeuge erfolgreich bombardiert. — Venedig ist aber ein starker Kriegshafen und Waffenplatz und, wo Holz gehauen wird, da fallen Späne. Wenn den Italienern soviel an den Tiepolo lag, durfte Venedig nicht befestigt werden. Das berühmte Tiepolobild. Die Santa Maria degli Scalzi (Barfüßerkirche) liegt am Canale Grande, in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs. Sie wurde 1649 erbaut. Die Kirche wurde 1852 bis 1862 glänzend restauriert und war lange Zeit ein bewundertes Vorbild der venezianischen Dekorationskunst. Das erwähnte Gemälde von Tiepolo ist ein Deckenbild und stellt Engel dar, die das Haus der Maria nach Loreto tragen.