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Der amtliche Tagesbericht der Obersten Heeresleitung mar bis zur Drucklegung noch nicht eingegangen. Verwundeten zu verbinden. Dies ist absolut wahr. Sie verstand zufällig, mit Feuerwaffen umzugehen, da ihr Bruder und Vater, die beide im Kriege getötet worden sind, gute Schützen waren. Die englische Presse scheut sich «lso nicht, die Tat eines Mädchens bekannt zu geben und zu verherrlichen, das aus dem Hinterhalt zwei deutsche Soldaten erschießt. Wenn solche Taten, die jedem Kriegsgebrauche Hohn sprechen, noch obenein gefeiert werden, sollen sich Engländer und Franzosen nicht wundern, wenn mit den Schuldigen, gleich gültig welchem Geschlecht sie angehören, nach den Kriegs gesetzen verfahren wird. Wäre das Mädchen ergriffen und dann verdientermaßen von unseren Truppen erschossen worden, so würde sich die englische Presse in ihrem Ent rüstungsgeschrei über die „barbarische Kriegsführung der Deutschen" nicht haben genug tun können, genau wie sie jetzt die öffentliche Meinung der Welt gegen uns aufzu bringen sucht, weil in Belgien ein den Kriegsgesetzen ge mäß ergangenes Todesurteil an einer Engländerin vollstreckt worden ist, die des Kriegsverrats überführt worden war. * Vie tzcklrckt am IlonLo. Nach österreichischen Kriegspresse-Berichten. Die dritte Schlacht am Jsonzo ist im Gange, und cm Punkten, wo die stärksten feindlichen Kräfte angriffen, ist Lie Entscheidung schon gefallen. Die Italiener mußten auf der Front von Karfreit bis Tolmein unter Zurück lassung ganzer Berge von Leichen fliehen. Am unteren Jsonzo nördlich und südlich des Görzer Brückenkopfes, beim Brückenkopf selbst und am Doberdoplateau holten sich Lie Italiener auch blutige Köpfe und haben nicht die ge ringsten Chancen, auch mit weiteren Angriffen mehr Glück zu haben. Wo die Italiener in die österreichischen Schützen gräben eindringen konnten, wurden sie sosort zurückge worfen oder niedergemacht. Im österreichischen Heeres bericht heißt es bezeichnend von dem Angriff auf dem Mont San Michele: Am Mont San Michele drangen starke feindliche Kräfte am Nachmittag in unsere Schützen deckungen ein. Durch den folgenden Gegenangriff wurden sie überall zurückgeworsen. Die früheren Stellungen find wieder in unserem Besitz. Nach mehrfachen Angriffen gelang es den Italienern, auch im südlichen Nachbar abschnitte in unsere Schützengräben einzudringen: keiner von ihnen kam zurück. Die Schlacht wurde durch einen 60stündigen Geschützkampf eingeleitet und die Italiener setzten alle verfügbaren Kräfte ein, ohne Rücksicht auf die Opfer. Auch in Kärnten und Tirol wiederholten sie nach heftigen Geschützkämpfen ihre Angriffe, gleichfalls völlig vergeblich. Ihre Absicht scheint zu sein, die österreichischen Streitkräfte zu fesseln, um ihre Verwendung in Wolhynien oder an der serbischen Front zu verhindern. Nach den furchtbaren Mißerfolgen und Verlusten, die ihnen die ersten beiden Jsonzoschlachten gebracht haben, dürsten sie wohl kaum darauf rechnen, die österreichischen Linien zu durchbrechen. Kleine kriegspalt. Toronto, 24. Oft. Die englische Regierung hat sich an die kanadische Regierung mit dem Ersuchen gewandt, wenn irgend möglich, während der nächsten zwölf Monate Eng land mit 200000 neuen Truppen zu unterstützen. Kanada soll hierauf eine zustimmende Antwort erteilt haben. Czernowitz, 24. Oft. An der Dnjestrsront wurde bei den Russen die Ankunft größerer Verstärkungen aus dem Kaukasus^-biete festgestellt. Die Russen beginnen die Kau- kajusfrout weiter ms Hinterland zu verlegen. Stoichol«, 22. Oft. Die ganze Moskauer Ver waltung soll vor Gericht gestellt werden. Darunter be findet sich auch der frühere Kommandant von Moskau. Adrijanow, und seine beiden Gehilfen. Man spricht von riesigen Unterschleifea. Athen, 2L. Ott. Ein italienischer Dampfer ist von einem österreichisch-ungarischen Unterseeboot versenkt worden. Sofia, rr. Ott. Die bulgarische Telegraphen-Agcntur meldet: Die englische Flotte hat heute Dedeagatsch bc- schoff«, ohne wesentlichen Schaden anzurichteu. Von freund uns feind. Pumpt Klmerikr nickt mekr? London, 22. Oktober. Das Reutersche Bureau meldet aus Newyork: Die Firma Morgan teilte mit, daß England und Frankreich hier zunächst keine Anleihe mehr auszugeben beabsichtigen. Hier stimmt etwas nicht. Erst gestern meldeten Vier verbandsblätter, daß sowohl Italien als auch Rußland in Amerika Geld und Kredit erhalten sollten — natürlich unter der Bürgschaft Englands —, und nun kommt die obige Er klärung Morgans. Soll sie besagen, daß nunmehr England und Frankeich unter der Firma Rußlands und Italiens pumpen wollen, oder soll sie bedeuten, daß Amerika nichts mehr pumpen will? Eine Erklärung zu der Morgansche» Erklärung wäre sehr interessant und sehr erwünscht. Vie öLlkansorgen cles Vierverbancles. Berlin, 23. Oktober. England sucht Hilfskräfte für den Balkan. Es fordert die Hilfe Griechenlands, wünscht die Unterstützung Italiens, erbittet den Beistand Rumäniens. In allen Fällen wird mit Zuckerbrot und Peitsche gearbeitet: allen wird etwas ver sprochen, jedem aber auch gedroht. Den Griechen hat man die Insel Zypern und kleinafiatisches Gelände geboten, wenn sie sofort gegen Bulgarien und die Türkei mar schieren wollten, für den Fall der Weigerung aber mit Blockade der Küste und anderen Annehmlichkeiten gedroht. Griechenland lehnte jedoch ab. Den Italienern verspricht man öffentlich die Vorherrschaft im Mittelmeer und heimlich Vorteile, die schon den Serben zugesagt wurden, sobald sie schleunigst einige Armeen auf den Balkan entsenden, und droht anderseits mit Revolution — Mobilmachung der Straße. Italien aber scheint nicht mittun zu wollen. Den Rumänen stellt man einen (von ihnen erst zu erobernden) Teil Österreichs und Ungarns für einen schleunigen Einmarsch in Bulgarien in Aussicht und droht mit der Entfachung einer Volksbewegung wider Herrscher und Regierung für den Fall der Ablehnung. Rumänien aber verhält sich passiv. Beharren diese drei Mächte bei ihrer Weigerung, dann wird England tun müssen, was es noch nie getan: es wird sich höchstselbst bemühen und den Krieg auS eigener Kraft weiterführen müssen. liömg Peters Gelöbnis. Wien, SS. Oktober. . Wie aus dem Kriegspresseauartter mitgeteilt wird, bat König Peter von Serbien Anfang Oktober einen Armeebefehl erlassen, der folgende Stelle enthielt: .Ich weiß, daß alle Serben bereit sind, für das Vater land zu sterben. Mir hat das Aller die Waffe aus den Händen gewunden. Ich, der ich zu eurem König bestimmt wurde, besitze nicht mehr die Kraft, an der Spitze meiner Armee den Verteidigungskrieg auf Tod und Leben zu führen. Ich bin ein schwacher Greis, der euch alle, ihr serbischen Soldaten, ihr serbischen Bürger, ihr serbischen Frauen und Kinder nur segnen kann. Eines schwöre ich euch: Wenn der neue Kampf uns die Schmach bringt, daß - wir unterliegen, dann kann auch ich den Untergang nicht überleben. Mit dem zusammenbrechenLen Vaterlande werde dann auch ich sterben." Drohungen mit Eelbstentleidung find auf der Balkan halbinsel nicht« Seltenes. Nach dem zweiten Balkankriege hatten sich bekanntlich di« Montenegriner in Skutari fest gesetzt. Auf Aufforderung der Großmächte, den Platz, der dem neuen Fürstentum Albanien zugeteilt war, zu räumen, «rwiderte König Nikita von Montenegro, er werde sterben, wenn man ihm Skutari nicht ließe. Erfolg? Di« Monte negriner mußten weichen, König NMa ab« wandelt noch heut« im rasige« Licht« ... Grey als von Quixote. London, 23. Oktober. .Morning Post" sagt in einem Leitartikel: Die Dinge müssen schlimm stehen, wenn das englische Reich einen Teil von sich für die militärische Hilfe Griechenlands verkauft. Grey suchte anfangs die Ballanstaaten vom Kriege fern zuhalten und sucht sie setzt hineinzuziehen. Nachdem wir versucht hatten, Bulgarien zu versöhnen, indem wir ihm Gebietsteile unserer Verbündeten anboten, sind wir jetzt bei nahe stolz auf unser Angebot Cyperns. Grey spielte zuerst den Don Quixote auf Kosten anderer und tat es jetzt auf unsere Kosten. — Wie bitter! Aber wie wahr! Steigenäes Gnbekagen m Rumänien. Czernowitz, 24. Oktober. Die Handelskrise Rumäniens fühlen sich durch das Eingreifen der Entente auf dem Ballan beunruhigt. Der rumänische Außenhandel wird stark geschädigt. Die Unterbrechung der Linie Saloniki—Nisch droht Rumäniens Einfuhr aus dem Orient und seinen Außenhandel über haupt zu untergraben. Die rumänische Kaufmannschaft hat Schritte beim Ministerium unternommen. Sie betont, daß die Neutralitätsverletzung durch die Entente in Griechenland für Rumänien verhängnisvoll sei. Das Handels schiff „Romania" mit für Rumänien bestimmten Waren mußte z. B. nach Schweden dirigiert werden. Über Rußland gelangen die rumänischen Handelsgüter nach Rumänien. Die Bukarester Handelskammer unternimmt ebenfalls Schritte gegen die Beeinträchtigung des Handels. ^ronrat lm serbischen Oauptquartier. Budapest. 23. Oktober. Nach einer Meldung aus Monasttr hat im serbischen Hauptquartier ein Kronrat stattgefunden, tu welchem Kron prinz Alexander zugegeben habe, daß der Kampf gegen die Mittelmächte und Bulgaren aussichtslos sei. Unter Zu stimmung des Wojwoden Putnik und des Ministerpräsidenten Paschitsch soll der Thronfolger betont haben, daß nur ein Weg zur Rettung möglich sei: Frieden um jeden Preis mit den Gegnern. In diesem Sinne soll Kronprinz Alexander an die Beschützer Serbiens telegraphiert haben, an den König von England, den Kaiser von Rußland und den Präsidenten von Frankeich. Ein hiesiges Blatt will noch mehr wissen. Nach Absendung der Telegramme an dir drei Staatsober-, Häupter soll es zwischen Paschitsch und dem englischen und französischen Gesandten zu einer heftigen Auseinandersetzung gekommen sein, worin Paschitsch der Meinung Ausdruck gab, daß Serbien die verbündeten Generale ohne die verbündeten Armeen nicht nötig habe. Wir wissen nicht, ob Paschitsch so gesprochen hat, fest steht aber, daß er so gesprochen Habeck könnte. politllcbe siundrckau. , 4- In manchen sich mit Kartoffekhandel befassenden Kreisen wird darauf spekuliert, daß die von der Reichskartoffelstelle festgesetzten Grundpreise (55 bis 61 Mark die Tonne) doch über kurz oder lang erhöht würden, da die Reichsstelle zu diesem Preise keine Kartoffeln erhalten werde. Wie wir zu verlässig erfahren, wird gar nicht daran gedacht, die Kartoffelpreise z« erhöhen, und zwar jetzt nicht, noch in der Lukunft. 4- Die vom Bundesrat erlassene Bekanntmachung über eine Vorratserhcbung von Getreide bestimmt, daß diese am 16. November stattfindet und sich auf die Vorräte von Brotgetreide, Hafer und Mehl erstreckt. Von der Aufnahme der Mehloorräte werdm die Unternehmer landwirtschaft licher Betriebe, die das Recht als Selbstversorger in An spruch genommen haben, bekoffen. Außerdem werden die Brotgetreide-, Hafer- und Mehloorräte feftgestellt, die sich im Gewahrsam von Kommunalverbänden oder für einen Kommunalverband als Empfänger am Er hebungstage auf dem Transport befinden oder von Kommunaloerbänden bereits an Bäcker, Konditoren oder Händler sowie an Tierhalter abgegeben, aber am 16. No vember noch vorhanden sind. Die Betriebsinhaber sind zur genauen Anzeige ihrer Vorräte verpflichtet. Vorräte, die in fremden Speichern oder dergleichen lagern oder von Selbstversorgern oder Kommunalverbänden an Trocknungs anstalten oder Mühlen überwiesen worden find, sind von dem Inhaber anzugeben. Wer gegen die Bekanntmachung verstößt, hat empfindliche Geld- bezw. Gefängnisstrafen zu gewärtigen. K»lkAnkt»»1en. X l^ber einen seltsame« D»kume«tenfund in Belgrad wird dem „Az Eft" aus dem österreichischen Kriegspresse- quartier berichtet: Nach der Einnahme Belgrads hielten ungarische Gendarmen Haussuchungen in den Wohnungen ab. Bei dieser Gelegenheit wurden Papiere vorgefunden, die mit dem vor zwei Jahren eingetretenen Tode des serbischen Patriarchen Lucian Bogdanowic in Verbindung stehen. Aus den Briefen geht hervor, daß Bogdanowic wegen seiner Königstreue in Serbien sehr gehaßt wurde. Die Briefe beweisen, daß politische Kreise in Belgrad fest entschlossen waren, den Patriarchen aus der Welt zu schaffen. U. a. wurde ein Schreiben oorgefunden, in dem vorgeschlagen wird, den Aufenthalt des Patriarchen in Gastein zur Verwirklichung dieses Planes zu benutzen. Dan« könne es leicht geschehen, daß der Tod des Patriarchen dort einem Zufalle zugeschrieben «erde. Es ist daher sehr wahrscheinlich, daß Bogdanowic tatsächlich em-un Morbanschlaz »um L»f«r ««sall« ist. ^akunäfeni.- v Preks^gulierung für BrenuspirituS. Die Preise für Brennfpiritus in Literflaschen, welche verliehen werden, betragen nach neuer Festsetzung der SpirituS-Zentrale iw ganzen Reich 45 Pfennig für das Liter 98 prozentige,. 42 Pfennig für das Liter 90prozentige Ware, worin eine Ermäßigung von 15 Pfennigen für das Liter liegt. — Eine höhere Preisforderung ist nur insoweit zulässig, als sie auf vorangegangenen teureren Einkauf beruht und auch in diesem Falle nicht über den 10. November hinaus.! Sollten zu späterer Zeit höhere als vorstehende Preise im' Kleinhandel gefordert werden, so erscheint es nicht aus-, geschlossen, Laß Lie Regierung gesetzliche Höchstpreise fest»! setzen wird. s Das ExplofionSnnglück in Paris. Lei der Explo sion der Fabrik in der Rue Tolbiac wurden 37 Personen! getötet. Die meisten Leichen find bis zur Unkenntlichkeit! verstümmelt. Nach der Explosion, die in einem Holz»! schuppen stattfand, wo Granaten hergestellt wurden, standen - sofort alle Baulichkeiten aus Holz in Flammen. Es war wie ein ungeheures Strohfeuer, welches kaum einige Minuten dauerte. Als der Rauch sich verzogen hatte, stellte man fest, daß von den Baracken sozusagen nichts übrig geblieben war. Die Heftigkeit der Explosion war derartig, daß in 100 Metern Umkreis alle Fenster und Schaufenster zertrümmert wurden. Die Fensterläden aller umliegenden Häuser waren abgerissen und Lie alten bau fälligen Baracken zumeist eingestürzt. - s Ein neuer Skandal in Paris. Nach den Berichten Lyoner Blätter ist in Paris eine neue Skandalaffäre, aufgedeckt worden, die großes Aufsehen macht. Zwei Stabsärzte, ein Hilfs-Stabsarzt und mehrere Sekretäre! des Rekrutierungs-Bureaus sowie zwei Zivilärzte, von! denen der eine der Vorsitzende des Bezirksrates von Sceaux! ist, sind verhaftet worden. Die beiden Zivilärzte hatten aufgrund ihrer Verbindungen durch Vermittlung der Stabs ärzte und der Rekrutierungsbeamten militärpflichtige - Personen gegen Bezahlung von 2000 bis 10000 Frank als militäruntauglich erklären lassen. Die Verhafteten, deren Zahl bisher 18 beträgt, hatten einflußreiche Beziehungen in volitiichen Kreisen. Letzte Meldungen. Die Zeppelin-Angst in London. Haag, 24. Oktober, (tu.) Belgier, welche aus London hier angekommen sind, erzählen schreckliche Einzelheiten über Verwüstungen bei dem jüngsten Zeppelinangriff auf London. Ueber hundert Gebäude wurden beschädigt. Die eng lische Regierung setzt den Schaden aus mindestens zehn Millionen Pfund fest. Unter der Bevölkerung herrscht fortgesetzt eine wahre Panik, da die Regierung offenkundig keinen Schutz gewähren kann. (Disch. Tgztg.) Die Unruhen in Rumänien. Bukarest, 24. Oktober, (tu.) „Dreptutea" fordert das Publikum auf, an der heute ange kündigten Kundgebung der Unionistenliga nicht teilzunehmen, sondern zu Hause zu bleiben, um Rumänien vor einer inneren Revolution zu be wahren. Das genannte Blatt bringt die Ent hüllung, Ionescu und Filipescu hätten vom ru mänischen Gesandten 300000 Lei für die Auf hetzung des Pöbels erhalten. Vratianu hat die Absicht» heute bereits den Belagerungszustand zu verkünden. Er ist gewillt, mit eiserner Faust den inneren Frieden zu wahren. Die Unionisten liga hielt eine Sitzung zu Calea ab, die jedoch aufgelöst wurde, weil nach dem Dersammlungs- recht Zusammenkünfte unter freiem Himmel nicht stattfinden dürfen. Die Kämpfe an der bessarabischen Front. Czernowitz, 25. Oktober, (tu.) Nach den voll ständig mißlungenen für den Feind verlustreichen Durchbruchsversuchen gegen unsere bukowinisch- bessarabische Front verstrichen mehrere Tage ru higer. Während dieser Zeit fanden Truppenver- fchiebungen statt Offenkundig zwingt Munitions mangel die Russen zu einer neuen Kampfart. Nach kurzem Artilleriefeuer führt der Feind rück sichtslos Kavallerie und Infanterie zum Kampf, die gewöhnlich in unserem Artilleriefeuer schwere Verluste erleiden. Drei derartig zusammengesetzte Attacken endeten mit schweren feindlichen Ver- lnsten. Namentlich ein dänisches Kosakenregiment ist fast vollständig zersprengt worden. Unter den Gefallenen befinden sich zwei hohe Offiziere, dar unter der Regimentskommandeur. Uesküb von den Bulgaren erobert. Berlin, 24. Oktober, (tu.) Die bulgarische Gesandtschaft teilt mit: Ein soeben hier einge gangenes durch Funkenspruch übermitteltes amt liches Telegramm aus Sofia vom 23. Oktober abends meldet: Die bulgarischen Truppen haben Uesküb vollständig erobert. Der Dornenweg nach Serbien. Konstantinopel, 25. Oktober, (tu.) In Salo niki wurden bisher an französischen und englischen Truppen zusammen etwa 58000 Mann und 100 Kanonen gelandet. Davon entfallen 19000 Mann auf England. — In Richtung nach Serbien find bisher 20000 Mann abtransportiert worden. Die Bahn beförderte 12000 Mann, die restlichen 8000 Mann marschieren zur serbischen Grenze. Der Waggonmangel ist so empfindlich, daß» wenn der Vierverband wirklich 1OOOOO Mann zur Unterstützung Serbiens zu befördern beabsichtigt, vier Wochen Zeit zum Transport nötig wären. Infolge des schlechten Instandes der Landwege sind viele Truppen ans dem Marsche krank ge worden. Diese sind in die Hospitäler nach Saloniki zurückgeschickt worden. Im übrigen herrscht unter de« Truppen, die zum Marsch ge zwungen «erde», widerspenstige Stimmung.