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Vorwärts auf äer ganren Ostfront. Großes Hauptquartier, 21. August. Westlicher Kriegsschauplatz. Keine besonderen Ereignisse. Östlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Hindenburg. Bei den Kämpfen östlich von Kowno wurden 460 Gesungene gemacht und 5 Geschütze erbeutet. — Südlich von Kowno gab der Gegner auch seine Stellung an der Jena aus und wich nach Osten zurück. — Bei Gudele und Sejnp wurden russische Stellungen erstürmt. — In den Kämpfen westlich von Tpkocin verloren die Russen 610 Gefangene (darunter 5 Offiziere) und 4 Maschinen- gewebre. — Die Armee des Generals v. Gallwitz nahm Bie.sk,' und warf südlich davon die Russen über die Viala. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern. Erneuter feindlicher Widerstand wurde gestern abend und während der Nacht gebrochen. Der Gegner ist seit heute früh >m weitern Rückzüge. Es wurden über 1000 Gefangene gemacht. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Mackensen. Nachdem der linke Flügel über den Koterka- Abschnitt und den Bug an der Pulwa-Mündung vor gedrungen war, setzte der Feind auch auf dieser Front den Rückzug fort. — Vor Brest-Litowsk und östlich von Wlodawa wurden weitere Fortschritte gemacht. Oberste Heeresleitung. Amtlich durch das W. T. B. Großes Hauptquartier, 22. August. (Wtb. Amtlich) Eiugegangen nachmittags 4 Uhr. Westlicher Kriegsschauplatz: Die Lage ist unverändert. Oestlicher Kriegsschauplatz: Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Hindenburg. Die Armee des Generals von Eichhorn machte östlich und südlich von Kowno weitere Fortschritte. Beim Er stürmen einer Stellung nördlich des Zuwinty-Sees wurden 750 Russen gefangen genommen. Die Zahl der russischen Gefangenen aus den Kämpfen westlich Tpkocin erhöhte sich auf über I100. Die Armee des Generals von Gallwitz drängt südlich des Narew über die Eisenbahn Bialostok—Brest-Litowsk weiter vor. An Gefangenen wurden in den beiden letzten Tagen 13 Offiziere und über 3550 Mann eingebracht. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern. Unter siegreichen Gefechten überschritt die Heeresgruppe dis Eiseubahn Kleszozele—Wycoko—Litowsk. Den erneut sich setzenden Gegner warfen deutsche Truppen heute früh aus seiner Stellung. Es wurden über 3000 Gefangene gemacht und eine Anzahl Maschinengewehre erbeutet. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Mackensen. Die Angriffe der deutschen und österreichisch-ungarischen Truppen an den Abschnitten der Koterka, der Pulva, den, Bug oberhalb Ogrodniki, sowie dem Unterlauf der Krsna schritten vorwärts. Von der Südwestfront von Brest-Litowsk nichts Neues. Bei und nordwestlich Piszaca (nordöstlich Wlodawa) dauern die Kämpfe au. Oberste Heeresleitung. Seegefechte rm kigaiscken Meerbusen. Rückzug der russischen Flotte in den Mooniund. Ter russische Generalstab iah sich zu der Mitteilung gezwungen, daß sich die russischen Kriegsschiffe, die den Eingang des Rigaer Meerbusens bewachten, nach Kümpfen mit der überlegenen deutschen Flotte in eine nähere Stellung zurückgezogen hätten. Die nachfolgende deutsche amtliche Meldung gcht jetzt näheren Aufschluß über diesen für uns günstig verlaufenen Vorstoß unserer Marine: l^.7.L Berlin, 21. August. Unsere Seenreitkräfte in der Ostsee sind in den Rigaischen Meerbusen eingedrungen, nachdem sie sich durch zahlreiche geschickt gelegte Minenfelder und Netz sperren unter mehrtägigen schwierigen Räumungsarbeiten Fahrstraßen gebahnt hatten. Bei den sich hierbei ent wickelnden Vorpostengefechten wurde ein russisches Torpedoboot der Emir-Bucharski-Klasse vernichtet, andere Torpedoboote, darunter „Novik", und ein größeres Schiff wurden schwer beschädigt. Beim Rückzug der Russen am Abend des 19. August in den Moonsund wurden die russischen Kanonenboote „Ssiwutich" und „Kvre^etz" nach tapferem Kampfe durch Artilleriefeuer und Torpedobootsangriffe versenkt. 40 Mann der Besatzungen, darunter 2 Offiziere, konnten teilweise schwerverwundet durch unsere Torpedoboote gerettet werden. Drei unserer Torpedoboote wurden durch Minen beschädigt. Von ihnen ist ein Boot gesunken, eins konnte auf Strand gesetzt, eins in den Hasen gebracht werden. Unsere Verluste an Menschenleben sind gering. Der stellvertretende Chef des Admiralstabes, gez. Behncke. Der Moonsund, in den die russische Flotte flüchtete, führt an der Nordseite des Rigaischen Meerbusens zwischen der esthländischm Küste und den Inseln Moon, Dagö und Worms zum Finnischen Meerbusen. Die „nähere Stellung*, die die russisch-baltische Flotte eingenommen hat, ist also von Petersburg aus gerechnet. Riga wird nach Nach richten aus der russischen Hauptstadt als verloren be trachtet. Der Gouverneur der Stadt benachrichtigte die Bevölkerung, daß es wahrscheinlich sei, daß der Feind die Stadt besetzen werde. Er erklärte, daß er die Glocken aller Kirchen abtransportieren lasse. Die Vernichtung des englischen „L 13". In Dänemark beschäftigt sich die Presse eifrig mit der Unschädlichmachung des englischen Unterseeboots „U 13" durch, deutsche Wacht-Torpedoboote. Die Stelle Nicht Vic Gewalt der Arme, noch die g Tüchtigkeit der Waffen, sondern die Kraft y o des Gemüts ist es, welche Liege erkämpft, st I. G. Fichte (Reden an die deutsche Nation). st an der Insel Saittwlm, wo das englische V-Boot strandete, soll nach dänischer Behauptung im dänischen Hoheits gebiet liegen. Von deutscher Seite ist über den Vorgang noch kein Bericht erschienen. Es ist erklärlich, daß dänische Preßstimmen, unter der Annahme, daß tatsächlich nive Verletzung der dänischen Neutralität vorliegt, Genugtuung und Entschuldigung von Deutschland fordern. Zu begrüßen ist aber, daß sich die Erörterungen im allge meinen von aller Erregtheit fernhalten, ja vielfach von Sachverständigen das Vorgehen des deutschen Kom mandanten begreiflich und erklärlich gefunden wird. Man gibt zu, daß die Aufregung des Augenblicks bei der hohen Verantwortlichkeit der Wachtschiffsführer in Betracht zu ziehen ist. Ein schwedisches Blatt, das „Südswenska Dagbladet" erklärt die Handlungsweise des deutschen Torpedobootskommandanten sogar für völlig berechtigt. Das englische U-Boot konnte, ehe die dänischen Schiffs, die es internieren mußten, heran waren, wieder flott werden und untertauchen. Dann hätte „L 13" eine schwere Gefahr nicht nur für die deutsche Flotte, sondern auch für die neutrale Ostseeschiffahrt gebildet. Dieser Gefahr gegenüber mußte der deutsche Kapitän alle Be denken wegen etwaiger Verletzung dänischer Hoheitsrechte zurücktreten lassen. Dse Versenkung äer „Zrabrc". Deutsches U-Boot oder englische Mine? Das Bureau Reuter und seine Helfershelfer in Amerika, die berüchtigte gelbe Presse, sind schon wieder eifrig am Werke, mit listigen Hetzerkünsien einen neuen amerikanisch- oeutschen Streitfall nach Art der „Lusitania"-Angelegen- sieit heraufzubsschwören. Die bleichen Schatten von vier Amerikanern, die angeblich bei der Versenkung des eng lischen White Star-Dampfers durch ein deutsches U-Boot ibr Ende gefunden haben sollen, rufen nach Reuterschen Kabelmeldungen in den Vereinigten Staaten die Rache- gefühle gegen die deutschen Seebarbaren von neuem wach und lassen.sie bis zur Siedehitze kochen. Präsident Wilson hätte sich allerdings noch nicht geäußert, aber er lasse sich ständig über den Fall berichten, und die Dinge ständen sehr ernst. Reuter putschte mit Schilderungen von allerlei Schreckensszenen und Verwundungen von Passagieren und Mannschaften nach Kräften weiter. Nähere Angaben aber über die tatsächlichen Vorgänge beim angeblichen Angriff auf das Schiff fehlen bei Reuter gänzlich. Dieser eigen artige Umstand veranlaßt norwegische Sachverständigen- kreisc zu folgenden Ausstellungen: Es fällt auf, daß in allen Berichten wohl gesagt wird, der bA Queenstown versenkte 10 000 Tonnen dampfer „Arabic" sei torpediert worden, daß aber nicht einmal angedeutet ist, ob ein Unterseeboot oder ein Tor pedo gesehen worden sei. Weiter fällt auf, daß die englischen Meldungen die Unfallstelle Nicht genau an geben, daß das Schiff in 11 Minuten gesunken sei und daß während des Sinkens alle elf Boote in 11 Minuten alle Passagiere aufnehmen und auf Wasser kommen konnten. Die Möglichkeit, daß ein Minenunglück vor liegt, ziehen die Sachverständigen auch mit in Betracht, da in der Irischen See deutsche Unterseeboote seit langem operieren und englische Minen zur englischen Sicherheit dort wohl ausgelegt seien. Daß eine Mine losgerissen sei, sei daher ebenfalls nicht ein Ding Ler Unmöglichkeit. Man hat hier den Eindruck, als ob die englische Zensur vorläufig genaue Darstellungen verzögere. Es sähe den Engländern ganz ähnlich, wenn sie ein solch hinterhältiges Spiel trieben, um neue Zwietracht zwischen uns und Amerika zu sähen. Sollte der nor wegische Argwohn recht behalten, so könnte allerdings die Rückwirkung nicht ausbleiben. Englische Sorge vor den ^-Booten. Wie aus dem Haag gemeldet wird, hob infolge starker Vermehrung der deutschen Tauchboote im Kanal England den gesamten Verkehr von Poft- und Wertsendungen mit dem Festland und mit Amerika auf. Die Ziffer der von deutschen U-Booten in Nordsee, Kanal und der Irischen See versenkten feindlichen und mit Bannwaren beladenen neutralen Schiffe ist in den letzten Tagen allerdings in für England erschreckender Weise gewachsen. Die letzten Berichte erwähnen einen englischen Dampfer von 5683 Tonnen, drei von 3200 bis 3900 Tonnen, einen von 1797 Tonnen, drei zwischen 300 bis 1000 Tonnen, sowie mehrere Fischdampfer. Von der neutralen Schiffahrt hat besonders Norwegen zu leiden, Lem wieder mehrere mit Bannware, meist Grubenholz nach England befrachtete Dampfer torpediert wurden. Auch Minen bewirkten den Untergang mehrerer neutraler Dampfer. Vernichtung eines englischen Unterseeboots. Kopenhagener Nachrichten, daß ein englisches Unter seeboot im Sund gestrandet sei, haben . schnell durch eine amtliche Mitteilung des deutschen Admiraijtabeo eine für unsere Marine sehr erfreuliche Ergänzung bekommen. 'Durch Wolff's Telegraphisches Bureau wurde bekannt- gegeyen: Das englische Unterseeboot „6 13" ist am 19. August vormittags durch ein deutsches Torpedoboot am Süd ausgang des Sundes vernichtet worden. Aus den bisher aus Dänemark vorliegenden Nach richten geht noch immer nicht mit Deutlichkeit hervor, ob noch irgend etwas von dem Unterseeboot zu retten ge wesen ist. Man hat angeblich beobachtet, daß das Boot bei der unbewohnten Insel Saltholm in der Nähe von Kopenhagen auf Grund gelaufen war und in Brand geriet. Dänische Torpedoboote gingen an die Stelle ab. Da die deutsche amtliche Meldung aber klar angibt, daß das V-Boot vernichtet wurde, so werden sie nicht viel Rettenswertes gefunden haben. Das deutsche Torpedo boot hat dem Ruhmeskranze seiner „schwarzen Waffe", die eben erst der englischen Flotte im Seegefecht bei Jüt land so schwere Verluste zugefügt hat, ein neues schönes Blatt eingefügt. Die Torpedierung der „Arabic". Auch unsere Unterseeboote sind in diesen Tagen nicht müßig gewesen. Einem von ihnen ist der große Dampfer der englischen White-Star-Linie „Arabic" (10 000 Tonnen), der am 1'9. August nachmittags von Liverpool nacki Newpork abgefahren war, am 20. August vormittags um 9V. Uhr zum Opfer gefallen. Reuter meldete anfangs, daß Passagiere und Besatzung gerettet seien. In einem weiteren Telegramm schränkt er das aber dahin em, daß doch sünf oder sechs Passagiere vermißt würden. Da er hervorhebt, daß unter den 170 Fahrgästen dritter Klasse, die die „Arabic" neben ihrer Besatzung von 250 Mann an Bord gehabt hatte, sehr viele Amerikaner gewesen seien, so läßt sich leicht durchschauen, wohin diese Ab änderung des ursprünglichen Nachricht zielt. Amerika, das zwar seine Nabobs nicht mehr englischen Schiffsplanken anvertraut, aber noch immer Vollsangehörige als Zwijchen- deüer seelenruhig ihr Leben im Kriegsgebiet riskieren läßt, soll um jeden Preis gegen die bösen „Germans" auf gestachelt werden. Wie weiter gemeldet wird, versenkten unsere U-Boote noch fünf weitere englische und zwei mit Bannware be ladene norwegische Dampfer. In Norwegen hat man, wie vorauszuschen war, über die Beschlagnahme der Post des norwegischen Dampfers „Haakon Vit" durch ein deutsches U-Boot großen Lärm erhoben. Aber Paketpost unterliegt den Bestimmungen über Bannware, und sollte unser U-Boots-Kommandant auch die nach den feindlichen Ländern gehende Briefpost angehalten haben, so würde bas nur eine berechtigte Repressalie gegen die von unseren Feinden längst geübte Praxis gegen unsere Briefpost ge- zveken ietv. kleine Kriegs^ slk. Konstantinopel, 21. Aug. Die Türken warfen im Demen eine englische Abteilung aus der Stadt Lahaj. Die Eng länder verloren 100 Tote und Verwundete, 4 Geschütze 6 Maschinengewehre und flohen nach Aden. Lugano, 21. Aug. Die italienische Regierung fährt in der Fälschung amtlicher Meldungen der Zentral mächte fort. Aus dem Bericht über die deutschen Flotten erfolge bei Jütland wurde der Untergang des englischen Kreuzers gestrichen und nur der Verlust des Zerstörers »»gegeben. ^on freunci UNÄ fema. sAllerlei Draht- und Korrespondenz-Meldungen.) Zwischen Krakau uncl Marschau. Zürich, 21. August. Das polnische Pressebureau in Rapperswil teilt mit: Die Abordnungen der Unabhängigkeitsvarteien in Warschau wurden zusammenberuien, um zu dem bekannten Aufrufe des obersten Nationalkomitees in Krakau Stellung zu n.'hmen. Es wurde den Vertretern des Nationalkomitees der einmütige Beschluß mitgeteilt: Solange die politische Lage Polens nicht geklärt ist und die Zentralmächte ihren Standpunkt und ihre Absichten in der Frage der Unab hängigkeit Polens, nicht kundgegeben haben, ist zunächst von jeder aktiven Kooperation mit der Krakauer nationalen Vertretung und von der weiteren Bildung einer Warschauer Legion abzusehen. Englische Teilnahme an KuManäs Mißgeschick. London, 21. August. Wie schon öfters, versucht auch heute die „Daily Mail" wider den Stachel zu löcken und dem englischen Volke die Dinge zu zeigen, wie sie sind. Das Blatt schreibt in einem Leitartikel: Macht sich das britische Publikum klar, was der Fall Kownos bedeutet? Kann sich jemand eine deutliche Vor- steliung von russischen Leiden machen? Großfürst Nikolaus zog sich mit glänzendem Geschick zurück, aber was kostet dieser Rückzug Rußlands tz-tolz? Wie dumm ist es, von 1812 als von einer Parallele zu reden, als ob die Deutschen ins innere Rußland gelockt würden. Die heutigen Um stände sind hoffnungslos verschieden. Die Russen scheinen sich jetzt von Ler Njemen—Bug-Linie zurückzuziehen. Der russische Generalstab verhehlt nicht, daß der Rückzug es Hindenburg erleichtert, gegen Riga vorzugeben, und hält sogar den Versuch der Deutschen für möglich, sich einen Weg nach Petersburg zu bahnen. Freilich zeigt die „Daily Mail" am Schluß des Artikels, weshalb sie ihn geschrieben: Sie macht Stimmung sür die allgemeine Wehrpflicht in England, die allein den Russen Rettung bringen könnte. Immerhin ist es er- Eeulich, daß wenigstens ein Blatt die Wahrheit zu jagen wagt. Verspätetes Lugestanänis. Petersburg) 21. August. Die amtliche Petersburger Telegraphen-Agentur ver breitet eine Meldung der hiesigen Zeitung „Birshewija Wjedomosti", wonach die russische Regierung in allernächster Zeit den Juden das freie Ausenihaltsrecht in ganz Ruß land gewähren werde. — Ebenso wie das Versprechen einer Autonomie Polens käme dieses Zugeständnis ein wenig zu spät. Denn die überwiegende Mehrzahl der russischen Juden wohnt in den Provinzen, die — von den Deutschen und Österreichern besetzt sind! Viktor Emanuels Teiäen. Lugano, 21. August. Aus der nächsten Umgebung des Königs von Italien kommen alarmierende Nachrichten über den Gesundheits zustand Viktor Emanuels., Er sei von den ungeheuren Verlusten des italienischen Heeres so erschüttert, daß er sich in gefährlichen Aufregungszuständen befindet. Lange Stunden des Tages und der Nacht irrt der König hände ringend und laut betend in der Villa, die als Quartier hinter der Front dient, auf und ab und sei weder durch Zureden zu beruhigen, noch zu irgendeinem Entschlusse fähig. Die ebenfalls sehr aufgeregte Königin ist von diesem beängstigenden Zustande ihres Gemahls nicht unterrichtet. Dagegen hat man die Befürchtungen, die sich aus dem Zustande des Königs ergeben, der Königinmutter mitge teilt. Die alte Königin ist von diesen Nachrichten um so mehr getroffen, als verschiedene Kundgebungen in Rom, die mit dem Einwerfen von Fenstern an den königlichen Gebäuden und sogar im Ouirinal vorläufig abschlossen, sie schon im höchsten Grade beunruhigt hatten. Das Gespenst der Revolution spult um die Mauern des italienischen Königsschloffes . . Joffre, 6er Deputierten schreck. Paris, 21. August. Bei dem einstweilen — wenigstens für eine Woche — beschwichtigten Ansturm der Deputiertenkammer gegen den Kriegsminister Millerand spielt die Furcht vor dem Generalissimus Joffre eine große Rolle. Der Oberbefehls haber will sich von den Deputierten nichts dreinreden kaffen. Man versichert aus bester Quelle — und man kann dies heute schon in einigen englischen Zeitschriften, die weniger der Zensur unterliegen.