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MWN für WM Beilage zu Nr. 97. Heimatdank. Am l1. Juni d. I. sind Männer aus dem ganzen Sachsenlande zusammengetreten, um eine Stiftung ins Leben zu rufen, durch die mit Hilfe angeschlossener Vereine unter Führung der staatlichen Verwaltungsbehörden die freiwillige Fürsorge für die Kriegsbeschädigten und für die Hinterbliebenen der im Kriege Gefallenen innerhalb unseres Sachsenlandes einheitlich organisiert und jede Zersplitterung der Kräfte vermieden wird. Was will die Stiftung Heimatdank? Die Stiftung strebt an, Mittel zu sammeln, die als Grundstock dazu dienen sollen, den Kriegsbeschädigten neben der reichsgesetzlichen geldlichen Versorgung aus Nächstenliebe allenthalben hilfsbereit zur Seite zu stehen. Kann doch diese unsere Dankesschuld nicht dadurch restlos abgetragen werden, daß die Kriegsverletzten von Reichs wegen eine Unterstützung erhalten. Ihre Opferfreudigkeit in Verteidigung des eigenen wie auch unseres Herdes während des Krieges mahnt uns zu gleicher Opferfreudigkeit nach dem Kriege. Die Stiftung Heimatdank und die ihr angeschlossenen Ver eine Heimatdank sollen die Kriegsbeschädigten beraten bei der Wahl eines neuen Berufes, sie ausbilden für diesen Beruf, ihnen Arbeit vermitteln, sie aufklären über Ver sorgungsansprüche, sie — wo es not tut — in Heime oder Familien unterbringen, die Witwen der Gefallenen in ihrem Erwerbe fördern und die Waisenkinder erziehen, bis sie selbst ihr Brot in Ehren essen können. Den Kriegsbe schädigten wirtschaftlich auf sich selbst zu stellen, in ihm die Gewißheit wachzuerhalten, nicht ein abgetaner Mensch zu sein, sondern ein nützliches vollberechtigtes Glied unseres Volkes: das isi das schöne Ziel der Stiftung und der Vereine Heimatdank, für dessen Erreichung es keine poli tischen und keine konfessionellen Schranken gibt. Auf wen erstreckt sich die Heimatdank-Fürsorge? Vorläufig auf jeden, der in Sachsen seinen dauernden Aufenthalt hat und als Angehöriger der deutschen Streit kräfte oder der Streitkräfte eines mit dem Deutschen Reiche verbündeten Staates an dem Kriege teilgenommen und da bei eine Kriegsdienstbeschädigung erlitten hat, die ihn in seiner Erwerbsfähigkeit oder in der Erlangung von Er werbsgelegenheit beeinträchtigt. Schon in der Brust der Männer, die die Gründung der Stiftung Heimatdank vor bereiteten, regte sich der lebhafte Wunsch, diese Nächstenfür sorge dereinst nicht nur auf Kriegsverletzte und auf Hinter bliebene unserer Krieger beschränkt zu sehen, sondern sie in kommenden Tagen ausdehnen zu können auf alle Kriegs teilnehmer, die einer solchen Hilfe früher oder später be dürftig werden. Eine derartige Verpflichtung in die Satzungen aufzunehmen, wird aber erst dann möglich sein, wenn reiche Zuwendungen das Stiftuugsvermögen zu der Höhe haben anschwelieu lassen, die weitestgehenden An forderungen zu genügen vermag. Die Zeichmmgsliste hier zu liegt noch aus. In welchem inneren Zusammenhänge stehen Stiftung und Vereine Heimatdank. Kein Verein schließt die Gewähr unbegrenzten Bestehens in sich. Die Sorgen unserer Kriegsbeschädigten zu bannen und ihr volles Vertrauen in die Hilfeleistung wachzurufen, ist nur dann möglich, wenn ihnen die Gewißheit gegeben wird, daß die Hilfe zeitlich unbegrenzt ist und darum an dauern wird, bis sich ihr Auge schließt, deshalb mußte als Grundpfeiler für die gesamte Heimatdankfürsorge eine Stif tung errichtet werden. Den Zweck dieser Stiftung in die Tat umznsetzen, dazu sind die Vereine Heimatdank berufen. Das Werk der Nächstenfürsorge für Kriegsbeschädigte und für die Hinterbliebenen unserer Krieger soll ein Werk des ganzen sächsischen Volkes sein. Nm dies zu ermöglichen, treten neben die Stiftung Heimatdank die Vereine Heimatdank. Keinen Bezirk nnd keine Stadt in unserem Sachsen wird es später geben, die nicht einen Verein Heimatdank aufweisen. Einem jeden, der die bürgerlichen Ehrenrechte besitzt, steht ohne Ansehung seines politischen oder religiösen Glaubensbekenntnisses der Eintritt in den Verein Heimat dank bei einem Jahresbeitrag von mindestens 1 Mark (ju ristische Personen und Vereine 10 Mark) offen. Das Ehrenamt des Vorsitzenden eines jeden Vereins Heimatdank ist durch die Satzungen dein Amtshauptmann beziehungs weise dem Stadtoberhaupt, hierorts also dem Bürgermeister, übertragen. Dieser ernennt seinen Stellvertreter und seinen Geschäftsführer. Die weiteren gleichfalls ehrenamtlichen Mitglieder des Vereiusvorstandes werden zur einen Hälfte von den Vereinsmitgliedern, zur anderen von dem Stadt rat gewählt. Hierbei kommen nur solche Personen in Frage, voll denen eine nachhaltige Forderung der Vereinsziele zu erwarten steht. Alle diejenigen Fragen, die die einzelnen Vereine nicht aus eigener Machtvollkommenheit zu lösen vermögen, finden ihre Erledigung in dem Kreisrate, dessen Gebiet sich mit der Kreishauptmannschaft deckt, und des weiteren in dem Landesrate als der obersten Verwaltungsstelle. Jedem Kriegsbeschädigten steht die Möglichkeit offen, durch Eintritt in deil Verein Heimatdank seines Wohnkreises seine und seiner Kameraden berechtigten Ansprüche an zuständiger Stelle nachhaltig zu vertreten. Welches ist das nächste Ziel! Schon heute ist die Zahl der Hilfeheischenden groß, sehr groß. Ein jeder neue Tag läßt diese Zahl höher anschwellen. Bereits heute muß deshalb unseren Helden die Gewißheit gegeben werden, daß es in der Heimat eine Stelle gibt, die sich eines jeden Kriegsbeschädigten selbst noch in spätester Zukunft fürsorglich annimmt. Wie aber zu dem Führen eines Krieges, so gehört auch zu dem Schließen der Kriegswunden: Geld, Geld und abermals Geld. Der finanzielle Träger des großen Hilfsgedankens, die Stiftung Heimatdank, muß mit allen Kräften gefördert werden. Es ergeht deshalb der Ruf an jedermann, durch einmalige oder laufende Zuwendungen an die Stiftung Heimatdank ein Opfer der Dankbarkeit darzubringen, ein jeder nach seinen Kräften. Zeichnungslisten liegen bei der Stadt- und Sparkasse nnd den Vorschußvereinen aus. Auch Wertpapiere werden entgegengenommen. Die Hälfte der Zinsen aus einmaligen Zuwendungen kommt satzungs gemäß dem Landesteile des Gebers zugute, doch kann dieser durch einen entsprechenden Vermerk in die Zeichnungsliste bewirken, daß sein Stiftungsbetrag völlig freie Verwendung findet. Je früher das Datum der Zeichnung lautet, ein desto ehrenderes Zeugnis ist dies für den Zeichnenden. In den nächsten Tagen erfolgt hier die Gründung des Ortsvereins. Letzterer wird den Namen „Verein Heimatdank in der Stadt Wilsdruff" tragen. Mitglieds anmeldungen sind schon jetzt zahlreich eingelausen und werden jederzeit in der Ratskanzlei entgegengenommen. Die alte Sachsentreue hat sich von neuem gezeigt, als es galt den Feinden tiefe Wunden zu schlagen,' die alte Sachsentreue soll sich auch bewähren, wenn es gilt, die Wunden der Unseren zu schließen. Treue um Treue! In diesem Worte ist das Wesen der Stiftung und der Vereine Heimatdank beschlossen. Deutscher Keicbstag. (16. Sitzung.) OL Berlin, 23. Augulk. Eingegangen ist ein Antrag des Bundesrats aut Ver«' tagung des Reichstags bis zum 30. November. Die Ver tagung wird voraussichtlich nicht vor Ende der Woche erfolgen. Das Gesetz, betreffend den Schutz der Schwesterntracht (Schutz von Berufstrachten und Berufsabzeichen im Dienste der Krankenpflege) sowie das Gesetz betreffend Abänderung des Reichsmilitärgesetzes werden in dritter Lesung offne Debatte einstimmig angenommen. Fortgesetzt wird die Aus sprache über die fragen cker Volirsernäkrung. Abg. Dr. Böhme (natl.): Die Aushungerungsvläne unserer Feinde sind kläglich gescheitert. Der Staatssekretär bat von landwirtschaftlichen Interessenvertretungen ge sprochen, die für die Erhöhung der Getreidepreise ein getreten seien. Mir ist keine Organisation bekannt, die das getan hätte: vielleicht meint der Staatssekretär die amtliche Vertretung der Landwirtschaft in Preußen. (Hört, hört!) Wir sprechen unsere Genugtuung darüber aus, daß es ge lungen ist, die Erfüllung dieser Wünsche zu vereiteln. Der Redner fordert u. a. eine andere Verteilung der kriegs unbrauchbar gewordenen und Beutepferde und bemängelt die Beschlagnahme der Futtergerste auch bei den Klein betrieben. Die Vorgänge bei der Kartoffelversorgung sind außerordentlich bedauerlich. Auch gegen den Wildschaden muß etwas geschehen. Abg. Arnstadt (k.): Wir halten die Forderungen auf Herabsetzung der Getreidehöchstpreise für unberechtigt; sie würden die schlimmste Beeinträchtigung der Landwirtschaft bedeuten, deren Produktion verteuert und erschwert wird und die für Saatgut und Futtermittel geradezu Phantasie preise bezahlen müssen. Auch wir wünschen, daß den kleinen Besitzern mindestens 20 Prozent ihrer Gerste belasten wird. Die Spannung zwischen Getreide- und Mehlpreisen ist in der Tat zu hoch. Wie die Dinge liegen, bringt die deutsche Landwirtschaft schon ein Opfer, wenn sie keine höheren Preise verlangt (Beifall rechts). Kriegsopfer der Landwirtschaft. Abg. Freiherr b. Gamp (Reichsp.): Die Verteuerung der Lebensmittel ist bei der Verteuerung aller Rohprodukte und aller Arbeitskräfte nur selbstverständlich. Ein Hauptgrund ist auch die Verteuerung des Geldes. Heute ist es dem reichen England nicht möglich,- den Parikurs für seine 6 vro- zentigen Papiere zu halten: auch bei uns ist der Zinsfuß der Neichsbank von 4 auf 6 Prozent gestiegen. Auch das bat die landwirtschaftlichen Produktionskosten gesteigert. Sind das keine Opfer? Unsere Landwirtschaft kann stolz darauf sein, daß es ihr möglich war, die ganze Bevölkerung des Reiches ausreichend mit Brot zu verhältnismäßig billigen Preisen zu versorgen (Lebh. Zustimmung rechts). Wenn man dem Bauern den Roggen, den er bisher ver futterte, wegnahm, dann mußte man ihm dafür andere Futtermittel geben. Man hat das nicht getan. Außerdem hat der Krieg gerade von der Landwirtschaft Menschen und Tiere verlangt, wie von keinem anderen Beruf. Sind das noch immer keine Opfer? Auch ich wundere mich allerdings, daß die Mehlpreise nicht herabgesetzt werden. Für eine große Menge Lebens mittel ist die Preissteigerung ungerechtfertigt. Hier sind Höchstpreise einzuführen. Die dringendste Frage ist die Kartoffelfrage. Die Gemeinden müßten die minder bemittelte Bevölkerung mit Kartoffeln zu mäßigen Preisen versehen. Mit den Kosten sollte man den Staat belasten. Den Minderbemittelten sollte auch ein gewisses Quantum Fleisch und Fett zur Verfügung gestellt werden, eventuell durch Gemeinden und Staat. Die Einführung von fleisch losen Tagen ist wünschenswert. Unterstaatssekretär MichaeliS bespricht die Umstände, durch welche eine Herabsetzung der Mehlpreise nicht möglich sei. Die Reichsgetreidegesellschast kauft und lagert Mehl, sie setzt die Mehlpreise so fest, daß bis August nächsten Jahres eine ausreichende und gleichmäßige Versorgung gesichert ist. Nachdem sich noch die zweiten Redner der Parteien zu der Frage geäußert haben, tritt Vertagung ein. * icrstag, den 26. August 1918. (17. Sitzung.) 6L Berlin. 24. August. Der Antrag des Bundesrats, den Reichstag bis zum 30. November zu vertagen, wird angenommen. Fortgesetzt wird die Beratung über die Volksernäkrungsfragen. Unterstaatssekretär Michaelis, Präsident der Reichs getreidestelle, wendet sich gegen die heftigen Vorwürfe, die gestern der Zentrumsabgeordnete Pfleger gegen die Reichs getreidestelle deswegen erhoben, weil sie eine Zufluchtsstätte für Drückeberger sei. Dr. Pfleger hat ferner gesagt, die Reichsgetreidestelle bezahle die Presse für Aufnahme von Artikeln und er hat angedeutet, daß bei der Auswahl der Angestellten auffallend viel Juden verwendet worden sewn. Ich habe zunächst bedauert, daß der Abgeordnete diese Vorwürfe nicht in der Kommission zur Sprache ge- bracht hat. (Stürmische Zurufe im Zentrum: Hat er!) Von 610 Angestellten der Kriegsgetreidegesellschaft sind tat sächlich 425 reklamiert worden (Stürm. Zurufe im Zentrum und rechts) davon, sindxaber schon im Juni über 100 von uns zur Einstellung freigegeben worden und jetzt soll dasselbe noch einmal geschehen. Allerdings hat die ärzlliwe Untersuchung ergeben, daß von rund 300 zurückgebliebenen Beamten nur 17 dauernd dienstuntauglich sind. (Hört, hört!) Die Vorwürfe gegen die Kriegsgetreidegesellschaft, die sich namentlich auch in unzähligen und unqualist- zierbaren Denunziationen ausgesprochen haben, sind nur allzu leicht erklärlich. Wir haben den Handel zu einem groben Teil ausgeschaltet, mir haben die Mühlen, namentlich auch die großen Mühlen, geschädigt nicht ihnen Vorteile gebracht, wie manche behaupten, und wir haben notgedrungen endlich auch der Landwirtschaft wehe tun müssen. Aus allen diesen Kreisen kommt die Gegnerschaft. Die Vorwürfe sind ungerecht und fast alle unbegründet. Auch die Behauptung, daß wir Juden bevor zugten, ist unwahr. Um die jüdischen Händler kommen wir nun einmal nicht herum. Auch wegen der Kleie sind wir angegriffen worden: dabei hat die Kriegsgetreidegesellschaft niemals mit der Kleie etwas zu tun gehabt. Am schwersten aber ist immer der Vorwurf, wir seien eine Versicherungsanstalt für Drückeberger und gegen Schützengrabengefahr. Diesen Vorwurf muß ich auf das entschiedenste zurückweisen. Wenn sie solche Anklagen erbeben, dann vergrämen sie mir meine tüchtigsten Beamten nnd veranlassen sie, mir ihr Amt vor die Füße zu legen. (Lebh. Hört, hört!) Dann kann ich nicht weiter die Verant wortung übernehmen für die Erfüllung der großen nationalen Aufgaben unserer Brotversorgung. (Erneutes lebh. Hört, hört!) Untersuchen und urteilen Sie, alles steht Ihnen offen. Aber urteilen Sie gerecht! (Lebh. Beifall links und bei den Nationalliberalen.) Abg. Dr. Spahn (Z.): Dieselben Borivürfe sind in der Tat schon in der Kommission erhoben worden. Daß sie nicht unbegründet sind, beweisen die Zahlen, die der Unter staatssekretär selbst mitgeteilt hat. Die ärztliche Unter suchung der Angestellten hat nicht die Leitung der Gesell schaft, sondern der Kriegsminister veranlaßt. Unterstaatssekretär Michaelis; Unabhängig von den vom Kriegsministerium veranlaßten Maßnahmen hatten wir schon lange vorher aus eigenem Antriebe mit dem zu ständigen Generalkommando verhandelt, um alle irgend Entbehrlichen an das Heer abzugeben. (Beifall.) Abg. Wamshofs stmtl.): Das Getreide war im letzten Jahr deshalb so knapp, weil die Landwirte einen Teil ver futtern mußten, deshalb sind auch die Landwirte mit den organisatorischen Maßnahmen der Regierung zufrieden. Die gute Mittelernte, die wir gehabt haben, ivird hoffent lich eine baldige Erhöhung der Brotrationen ermöglichen. Der Rat, den Fleischkonsum einzuschwänken, ist gut, aber viel kleinere Leute und Arbeiter kennen schon jetzt kaum noch Fleisch. (Sehr richtig.) Staatssekretär Dr. Delbrück: Der Herr Abg. Spahn hat die Vorwürfe, die gegen die Kriegsgetreidegesellschaft erhoben worden sind, aufrecht, erhalten und unterstrichen. Vor mir liegen die dienstlichen Berichte der zuständigen Stellen, die den strikten Beweis erbringen, daß alle die Vorwürfe ausnahmslos unbegründet sind. (Abg. Spahn schüttelt mit dem Kopf.) Der Herr Abg. Spahn schüttelt mit dem Kopf. Will er damit etwa andeuten, daß die dienstlichen Berichte der mir Nach geordneten Beamten wissentlich Unwahres behaupten? (Lebhaftes hört, hört, links.) Die Zahlen des Herrn Unterstaatssekretärs bedürfen der Ergänzung. Sie beziehen sich auf den Monat Juni, wo die Anforderungen der Heeresverwaltung noch nicht so groß waren. Nach den letzten Feststellungen bleiben als reklamiert rund 150 felddtenstfähige Leute übrig. Davon sind aber nur drei gediente Leute, alles andere ungedienter Landsturm. Das wichtigste aber ist, was ich nochmals betone, daß die^ Kriegsgetreidegesellschaft nicht die ärztliche Untersuchung des Kriegsministers abgewartet bat, sondern schon lange: vorher eine allgemeine Untersuchung ihrer Angestellten auf. ihre Dienstbrauchbarkeit veranlaßt und von Monat zu Monat alle irgendwie abkömmlichen Leute für den Heeres dienst zur Verfügung gestellt hat. Ich bin gewiß für völlige parlamentarische Kritik und dankbar dafür, aber das Mab der Kritik, das gestern der' Abg. Pfleger geübt und heute der Abg. Spahn ausdrücklich gebilligt hat, geht über das Mab des Berechtigten und Erlaubten weit hinaus. (Lebh. Beifall bet den National liberalen und links.) Abg. Dr. Spahn (Z.): Von der eingehenden Unter suchung der Kriegsgetreidegesellschaft har der Kriegsminister in der Kommission Lein Wort gesagt. (Zuruf des Staats sekretärs: „Das konnte er ja auch nicht wissen.") Die Zahlen, den eigentlichen Beweis, bat der Staatssekretär erst heut selbst mitgeteilt. Abg. Koch (fortschr. Vv.): Jeder Stand muß heute Opfer bringen. Daß die Opfer der Landwirtschaft nun besonder- groß sein sollen, kann ich nicht etnsehen. Man sollte di» Gegensätze zwischen Konsumenten und Produzenten nicht noch durch gesteigerte Höchstpreise verschärfen. Die weitere Beratung brachte eine Rede deS Ab geordneten Weilnböck (k.), der über die Mehlpreis« in Bayern, die Höchstpreise für Gerste und zum konservativen Antrag sprach,^kleinen BesitzernIM Ztr. Gerst« von der Beschlagnahme sreizulassen. Nächste StdMlgt Mittwoch. . . - - - -- Atts Stadt und Land. — Freiwillige Helfer überall. Der Deutsche Musiker- verbaud spendete bis jetzt zur Unterstützung vou Musiker- familien rund 50000 Mark. — lA. I. (V. ) Zur Erleichterung der Prüfung der nach dem Auslände (offen) aufzugebendeu Briefe ist es