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ganze» »»8»« ««ff- schütze, «L Maschinengewehre. Oberst« Heeresleitung. dur» b«» W.L.B. Snglancls Oknmackt im O Koot-Xrkg. Die Engländer sehen allmählich ein, daß die deutsche, Tauchboote dem britischen Handel schwere Wunden schlagen können. Auch die angekündigte allgemeine Bewaffnung der Handelsschiffe, die ja teilweise schon bei Kriegsausbruch «mSgeführt war, wird — davon hat man sich inzwischen genügend überzeugen können — keine wesentlich« Wirkung üben. Zwar hat der Sekretär des Vereins der Kapitän« der englischen Handelsschiffe erklärt, daß das Versenken des Dampfer- „Falaba' die Kapitäne zu dem Entschluß gebracht hat, den Tod des Kapitän- der „Falaoa' zu rächen. Die Kapitäne bemühen sich, Kanonen zu erhalten. Aber daß sie geringe Aussicht dazu haben, sie mit Erfolg gegen deutsche tt-Boote zu verwenden, wird von sach verständiger Seite bereits kleinlaut eingestanden. Der Marinekorrespondent der .Times' schreibt: DaS Auftauchen von Unterseebooten mit 20 Knoten Geschwindigkeit in den britischen Gewässernlläßt neuerlich die Frage nach ausreichenden Verteidigungsmitteln für Handelsschiffe laut werden. Die Ausstattung der Schiffe mit Kanonen ist schwer durchführbar, da die Zahl der Schiffe zu grob ist und die Kanonen außer in der Gefahrzone auf den langen Reisen ungenützt bleiben würden. Auch Bedienungsmannschaften fehlen. Das vorgeschlagene Konvoi-System würde die Bewegungs freiheit der groben Handelsflotte zu sehr einschränken. Der Angriff auf die Unterseeboote, der Versuch, sie zu rammen, ist die wirksamste Verteidigung. Da es aber klüger ist, den Unterseebooten wenn möglich überhaupt auszuweichen, wäre es am besten, wenn die Schiffe die verhältnismäbig kurze Strecke, die von Unterseebooten unsicher gemacht wird, nur bei Nacht zurücklegten. Wenn die englische Regierung ihren Handelskapitänen rundheraus empfehlen würde, sich aller Gewalttätigkeiten gegen deutsche U-Boote zu enthalten, so würde das im Interesse der englischen Schiffsbesatzungen und der Menich- lichkeit zu begrüben sein. Durch die heinitückischen An griffe, die englische Kapitäne auf deutsche U-Boote gema t haben, werden die deutschen Kommandanten unter Um ständen gezwungen, die bisher geübte Rücksicht gegen die Besatzungen fahren zu lassen und ohne langes Federleien den verderbenbringenden Torpedo zu entsenden. Wie sehr Lie Furcht vor den Tauchbooten auf die englische Schiffahrt drückt, sieht man aus einer Bekanntmachung der amtlichen -London Gazette', die die Einschränkung der SchMayrt im Kanal bei Folkestone und Portland ankündigt. Wieder zwei englische Dampfer versenkt. London, 1. April. Der britische Dampfer „Flamenian", von Glasgow nach dem Kap unterwegs, wurde am Dienstag, 50 Meilen von den Scillyinseln entfernt, zum Sinken gebracht. Die Mannschaft von 31 Mann wurde vom dänischen Dampfer .Finlandia' ausgenommen und in Holyhead gelandet. — Aus Glasgow wird berichtet, dab der Dampfer „Crown of Castile" s4505 Tons) auf der Höhe der Scillyinseln torpediert worden ist. Der Dampfer .Dunedin' ist in Dublin angekommen. Das Schiff wurde angeblich 18 Stunden (?) von dem selben Unterseeboot verfolgt, das den Dampfer .Falaba' -um Sinken brachte. Die Scillyinseln sind der Südwest- ecke Englands, hem Kap Landsend, vorgelagert. 3« den Dardanellen untergegangen. Die Verbündeten, denen bei ihren Angriffen auf die Dardanellen bereits der französische Schlachtkreuzer „Bouvet" und die englischen Linienschiffe „Irresistible' und -Inflexible' durch das Feuer der türkischen Forts und durch Minen vernichtet wurden, haben abermals einen schweren Verlust erlitten. Wieder ist ein wertvolles eng lisches Schlachtschiff untergegangen. Es wird aus Athen gemeldet: Aus Mytilene wird bekannt, daß das Linienschiff „Lord Nelson", das nach schweren Beschädigungen in dem Seegefecht vom IS. März innerhalb der Darda nellen ausgelaufen war, jetzt infolge furchtbaren Sturme» nnd durch das Feuer der Türken vernichtet wurde. Die Engländer verheimlichen den Verlust. -Lord Nelson' war ein Linienschiff von 19 000 Tonnen Vasserverdrängung. ES war 1906 vom Stapel gelaufen Md verfügte über 19 Seemeilen Geschwindigkeit. Seine Sesahung bestand aus 860 Mann. Ei« deutsche» Unterseeboot an der Thnemündnng. Amsterdam, 1. April. Wie .Dails Telegraph' berichtet, erschien am DienStag früh ein deutsche- V-Boot unmittelbar an der Tyne mündung. AlS die Pinafle deS TyneflußkommiffarS drei Seemeilen vor der Mündung deS Flusses fuhr, tauchte plötzlich dicht dabet ein V-Boot von ungewöhnlicher Größe auf. ES wurden keine Signale gegeben, und die Pinaffe flüchtete schleunigst nach Shields, wo die Behörden be nachrichtigt wurden. Oefternelckilcker VorltoK In Kekkarablew Wie die deutsche, so gibt auch die österreichische Heeresleitung die Zahl der im Laufe des Monats März in ihrem Bereich gefangenen Ruffen bekannt. Sie kann die stattliche Ziffer von 163 Offizieren, 39 942 Mann melden, 68 Maschinengewebrewurden erbeutet. Inzwischen machten die Österreicher von Äernowitz aus einen kräftigen Vorstoß, der sie nach Bessarabien hineinführte. Es wird gemeldet: Nach übereinstimmenden Meldungen haben die österreichisch-ungarischen Truppen am 27. März die beffarabische Grenze überschritten und find etwa 35 Kilo meter weil in der Richtung Cholin oorgedrungen. Chotin, Stadt in Rußland, am Dnjestr, mit etwa SO 000 Einwohnern, dicht an der galizischen Grenze, nord- östlich von Czernowitz, alte Festung, aber 1856 entfestigt. Es handelt sich hierbei also um die Fortsetzung der schon seit mehreren Tagen geführten Kämpfe nördlich von Czernowitz, bet denen die Russen geschlagen und teils in nördlicher, teils in nordöstlicher Richtung zurückgeworsen wurden. Die Karpathenschlacht. In den Karpathen dauern die Kämpfe fort. Auf den' Höben nördlich Cisna und nordöstlich Kalnica wurden abermals mehrere russische Sturmangriffe, die der Feind noch nachts wiederholte, abgeschlagen. Auch nördlich des Uzsoker Paffes scheiterten Nachtangriffe des Feindes unter «SS« »«»»»»«»»»» H In äer ganzen Lebensgesckickte eines 2 » Volkes ist sein heiligster Augenblick, roo es » * aus seiner Oknmackl erwacht, aus ciern Schein- § K locke auflebt, sich seiner zum ersten Wale « i selbst bewullt wirä, an seine heiligen Arrechte » 8 ckenkt unck an ckie ewigevkiicht, sie zu behaupten; Z * encllich erkennt, äaö es nur äurch Selbsimortt * G seiner Volkstümlichkeit sich unter »naeren » , Völkern verlieren kann. A A frieärich Luäwig 3ahn. * «SS»**»»«——»»»»»»«—»« —»SSSstSSSG»» oeren Verlusten. Weitere 1900 Mann Gefangene wurden gebracht. Obwohl die Ruffen immer wieder große Verstärkungen heranziehen, haben sie bisher keinen Erfolg zu erzielen vermocht. Nach Aussagen Gefangener machen ick bei den Rusten Verpflegungrschwierigkeiten geltend, i daß die Truppenteile drei Tage nichts zu essen bekamen. Die Luftballons von Przemysl. Wien, 1. April. Der Kriegsberichterstatter der „Neuen Freien Preste' leidet: Kurz vor der Übergabe Przemysl stiegen dort vier Ballons mit acht Insassen auf, über deren Verbleib lange Zeit nichts bekannt war; sie mußten durch widrigen Wind -u den Rusten abgetrieben und dort zur Landung ge lungen worden sein. Nun haben russische Flieger über unseren Linien die Meldung abgeworfen, daß Hauptmann Blaschke, einer der Balloninsassen, woblbeha'ten in Ge fangenschaft geraten ist. Über die anderen Ballonfahr liegen noch keine Nachrichten vor. kleine Nriegspolt. Budapest, 1. April. Am letzten Mittwoch warf eine in grober Höhe über der serbischen Stadt Kladowa fliegende deutsche Taube zwei Bomben aus die Stadt. Eine Bombe tötete drei serbische Soldaten, die andere setzte ein Haus in Brand. Die Taube wurde erfolglos beschossen. Petersburg, 1. April. Die Mitteilung, dab mehrere höhere Gendarmerieoffiziere als Spione in deutschen Diensten entlarvt worden seien, wird amtlich bestätigt. Mehrere wurden verhaftet. Unter ihnen befindet sich ein sehr bekannter hochstehender Offizier. vle vlenriag Nummer komm öer Otterfeimage wegen in Wegfall. Vie vonnersiag Nummer erschein! wie immer am Mittwoch abena. 6ism ar ck feier. Die Wieoerkehr des Tages, an dem vm hunoeri Jahren Otto v. Bismarck, des neuen Deutschen Reiches Gründer und erster Kanzler, geboren wurde, ist im ganzen Reiche feierlich begangen worden. Würdig und ernst gestaltete sich die Feier in dieser schweren Zeit, aber gerade deshalb vielleicht um so eindrucksvoller und nach haltiger. Es ist an dieser Stelle nicht möglich, alle Einzel veranstaltungen aufzuführen, aber wohl kein Ort im weiten deutschen Reiche blieb ganz ohne Erinnerung und Geüenl- wort. 6riaü äes Kaisers. Zum 100. Geburtstag erließ der Kaiser folgende Allerhöchste Kabinettsorder: „Ich beauftrage Sie, heute, an dem Tage, an dem vor hundert Jahren der verewigte Fürst Bismarck ge boren wurde, an dessen Denkmal auf dem KönigSplatz zu Berlin im Namen meiueS HeereS nnd meiner Marine gemeinsam einen Kranz ntederzulegen. Ich will dadurch deren unauslöschlichem Dank für di« unsterblichen Ber- dtenste des großen Kanzlers in der festen Zuversicht Ausdruck verleihen, daß der Allmächtige auch ferner »nd wider alle daS Vaterland jetzt bedrohenden Feinde schirmend und schützend seine Hand halten wird über dem Lebenswerk deS Großen Kaisers und seines Getreuen, dem die heutige Feier gilt. Wilhelm." Große- Hauptquartier, den 1. April 1915. An den stellvertretenden Kriegsminister und an den Stellvertreter des Staatssekretärs des Reichs-Marineamts. Feier in Berlin. Alle Straßen ber Reichshauptstadt hatten festliches Gewand angelegt. Vor allen Dingen sah man die deutschen Flaggen, in ihren Dreifarbenklang aber mischten sich die Farben fast aller Bundesstaaten, dazu österreichische, ungarische und auch der türkische Halbmond flatterte lustig im Vorfrühlingswinde. Der offizielle Teil der Feier wickelte sich auf dem KönigSplatz vor dem Standbild Bismarcks ab. Dort hatten sich ungezählte Menschenmengen ver sammelt. Auf der zum ReichstagSgebäude empvrführenden Freitreppe batten fich über 2000 Schulkinder aufgestellt. Eine Kompagnie de« 8. Garderegiments zu Fuß tat den militärischen Ehrendienst. Um 12 Uhr öffneten fich die großen Flügeltore deS mittleren ReichStagsportalS. In feierlichem Zug erschienen der Reichskanzler v. Bethmann Hollweg in Dragoneruntform und der Präsident des Reichstags Dr. Kaempf. In ihrer Mitte schreitet der Enkel des Altreichskanzlers. Fürst Otto v. Bismarck. ES folgen die Bevollmächtigten vom BundeSrat, die Ritter des Schwarzen AdlerordenS, die preußischen Staatsminister und die Reichsstaatssekretäre, die Vize präsidenten, Schriftführer und Quästoren des Reichstages, die Präsidenten der beiden Häuser des Landtages, ferner die in Berlin anwesenden Generale und Admirale, die inaktiven Staatsminister, die übrigen Mitglieder des Bundesrats, des Reichstags, des Herren- und Ab geordnetenhauses, dann die Spitzen der Kommunal behörden und Vertreter vieler öffentlicher Korpora tionen usw. In einem Gofwagen fuhr der älteste Sohn des Kron prinzen, der achtjährige Prinz Wilhelm von Preußen, als Vertreter des Kaisers in Begleitung des Oberbefehls habers in den Marken Generalobersten v. Kessel vor. Der Prinz legt auf den Stufen des Denkmals den Kranz des Kaisers nieder. Den KeickskanLlei» LU Ekre» SlriiGN'ek». Nach her Niederlegun« de» KaiserkranzeS kmt Herr v. Betbmann Hollweg vor mit einem Kran» bet Bundes rats und sprach dabei: „WaS BiSmarck geschaffen, kein Deutsche» läßt et sich rauben. Feinde umtoben daS Reich, wir »erden sie schlagen! Er hat uns gelehrt: Furcht nur vor Gott, Zorn gegen den Feind, Glauben an unser Volk. SW werde» für Kaiser und Reich wir kämpfen, siegen und leben!" Nun brachte ReichStagSpräfident Dr. Kaempf eirr begeistert aufgenommener Hoch auf den Kaiser auS, in dem er den Kranz deS Reichstages niederlegte. Die Ehrenkompagnie präsentierte, und die Militärmufik fiel mit der Nationalhymne „Heil Dir im Siegerkranz' ein. Die Menge sang die erste Strophe deS Lieber. Dann erklang von der Freitreppe deS ReichStagSgebäudes der hellstimmige Chor der 2000 Kinder auS den Berliner Gemeindrschulen. Die Motette „Herr unser Gott, wie groß bist du', das Lied Kreutzers „Dir möcht' ich diese Lieder weihen, geliebtes deutsches Vaterland' und Wilhelm Tauberts „Empörte auch die ganze Wett fich wider uns in Krieg' folgten unter dem Beifall der Zuhörer, die ge meinsam „Deutschland, Deutschland über alles' sangen. Nun begann die lange Kette der Kranzniederlegungen, die schließlich das Denkmal wie ein Meer von Grün und Blumen umschloffen. In der Universität fand eine Sonderfeier statt, wobei Exz. v. Wilamowitz- Möllendorf die Festrede hielt, die mit den Worten schloß: „Der Bismarck in uns, das Deutschtum, ist stärker selbst als die Wissenschaft. Wir können Sie nichts Besseres lehren, als Sie auf den großen Mann Hinweisen, der eS noch viel eindringlicher lehrt: Deutschland, Deutschland über alles, über alles in der We il' * An kismarcks Grab. In Friedrichsruh am Mausoleum trat die ernste Stimmung der zum Besuch der letzten Ruhestätte des Ge waltigen Erschienenen deutlich in die Erscheinung. Ernst und Stolz — das waren die hervorstechenden Merkmale der Ehrenversammlung. Im Innern des Mausoleums hielt der Alldeutsche Verband eine Gedenkstunde ab. Gegen Mittag erschienen die Rektoren der sämtlichen technischen Hochschulen Deutschlands im Schmuck ihrer Amtsketten, um gemeinsam Kränze an der Gruft niederzulegen. Ihnen schließt sich eine Abordnung der Marinesoldaten an. Un zählige Vertreter von Vereinen und Korporationen folgen. Am Festgottesdienst nahm als Vertreter deS Kaisers Generaladiutant v. Löwenfeld teil. Reichskanzler v. Bethmann Hollweg ließ einen Kranz niederlegen, ebenso der Kronprinz des Deutschen Reiches. So wurde des Alten aus dem Sachsenwalde, der ehedem das Deutsche Reich baute, um dessen Fortbestand heute das gesamte Volk kämpft, in Ehren gedacht. Nicht allein in Berlin oder in Friedrichsruh, sondern allüberall, wo deutsche Zunge klingt, nicht allein in des Reiches Grenzen, sondern weit darüber hinaus. Sein Erbe, das er mit starker Faust geschmiedet und uns hinterließ, soll gewahrt bleiben — dieses Gelöbnis ward an seinem 100. Geburtstag in allen Herzen wach und lebendig. Politische Runäschan. Oeutsckes Reick. * Im Monat April finden bei allen Bezirkskommandos Kriegskontrollversammlungen statt. Es haben sich nicht nur zu stellen die Unteroffiziere und Mannschaften der Reserve, der Land- und Seewehr 1. und 2. Aufgebots und der Ersatzreserve aller Waffengattungen, sondern auch die Unteroffiziere und Mannschaften des ausgebildeten (ge dienten) Landsturms aller Waffengattungen, sämtliche wegen Krankheit zur Erholung oder auS anderen Gründen von ihren Truppenteilen nach dem jeweiligen Bezirkskommando-Bezirk beurlaubten Unteroffiziere und Mannschaften des aktiven Heeres, die zeitig feld- und garnisondienstunfähigen, die dauernd garnisondienst fähigen, die auf Reklamation zeitig bzw. bis auf weiteres zurückgestellten, die zeitig als ganz- oder halbinvalide an erkannten und die dauernd als halbinvalide anerkannten Unteroffiziere und Mannschaften. Zur Gestellung sind ferner verpflichtet die auf Zeit anerkannten Renten empfänger, soweit sie noch nicht auS dem Militär verhältnis ausgeschieden sind. Von der Gestellung ent bunden sind nur die bei der Kaiserlichen Post und der Königlichen Staatseisenbahn angestellten, dauernd alS un abkömmlich anerkannten oder zurückgestellten Unteroffiziere und Mannschaften, also nicht auch die von Firmen mw. reklamierten Arbeiter oder Angestellten. Befreiungsgesuche werden unter keinen Umständen berücksichtigt, schriftliche oder persönliche Beorderungen zu dieser Aprilmusterung finden nicht statt. Jedenfalls ist genau auf die er scheinenden öffentlichen Bekanntmachungen zu achten. kckrveir. X Die schweizerische Regierung ist nicht geneigt, den unberufenen Friedensstifter zu spielen. Der Schweize rische Bundesrat hat eine Eingabe deS Schweizer Friedens oereins um Einberufung einer Konferenz von Vertretern der neutralen Staaten im Sinne der Vermittlung zwischen den kriegführenden Staaten abgelehnt. Für diese Haltung des Bundesrates war die Meinung bestimmend, daß sowohl der Zeitpunkt, als der oorgeschlagene Weg, für eine solche Aktion unrichtig gewählt seien. Italien. X Zu bedenklichen Tcuerungsunruhen kam es in Ginosa, Provinz Lecco. In den letzten Tagen war der Befehl erteilt worden, die Mehlvorräte in der Mühle des Cavaliere Cappola, des deutschen Konsuls, mit Beschlag zu belegen. Der Erlaß war aber infolge eines ein gereichten Protestes wieder zurückgezogen worden. Darauf hin versammelten sich etwa 2000 Bauern, um gegen die Mühle des Konsuls Cappola zu marschieren. Die wenigen anwesenden Karabinieri waren machtlos. Der Eingang zur Mühle wurde mit Stockschlägen und Steinwürfen er zwungen, wobei ein Karabinier- sehr schwer verwundet wurde. Der Volkshaufe zerstörte sämtliche Maschinen des Etablissements, steckte die Bureaus in Brand und nahm die vorhandenen Mehlvorräte mit. Zum Schluß wurde der Kassenschrank gesprengt und 5000 Lire geraubt. Auf der Insel Chioggia fanden ebenfalls Kundgebungen gegen die Teuerung statt, wobei die Bäckerläden mit Plünderung bedroht wurden. Auch hier mußten Militär und Polizei gegen die Massen Vorgehen.