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Großes Hauptquartier, 24. September. (Wrb. Amtlich.) Eingegangen nachm. 4 Uhr. Westlicher Kriegsschauplatz: Die Artillerie- und Fliegertätigkeit auf der ganzen FrontMeigerte sich im Laufendes gestrigen Tages. M Cm südlich des Kanals von La Bassee eingesetzterMngriffAweißer und farbigerHCng- länder scheiterte bereits in unserem Artilleriefeuer. i An der Küste wurde ein englisches Flugzeug abgeschossen.UDer Führer istZgefangen genommen. Oestlicher Kriegsschauplatz: Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Hindenburg. Südwestlich von Lenewaden sind die Orte Rose und Strigge, die vorübergehend ge räumt worden waren, wieder genommen. Vor Dünaburg wurden nordöstlich von Melina weitere russische Stellungen gestürmt und dabei etwa 1000 Gefangene gemacht. Unsere bei bei Wileika in der Flanke der zurückgehenden Russen befindlichen Kräfte stehen im hart näckigen Kampf. Starke russische Angriffe hatten an einer Stelle vorübergehend Erfolg. Da bei gingen mehrere Geschütze und deren Bedienung, die bis zuletzt ausharrte, verloren. Die dem weichenden Gegner hart nachdrängende Front hat die Linie Soly-Olschanya-Traby-Jwje- Nowogrodek überschritten. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern. Der Widerstand des Feindes ist auf der ganzen Front gebrochen. In der Verfolgung ist der Serwetsch-Abschnitt oberhalb von Korelitschi sowie der Szczara-Abschnitt erreicht. Weiter südlich fanden noch Kämpfe mit feindlichen Nachhuten statt. 1000 Gefangene und 3 Ma schinengewehre fielen in unsere Hand. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Mackensen. Die vorgeschobenen Abteilungen nordöstlich und östlich von Logischin wurden vor einem umfassenden russischen Angriff hinter den Oginscz-Kanal und die Jasiolda zurückgenommen. Sie führten dabei 2 Offiziere, 100 Mann gefangen mit sich. Südöstlicher Kriegsschauplatz: Nichts Besonders. Oberste Heeresleitung. die Türkei wäre lächerlich. Es bleibe nur die Frage offen, ob Bulgarien angreife, nachdem der deutsch-österreichische Einmarsch durch das eiserne Tor geschehen sei, oder ob es diesen durch einen gleichzeitigen Angriff begünstigen werde. Jeden falls werde auch Serbien nicht allein bleiben, da Griechenland und Rumänien dem Verschwinden rbiens nicht untätig zuschauen könnten. Die einzige Rettung. Lugano, 24. September, (tu.) Der „Meffa- goere" veröffentlicht eine Unterredung mit einem Diplomaten. Dieser sieht die einzige Rettung darin, daß Italien sofort Serbien den ersehnten Adriahafen verschafft. Nur dann werde Serbien aus Mazedonien verzichten können. Weder Petersburg noch London hatten von der Mobil machung Bulgariens eine Ahnung. Die bulgarische Opposition. Rotterdam, 24. September, (tu.) „Nieuwe Courant" meldet aus London: Die „Times" ver nehmen unter dem 20. September aus Sofia: In hiesigen politischen Kreisen herrscht große Auf regung. Verschiedene Gruppen der Opposition verlangten dringend die Einberufung der So- branje. Die Abgeordneten find größtenteils in die Hauptstadt zurückgekehrt. Infolge des ver hängten Belagerungszustandes gehen alle Eisen bahnen unter militärischer Bewachung. Die Prä ventivzensur ist eingesührt. Aufregung in London. Rotterdam, 24. September, (tu.) Eine Renter-Depesche meldet: Die Meldung von der bulgarischen Mobilisierung erzeugte in Londoner diplomatischen Kreisen große Aufregung. Reuter veröffentlicht gleichzeitig eine Unterredung mit einem ans Sofia zurückberusenen Reserveoffizier. Dieser erklärte, die Mobilisiernng umfasse zehn Divisionen. Das Heer habe vor dem Balkan kriege 216000 Mann gezählt und zähle jetzt 250000 Mann. Die Einstellungen dürsten aber diese Zahl um 10 Prozent übersteigen. Die Londoner Presse schweigt heute noch über den Schritt Bulgariens. Freudige Stimmung in Konstantinopel. Konstantinopel, 24. September, (tu.) Der Neubeginn des serbischen Krieg es wird hier freudig begrüßt. Das interessante Problem, das durch diesen Lauf der Dinge akut wird, ist die bisher mehr theoretisch erörterte Frage: Werden deutsche Truppen hierherkommen? Wie die Regierung darüber denkt, hat General Enver Pascha kürz lich ausgedrückt, als er die Notwendigkeit einer sonst gern gesehenen deutschen Hilfe in Abrede stellte. Jetzt schreibt das offiziöse Organ „Tanin" an leitender Stelle: In der ausländischen Presse wurde öfters behauptet, der Zweck der serbischen Invasion wäre der Einmarsch deutscher und österreichischer Truppen nach Stumbul zur Ver teidigung der Meerengen. Wie wir die Meer engen lange mit größtem Erfolge allein vertei digten, werden wir sie auch weiterhin allein ver teidigen. Nach dieser Quelle sowie nach mannig fachen Aussprachen mutz schon jetzt ausdrücklich betont werden, datz man in Deutschland an keinerlei Hilfsaktion an den Dardanellen oder in Aegypten zu denken braucht, da unsere tap feren Verbündeten sich stark genug fühlen, um, wie bisher, so auch weiterhin allein fertig zu werden. Russische Drohung gegen England. Haag, 24. September, (tu.) Der russische Finanzminister Bark, der, wie gemeldet, über Paris in London eingetroffen ist, stellte dort ein regelrechtes Ultimatum. Er erklärte, falls Eng land nicht die russischen Kupons einlöse nnd die russischen Kriegsbestellungen bezahle, ferner das nötige Bargeld zur weiteren Kriegführung liefere, werde Rutzland antzerstande sein, den Krieg fort zusetzen. Man nimmt an, datz England gezwungen sein wird, alle Forderungen Barks zu bewilligen. Aus Stadt und Land. — Polizeibericht. Von zwei im April und Juni d. I. in Wilsdruff gestohlenen Fahrrädern wurde als Dieb der Bäckerlehrling Sch. ermittelt und zur Anzeige gebracht. — Zur Anmeldung zur Landsturmrolle teilt das Bezirkskommando Meißen folgendes mit: Im Anschluß an die bisher erfolgten Hinweise auf die in diesen Tagen zu bewirkende Anmeldnng zur Landfturmrolle wird noch be merkt, daß der Meldepflicht Wehrpflichtiger, Reichs gesetz vom 4. September 1915, nicht nur ehemalige Unter offiziere unterliegen, sondern auch alle ehemaligen Offiziere, soweit sie noch im wehrpflichtigen Alter stehen, gleichviel ob sie dem Aktiven- oder dem Beurlaubtenstande ange hört haben. — Ladenschluß. Vom 1. Oktober ab werden die Läden in unserer Stadt wieder abends 8 Uhr geschloffen. — Kränze für Gefallene. Die Anregung des Kirchen vorstandes, im Gotteshause Kränze für die Gefallenen niederzulegen, hat die Zustimmung der Beteiligten gefunden. Es sind schon eine Anzahl Kränze gebracht worden. Es wird ausdrücklich darauf hingewieseu, nicht künstliche Kränze zu bringen, sondern Naturkränze (Lorbeer, Eiche und sonstiger Waldbäume), wie es dem Wesen der Sache allein entspricht. breraner Zcblaebtvkbpreke am 16. September. Auftrieb: 1 Ochse, 2 Bullen, — Kuh, 4 Kalben und Kühe, 1050 Kälber, — Schafe, 722 Schweine, zusammen 1779 Tiere. Bezahlt in Mark für 50 Kilogramm Lebend- resp. Schlacht gewicht. Kälber: 1. Doppellender 100 —115 resp. 135— 150, 2. beite Mast - und Saugkälber 85 — 88 resp. 133 — 136, 3. mittlere Mast- und gute Saugkälber 76—80 resp. 124—128, 4. geringe Kälber 69 -72 resp. 116—120. Schweine: l. vollflei schige der feineren Rassen und deren Kreuzungen im Alter bis zu v/4 Jahr 145—150 resp. 183—188, 2. Fettschweine 156—162 resp. 194—200, 3. fleischige 125—135 resp. 163—173,4. gering entwickelte 100—115 resp. 138—153, 5. Sauen und Eber 115—140 resp. 153 bis 178. Ausnahmepreise über Notiz. Für Rinder und Schafe die gleichen Preise wie am Montag. Geschäftsgang in Kälbern und Schweinen mittel. Kein Ueberstand. Kirchennachrichten für den 17. Sonntag nach Trinitatis Wilsdruff. Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst. (Text: Apostelgesch. 17,16—31). Nachm. 1 Uhr Christenlehre für die konf. männl. Jugend. Nachm. 2 Uhr Taufgottesdienst. Abends Vs8 Uhr Jünglingsverein. (Tonhalle.) Abends V.8 Uhr Jungfrauenverein im Pfarrhaus. Grumbach. Vorm. Uhr Predigtgottesdienst. Nachm. 1 Kindcrgottesdienst. Nachm. 2 Uhr Taufgottesdienst. Kesselsdorf. Vorm. 8 Uhr Beichte und heiliges Abendmahl, Pfarrer Heber. Vorm. V-9 Uhr Predigtgottesdienst, Hilfsg. Männchen. Nachm. 1 Uhr Jüngüngsverein. Nachm. 2 Uhr Taufgottesdienst, Pfarrer Heber. Sora. Vorm, ^9 Uhr Hauptgottesdienst. Nachm. Uhr Christenlehre. Abends Vz8 Uhr Vaterländischer Familienabend im Gasthof zu Sora. Röhrsdorf. Vorm. 8 Uhr Predigtgottesdienst. Limbach. Vorm. 8 Uhr Predigtaottesdienst. Montag abend 8 Uhr MissionSabend: Vortrag des Herrn Missionar Rüger: »Mit deutschen Familien kriegsgefangen in Hinterindien." Blankenstein. Vorm, '/^9 Uhr Predigtgottesdienst. Herr Pfarrer Keil-Herzogs- walde. Kath. Gottesdienst in der Schloßkapelle zu Wilsdruff. Vorm. 9 Uhr. — Die heutige Nummer umfaßt 16 Seiten, incl. „Welt im Bild". Gut gebaute Dullen- und Kuhkälber zur Zucht (vou importierteuOstfriesen abstammeud) verkauft LU: Rittergut Braunsdorf. Düngemittel: Ammon.-Superphos. 5/8°/» ^0°!o Aali Atwcbenmehl Peru-Guano Thomasmehl und Kainit Gordin bester Ersatz für Kupfervitriol empfiehlt Aibttt Hay, Mohorn. -»SS Fernsprecher Nr. .7 8ehijlie WolsMiig 1. Etage, 2 Stuben, Kammer, Küche zu vermiete». Wo? sagt die Ex- pedito» dieses Blattes unter 2972. IWlIEMW stellt billiZ rum Verkauf. 290-2 ^asciilnenbaullnslall siölirsclork. Schlachtpfer-e kauft zu höchsten Preisen die Roß schlächterei Heinrich Hahnisch, Potschappcl. Fernsprecher 2779. 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